Bravo Stefan zum Hinzufügen der Gegenrede von Murphy, soviel Anstand bei einem linken Blogger zu finden ist recht überraschend. Was man beim SF die letzten Tage lesen konnte, insb. der arrogante Umgang mit Kritik, die Comments zum Reich-Video zudem (insb. das Posting über mir - abstrakt, wirr und nichtssagend!) ... ich glaub das alles immer gar nicht. Was ich mich die letzten Tage über die Unehrlichkeiten und fiesen Reaktionen von linken Bloggern wie Storbeck und SF aufgeregt hab, hat wenigstens das Gute, dass ich vor Fassungslosigkeit nicht zum Kommentieren komme.
Murphy hat eine klasse Reaktion gebracht, inb. über die bestechende linke Vorstellung, dass Auswüchse politischer Machtkonzentration mit noch mehr Macht gemildert werden könnten. Es gäb noch massig mehr zu erwidern. Zunächst muss Murphy ergänzt werden ... nicht nur sind die Senkungen von Steuersätzen nicht mal ansatzweise für die US-Defizite verantwortlich, im Gegenteil ... wenn sich irgendwas von der neoklassischen Lehre bestätigte, dann die Laffer-Kurve - dass Linke konsequent das Gegenteil verbreiten wie in den SF-comments ist sowas von dreist ... Die Vermögenden wurden deutlich zur Kasse gebeten: http://danieljmitchell.files.wordpress.com/2010/08/1980-88-laffer.jpg?w=500&h=360 Verbleibende Einkommenszuwächse gingen ausschließlich auf Wachstum zurück. Ohne Reagans Wirtschaftspolitik gäbe es diese nicht, aber auch nicht die satten Mehreinnahmen. Und zur Erinnerung, Reagans Defizit geht ausschließlich auf Militärausgaben zurück. Er gab mehr für Rüstung aus als die gesamte Neuverschuldung in seiner Amtszeit betrug. Und allgemein ... ein Austrian bringt Reagans Mehreinnahmen spontan gern mit Reagans Steuererhöhungen in Verbindung, die es teils auch gab. Dass das Reagan-Defizit auf Reagans Steuersenkungen zurückginge, ist ein nicht totzukriegender linker Mythos. Damit kann man mich leider jedes Mal wieder an die Decke bringen.
Ganz kurz wenigstens ... Der Eingangspunkt von Reich, das seit 1980 verdoppelte BIP und die relativ und angeblich stagnierenden Löhne. Was zum Teufel hat das BIP mit den Löhnen zu tun? Seit 1980 ist die US-Bevölkerung um 40 Mio+ gewachsen, 30 Mio+ neue Arbeitsplätze entstanden, die mehr produzierten und das BIP entsprechend erhöhten. Ja, die Arbeitsproduktivität ist für die Lohnhöhe schon entscheidender. Und voila, hier gibt es keine (!) sonderliche Diskrepanz zwischen Steigerung der Produktivität und Reallöhnen. Weder in den USA noch bei uns. Wenn ich im SF lese, wir hätten jahrzehntelanges Lohndumping gehabt ... und sowas sagtest auch du, Stefan, im Liberalismus-Posting, nach dem 2. WK oder so ... ich begreife diese Dreistigkeit nicht! Wir hatten bis in die 2000er niemals eine schlechtere Lohn- als Produktivitätsentwicklung. In den 70ern lagen Löhne darüber mit Folge von Massenarbeitslosigkeit. Wir waren bis in die 2000er nicht schlechter als der EWU-Schnitt, wir lagen sogar drüber, auch im Vergleich zu USA und UK. Wir hatten weder Lohnzurückhaltung noch Lohndumping - sowas ist absurd!
