Samstag, 13. Oktober 2007

Phelps in Deutschland

Der Wirtschaftsnobelpreisträger Edmund Phelps hält sich derzeit in Deutschland auf - auf Einladung der INSM. Da kann man sich schon denken, warum er hier ist, und das SZ-Interview bestätigt das auf eindrucksvolle Weise. Einige der Plattitüden, die er im Interview abgibt, hier auszugsweise:

SZ: Immer mehr Menschen reicht ihr Einkommen trotz Vollzeitjob nicht zum Leben. Was soll die Regierung tun?

Phelps: Am erfolgversprechendsten sind meines Erachtens Kombilöhne, bei denen der Staat das Gehalt eines Niedrigverdieners von vielleicht fünf Euro pro Stunde auf neun oder zehn Euro aufstockt. Das schafft zusätzliche Arbeit und erhöht so irgendwann das generelle Lohnniveau, weil es für die Firmen schwerer wird, gute Leute zu finden.
oder:

SZ: Die Gewerkschaften und einige politische Parteien plädieren für die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns.

Phelps: Das wäre eindeutig ein Fehler. Für die Unternehmen stiegen die Kosten, es würde sich also nicht mehr lohnen, Geringqualifizierte einzustellen. Der Unterschied zwischen Kombi- und Mindestlöhnen ist: Kombilöhne schaffen Arbeitsplätze, Mindestlöhne vernichten sie.
aber:

SZ: Wird der Unterschied zwischen Besser- und Geringverdienern in den kommenden Jahrzehnten immer größer?

Phelps: Tendenziell ja - wobei das Problem nicht die Differenz zwischen Mini- und Spitzenlohn ist. Das Problem ist eher, dass der Abstand zwischen Niedrig- und Durchschnittslöhnen wächst.

oder:
SZ: Welche Möglichkeit sehen Sie, Arbeitnehmer stärker an den Früchten wirtschaftlicher Aufschwünge zu beteiligen?

Phelps: Die beste Erfolgsbeteiligung heißt, einen guten Arbeitsplatz zu finden. Zudem profitieren die Menschen ja mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung dank Lohnerhöhungen.
und natürlich:
SZ: Warum erreicht Europa die hohen Wachstumsraten einfach nicht, die die Vereinigten Staaten in Boomphasen verzeichnen?

Phelps: Vielen Menschen in Europa fehlt der nötige Wettbewerbsgeist und der Wille zur Veränderung. Gegenwärtig wird die Situation allerdings auch durch eine Vielzahl von Unsicherheitsfaktoren belastet: die weitere Entwicklung in Iran etwa oder die Situation in Nahost.
und:

SZ: Welche Lehren ziehen Sie aus der Krise? Brauchen wir mehr Aufsicht?

Phelps: Nein. Viele Regierungen haben doch noch gar nicht begriffen, was da eigentlich passiert ist. Eine schärfere Regulierung könnte somit mehr schaden als nutzen. Ich glaube, dass das internationale Finanzsystem ohne Hilfe von außen aus Schaden klug werden wird.
Natürlich auch:
SZ: Sind Renditen weit jenseits der 20 Prozent, wie sie Finanzinvestoren, also etwa Hedge-Fonds, heute ihren Geldgebern in Aussicht stellen, eigentlich noch moralisch, wenn gleichzeitig die Reallöhne der Arbeitnehmer stagnieren?

Phelps: Hedge-Fonds weisen mit ihren Aktivitäten auf Schwächen im System hin, die sie beseitigen und damit Geld verdienen - oder verlieren. Der Gedanke, es gebe einen Kuchen, von dem sich die Fonds zu Lasten der Arbeitnehmer ein immer größeres Stück abschneiden, hat jedenfalls mit der Realität nichts zu tun.

SZ: Viele Arbeitnehmer haben aber exakt dieses Gefühl.

Phelps: Dann muss man diese Arbeitnehmer besser aufklären.

SZ: Wie haben Sie Ihr Nobel-Preisgeld von 1,1 Millionen Euro investiert? Bei einem Hedge-Fonds?

