Montag, 12. März 2012

Entmenschlichtes Fernsehen

Von Stefan Sasse

Die Reality-Shows des deutschen Fernsehens sind bekanntlich nicht gerade fein. Oftmals basiert ihr Prinzip auf der Erniedrigung der Protagonisten, häufig ohne dass diese es überhaupt merken - von "Bauer sucht Frau" bis "Frauentausch". Ein Prinzip, das in der Anpreisung von "Deutschland sucht den Superstar" in dem Satz "Wer es heute nicht gesehen hat, kann morgen nicht mitlästern" einen geradezu zynisch ehrlichen Ausdruck fand. Gegen das chinesische Staatsfernsehen aus Henan aber sind die Niveauabgründe, in denen man RTL regelmäßig findet, ein Witz. In China, das Land, das mehr Menschen zum Tode verurteilt und hinrichtet als der Rest der Welt zusammen, empfand man es offenbar als grandiose Idee, eine Reality-Doku mit den Todesdelinquenten zu machen (SZ berichtet). Und weil irgendwelche normalen Interviews oder der Gefängnisalltag nicht allzu spannend sind, hat man eine geradezu abscheuliche Moderatorin hergenommen, der keine Gemeinheit zu nieder war. Das Resultat ist erschreckend. 

So wurden die Interviews - denen natürlich keines der Opfer zustimmte - nicht für irgendeinen Informationsgewinn geführt, sondern dienten lediglich der Erniedrigung des Opfers vor 40 Millionen Zuschauern. So erkundigte sich die Moderatorin nach dem Befinden der Familie des Mörders, der wegen Muttermords verurteilt worden war, fragte ihn am Ende, als er längst in Tränen ausgebrochen war, ob er vielleicht seinen Bruder ein letztes Mal sehen wolle. Als er weinend erklärte, ihn gerne noch einmal sehen zu wollen, kam die gehässige Antwort "Aber er will dich nicht sehen!" Nicht einmal in seinen letzten Stunden wurde das Opfer in Ruhe gelassen, sondern bis zur Hinrichtungsstätte begleitet und gefilmt. Die Menschenwürde wird mit Füßen getreten, und nur einer Doku der BBC über die Vorgänge ist es zu verdanken, dass die Sendung nun eingestellt wurde. 

Man kann das Ganze jetzt natürlich mit dem Argument beiseite wischen, dass es sich in China, der kommunistischen Halbdiktatur am anderen Ende der Welt abgespielt hat. Aber das wäre zu kurz gesprungen. Die Decke der Zivilisation ist bekanntlich dünn, und die Ressentiments, aus denen sich die meisten Schlagzeilen der BILD speisen machen hier sicherlich kaum halt. Es ist uns zugute zu halten, dass eine solche Sendung hierzulande wohl einen Aufschrei verursachen würde - aber wie lange das anhalten würde, sei einmal dahingestellt. Die Vorstellung, dass Kriminelle, Mörder gar, kein Recht beziehungsweise nur ein eingeschränktes Recht auf Menschenwürde und Grundrechte hätten, findet hier im chinesischen Fernsehen einen plakativen Ausdruck, ist jedoch überwältigend weit verbreitet. China ist nicht besonders weit weg. In solchen Momenten ist es uns beängstigend nah. 

51 Kommentare:

  1. @Stefan Sasse

    Bis auf die "kommunistische Halbdiktatur" sehe ich es gleich - China ist in meinen Augen ein Januskopf zwischen neoliberalem Killerkapitalismus, und politisch bedeutungslosem autoritären Kommunismus. Ich denke einmal ganz zynisch Mao rotiert längst im Grab, wenn er daran denkt was seine heutigen Parteikader aus dem einstigen kommunistischen China gemacht haben - ein killerkapitalistisches Land, dass Kommunismus nur vorschiebt, um Menschen abzuschlachten. Es wäre einmal interessant danach zu fragen wieso gerade in China die eigentlich unmögliche Symbiose zwischen neoliberalen Markttaliban, und autoritär-diktatorischen Kommunisten, funktioniert? Liegt es daran, dass auch das Vorsystem der chinesischen Regierungsform ähnlich strukturiert war? Wirtschaftlich alle Freiheiten, aber wehe man will politisch frei werden, dann würde man, wie in "1911" von keinem geringeren als Chakie Chan beschrieben, brutalstmöglich geschlachtet.....interessante Fragen, die du mal auf dem Geschichtsblog stellen könntest - rein auf China bezogen.....

    Übrigens, DAS Angela hat mit diesem Staat keine Probleme, ebensowenig wie mit anderen mörderischen Diktaturen dieser Welt (z.B. der Volksrepublik Vietnam") - Das sollte zu denken geben.

    Amüsierte Grüße
    Bernie

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  2. Ergänzung: Ich beziehe mich auf diesen Film des Regisseurs Zhang Li "1911 - Revolution", wo Jackie Chan einen chinesischen Revolutionär - und keinen Kungfu-Menschen - spielt. Will jetzt keine Werbung machen, aber ich fand den Film informativ, was die chinesische Version der Vorgänge damals angeht - als das chinesische Kaiserreich durch Sun Yat Sun als ersten gewählten Präsidenten Chinas ersetzt wurde. Die Frage bleibt: Liegt das Überleben des autoritären Kommunismus in China wohl darin, dass ähnliche Strukturen bereits jahrhundertelang in China praktiziert wurden? Antidemokratisch, z.B. bei Konfuzius, meine ich ;-)

    Frägt sich
    Bernie

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  3. Hi Bernie,

    Mao hat mit Sicherheit mehr Menschen auf dem Gewissen als die Bagage seit 1989.