MUHAAAHAAHA Danke für das Propagandaschweinchen-Video, YMMD!!!1! Ich übersetze mal: Grunz .. grunz .. grunz .. mehr Macht zur Politik ... grunz .. gaaaanz böse .. noch mehr grunz grunz ... Wenn die Sozialsysteme wie im Drittweltland USA endlich mal ausgebaut werden, dann werden doch nicht die Politiker mächtiger - wie dumm ist der Gedanke denn??ß? Durch die Umverteilung erhält der "kleine Mann" etwas und er wird dadurch vor den Reichen besser geschützt, aber ein Machtzuwachs bei der Politik findet so wie gegrunzt nicht statt. Aber hey, ich wollte den Neoliberale hier nicht ihre Feindbilder nehmen, sonst stünden sie ja nackt da, denn Argumente haben sie ja nicht :P
Gut, dass hier wenigstens noch eine Gegenrede zum Video von Reich gelinkt wurde. Wie dort in 2.5 Minuten mit Effekthascherei versucht wird, eine einfache "Erklärung" für die herrschende Misere zu liefern, ist eine Beleidigung (meiner Intelligenz).
--Sigi Nicht, dass ich die Gegendarstellung überzeugender finde. Insbesondere die Schlussfolgerung "Hin zum Libertarismus!" ist brandgefährlich.
Das grundsätzliche Problem ist und bleibt die gewaltige Dissonanz zwischen Geldsystem und Realität. Hierüber war ja hier im Blog schon zu lesen.
Dies, gepaart mit einer Unfähigkeit des Systems, auf kommende Herausforderungen angemessen zu reagieren, das ist was uns in die Katastrophe führen wird. Die Herausforderungen sind Ressourcenverknappung, Überbevölkerung, Umweltschäden und ein Geldsystem dass in diesem Moment im Begriff ist, an die Wand zu knallen.
"Schlanker Staat" als Antwort darauf? Grotesk und lächerlich.
@Tobias Fuentes: Ich kann mich dir bezüglich Spiegelfechter nur anschließen. Ich habe das Blog vor einiger Zeit unsubscribed und seither nicht mehr angeschaut.
Die Ignoranz und der Zynismus von Berger und einigen seiner Kommentar-Trolle ist unerträglich. Berger weiß teilweise nichtmal, wovon er redet, und spielt sich dabei als Experte auf. Dann nennt er sein Blog "Spiegelfechter" und behauptet, den Verdummungstendenzen seitens der Medien entgegenzutreten. Was für ein Totalausfall...
@Tobias Fuentes "wenn sich irgendwas von der neoklassischen Lehre bestätigte, dann die Laffer-Kurve"
Genau. Zeigen sie mir mal diese Kurve in der realen Welt. Wie viel Einfluss hatte die Rüstungspolitik Reagans auf das Wirtschaftswachstum, wie viel die Steuerpolitik, wie viel das Bevölkerungswachstum? Die Lafferkurve ist, wie die ganze neoklassische Ökonomie ganz nett. Beweisen können sie nichts. Man kann versuchen anhand der empirischen Daten belege für seine Theorien abzuleiten. Nur leider trifft man dabei schon Annahmen, welche die Interpretation der Daten vorbelasten.
Die Schlussfolgerungen des "Gegen"videos finde ich auch etwas einfach gehalten. Eine deutliche Schwächung des Staates wird zu nichts führen. Konzerne behalten faktisch ihre Macht. Es ist ja nicht so, dass sich die Machtelite in Staat und Wirtschaft trennen ließe. Das ist mehr oder weniger das gleiche Klientel. Vor allem existiert weiterhin ein Staat, welcher Gesetze verabschiedet und somit weiterhin auf die Wünsche der Reichen und Mächtigen eingehen kann. Eine Ausweitung der Macht bringt wahrscheinlich ebensowenig. Zielführender ist es die Macht transparenter zu machen. Wenn die halbe Bush Administration in Sicherheits- und Militärfirmen mit drin steckt und ihre Anteile nicht verkauft (obwohl sie dies gemusst hätten), dann muss das Volk dies erfahren und diese Politiker müssen haftbar für dieses Fehlverhalten sein. Ebenso müssen große Konzerne mit Hilfe von Monopolgesetzen verkleinert werden. Das reduziert drastisch den Einfluss. Dies ist politisch aber nicht gewollt, da man lieber global player haben möchte.
Die Antwort zeigt sehr schön wie sich mit Pseudostatistik manipulieren läßt.
AntwortenLöschenMan nehme einen Zeitpunkt x, schließe nicht Studenten aus der Gruppe aus, und gucke 20 Jahre später ob die Studenten immer noch arm sind.