Phelps: Ich habe es ganz konservativ angelegt. Von Hedge-Fonds sollte man in meinem Alter besser die Finger lassen.
Hab nur ich das Gefühl, dass der Mann total widersprüchlichen Unsinn erzählt, um nur ja die komplette (ebenso bescheuerte) INSM-Agenda abzuarbeiten? Lobbyisten aller Welt, vereinigt euch.

41 Kommentare:

  1. Naja, aus wissenschaftlicher Sicht gesehen hat er Recht, soweit ich das beurteilen kann. Es muss einem aber nicht unbedingt gefallen was er sagt.

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  2. Ich finde, er widerspricht sich teilweise völlig. Meiner Meinung nach merkt man, dass es ne gekaufte Meinung ist.

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  3. Ich habe manchmal den Eindruck, als würde in den Wirtschaftswissenschaften die "Wissenschaftlichkeit" vorrangig dazu benutzt, das komplette Gegenteil dessen, was jeder mit gesundem Menschenverstand fordern würde, zugunsten von Partikluarinteressen einzufordern. Die anderen Länder Europas fahren mit Mindestlöhnen sehr gut, nur in Deutschland soll es nicht funktionieren? Das will man uns doch bloß einreden, weil wir wohl im europäischen Vergleich die gierigsten, skrupel- und maßlosesten Abzocker als Arbeitgeber haben, die nie den Hals voll bekommen.

    Gruß

    Alex

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  4. Eigentlich hatte ich vor über dieses Thema ne sinnvolle Diskussion zu führen, aber wenn ich schon wieder so einen Müll lesen muss, klinkt ich mich auch schon wieder aus. Ist echt kein Wunder, dass mit Leuten wie dir keiner reden will und ihr nicht ernst genommen werdet.

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  5. @Schmidener Freibeuter: Du meinst aus der subjektive-neoliberalen Sicht. Oder willst Du etwa behaupten, dass Wirtschaftswissenschaften objektive Wissenschaft sind? Das Gerede von Phelbs zeigt doch sehr deutlich wie subjektiv Wirtschaftswissenschaften wirklich sind.

    Im übrigen... kann man eigentlich einen Nobelpreis wegen erwiesener Dummschwätzerei wieder aberkennen? Würde ich in diesem Fall durchaus begrüßen.

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  6. omnibus56:

    Phelbs hat einen Nobelpreis in Wirtschaftswissenschaft. Wenn es eines Beweises bedurft hätte zu belegen, dass Wirtschaftswissenschaft alles andere als Wissenschaft ist, wäre es mit diesem Interview gelungen!

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  7. @ S. Freibeuter: Was stellst Du Dir denn unter einer sinnvollen Diskussion vor? Das wir alle einer Meinung sind und uns liebhaben?

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  8. @freibeuter:

    Anstatt herumzuzicken könntest Du vielleicht einfach einmal sachlich und fundiert unter Angabe *seriöser und objektiver* Quellen darlegen, wie den anderen europäischen Nachbarstaaten Mindestlöhnen geschadet haben sollen und warum man sie daher für Deutschland ablehnen muss, wenn ich Deine Ausführungen richtig interpretiere. Gibt es dafür nur einen einzigen Grund mehr als den von den Arbeitnehmern erzeugten Mehrwert immer mehr den Aktionären und Geldmärkten zuzuschanzen? Und was ist wohl wichtigiger für eine Gesellschaft: eine Teilhabe aller an Wohlstand und Wachstum durch Mindestlöhne oder die Konzentration der Erträge auf eine kleine, korrupte Elite?

    Gruß

    Alex

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  9. 1) Ich muss hier mal kurz feststellen, dass mich das Wort Neo-Liberal nicht beleidigt, ihr müsst es also nicht in jeden Satz einfügen.

    2) Wirtschaftswissenschaft ist eine Wissenschaft. Da muss man nicht ständig drüber Diskutieren. Manchmal kann man den Wert "wissenschaftlicher" Studien anzweifeln, aber das kann ich bei Religionswissenschaften auch. Wozu oder wie diese Wissenschaft genutzt wird, hat nicht damit zu tun, dass es eine ist.