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  4. Da die Einschaltquoten auch hierzulande gigantisch sein dürften, frage ich mich, wie lange sich RTL und Konsorten noch zurückhalten können. PPP und so...

    der Herr Karl

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  5. Ich darf wieder Kritik üben, und zwar zynische. Chinesen behandeln trotz allem ihre Mitmenschen ... ähm "menschlicher" als ihre Tiere (/watch?v=6Vrb2h1gAN4) - aber das ist asiatische Eigenart. Welche "Menschenwürde" wird mit Füßen getreten? Einzig das, was a) WIR und b) HEUTE darunter verstehen. Dass Menschenwürde gerade kein universelles Prinzip ist, wird hier doch mehr als deutlich. Das hätten die Europäer zwar gern, ist aber nicht so. Zuerst kommt die zivilgesellschaftliche / kulturelle Entwicklung, und erst danach definiert und begründet der intellektuelle Popanz, warum es so sein muss. Ob Sklaverei, Kolonialismus und Eroberungskriege, das wurde nicht gegen die Bevölkerung durchgezogen, sondern war politischer und moralischer Usus. Es galt als gerecht. Die Entwicklung hin zur europäischen Menschenwürde kam mit dem Wertewandel seit der Renaissance. Davon war China abgeschnitten, und hat 400 Jahre europäische Kulturgeschichte aufzuholen. Subjektive Rechte sind für Chinesen neumodisch und werden bis heute dem Kollektiv nachgeordnet, können verwirkt werden. Das ist gewachsene chinesische Hierarchie. http://www.chinafokus.de/nmun/5_iii_a.php

    Chinesische/asiatische Zustände sind zu beklagen, meinetwegen mit dem erhobenen Zeigefinger, aber bitte nicht unter Auferbietung von der Menschenwürde-Leerformel. Entwicklungsprozesse lassen sich beschleunigen, aber nicht daherreden. Wir können unseren Mördern nur dazu gratulieren in Deutschland geboren zu sein. Chinesen haben Pech, und glücklicherweise wissen sie es nicht einmal. Also, alles halb so wild.

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    1. "Welche "Menschenwürde" wird mit Füßen getreten? Einzig das, was a) WIR und b) HEUTE darunter verstehen."

      Das stimmt schon, gilt aber für alles andere auch. Marktwirtschaft, Freihandel, etc. hat sich auch erst herausgebildet und wurde nicht von anfang an praktiziert. Dennoch wird bei den Menschenrechten auf "die müssen sie selbst für sich entdecken" gepocht und bei der Marktwirtschaft auf "das müssen sie übernehmen, weil das ganz toll ist". Schon ein kleiner Widerspruch.

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    2. // kommunistische Halbdiktatur
      neoliberaler Killerkapitalismus
      bedeutungsloser autoritärer Kommunismus
      Menschen abschlachten
      neoliberale Markttaliban
      autoritär-diktatorische Kommunisten
      brutalstmöglich geschlachtet
      mörderische Diktaturen //

      Was hier über China am Beispiel eines TV-Formats, das wir z.T. ablehen (gilt nach meiner Einschätzung nur für einen Teil der Deutschen, der andere würde das dauerkonsumieren) an Begrifflichkeiten ausgegossen wird, zeugt von etwas zu viel Unkenntnis, um sinnvoll über diese Angelegenheit zu diskutieren. Zum einen, was die Anwendung

      a) der Begriffe Kommunismus, Diktatur, diktatorisch, autoritär usw, anbetrifft; zum anderen
      b) der Kulturgebundenheit hinsichtlich der Anwendung solcher Begriffe wie Menschenwürde, normal, abscheulich, Gemeinheit, Recht, Grundrechte usw.

      1. Zu den Begriffen s. a)
      In China gibt es als Staats- und Wirtschaftssystem seit vielen Jahren keinerlei Kommunismus mehr, genauer: nicht die Spur von Kommunismus. Daß China ein Einparteiensystem ist wie einst im Kommunismus unter Mao und sich diese Partei weiterhin Kommunistische Partei Chinas nennt, mag vielerlei Gründe haben (innen- und außenpolitische, machtpolitische, sicherheitspolitische, sozialpolitische, praktische, z.T. sicher auch private), die hier an der Stelle zu diskutieren, entbehrlich ist, soweit nur jeder sich der Realitäten bewußt ist. Jedenfalls ist das kein hinreichender Grund, von Kommunismus, Chinesische Kommunisten usw. zu sprechen. China ist ein Land mit vollkapitalistischer Wirtschaft, z.T. im Staatsbesitz oder -mitbesitz, die aber in weit höherem Maße staatlich gelenkt wird als in den entwickelten westlichen Volkswirtschaften.

      China ist nicht das einzige kapitalistische Land ohne westliche Parteiendemokratie. Es gibt heute noch viele solche Staaten. Als im Iran der Schah oder in Chile Pinochet - in beiden Fällen mir Hilfe der USA oder genauer von den USA - an die Macht geputscht wurde, wurde jeweils die funktionierende Parteiendemokratie von der großen "demokratischen" (Gewalt)Macht USA abgeschafft. Merke: Kapitalismus funktioniert sehr gut ohne Demokratie, Sozialismus dagegen experimentell bestätigterweise nur ziemlich schlecht.