Keine Preisbereinigung, nur Absolutwerte, keine relativen Bezüge, usw.
Bravo Stefan zum Hinzufügen der Gegenrede von Murphy, soviel Anstand bei einem linken Blogger zu finden ist recht überraschend. Was man beim SF die letzten Tage lesen konnte, insb. der arrogante Umgang mit Kritik, die Comments zum Reich-Video zudem (insb. das Posting über mir - abstrakt, wirr und nichtssagend!) ... ich glaub das alles immer gar nicht. Was ich mich die letzten Tage über die Unehrlichkeiten und fiesen Reaktionen von linken Bloggern wie Storbeck und SF aufgeregt hab, hat wenigstens das Gute, dass ich vor Fassungslosigkeit nicht zum Kommentieren komme.
AntwortenLöschenMurphy hat eine klasse Reaktion gebracht, inb. über die bestechende linke Vorstellung, dass Auswüchse politischer Machtkonzentration mit noch mehr Macht gemildert werden könnten. Es gäb noch massig mehr zu erwidern. Zunächst muss Murphy ergänzt werden ... nicht nur sind die Senkungen von Steuersätzen nicht mal ansatzweise für die US-Defizite verantwortlich, im Gegenteil ... wenn sich irgendwas von der neoklassischen Lehre bestätigte, dann die Laffer-Kurve - dass Linke konsequent das Gegenteil verbreiten wie in den SF-comments ist sowas von dreist ... Die Vermögenden wurden deutlich zur Kasse gebeten: http://danieljmitchell.files.wordpress.com/2010/08/1980-88-laffer.jpg?w=500&h=360 Verbleibende Einkommenszuwächse gingen ausschließlich auf Wachstum zurück. Ohne Reagans Wirtschaftspolitik gäbe es diese nicht, aber auch nicht die satten Mehreinnahmen. Und zur Erinnerung, Reagans Defizit geht ausschließlich auf Militärausgaben zurück. Er gab mehr für Rüstung aus als die gesamte Neuverschuldung in seiner Amtszeit betrug. Und allgemein ... ein Austrian bringt Reagans Mehreinnahmen spontan gern mit Reagans Steuererhöhungen in Verbindung, die es teils auch gab. Dass das Reagan-Defizit auf Reagans Steuersenkungen zurückginge, ist ein nicht totzukriegender linker Mythos. Damit kann man mich leider jedes Mal wieder an die Decke bringen.
Ganz kurz wenigstens ... Der Eingangspunkt von Reich, das seit 1980 verdoppelte BIP und die relativ und angeblich stagnierenden Löhne. Was zum Teufel hat das BIP mit den Löhnen zu tun? Seit 1980 ist die US-Bevölkerung um 40 Mio+ gewachsen, 30 Mio+ neue Arbeitsplätze entstanden, die mehr produzierten und das BIP entsprechend erhöhten. Ja, die Arbeitsproduktivität ist für die Lohnhöhe schon entscheidender. Und voila, hier gibt es keine (!) sonderliche Diskrepanz zwischen Steigerung der Produktivität und Reallöhnen. Weder in den USA noch bei uns. Wenn ich im SF lese, wir hätten jahrzehntelanges Lohndumping gehabt ... und sowas sagtest auch du, Stefan, im Liberalismus-Posting, nach dem 2. WK oder so ... ich begreife diese Dreistigkeit nicht! Wir hatten bis in die 2000er niemals eine schlechtere Lohn- als Produktivitätsentwicklung. In den 70ern lagen Löhne darüber mit Folge von Massenarbeitslosigkeit. Wir waren bis in die 2000er nicht schlechter als der EWU-Schnitt, wir lagen sogar drüber, auch im Vergleich zu USA und UK. Wir hatten weder Lohnzurückhaltung noch Lohndumping - sowas ist absurd!
MUHAAAHAAHA Danke für das Propagandaschweinchen-Video, YMMD!!!1!
AntwortenLöschenIch übersetze mal: Grunz .. grunz .. grunz .. mehr Macht zur Politik ... grunz .. gaaaanz böse .. noch mehr grunz grunz ...