    3) Zeigt mir eine Stelle in diesem Interview, wo dieser Herr nicht Recht hat, er also erwiesenermaßen die Unwahrheit sagt.

    4) Um es vorsichtig zu formulieren: Die Aussagen einiger (nicht aller) Leute hier betrachtend könnte man meinen, dass man hier mit bildungsresistenten Kindern zu tun hat.

    5) Es gibt in Deutschalnd Mindestlöhne, wenn auch in einer anderen Form, als im europäischen Ausland. Da ich der Meinung bin, dass man sich auch selbst informieren könnte, anstatt sich alles mundgerecht servieren zu lassen, verweise ich an dieser Stelle auf das Grundgesetz (Art.9) und auf das TVG (im übrigen von 1949). Wer jetzt etwas über die "Nein, das ist nicht dasselbe"-Phase hinausdenkt ohne gleich zu schreien anzufangen, der kann vielleicht zumindest in groben Zügen erahnen, warum es nicht ohne Weiteres möglich ist Mindestlöhne à la Frankreich einzuführen.

    6) Ich verweise noch auf die Berlinische Monatsschrift, 2, von 1784. Das ist meiner Meinung nach der Grund, warum es mit unserer Gesellschaft bergab geht. Und auf manche hier trifft das ganz besonders zu.

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  10. Hmmm... zum Thema objektive Diskussion:

    "Teilhabe aller an Wohlstand und Wachstum durch Mindestlöhne oder die Konzentration der Erträge auf eine kleine, korrupte Elite?"

    Der zweite Teil des Satzes ist natürlich qualifizierend genug...

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  11. Jup, anhand dieses Interviews kann man die Qualität der Wirtschafts"wissenschaft" solcher Leute wie Phelbs.

    Neben den Mindestlohn-Behauptungen auch bezeichnend:
    "Hedge-Fonds weisen mit ihren Aktivitäten auf Schwächen im System hin, die sie beseitigen und damit Geld verdienen - oder verlieren. Der Gedanke, es gebe einen Kuchen, von dem sich die Fonds zu Lasten der Arbeitnehmer ein immer größeres Stück abschneiden, hat jedenfalls mit der Realität nichts zu tun."
    Ahja. Bei einer Hedgefonds-Investition werden dem Unternehmen selber die Kredite (die zum Kauf des Unternehmens benötigt wurden) aufgebürdet, "schlank gemacht" und die Löhne radikal gesenkt (irgendwo muss ja die hohe Rendite auch her kommen).

    Das geht natürlich kein bißchen zu Lasten der Arbeitnehmer^^...

    Oder auch nett:
    "Ich glaube, dass das internationale Finanzsystem ohne Hilfe von außen aus Schaden klug werden wird."
    Die "Selbsterholung des Marktes", pure Ideologie.
    Der Markt soll also von selber lernen, geben wir mal einen überblick: 1994 Verfall der US-Staatsobligationen; 1997 erste Phase der internationalen Finanzkrise (vor allem Thailand, Korea und Hongkong), zweite Phase 1998 (Russland und Brasilien), Platzen der Internetblase 2001... Alle diese Angelegenheiten hatten doch immer dieselbe Ursache: Der Finanzmarkt ist von der realen Wirtschaft abgeschnitten, er ist "realitätsfremd". Und die Unsinnigkeit wird immer zu spät bemerkt, weil: a) große Gier b) Ratingagenturen sind nicht unabhängig c) das Risiko wegen zig Anleger aus der Welt bei hoher Rendite immer breiter gestreut wird (es legen immer mehr an); solange bis es dann nicht mehr gestreut werden kann und dann ist es wie gesagt zu spät.