      Wer also meint, daß in China heute leider die Demokratie fehlt, der hängt an einer Wunschvorstellung, die sich aus falschen oder unvollkommenen Annahmen ergibt. Erst wenn die Chinesen selbst - ohne Einfluss von außen - an einen Punkt kommen, wo die große Mehrheit Änderung will, wird sie kommen. Bisher haben die Chinesen, immerhin das größte und kulturälteste Volk, ihre Transformation vom Kommunismus zu Kapitalismus mit derart großem Geschickt weitestgehend ohne große Unruhen und Verwerfungen hinbekommen. Bedenkt man, daß China als Mehrvölkerstaat keine einfachen Verhältnisse dafür hat im Gegensatz zum Beispiel zu Polen oder den Balten, die die EU vor der Tür haben und zudem vorher schon kapitalistisch und kulturell westlich waren, dann muß man zu dem Schluß kommen, daß die KP Chinas bisher recht gut funtioniert hat. Mit Sicherheit benötigt sie keine Belehrungen von den Superdemokratien, deren Gesellschaftswissenschaftler sie bereits als zunehmend postdemokratisch bezeichnen und deren Politiker sie auch so behandeln.

      weiter im 2.Teil

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    3. von Robert, 2.Teil

      2. Zu den Begriffen s. b)
      Ein fester Bestandteil des Bewußtseins vieler politisch interessierter Menschen in einigen westlichen Demokratien, ganz besonders in den USA und hier in Deutschland, ist die Vorstellung, so wie wir die Dinge für richtig halten, wie sie bei uns sind oder hoffentlich bald sein werden, haben sie überall zu sein. Abweichungen davon sind ein Zeichen von Abwesenheit des dringend Notwendigen. Das gibt uns das Recht, sie dort mit Nachdruck einzufordern. Das ist ein Irrtum. Es ist nicht nur kulturhistorisch falsch sondern auch politisch, obendrein peinlich arrogant. Außerdem ist es für uns schädlich, u.a. wirtschaftlich.

      Zum Glück sind gerade die Chinesen eine zu uns Deutschen kulturell sehr kompatible, positiv eingestellte und zudem sehr feste u. selbsbewußte Kulturnation, die sich ihrer Fähigkeiten und Traditionen bewußt ist und daher nicht jede Kritik gleich übel nimmt. Was aber bei ihnen zur Menschenwürde gehört und was weniger, sowie das rechte Maß im Verhältnis von persönlicher Freiheit des Individuums im Wechselverhältnis mit den Wünschen und Notwendigkeiten der Gesellschaft, das zu definieren ist allein Sache der Chinesen. Hier verbietet sich jegliche Bevormundung.

      China hat auch nicht 400 Jahre europäische Kulturgeschichte aufzuholen! Renaissance und Aufklärung sind spezifische Etappen europäischer Kulturgeschichte, für die es in China nie eine Notwendigkeit gab. Die Biebel stammt nicht aus China. Dort kannte niemand den Apostels Petrus und die Bibel weiß nichts von der Existenz Chinas. Der jüdisch-christlich-mohammedanische Gott/Allah ist den Asiaten erspart geblieben. Dort hat sich auch Jesus nicht rumgetrieben, denn auch er wußte nichts von der Existenz Chinas. Und als Mohammed die Offenbarung Gottes herabgesandt wurde, während er aus Tonkrügen trank, aßen und tranken die Chinesen bereits aus schneeweißem Porzellan.

      Einer Reihe westlicher Staaten hat gerade in Sachen Menschenwürde allen Grund zu schweigen. Das sind insbesondere Deutschland, die USA, England und Frankreich, deren Achtung von Menschenwürde und Menschenrechten jeweils Tiefpunkte in der jüngeren Weltgeschichte vorweisen können, die völlig einmalig sind und z.T. bis heute fortdauern. 2 Nationen - Deutschland und die USA - hatten und haben immer schon und noch einen besonderen Hang, der übrigen Welt den Weg zu weisen. Die USA machen das auf ihre bekannte Art und Weise: http://www.freitag.de/politik/0143-us-militaereinsaetze

      Die Chinesen wissen das und vergessen es nicht. Boxeraufstand, 2.Weltkrieg, Indochinakrieg, Koreakrieg und Vietnamkrieg bleiben im Gedächtnis der Chinesen und haben sie gelehrt, was sich hinter der Menschenwürde nach westlichem Maßstab verbirgt.

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    4. p.S. von Robert

      Wen die Zahl der US-Kriege und Einsätze seit 1945 interessiert, der muß sie nicht extra zählen. Es sind 109. Die Zahl der US-Kriege und Einsätze vor 1945 habe ich leider nicht parat, aber auch sie ist beachtlich. Die gewaltsame Ausbeutung von Ländern wie Haiti hat seit mehr als 120 Jahren Tradition.

      Zitat SPIEGEL 10/2012
      "Die USA haben seit ihrer Gründung so gut wie nie aufgehört, Krieg zu führen: Unabhängigkeitskrieg, Bürgerkrieg, Erster und Zweiter Weltkrieg, Korea-Krieg, Vietnam-Krieg, Irak-Krieg, Afghanistan-Krieg, Krieg ist der Motor der amerikanischen Geschichte geblieben..."

      Hier ist zu ergänzen: Steter Bestandteil dieser Kriege ist die kulturelle Komponente - der US-Kulturimperialismus, zu welchem dann natürlich auch die spezielle US-Menschenwürde zählt, die z.B. so aussehen kann, daß ein zum Tode Verurteilter, der im US-Rechtssystem nicht zwingend schuldig sein muß, dann 30 Jahre zwecks Quälens aus Rache in der Todeszelle zubringen muß, bis er ein völlig anderer Mensch geworden ist, z.B. Kinderbücher schreibt, mit tausenden Menschen weltweit korrespondiert, bis er dann schlußendlich vor den Augen der Öffentlichkeit zu Tode gebracht wird, natürlich unter der Wahrung der westlichen Menschenwürde, das versteht sich!

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  6. @Stefan Sasse

    Mag schon sein, dass Mao mit Sicherheit mehr Menschen auf dem Gewissen hat als die Bagage seit 1989, wie Du völlig richtig schreibst, aber die Bagage hatte ja noch nicht so lange Zeit wie Mao - zynisch ausgedrückt. Soll heißen: Laß die mal ein paar Jahre wirken, und schon sind die Chinesen bei Maos Zahlen angelangt - ganz zynisch ausgedrückt.

