Montag, 18. August 2008

Medienhysterie über die LINKE

In den Medien wird im Zuge der neuesten Entwicklungen in Hessen wieder scharf geschossen. Richtig krass treibt das Wolfram Weimer, der für Cicero schreibt. In einem Artikel, der auch im Stern erschien, erzählt er eine gruselige Gutenachtgeschichte von einer SED-Nachfolgepartei, die bewusst eine Kontinuität zur DDR schafft (wie auch immer) und ja zu 80% aus der SED besteht (in Hessen, klar). Plattitüden dieser Art werden in dem Artikel noch weiter plattgetreten.
Mit diesem Phänomen im deutschen Journalismus, die LINKE irgendwie "enthüllen" zu wollen, steht Weimer nicht alleine da. Im Deutschlandfunk versucht sich Sabine Adler im Lafontaine-Interview daran, indem sie plump versucht, Lafontaine eine "böse" Aussage zu entlocken. Doch der ist dafür einfach zu schlau. Weimer hat es übrigens auch versucht, wird geradezu hysterisch dabei, ausfallend, beleidigend, während Lafontaine höflich und sachlich bleibt - die deutschen Alpha-Journalisten deklassieren sich selbst. Es ist geradezu abartig, wie hier plump drauflosgedroschen wird - eine solch bohrende Fragetechnik wäre für alle anderen Parteien völlig undenkbar.

4 Kommentare:

  1. Cicero-Chefredakteur Wolfram Weimer hat einfach keine Ahnung von Politik. In der Hessen-Wahlnacht hat er ernsthaft die These vertreten, Roland Koch würde nun statt Franz Josef Jung Verteidigungsminister und Franz Josef Jung würde stattdessen eine Große Koalition in Hessen bilden. Völlig weltfremd, dieser selbsternannte "Kommunistenfresser".

    Du stellst richtig fest, dass in Deutschland die Angst vor einer "linken Mehrheit" umgeht. Die deutschen Journalisten sind verunsichert und beschäftigen sich nicht mit Inhalten (weniger denn je), sondern gehen stattdessen lieber direkt auf persönliche Angriffe über. Ich freue mich schon, wenn Rot-Rot-Grün in Hessen endlich steht und Erfolg hat - dann hat die Dämonisierung eher demokratischen Partei hoffentlich auch mal ein Ende; eine Dämonisierung, die ich als schädlich für die Demokratie empfinde.

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  2. Bei der Hessenwahl war doch wohl eher der Wunsch Vater des Gedanken.
    Andererseits ist der SPD ja alles zuzutrauen...

    Die Artikel sind ja nun wirklich unterste Schublade.
    Recht hat Lafontaine, wenn er fragt warum der CDU und FDP nicht ähnlich harsche Fragen gestellt werden.
    Aber stattdessen Hofberichterstattung für 'unsere' Kanzlerin.

    Lachen musste ich nur vor ein paar Tagen als SPON titelte "Merkel will sich Saakaschwili vorknöpfen"

    Was dabei rausgekommen ist , ist ja bekannt. Spon hat ja auch gleich den 180° Salto mitvollzogen, und titelt jetzt:
    "Merkel macht sich für Nato-Beitritt stark.
    Deutliche Worte von Angela Merkel:...."

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  3. Ok, daran ist aber nun weniger Spiegel Online schuld, als vielmehr der Wankelmut unserer Kanzlerin. Was soll man denn auch davon halten, wenn die gleiche Person, die den schnellen NATO-Beitritt Georgien kürzlich erst verhindert hat, nun so tut, als sei nie was gewesen?

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  4. Nun - es ist der alte Irrglaube mancher Kolumnisten, dass der Kommunismuspopanz aus des seligen Kiesingers Zeiten heute noch die Massen fürs Konservative und fürs Eigentum mobilisieren könne, heute, wo doch noch nicht einmal China mehr kommunistisch ist. Das spricht sich allmählich selbst im dööfsten Publikum rum ...

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