    Dazu mal aus Le monde Diplomatique zitiert:
    ---Es sind immer wieder dieselben Erscheinungen, die stets in derselben Phasenabfolge auftreten: Erstens das "Ponzi-Gesetz" der Spekulation; zweitens ein leichtfertiges Risikoverhalten auf dem Gipfel des Finanzzyklus; drittens die strukturelle Anfälligkeit gegenüber minimalen Veränderungen des ökonomischen Umfelds und der Katalysatoreffekt lokaler Zusammenbrüche, der den Wandel des Wirtschaftsklima beschleunigt; viertens die Neigung zur überstürzten Revision bisheriger Einschätzungen; fünftens die Ansteckungsgefahr, wenn Misstrauen und Zweifel weitere Marktsegmente erfassen; sechstens die Schockwirkung auf die Banken, die sich bei der Kreditvergabe am stärksten exponiert haben; siebtens die Gefahr einer Systemkrise, also eines Zusammenbruchs der globalen Finanzmärkte und einer nach den allfälligen Kreditrestriktionen sich ausbreitenden Rezession. Worauf in der Regel ein Hilferuf an die Adresse der Zentralbanken ergeht, und zwar ausgerechnet von den fanatischen Verfechtern der freien Privatinitiative.---


    ------------------
    btw.
    Wie passend dazu auch sein Verteidiger hier im Blog.
    Lauter unkonkrete Phrasen. Es erinnert an Leute, die versuchen für simpelste Angelegenheiten Fremdwörter zu verwenden um zu tarnen, dass sie eigentlich garnichts inhaltlich beitragen.

    Spaßeshalber mal einen Punkt herausgenommen:
    "verweise ich an dieser Stelle auf das Grundgesetz (Art.9) und auf das TVG (im übrigen von 1949). Wer jetzt etwas über die "Nein, das ist nicht dasselbe"-Phase hinausdenkt ohne gleich zu schreien anzufangen, der kann vielleicht zumindest in groben Zügen erahnen, warum es nicht ohne Weiteres möglich ist Mindestlöhne à la Frankreich einzuführen."
    Huihui. Soll wohl sehr gebildet wirken, wenn man aber wirklich informiert wäre, wüsste man das:
    a) es den GG-Artikel natürlich auch so auch in der französischen Verfassung gibt und
    b) es auch ein Tarifvertragsgesetz in Frankreich gibt. (die Gewerkschaften sind dort übrigens eher stärker als in Deutschland)
    Soviel zum Unterschied Deutschland-Frankreich^^...
    Und nö, es ist übrigens nicht dasselbe wie ein Mindestlohn (der ja grade in den Bereichen als Nothilfe eingesetzt werden soll, wo die Gewerkschaften nicht mehr organisiert sind und somit Hungerlöhne auftauchen).

    Aber der typische Versuch in dem Absatz zuerst unkonkret Phrasenzudreschen, um dann noch schnell hinterherzusetzen dass jeder der Mindestlöhne einführen will diese unkonreten Phrasen nicht kapiert hat, war ja zuckersüß :).

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  12. @ S. Freibeuter:

    Nun, punktuell hat Herr Phelbs sicherlich Recht, wenn man seine Antwort jeweils nur auf die dazugehörige Frage bezieht. Mag sein. Aber wenn man das Intervierw so betrachtet widerspricht er sich auch selbst. So schägt er einerseits Kombilöhne vor, bei denen der Staat einen teil trägt, fordert aber andererseits, dass der Staat nicht intervenieren sollte?
    Dann doch bitte konsequent. Keine Kombilöhne, keine Unterstützung von IZB und Sachsen LB. Was wäre in den letzteren Fällen das Geschrei groß gewesen.

    Und was die Wissenschaftlichkeit der Wirtschaftswissenschaften angeht: Ja, Witschaftswissenschaften sind subjektive Wissenschaften wie Religionswissenschaften, Sozialwissenschaften usw.
    Leider versuchen sie sich durch den Gebrauch naturwissenschaftlicher Mittel den Anschein von Objektivität und ihren Ergebnissen damit den Duktus von unabänderlichen Wahrheiten zu geben. Leider hat sich oft genug gezeigt, dass diese jedoch alle mit vorsicht zu geniessen sind, da sie Modelle sind, die nur einen Teil der Realität abbilden.