Wenn die Sozialsysteme wie im Drittweltland USA endlich mal ausgebaut werden, dann werden doch nicht die Politiker mächtiger - wie dumm ist der Gedanke denn??ß? Durch die Umverteilung erhält der "kleine Mann" etwas und er wird dadurch vor den Reichen besser geschützt, aber ein Machtzuwachs bei der Politik findet so wie gegrunzt nicht statt. Aber hey, ich wollte den Neoliberale hier nicht ihre Feindbilder nehmen, sonst stünden sie ja nackt da, denn Argumente haben sie ja nicht :P
Gut, dass hier wenigstens noch eine Gegenrede zum Video von Reich gelinkt wurde. Wie dort in 2.5 Minuten mit Effekthascherei versucht wird, eine einfache "Erklärung" für die herrschende Misere zu liefern, ist eine Beleidigung (meiner Intelligenz).
AntwortenLöschen--Sigi
Nicht, dass ich die Gegendarstellung überzeugender finde. Insbesondere die Schlussfolgerung "Hin zum Libertarismus!" ist brandgefährlich.
Das grundsätzliche Problem ist und bleibt die gewaltige Dissonanz zwischen Geldsystem und Realität. Hierüber war ja hier im Blog schon zu lesen.
Dies, gepaart mit einer Unfähigkeit des Systems, auf kommende Herausforderungen angemessen zu reagieren, das ist was uns in die Katastrophe führen wird. Die Herausforderungen sind Ressourcenverknappung, Überbevölkerung, Umweltschäden und ein Geldsystem dass in diesem Moment im Begriff ist, an die Wand zu knallen.
"Schlanker Staat" als Antwort darauf? Grotesk und lächerlich.
@Tobias Fuentes: Ich kann mich dir bezüglich Spiegelfechter nur anschließen. Ich habe das Blog vor einiger Zeit unsubscribed und seither nicht mehr angeschaut.
Die Ignoranz und der Zynismus von Berger und einigen seiner Kommentar-Trolle ist unerträglich.
Berger weiß teilweise nichtmal, wovon er redet, und spielt sich dabei als Experte auf. Dann nennt er sein Blog "Spiegelfechter" und behauptet, den Verdummungstendenzen seitens der Medien entgegenzutreten. Was für ein Totalausfall...
@Tobias Fuentes
AntwortenLöschen"wenn sich irgendwas von der neoklassischen Lehre bestätigte, dann die Laffer-Kurve"
Genau. Zeigen sie mir mal diese Kurve in der realen Welt. Wie viel Einfluss hatte die Rüstungspolitik Reagans auf das Wirtschaftswachstum, wie viel die Steuerpolitik, wie viel das Bevölkerungswachstum? Die Lafferkurve ist, wie die ganze neoklassische Ökonomie ganz nett. Beweisen können sie nichts. Man kann versuchen anhand der empirischen Daten belege für seine Theorien abzuleiten. Nur leider trifft man dabei schon Annahmen, welche die Interpretation der Daten vorbelasten.
Die Schlussfolgerungen des "Gegen"videos finde ich auch etwas einfach gehalten. Eine deutliche Schwächung des Staates wird zu nichts führen. Konzerne behalten faktisch ihre Macht. Es ist ja nicht so, dass sich die Machtelite in Staat und Wirtschaft trennen ließe. Das ist mehr oder weniger das gleiche Klientel. Vor allem existiert weiterhin ein Staat, welcher Gesetze verabschiedet und somit weiterhin auf die Wünsche der Reichen und Mächtigen eingehen kann. Eine Ausweitung der Macht bringt wahrscheinlich ebensowenig. Zielführender ist es die Macht transparenter zu machen. Wenn die halbe Bush Administration in Sicherheits- und Militärfirmen mit drin steckt und ihre Anteile nicht verkauft (obwohl sie dies gemusst hätten), dann muss das Volk dies erfahren und diese Politiker müssen haftbar für dieses Fehlverhalten sein. Ebenso müssen große Konzerne mit Hilfe von Monopolgesetzen verkleinert werden. Das reduziert drastisch den Einfluss. Dies ist politisch aber nicht gewollt, da man lieber global player haben möchte.