    Gruß
    Bernie

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  7. Und wie furchtbar ist es, dass die "Neoliberalen" die Todesstrafe in China eingeführt haben ... oder welchen Unsinn will Bernie wieder verkaufen? Was hat die Bagage denn auf dem Gewissen? Man kläre mich auf.

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  8. Geld regiert die Menschenwürde.

    Im Namen der Menschenwürde werden sog. humanitäre Interventionen, d.h. Angriffskriege geführt (Kosovo, Afghanistan, Irak, Libyen, bald Iran). Saudi-Arabien ist eines der brutalsten Regime auf der Erde. Dieben werden die Hände abgehackt, Frauen werden gesteinigt, Menschen öffentlich aufgehängt usw. - Deutschland lieferte Saudi Arabien letztes Jahr Leopard 2 Panzer und das Land ist ein enger Verbündeter des großen "land of the free" USA. Wir sollten unsere Doppelmoral und den Glauben, dass wir ethisch und moralisch besser als China wären, nicht kultivieren.

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  9. Im heutigen spOn-Artikel dazu http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,820745,00.html wird die Motivation für die Sendung dargestellt. Weder Entstehen noch Aufbereitung ist Geld- oder Quotentreiberei geschuldet. Taugt also nicht als Vorbild für Sonja Zietlow. Jede Folge bedarf einer ober-gerichtlichen Zustimmung. Die Moderatorin ist Überzeugungstäterin und überzeugt von ihrem gesellschaftlichen Auftrag. Höchstwahrscheinlich keiner der Verantwortlichen würde unsere Kritik und das Gerede von Menschenwürde verstehen. Unrechtsbewusstsein Fehlanzeige, das ist wie bei Margot Honecker. Die Sendung ist Ausgeburt des autoritären Sozialisation. Dass das überhaupt mit westlichem Reality-TV in moralischer Hinsicht verglichen und ohne Begründung - die wohl als selbstverständlich vorausgesetzt wird - nur mit Andeutungen von Menschenwürde als in gleicher Weise verkommen unterstellt wird, ist sehr unausgegoren. Es verbietet sich vielmehr unsere linken besserwisserischen Maßstäbe anzulegen, und stillschweigend umso mehr .... ich red mich wieder in Rage, pardon. =)

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    1. Was, lieber Fuentes hat Menschenwürde(lt.Menschenrechtskonvention der UNO) mit links oder rechts, oder mit besserwisserrischen Maßstäben zu tun ???? Es geht doch nur um den Schutz des Menschen und das international. Bei ihnen gibt es wohl nur Globalisierung auf wirtschaftlichen Ebenen.

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    2. Gutmenschlicher Schutz von Menschen nach Maßstäben und Wertvorstellungen, die nur bei uns herrschen und nicht übertragbar sind, unbeachtet von Verschiedenheiten und eben grundlegend anderen gesellscaftlichen Entwicklungen, ist besserwisserisch und eine typisch linke Eigenart. Die Anbetung von Menschenwürde ist Ausdruck einer falsch verstandenen Gleichheit von Menschen. Menschen sind eben nicht gleich, sie gelten als gleich vor Gesetz. Gesetze haben keinen universellen Anspruch. Denen, die man hier zu Opfern stilisiert und helfen will, verstehen unseren Antrieb gar nicht. Das ist moralischer Imperialismus. Wir, weite Teile des Westens, begreifen Menschenwürde als oberstes Gut, aber halten es instinktiv für zu absurd wegen dessen vermeintlicher Verletzung im Rest der Welt zu solch drastischen Mitteln zu greifen wie es mitunter bei der Verletzung des schwächeren (sic) Rechts auf Leben geschieht. Wer Menschenwürde als universell begreift, ist gefährlich ignorant und geschichtsvergessen.

      Was mich gestern noch aufregte ... in Spanien hat man ein Zwischenlager für Atommüll gefunden, die Bewohner des Städtchens jubeln und freuen sich auf Arbeitsplätze (ungeachtet der generellen Arbeitslosigkeit). Für Deutsche ist das verstörend. Ich hab mir damals den Mund fusslig geredet, dass der Atomparanoia ein typisch deutsches Phänomen ist und vor Fukushima auch in Deutschland die deutliche Mehrheit pro Atom war. Das will man hier aber nicht wahrhaben. Unter Auferbietung von Menschenrechten wird vielmehr erläutert, warum der Bevölkerung weltweit Atomkraft aufgezwungen werde. Nichts könnte weiter weg von der Realität sein. Aber Linke maßen sich eine Besserwisserei an. Und natürlich wird für die Antiatom-Argumentation auch Menschenwürde missbraucht. Besserwisserei unter Leugnung der Realität und mit nichtssagenden überhöhten und falschverstandenen Begriffen begründet, willkommen in der linken Traumwelt.

      Man kann und darf sich über unliebsame Zustände aufregen und versuchen was zu ändern, aber bitte nicht auf die linke Tour.

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    3. Wenn sie Menschenwürde durch Marktwirtschaft ersetzen, dann könnten sie den Text glatt noch mal schreiben. Wir verteilen nicht nur die moralischen Standards, sondern auch die wirtschaftlichen. Beispiel?

      "Wir, weite Teile des Westens, begreifen Menschenwürde als oberstes Gut, "
      Wir, weite Teile des Westens, begreifen den uneingeschränkten Freihandel als oberstes Gut...

