Aufhänger: jungeWelt, Spiegel Online
Wieder einmal zeigt sich Ahmadinedschad in der Ausnutzung der Medien seinen westlichen Gegnern haushoch überlegen (zuletzt im Interview mit dem Spiegel, siehe auch die EiFrei-Analyse): während Bush mit markigen Worten auf einem Militärposten in Nevada verkündet, die USA schreckten nicht vor einem Krieg gegen den Iran zurück und würden im Notfall problemlos die Last eines weitern groß angelegten Engagements schultern, forderte der Präsident in Teheran Bush zu einem Live-TV-Duell im Stil der Präsidentschaftsdebatten auf, das - als Bedingung - unzensiert gesendet werden müsse. Dass Ahmadinedschad dabei natürlich deutlich weniger riskiert als der ohnehin nicht besonders argumentierfreudige Bush, liegt auf der Hand. Trotzdem ist es immer wieder beeindruckend, wie sich dieser Mann als Bollwerk des Friedens gegenüber den kriegstreiberischen amerikanischen Imperialisten präsentieren kann, und wie amateurhaft der Westen ihm darauf antwortet. Insbesondere bezüglich der stetigen - und berechtigten - Forderung nach der friedlichen Nutzung von Atomenergie, der lediglich die unbewiesene Behauptung von einer implizierten, illegalen militärischen Nutzung gegenübersteht bleibt einmal mehr unter Drohung eines Krieges verwehrt. Auf diese Art und Weise werden die Amerikaner den essentiellen Teil ihres "war on terror", nämlich den Krieg um die "hearts and minds", todsicher verlieren.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.