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  13. Thomas, was deine Meinung zu den Wissenschaften betrifft: Ich denke, es ist nicht die Wissenschaft, die an sich subjektiv ist, sondern die Leute, die sie zu einer subjektiven Lehre verkrüppeln. Da das aber mMn für fast alle Wissenschaften gilt, halte ich es nicht für besonders gehaltvoll, jedesmal darüber zu diskutieren.

    Traurig find ich es allerdings, wenn Leute die Welt nur in schwarz-weiß sehen. Und wenn ich deren Meinung in jedem ideologischen Klatschblatt nachlesen kann, ist das für mich keine Basis der Diskussion. Ich habe hier auch zu keinem Zeitpunkt meine persönliche Meinung zu dem Thema geäußert, sondern lediglich darauf hingewiesen, dass dieser Herr nicht die Unwahrheit gesagt hat. Aber wie erwartet wird einfach drauflosgesabbert, anstatt darüber einmal nachzudenken.

    tzu: Wie man sich dermaßen selbst disqualifizieren kann... Das hat mich zutiefst beeindruckt! Danke.

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  14. @Jan: Würde dir ein wenig widersprechen wollen: WiWis gehören zu den Sozialwissenschaften, wie Geschichte, Deutsch, Theologie usw. Das bedeutet, dass sie nicht, wie die Naturwissenschaften, objektiv überprüfbar sind. Wenn in den WiWis was behauptet wird, kann ich das nicht wie in den Naturwissenschaften einfach nachprüfen. Das wird sich erst in der Realität zeigen.

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  15. Die Realität hat mit der Subprime-Krise und dem Umstand, dass der Aufschwung am Arbeitsmarkt vorbeigeht, gezeigt, dass der neoliberale Kurs untauglich ist. Die Massen werden von Wachstum, Aufschwung und Wohlstandsentwicklung abgehängt, wodurch die Binnenkonjunktur noch mehr einbricht und Turbulenzen am Weltmarkt noch weniger kompensieren kann als bisher schon.

    Ansonsten hat mich der "freibeuter" als Neoliberaler von seiner Religion in keinster Weise überzeugt, da er einfach meint, sie sei richtig und wir alle seien ja nur zu dämlich, das zu verstehen. Ansonsten blieben nur ein paar Anspielungen ad personam und das war's. Wenn das alles ist, was Neoliberale heute an Argumenten und Diskussionskultur zu bieten haben, dann sind sie in der Tat schon jetzt erledigt - verdientermaßen.

    Gruß

    Alex

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  16. Wenn ich versuchen wollte dich von etwas zu überzeugen, dann davon, dass du von ner Brücke springen solltest. Mensch Bubi, du darfst gerne deine Meinung vertreten, aber lass endlich mal deine Paranoia behandeln.

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  17. Ich versuche es kurz zu machen:

    Ich bin selbst der Meinung das die "Wissenschaftlichkeit" der WiWis angezweifelt werden kann. Verdaut das erstmal.
    Aber, Sie gehören zu einer Zwischenkategorie, müsste jetzt wieder rauskramen wie die hieß... welche sicher Bestandteile der Sozialwissenschaften hat, da die WiWis tatsächlich in vieler Hinsicht subjektive Bestandteile haben... allerdings gibt es genauso Formeln aus der Mathematik welche in Modellen zur Anwendung gebracht werden, was wiederrum in den Sozialwissenschaften nicht vorkommt...

    Weiter im Text:
    Am lustigsten finde ich die dauernde Beschimpfung als "Neoliberaler"...
    Meiner Meinung nach sind viele hier nicht über das Stadium eines Kindes in dieser Hinsicht hinaus? Was seit Ihr denn? Sozialisten, Kommunisten? Das ist schwarz-weiß was Ihr zu bieten habt. Wenn ihr diskutieren wollt, kommt über dieses Niveau mal hinaus, Danke.
    Genauso dieses Gewäsch mit "Religion"... tut mir leid, das ist kindisch und unangebracht.
    Aber Einsicht dafür das dies unangebracht ist gibt es bei euch nicht... oder belehrt mich eines Besseren.

