Dass die etablierten Medien, wann immer sie über Merkel berichten, zu reinen Hofberichterstattern verkommen - das haben wir bereits oft gelesen. Etwas weniger offensichtlich ist, dass im Windschatten der "mächtigsten Frau der Welt" (Forbes) dasselbe mit einem fast noch unscheinbarerem Zeitgenossen passiert: Außenminister Frank-Walter Steinmeier. Der hat nämlich ein Problem: er möchte gerne 2009 Bundeskanzler werden (was allein dadurch klar ist, dass er es ständig dementiert), gilt beim Volke und, vor allem, der Partei als Funktionärsseele und ist das zu allem Überfluss auch noch. Steinmeier ist eigentlich kein Politiker, er ist eben Funktionär. Um diesen Touch abzuwaschen, geht es seit einigen Wochen auf Wahlkampftour. Vor kurzem hat er noch in Bayern Franz Maget beim Landtagswahlkampf "unterstützt" (und in Wahrheit für sich selbst Wahlkampf gemacht) und wurde bereits dafür in der SZ frenetisch bejubelt ("Ein Pfundskerl, der Steinmeier, trinkt Bier im Bierzelt und macht Witze über den politischen Gegner, den müssen wir wählen" oder so). Jetzt wiederholt sich diese Hofberichterstattung, weil Steinmeier eine Wahlkampftour durch den brandenburgischen Wahlkreis macht, den er von einer anderen Dame übernimmt. Sein Motiv ist durchsichtig; er will das Direktmandat, ist aber unfähig, eines zu gewinnen und nimmt deswegen einen sicheren Wahlkreis.
Und so beschreibt die SZ jubelnd und ihres eigentlichen Auftrags vollkommen entfremdet, was für tolle Sachen der Steinmeier macht. Er fährt zum Beispiel auf einen Biobauernhof. Pfundskerl, der Steinmeier. Oder er musste die Rundreise verschieben, wegen dringender Amtsgeschäfte. Pflichtbewusster Kerl, dieser Steinmeier. Außerdem hat er mit versteinerter Miene von den Anschlägen in Afghanistan gehört und die dann verurteilt. Integrer Kerl, der Steinmeier. Und das alles, wie sie SZ spekuliert, "in dem gleichen weißen Hemd". Ekliger Kerl, der Steinmeier.
Und so beschreibt die SZ jubelnd und ihres eigentlichen Auftrags vollkommen entfremdet, was für tolle Sachen der Steinmeier macht. Er fährt zum Beispiel auf einen Biobauernhof. Pfundskerl, der Steinmeier. Oder er musste die Rundreise verschieben, wegen dringender Amtsgeschäfte. Pflichtbewusster Kerl, dieser Steinmeier. Außerdem hat er mit versteinerter Miene von den Anschlägen in Afghanistan gehört und die dann verurteilt. Integrer Kerl, der Steinmeier. Und das alles, wie sie SZ spekuliert, "in dem gleichen weißen Hemd". Ekliger Kerl, der Steinmeier.
Merke(l): Wer ein weißes Hemd an hat, muß noch keine weiße Weste haben. Und hinter welchem Politiker eine Schleimspur der journalistischen Hofberichterstatter herführt, muß noch kein guter Politiker sein!
AntwortenLöschenDer ist doch ein guter und vor allem zuverlässiger Politiker. Hat damals im Kanzleramt die Agenda2010 zusammengeklöppelt.
AntwortenLöschenGut, die Agenda-Politik hat die SPD fast vernichtet und der Zeitgeist ist auch nicht mehr neoliberal. Aber wenn die Chefredakteure ihm zujubeln, dann muss er der richtige Mann sein.