Mittwoch, 20. August 2008

"Killerspiele trainieren Kaltblütigkeit"
SZ - Zur Games Convention zeigen Hersteller nur den Abklatsch alter Erfolge. Experte Stephan Günzel erklärt die Öde - und was sie mit Heavy Metal zu tun hat.
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Beliebige Begründungen
Michael Schöfer - Nun ist momentan, wie die Frankfurter Rundschau am 17.08.2008 berichtete, der Preis für ein Barrel Öl aufgrund der geringeren Nachfrage von mehr als 147 Dollar auf rund 113 Dollar gesunken. Der Benzinpreis an den Tankstellen müsste demzufolge ebenfalls sinken. Tut er aber nicht, denn er ist trotz allem erneut gestiegen. "Grund ist nach Angaben des Mineralölwirtschaftsverbandes (MWV) der erstarkte Dollar, der den Rückgang beim Ölpreis aufhebe." Wenn die jetzt vorgetragene Begründung (sinkender Rohölpreis wird von steigendem Dollar aufgehoben) wirklich stimmt, hätten die Benzinpreise an den Zapfsäulen im vorigen Jahr jedoch keinesfalls teurer werden dürfen (steigender Rohölpreis wird von sinkendem Dollar aufgehoben).
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Kosovo im Kaukasus
Spiegelfechter - Stefan Kornelius, Außenpolitik-Chef der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG, ist einer der einflussreichsten Journalisten in Deutschland. In seinen Kommentaren zum Kaukasus-Konflikt vertritt er eine explizit transatlantische Linie. Jeden Vergleich der Konflikte in Georgien zum Kosovo-Konflikt lehnt er strikt ab - dies wundert wenig, betonte er doch bereits früher, die Unabhängigkeit des Kosovos sei „ein nicht vergleichbarer Einzelfall“ und der Gedanke, den Kosovo als Präzedenzfall für andere Separatisten zu verstehen, sei nur „ein Konstrukt Moskaus“. Getreu dieser Logik versucht er auch in seinem aktuellen Leitartikel „Kein Kosovo im Kaukasus“ jegliche Parallelen vom Tisch zu wischen. Dabei macht er auch vor Geschichtsklitterung nicht halt.
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"Merkel hätte Schröder bitten sollen"
taz - Nach dem Georgien-Krieg plädiert Kohls Ex-Sicherheitsberater Teltschik erst recht für eine Annäherung an Russland. Es brauche Unterstützung statt Ermahnungen.
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Teufelsgebräu
FR - In Rezessionen klappen Firmen zusammen, die dann ihren Banken zusätzliche Verluste bescheren und so die nächste Bankpleite provozieren. Auf der anderen Seite beschwören miserable Refinanzierungsbedingungen für die Banken die Gefahr einer Kreditklemme herauf. Dann steigen die Kreditzinsen für die Unternehmen oder, noch viel wahrscheinlicher, es gibt für viele Firmen gar keine Kredite mehr. Dann klappen wieder Firmen zusammen. Das alles sind wohlbekannte kapitalistische Teufelskreise. Der Markt, der freie zumal, kann hier gar nichts mehr retten. Im Gegenteil, er mutiert zum größten Problem, weil sich der Pessimismus selbst verstärkt. Nur noch Staat und Notenbank sind in der Lage, mit unorthodoxem Vorgehen die Krise zu meistern.
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Dreifache Verachtung
Telepolis - Verachtet werden bei diesem Vorschlag zuerst die Arbeitslosen selbst. Es setzt sich der Gedanke fort, der den Hartz-Gesetzen zugrunde liegt: Langzeitarbeitslose sollen danach nicht Opfer von Unternehmensentscheidungen sein, sondern höchstpersönlich ihr Schicksal herausgefordert haben. Unausgesprochen liegt dem "Fordern" der Hartz-Gesetze zugrunde, dass Arbeitslosigkeit in erster Linie vor allem eine Folge von Faulheit sei. Im aktuellen Fall wird zum wiederholten Mal unterstellt, dass Langzeitarbeitslose nicht flexibel genug seien, sich im angeblichen Boom-Markt der Pflegeberufe zu tummeln. Umgekehrt ist es bei diesem von der Grundhaltung der Hartz-Gesetze bestimmten Vorgehen der Arbeitsagentur nicht weit her mit dem "Fördern". Eine schmalspurige Helferausbildung von 160 Stunden (4 bis 6 Unterrichtswochen) wird als ausreichend erachtet, um demenzkranke Menschen betreuen zu können. Früher vorhandene angemessene Angebote mit 900 Unterrichtsstunden (ein halbes Jahr) sind für die "faulen" Langzeitarbeitslosen viel zu teure Perlen, die man nicht vor diesen offenbar vorsätzlich bösartigen Menschenschlag werfen möchte.
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Uni dementiert linke Gesinnungspflicht
Spiegelkritik - Die Universität Siegen erklärt eine Meldung von Spiegel-Online zur “Zeitungsente im Sommerloch”. Unter dem Titel “Mitarbeiter mit richtiger Weltanschauung gesucht” schreibt SpOn:

Die Universität Siegen ist nach SPIEGEL-Informationen eine fragwürdige Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung eingegangen, die der Partei Die Linke eng verbunden ist. Zur Koordinierung eines Promotionskollegs, das die Stiftung an der Universität einrichtet, hat die Hochschule einen Wissenschaftlichen Mitarbeiter gesucht. Dieser muss freilich die richtige Weltanschauung haben: Bewerber sollten sich “den Zielen der Stiftung verbunden fühlen”, hieß es in der Stellenausschreibung der Universität.

Anmerkung: So will ich den Spiegel auf den Barrikaden sehen wenn man wie in Bayern die konservative Gesinnung abfragte.
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Achse des Guten - Zumindest Bewohner der alten Bundesrepublik dürften nicht immer hoch erfreut sein, einem Wagen mit dem Nummerschild FF für Frankfurt/Oder zu begegnen. Die Chance steht Fity-fifty, dass darin ein langzeitarbeitsloser PDS-Wähler sitzt, dem die Wessis das Auto, die Urlaubsreise und was sonst noch alles finanzieren, und der zum Dank Neo-Stalinisten unterstützt, die, könnten sie, unsere braven Zahlemänner aus der guten alten BRD in den nächstbesten Gulag abkommandieren würden. Doch so ein Ziffern-Kennzeichen hat auch Vorteile. Man wird sich etwa hüten, ein Auto mit dem Kennzeichen GG zu schneiden oder sonst wie zu belästigen. Nicht gering ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich darin ein Fünferpack „südländisch“ aussehender junger Mitbürger mit Gelfrisuren und Wohnsitz in Rüsselsheim befindet, welches Fragen der Ehre vorzugsweise mit der Beretta ausdiskutiert.
Anmerkung: Typisch Achse des Guten - perverser Ausländerhass bei dem so getan wird, als sei es irgendwie intellektuell. Wie man sich als Stern-Autor für so was hergeben kann ist mir schleierhaft.
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1 Kommentar:

  1. "Wie man sich als Stern-Autor für so was hergeben kann ist mir schleierhaft."

    Mir ist schon schleierhaft, wie man sich dem Stern als Autor hergeben kann.

    :-(

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