    Weiterhin, ihr beschwert euch darüber das wir etwas verteidigen das hier angekreidet ist... nu gut, euer gutes Recht. Aber ihr scheint mir oft genauso wenig in der Lage zu sein etwas kritisch zu reflektieren da ihr in euerer eigenen "Ideologie" (absichtlich in "...") das ihr nicht mal merkt das hier genauso verblendete und undifferenzierte Sachen geschrieben werden (nicht unbedingt in diesem Thread, generell auf diesem Blog). Aber anderen unterstellt ihr eine Ideologie und Religion... hilfe... das ist wiederum lachhaft. Hört euch doch mal selber zu...

    last but not least @tzu:
    Du scheinst dich mit dem was du geschrieben hast befasst zu haben, ich habe nicht alles nachgeprüft... soweit wäre dein Beitrag ok gewesen... aber dann kommt das was ihr hier uns immer ankreidet... dann kommen die Beleidigungen... du unterstellst S. Freibeuter Halbwissen und Plastikphrasen:

    "Lauter unkonkrete Phrasen. Es erinnert an Leute, die versuchen für simpelste Angelegenheiten Fremdwörter zu verwenden um zu tarnen, dass sie eigentlich garnichts inhaltlich beitragen."

    Und selbst:

    "Ahja. Bei einer Hedgefonds-Investition werden dem Unternehmen selber die Kredite (die zum Kauf des Unternehmens benötigt wurden) aufgebürdet, "schlank gemacht" und die Löhne radikal gesenkt (irgendwo muss ja die hohe Rendite auch her kommen)."

    Bleib bitte dort wo du dich auskennst... denn das ist vollkommenes Halbwissen und einfach falsch (es kann zutreffen... ist aber keine Regel wie du sie darstellst... was du hier meinst ist etwas anderes und hat eigentlich keinen kausalen zusammenhang mit Hedge-Fonds)

    Das muss man nicht wissen... allerdings sollte man damit dann veilleicht vorsichtiger agieren bevor man andere angreift.


    Und, P.S., dies war einer der wenigen Posts in denen ich versucht habe keinen anzugreifen... mal sehen ob das andere auch hinbekommen.

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  18. Würde ich so nicht mal sagen; Formeln findest du auch in Deutsch (Linguistik) oder Soziologie. Ich hab hier so eine Einteilung der Wissenschaften in vier Kategorien rumfliegen, kann ich dir ja am Sonntag zeigen, wenn wir drandenken.

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  19. @Freischwimmer:
    "denn das ist vollkommenes Halbwissen und einfach falsch (es kann zutreffen... ist aber keine Regel wie du sie darstellst... was du hier meinst ist etwas anderes und hat eigentlich keinen kausalen zusammenhang mit Hedge-Fonds)"
    Nein, es ist kein Halbwissen, sondern das dort übliche Vorgehen. Das dieses nicht eine grundsätzliche Eigenschaft von Hedge-Fonds ist (und z.B. auch Andere so vorgehen können), da hast du Recht aber mich falsch verstanden.
    Denn ich wollte nicht beschreiben was grundsätzlich ein Hedge-Fonds ist, sondern bezog mich ausschließlich auf die Aussage von Phelbs, dass hohe Gewinne der Hedge-Fonds niemals zu Lasten der Arbeitnehmer gehen. Und das ist offenkundig, wie gezeigt, falsch.

    bzgl. "du unterstellst S. Freibeuter Halbwissen und Plastikphrasen". Ja, denn er bleibt ja grundsätzlich im Unkonkreten, um auch ja unangreifbar zu sein und Andere hingegen mehrfach u.a. als "ungebildet" beschimpfen zu können.

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  20. Konkretisierung um nicht gleich ins nächste Mißverständnis zu stoßen:
    "sondern das dort übliche Vorgehen" sollte lauten: "sondern eines der dort üblichen Vorgehen bei Übernahmen (als Beispiel genommen bzgl. Phelbs These)".