      "Wer Menschenwürde als universell begreift, ist gefährlich ignorant und geschichtsvergessen."
      Wieso geschichtsvergessen. Wann wurde die universelle Menschenwürde rgendwann einmal praktiziert. Wann hat ein Land sie angewandt, egal für wen? Das passiert nicht einmal heute. Die USA schreien Menschenwürde und sperren Menschen ohne Prozess in ein Lager. Deutschland schreit Menschenwürde und sperrt Menschen, welche um Asyl bitten in ein Lager während des Prozesses (ohne Anpruch auf Bildung für die Kinder). Vielleicht wäre es mal einen Versuch die Menschenwürde universell zu machen anstatt sich nur geopolitische, geostrategische und wirtschaftspolitische Richtungen zu folgen. Was sie als universelles Begreifen der Menschenwürde verstehen Herr Fuentes ist die Tatsache, dass dieser Begriff gerne verwendet wird um wirtschaftliche oder politische Eigeninteressen zu legitimieren (siehe Libyen, Irak, Afghanistan als neuere Beispiele).

      "dass der Atomparanoia ein typisch deutsches Phänomen ist und vor Fukushima auch in Deutschland die deutliche Mehrheit pro Atom war."
      Komisch, dass schon vor Fukoshima sehr viele Umfrage das Gegenteil gezeigt haben. Woher wollen sie also das objektive Wissen haben wie es damals aussah, wenn es keine Abstimmung gab?

      "warum der Bevölkerung weltweit Atomkraft aufgezwungen werde"
      Wo wird denn etwas aufgezwungen. Das hört sich so an als ob es im Moment zu einem massiven Ausbau der Atomkraft käme.

      www.sueddeutsche.de/politik/517/490889/text/

      "Und natürlich wird für die Antiatom-Argumentation auch Menschenwürde missbraucht."
      Die brauche ich nicht dafür. Zeigen sie mir einen Platz wo man den Müll lagern kann + zeigen sie mir den Fond der die Mittel für einen GAU bereit hält und ich bin nicht gegen die Kraftwerke. Wenigstens der der Dauerlagerplatz wird Realität werden müssen (wobei Asse zeigt wie schief es gehen kann). Einen Fond wird es nicht geben, da die Kosten deutlich zu hoch sind so das sich Atomkraft nicht mehr lohnt.

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    4. @fuentes
      es gibt nun mal ein Teil der Menschen, an denen die Evolution nicht spurlos vorüber gegangen ist. Leute wie sie werden das nie verstehen und ziehen gegebenenfalls wieder in Kriege um ihren
      Hass auf allem sozialen Verhalten freien Lauf zu lassen.
      Wenn wir uns in dieser Welt keinen moralischen Überbau leisten, dann landen wir dort wo wir schon einmal waren, nämlich in der Verrohung menschlichen Verhaltens. Solidarität macht stark, nicht ihr rückwärts gewandter sozialdarwinistischer Neoliberalismus. Er ist zerstörerisch und kontraproduktiv Punkt

      Ich werde den Eindruck nicht los, dass sie den Begriff Liebe nicht im Ansatz verstanden haben. Aber das ist eine andere Geschichte.

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    5. Fuentes

      Wovor haben sie eigentlich Angst? Etwa davor, dass sie etwas abgeben müssten, dass sie nie erhalten haben ? Liebe vielleicht ?

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    6. Nun ja, ich weiß von "Liebe" jedenfalls so viel, als dass man sie nicht erzwingen kann. Zwangssolidarität zerstört eine Gesellschaft. Mitgefühl und Hilfsbereitschaft gedeiht nur in Freiheit. Das sagt einem der gesunde Menschenverstand und belegen die Fakten. Darüber hab ich oft geschrieben. Wer sehen will wie eine Gesellschaft zerfällt, schaue nach Schweden. Wer aber Freiheit misstraut und sie mit totalitären Leerformeln von Gerechtigkeit und Menschenwürde verwässert, glaubt, dass Plan, Zwang und Misstrauen die eigentliche und erstrebenswerte "Freiheit" sei.

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    7. wer sehen will, wie eine Gesellschaft zerfällt der schaue nach Griechenland und das deshalb weil dort blanker Egoismus herrscht. In Schweden zerfällt nur etwas weil dort Rechtes Gesindel sein Unwesen treibt

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    8. Die Gesellschaft der Menschen wird niemals funktionieren wenn 7 Mrd. Menschen freiheitlich aufeinander rumhacken, wie sie es propagieren. Sie sind und bleiben einfach hoffnungsloser ignoranter Kleingeist.
      Außerdem muss man nicht zur Solidarität zwingen, sie kommt aus einem normalen Menschen von ganz allein. Und das beweist die evolutionäre Entwicklung des Menschen, ob sie wollen oder nicht.

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    9. a) Egoismus ist kein Wirtschaftssystem. Den Griechen geht es schlecht, weil sie griechisch sprechen. Das macht genauso Un/sinn. Griechenland und Italien waren seit jeher die unfreiesten Wirtschaften. b) Schweden und Skandinavien zerfällt wegen des Rechtsrucks ... tja, woher kommt der denn? Weil die fettesten Wohlfahrtsstaaten ihre Bürger fressen. Was haben all die Länder gemein, in denen rechts aufholt? Die dicksten Staatsquoten. Der Reihe nach. c) Wenn Solidarität "von allein kommt" - was richtig ist - warum erzwingt sie dann der Wohlfahrtsstaat?

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    10. Der Wohlfahrtsstaat in Schweden und anderswo ist nicht erzwungen, sondern demokratisch und eben evolutionär entwickelt. So gesehen sind Schweden und die anderen skandinavischen Länder auf der höchsten evolutionären Entwicklungsstufe. Um das zu erkennen, ist ihr Denkschema noch meilenweit entfernt.

