Von Stefan Sasse
Kommentar von Matthias Dobrinski in der SZ: "Anders Behring Breiviks "Manifest" mag krude sein, es ist aber nicht kruder und aggressiver als das, was auf islamfeindlichen Internetseiten diskutiert wird. Vom virtuellen Kampf im weltweiten Netz zum echten Terror - das ist das beunruhigend Moderne, das sich im Massaker von Oslo offenbart. Deshalb muss man den Hasspredigern dort, im Internet, entgegentreten." Was für ein hanebüchener Schwachsinn! Für den Dreck, den Behring sich als Ideologie reingezogen hat, braucht es kein Internet. Dazu braucht es eine durchschnittliche Tageszeitung einer Zeitung, die den Produkten des Springer-Verlags ähnelt. Ganz ohne Internet kann man die Bücher von Henryk M. Broder und Thilo Sarrazin lesen. Man muss den Hasspredigern überall entgegen treten, aber die schlimmsten Hassprediger der Ideologie, der Behring ein blutiges Fanal gesetzt hat, finden sich in den Talkshows von Anne Will bis Maybritt Illner, werden in Auszügen auf Spiegel-Online veröffentlicht und genießen den Status von "Provokateuren". Das sind die Hassprediger, auf die Behring gehört hat, und sie sind nicht im Internet, sondern in unserer Mitte.
Glaube, daß Herr Dobrinski(?) genau weiß, daß er Schwachfug schreibt. Aber da wütet eben ein ganz, ganz böses Fieber in den Knochen eines, jedes (?) Printjournalisten.
AntwortenLöschenDenn was hat diesen Berufsstand der gottgleichen Duchblicksprofis von seinem unfaßbar hohen Universaldeuter-Roß gestoßen? Richtig.
Das Internet bietet aber schon die technischen Vorrausetzungen für solche Art von rigiden ideologischen communities, in denen sich die Leute immer wieder selbst in ihren Meinungen bestätigen und sich gegenseitig in Rage reden. Das kannst zu bei PI-News auf der rechten genauso wie bei Feynsinn auf der linken Seite sehen, bei VTlern genauso wie bei der Netz-Politik-Community mit ihrer Paranoia vor dem allmächtigen Überwachungsstaat.
AntwortenLöschen@Stefan Sasse
AntwortenLöschenVöllige Übereinstimmung - Es scheint so, dass nun eben Neue Rechte, die man vorwiegend in konservativ-mittigen Kreisen unserer "Eliten" aus Wirtschaft, Medien und Politik, davon ablenken wollen, dass ihre Hasspredigten mit ein Grund für diesen Anschlag in Oslo sind - Übrigens es würde mich nicht wundern, wenn der Attentäter, außer Islamfeind und Kreuzritter sowie Linkenfresser, auch ein Sozialrassist wäre.
Wir kennen die Gedankenstruktur dieses Menschen ja sogar von CDU/CSU/FDP-Promis, und - leider muss ich es schreiben - auch von SPD und Grünen-Politikern, die sich seit 2004 (der Einführung der menschenverachtenden Hartz-Gesetze) immer mehr in Richtung Neuer Rechter, und Unmenschlichkeit, bewegen.
Trauriger Gruß
Bernie
http://www.guardian.co.uk/technology/2011/jul/24/internet-anonymity-trolling-tim-adams
AntwortenLöschen"sie sind nicht im Internet, sondern in unserer Mitte"
AntwortenLöschenrichtig. sehr guter Kommentar
Anonym hat gesagt…
AntwortenLöschen"Das Internet bietet aber schon die technischen Vorrausetzungen für solche Art von rigiden ideologischen communities, in denen sich die Leute immer wieder selbst in ihren Meinungen bestätigen und sich gegenseitig in Rage reden. Das kannst zu bei PI-News auf der rechten genauso wie bei Feynsinn auf der linken Seite sehen, bei VTlern genauso wie bei der Netz-Politik-Community mit ihrer Paranoia vor dem allmächtigen Überwachungsstaat"
Wenn das denn so ist, dann aber schleunigst raus aus solchen "ideologischen communities" und irgendetwas Vernünftiges mit seiner Zeit veranstalten! Viel Spaß dabei.
Gruß widuwilt
Nicht jeder, der Henryk M. Broder zitiert, ist ein Terrorist aber jeder Terrorist zitiert Henryk M. Broder in seinem Manifest.
AntwortenLöschenMich hat seinerzeit schockiert, welche rassistischen Gästebucheinträge der Grimmepreisträger und “Inlandskorrespondent” Frank Plasberg vor seiner Sendung "Hart aber fair" am 01.09.2010 veröffentlichte. Die Sendung hatte das Thema “Rechthaber oder Rechtsausleger -
AntwortenLöschenDeutschland streitet über Sarrazin” und als Gäste unter anderem Thila Sarrazin und Arnulf Baring. Beim Lesen der Kommentare (über 1000, ein Novum)kam mir die Kotze hoch. Aus der Journalistenausbildung in den 90er Jahren, der Zeit, die von den Anschlägen in Mölln, Solingen, Rostock-Lichtenhagen usw. geprägt war, ist mir noch in Erinnerung, dass sämtliche Leserbriefe mit rassistischen Inhalt direkt im Papierkorb landeten. Heute werden sie unter dem Deckmäntelchen der Meinungsfreiheit als rassistische Hetze online gestellt. Hauptsache die Quote stimmt.
Die Krönung leistete sich Plasberg danach mit der Veröffentlichung seiner Ted-Abfrage: Stimmen Sie den Thesen von Sarrazin zu? 84 % JA, 16 % NEIN. Plasberg nennt das Demokatie. Den Bürgern eine Stimme geben. Jetzt ist er in die Sommerpause abgetaucht wie gottseidank Maischberger und Illner auch.