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    11. Was den Egoismus angeht, haben sie auch nichts verstanden, denn Griechenland ist unter anderem durch den Egoismus der Steuerhinterzieher und der korrupten Beamten erst in diese Misere geraten, in der es heute steckt und das insbesondere durch die Mithilfe von Goldman Sachs und Konsorten. Das sollte einer wie sie doch wissen, oder ?

      außerdem ist mir ist schon klar, dass Egoismus kein Wirtschaftssystem ist, sondern eine absolut menschliche Eigenschaft. Um ihn jedoch nicht ausufern zu lassen, haben sich die (meisten) Menschen zusammen gerauft und entsprechend gewisser Notwendigkeiten evolutionäre Entwicklungen durch gemacht, außer sie vielleicht.

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    12. Was wollen sie eigentlich ? Wilden Westen oder was ?

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    13. "Zwangssolidarität zerstört eine Gesellschaft."
      Wie?
      Interessant ist, dass sie nicht darstellen wie stark dieser Zwang sein muss um eine Gesellschaft zu zerstören. Das heißt, dass es wohl immer so ist, bei jedem kleinsten Zwang. Da jedes Gesetz einen Zwang darstellt und die Gesellschaft noch exisitiert, liegen sie wohl falsch. Gleiches gilt für die Solidarität. Unsere Gesellschaft existiert noch, obwohl es Sozialsysteme gibt. Sie wird nicht zersört, allenfalls verändert. Ob zum Positiven oder Negativen liegt im Auge des Betrachters.

      "Mitgefühl und Hilfsbereitschaft gedeiht nur in Freiheit."
      Was ist Freiheit?
      Politische Freiheit --> Sie unterstellen, dass in jedem undemokratischem Land weniger Hilfsbereitschaft und Mitgefühl zwischen den Menschen existiert. Ich halte das für unwahrscheinlich.

      Ökonomische Freiheit --> Sie unterstellen, dass in den europäischen Sozialstaat weniger Mitgefühl und Hilfsbereitschaft gibt als in den USA (mit all den Ghettos, Obdachtlosen). Auch das halte ich für unwahrscheinlich.

      Ihr grundsätzlicher Fehler ist, dass sie Freiheit als Grundvorraussetzung für alles sehen. Dabei ist Freiheit das Resultat. Wenn sie kein Einkommen, keine Nahrung, keine Bildung haben, wird ihnen die Freiheit zu tun und lassen was sie wollen herzlich egal sein. Sie können es sich nicht leisten und wollen etwas essen. Da sie keinerlei Bildung haben können sie nicht lesen und können das Modell der Freiheit nur in den Grundzügen verstehen.

      "Das sagt einem der gesunde Menschenverstand und belegen die Fakten."

      Die Fakte würde ich gerne sehen. Der gesunde Menschenverstand zählt hier leider nicht. Wenn doch unterstellen sie jedem der nicht ihrer Meinung ist keinen gesunden Menschenverstand zu besitzen.

      Warum sollte wirtschaftliche Freiheit zu mehr Hilfsbereitschaft in einem Wirtschaftssystem führen in dem es darauf ankommt möglichst viel Profit zu machen? Hilfsbereitschaft und Mitgefühl sind moralische Werte, welche zum Teil angeboren, anerzogen oder als gesellschaftliche Norm vorgegeben werden. Solche Werte können in einer Demokratie natürlich durch den Staat beeinflusst werden. Wenn die Mehrheit Parteien wählt, welche Umweltschutz und Menschenrechte einen hohen Stellenwert zubilligen, dann werden diese Parteien das nach außen präsentieren. Somit sind die Themen präsenter in den Medien und die Menschen beschäftigen sich mehr. Auch Schulen werden sich diesem Thema annehmen. Dabei kann ein Staat als Katalysator oder Verstärker wirken.

      "erstrebenswerte "Freiheit""
      Freiheit ist so ein toller Begriff. Man kann ihn überall Einsetzen und schon klingt alles besser. Er ist wie das Wort sozial.

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    14. @Siebenstein:
      Sie haben offensichtlich keine Ahnung von Evolutionsbiologie. Lesen Sie mal 'n Buch, bevor Sie sich mit derart absurden Analogien öffentlich blamieren.

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    15. ich rede nicht von Evolotionsbiologie, sondern von einer sich stetig entwickelnden Gesellschaft die sich neuen Problemen anpassen muss. Das geschieht nun mal durch geistig moralische
      und philosophischer Evolution. Ja eben manchmal auch durch Revolution.
      Um das zu begreifen brauche ich kein Buch.

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    16. und noch eins oben drauf: Der Prozess der Zivilisation besteht in der Schöpfung und Ausbreitung köperexterner Organe durch extrazelluläre Vererbung. Vielleicht verstehen sie jetzt was ich meine

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    17. @Siebenstein:
      Sie schrieben "evolutionär entwickelt" und "auf der höchsten evolutionären Entwicklungsstufe". Da der Begriff "Evolution" in seinem nicht-wissenschaftlichen Gebrauch nichts anderes bedeutet als "Entwicklung", liegt nahe, Ihnen einen Bezug zum wissenschaftlichen Evolutionsbegriff zu unterstellen (sonst hätten Sie einfach "entwickelt" und "Entwicklungsstufe" geschrieben, auf "evolutionär" jedoch verzichtet). Meine Kritik rührt daher, dass der wissenschaftliche (dh biologische) Evolutionsbegriff keinerlei hohe, oder gar höchste Entwicklungsstufen beinhaltet, weil darin keine solche Hierarchie mitgedacht wird.

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    18. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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    19. Evolution ist immer dynamisch, und damit gibt es natürlich keine endgültigen Stufen, da muss ich ihnen Recht geben.
      Wenn ich von hohen oder höchsten Entwicklungsstufen spreche ist das natürlich immer in Relation zu betrachten.

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    20. @F
      ich möchte mich nicht weiter mit ihnen auseinandersetzen, weil sie offensichtlich ganz massiv an einer Profilneurose erkrankt sind.

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    21. @Siebenstein:
      Ich bin durchaus kein Korintenkacker, Sie sind bloß ein halbgebildeter Schwätzer.

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    22. Dass Sie offensichtlich keine Ahnung haben, zeigt sich zB in Ihrem hanebüchenen Rettungsversuch: Denn in der biologischen Evolution gibt es auch keine relational "höhere" Entwicklung.

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  10. @epikur

    Genau darauf wollte ich hinaus, danke für den Hinweis - seh es ganz genauso was unsere Doppelmoral angeht, im neoliberalen Merkel-Rösler-Deutschland dieser Tage.....

    Gruß
    Bernie

    @tobias Fuentes (aus dem kalten Norden)

    Und wird wohl zu warm, man geht wieder aus der Höhle in Nordnorwegen - Dreimal darfst du raten, warum ich deinen Unsinn nicht kommentiere - Kleiner Tipp: Hat was mit Trollen, und dem SPIEGELFECHTER, zu tun *grins*

    Amüsierte Grüße
    Bernie

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  11. Das Volk ist inhomogen. Zweifelsfrei gibt es einen Teil , der geradezu lechzt danach , Ähnliches auch bei uns auf dem Bildschirm zu sehen.

    Ich denke aber schon , daß es sich (auch) um ein Systemproblem handelt , denn vielleicht ist das der Unterschied zwischen Diktatur und Demokratie - in der Demokratie haben Menschen mit einem Minimum an ethischem Empfinden auch die Möglichkeit , aufzuschreien.

    Es ist ein alter Diktaturen-Trick , ganz gezielt den übelsten Teil der Bevölkerung zu bedienen , aber China hat auch eine andere Seite : Vor kurzem sahen viele Passanten teilnahmslos zu , wie eine Fünfjährige nach Autounfall auf der Straße verblutete - widerlich , es gab aber auch millionenfaches Entstzen darüber im Netz , und die Partei tat gut daran , das laufen zu lassen .

    Hinrichtungen waren immer ein Schauspiel für den Mob , aber diese Widerwärtigkeiten nehmen immer mehr ab im Laufe der Geschichte , und sie werden es auch weiterhin tun.

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  12. http://www.bbc.co.uk/zhongwen/simp/chinese_news/2012/03/120312_china_death_row_tvhit.shtml

    Hintergründe gibt es auf diesem BBC-Artikel.

    "很多人认为对临刑囚犯进行采访是一件很残忍的事情,"她说,"相反地,他们希望被倾听。"

    Das sagt also Frau Ding dazu: "Viele Menschen denken, es sei eine sehr grausame Sache, Häftlinge vor ihrer Hinrichtung zu interviewem, aber das Gegenteil ist der Fall, sie hoffen darauf, Gehör zu finden." Das lasse ich jetzt mal so stehen... moralische Urteile kann sich jeder selbst dazu machen (und in meinem Fall fällt es garantiert vernichtend aus).

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  13. @Art Vanderley

    Der Satz ist gut:

    "[...]Es ist ein alter Diktaturen-Trick , ganz gezielt den übelsten Teil der Bevölkerung zu bedienen[...]"

    Wie erklärst du mir dann die ganze Hetze gegen Unterschichten in Deutschland, via Liz Mohn Sender RTL? Leben wir bereits in einer Diktatur?

    Du setzt bei Hinrichtugen wohl auf eine kulturelle Evolution? Die Meme der Menschenrechte werden sich im Lauf der Jahre auch in China festsetzen?

    Amüsierte Grüße
    Bernie

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  14. @Epikur

    Was westliche Doppelmoral angeht, da denke ich immer öfters an Naomi Kleins Buch "Schocktherapie" - Dort hieß es (ich glaube im Fall USA-Noriega): "Er ist zwar ein Bastard, aber er ist UNSER Bastard".

    Naomi Klein hat mit diesem Satz die Doppelmoral des "Westens" vor Jahren schon auf den Punkt gebracht, die sich nun auch im Umgang mit totalitären Diktaturen wie China oder Vietnam zeigt - oder diversen arabischen Diktaturen wie z.B. Saudi Arabien.

    Das sind alles Massenmörder, und Diktatoren, aber es sind UNSERE Massenmörder und Diktatoren meint Thatcher-Fan Merkel.

    Zynischer Gruß
    Bernie

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    1. "Das sind alles Massenmörder, und Diktatoren, aber es sind UNSERE Massenmörder und Diktatoren meint Thatcher-Fan Merkel."

      Der Unterschied zwischen Diktatoren und unseren "Mördern" ist, dass die Diktatoren den Tod direkt befehlen und unseren "Mörder" den Markt als heilige Notwendigkeit als Begründung für Hunger, Leid und Ausbeutung vorschieben. Der Unterschied ist marginal. Allerdings lässt es sich mit der abstrakten Marktausrede besser leben.

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  15. Sorry, aber so eben bei Nachdenkseiten gefunden, warum neoliberale Taliban feuchte Hosen bekommen, wenn die an chinesische BilligarbeiterInnen denken:

    http://www.nachdenkseiten.de/?p=12494#h12

    Punkt 12

    Überschrift dort:

    "[...]Zulieferer Foxconn: Transparenz light bei Apple
    Der Handyhersteller öffnet einem Kamerateam die Pforten zum asiatischen Zulieferer Foxconn[...]"

    Insbesonders der Kommentar dort von Orlando Pascheit, und Jens Berger bringen es voll auf den Punkt.....

    Gruß
    Bernie

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  16. Auf dem Ranking der weltweit meistbesuchten Internetseiten figuriert Ku6.com auf Platz 319.
    http://mostpopularwebsites.net/301-350/

    der Herr Karl

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  17. Wer hat gleich nochmal das Fernsehen erfunden? Die Schweizer waren es nicht...

    Schon merkwürdig, wenn Bürger eines Landes, dessen Sender solch kulturelle Meilensteine der Fernsehgeschichte wie "Big Brother", "Dschungelcamp", "DSDS", "Tatort Internet" "Frauentausch" etc. hervorgebracht haben, sich darüber echauffieren, dass in Chinas TV die Menschenwürde mit Füßen getreten wird...

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  18. Blendende Logik. Wollen wir uns vielleicht auch noch darüber wundern, dass Bürger eines Landes, das den Holocaust hervorgerufen hat, sich darüber echauffieren, dass in Chona die Menschenwürde mit Füßen getreten wird, oder schaffen wir es von alleine zu kapieren dass das Argument dumm ist?

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  19. China hat nur die letzte Konsequenz entwickelt, die uns heute noch abgeht - wir arbeiten daran...

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  20. Auch wenn uns das immer eingeredet wird: In China gibt es keinen Kommunismus. Der Name der Partei ist Irreführung und wird besonders hier breitgewalzt, damit der Kommunismus als solcher ja recht diskreditiert wird. Das ist das Gleiche, wie damals Nationalsozialismus, der mit Sozialismus auch nicht das Geringste zu tun hatte. Das nur als kurze Anmerkung.

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  21. @ Bernie

    "Wie erklärst du mir dann die ganze Hetze gegen Unterschichten in Deutschland, via Liz Mohn Sender RTL? Leben wir bereits in einer Diktatur?"

    Es gibt durchaus Parallelen , es ist nicht so einfach , wie du es gerne hättest , gesteuerte Medien in China , freie bei uns.
    Auch unsere Medien sind keinesfalls frei , sie sind weitgehend beeinflußt von lobbyistischen Interessen .
    Die Mechanismen sind durchaus totalitär , das Prinzip der Bedienung des Pöbels dasselbe, nur abgeschwächt durch (noch) vorhandene demokratische Strukturen.

    Kulturelle Evolution und Menschenrechte ?

    Siehst du etwas Anderes?
    Es wäre mir lieber , wenn du das begründest , mit " amüsiert" kann ich nichts anfangen.

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  22. Zwei lesenwerte Beiträge - 1. und 2. Teil -danke.

    Alle 5 Sekunden verhungert ein Mensch, während die selbsternannten Menschenrechtler in den USA und Europa durch Subventionen große Ländereien auf dem Globus einkaufen um Cocos Palmen zur Benzinerzeugung anzulegen, bzw. ungenutze Lebensmittel und sonstigen "Abfall" zur Zerstörung der Volkswirtschaften von Entwicklungsländern einsetzt.

    Wie ignorant muß man eigentlich sein, um sich bei dieser Sachlage über eine Fernsehsendung in China aufzuregen?

    1960 waren China und Indien in einer wirtschaftlich vergleichbaren Lage. Heute leben Chinesen im Schnitt 10 Jahre länger.

    In Indien sind 20 Prozent der Bevölkerung kastenlos, sie sind damit noch unterhalb der Stufe von Schwarzen in den 40er Jahren in den USA.

    In Israel kann man Retorten Kinder, mit US Samen und Ei erzeugt und ausgetragen von indischen Leihmüttern, bestellen. Man kann Kinder auch im Ganzen oder ausgenommen (Nieren, Netzhäute etc.) bestellen.

    Täglich werden Kinder von Drohnen und Bomben der selbst ernannten Menschenrechtler erschossen.

    Dieter Nuhr hat die Afghanen in seiner letzten Sendung (Satire Gipfel) als Affen bezeichnet - agressive Affen. Als Beweis, dass Darwins Theorie von der Evolution richtig ist.

    Das nenne ich menschenverachtend - im deutschen Fernsehen - und kein Mensch regt sich auf!

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  23. @Anonym

    "Wie ignorant muß man eigentlich sein, um sich bei dieser Sachlage über eine Fernsehsendung in China aufzuregen?"
    Weshalb unterstellst du, dass jemand, der sich über die chinesische TV-Sendung aufregt, sich nicht auch über die vielen Hungertoten aufregt?
    Das schliesst einander doch gar nicht aus!

    "Das nenne ich menschenverachtend - im deutschen Fernsehen - und kein Mensch regt sich auf!"
    Auch hier wieder, bei Nuhr, eine willkürliche Behauptung und Unterstellung. Ich bin sogar sicher, dass sich viele Menschen darüber aufregen - nur wird das nicht so publik wie beispielsweise ein Bobbycar von anderen Leuten. Weil BILD und Konsorten das nicht thematisieren wollen. Wenn dieser peinliche Nuhr (ich kann ihm keine 2 Minuten zuhören) das wirklich gesagt hat, möchte ich nicht in seiner Haut stecken. Ich kenne viele Afghanen. Ein stolzes und temperamentvolles Volk.
    Nichts gegen deine Empörung, aber bitte ohne blinde Rundumschläge...

    der Herr Karl

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  24. Es hat nichts mit Menschenwürde oder linken Parolen zu tun, einen zum Tode verurteilten, Rotz und Wasser heulenden Muttermörder nicht auch noch kurz vor seiner Exekution mit solchen Aussagen zu quälen.
    Sogar im Westen gibt man den zum Tode verurteilten noch eine letzte Mahlzeit, auch genannt Henkersmahlzeit. Und i.d.R. dürfen die sich nochmal verabschieden, Briefe schreiben usw.

    Jemanden noch herabzuwürdigen, der erstens hilflos ist und zweitens psychisch total fertig ist, ist armselig, erbärmlich, von vulgärer Gemeinheit usw.

    Mitleid mit unseren Mitmenschen sollte uns dazu veranlassen, keinem mehr weh zu tun, dem es erkennbar derartig dreckig geht.

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