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  21. Liebe politisch interessierte,

    ich habe mit etwas Unbehagen den rüden Umgangston unter Euch wahrgenommen; ich werde mich bemühen hier etwas gegenzusteuern. Da ich kein erfahrener Blogger bin, ist dies erst mal ein Veröffentlichungstest, damit ich nicht einen langen Text zum Inhalt umsonst verfasse, der dann wegen irgendwelchen technischen oder sonstigen Problemen nicht erscheint. Für heute ist es schon zu spät, aber ich habe einiges (inhaltliches) zu den Aussagen (Argumenten) des Nobelpreisträgers zu sagen... bis später, Andreas

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  22. Zweiter Test, nun habe ich mir auch einen Namen gegeben; bis später, Andreas

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  23. Btw. unnütze Nebenmerkung: mir fällt gerade auf, dass wir einer nach dem seinen Namen falsch abschreiben. Er heißt Phelps, nicht Phelbs ;s (naja, immerhin gleich ausgesprochen).

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  24. @ S. Freibeuter:

    Unkonkret? Für mich als zugegebenermaßen Wirtschaftswissenschaftlichen Laien warst du in den Punkten 5. und 6. unkonkret, indem Du auf irgendwelche Dokumente hingewiesen hast, die man ja kennen müßte, aber nicht gesagt hast, was denn genau in diesen Dokumenten steht und was Du damit eigentlich aussagen willst. Wenn ich böses vermuten würde, dann dass Du mir damit sagen willst ich würde mich nicht auskennen und ich sollte doch gefälligst den Mund halten.
    Letzteres mag ich aber wegen eines gewissen Gefühls des Unwohlseins angsichts der derzeiten Wirtschafts- und Sozialpolitik nicht tun. Für mich nützt die von Herrn Phelps vertretene Lehre nur die soziale Ungerechtigkeit und es hat bisher noch keiner geschafft mich durch KONKRETE Beispiele und Erklärungen davon abzubringen. Immer wenn jemand es versucht hatte wurde es dogmatisch und endete bei "sozial ist schlecht - unregulierter Markt ist gut".

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  25. So wie du dahergeredet hast, bin ich davon ausgegangen, dass du dich in den Wirtschaftswissenschaften auskennst.

    Also zu Punkt 5)
    Das TVG ist das Tarifvertragsgesetz. Und was ich genau damit meinte: Die unterste Lohngruppe eines jeden Tarifvertrags hat den Charakter eines Mindestlohnes, genauso wir er momentan von vielen Seiten gefordert wird. Sicher, Tarifverträge decken nicht alle Berufszweige ab, aber es ist eine sehr sehr deutliche Mehrheit. Und es steht nach dem Grundgesetz allen frei, sich in Gewerkschaften zu organisieren. Das TVG ist im Übrigen echt interessant, nur mal so nebenbei ;-)

    zu Punkt 6)
    Das ist der berühmte Aufsatz von Kant zur Aufklärung. "Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Anleitung eines anderen zu bedienen." Das Stelle ich immer wieder fest an unserer Gesellschaft, breit durch jede Bevölkerungsschicht. Ich glaube, da fängt das Problem an, dass wir fast 300 Jahre weiter sind, und ein Gutteil nichts dazugelernt hat.

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  26. Hm... Du stellst also in breiten Teile unserer Gesellschaft ein gewisses Maß an Unmündigkeit fest. Dem will ich garnicht wiedersprechen. Ganz im Gegenteil würde ich Dir darin sogar zustimmen. Das heißt aber auf der anderen Seite, dass Diesen menschen geholfen werden muß. Hilfe ist für mich "fördern". Das hat unsere Gesellschaft bis Hartz auch getan. Heute wird aber nur noch vom Fördern geredet und es wird "gefordert". Gerfordert wird vor allem mehr Eigenverantwortung, Eigeninitiative. Hierzu sind aber die Unmündigen ohne Hilfe, die sie erst bekommen wenn sie Eigeninitiative zeigen (was sie allerdings nicht können), verweigert.
    So stellen sich mir die Hartz-Gesetze und die Politik des "Forderns und Förderns" derzeit dar.
    Sozial ist das jedenfalls nicht.

    Und was das TVG angeht: Gerade diejenigen, die von der Mindestlohnregelung betroffen sind, werden sich kaum gewerkschaftlich organisieren denn oftmals sind es die Unmündigen (siehe oben) die in "prekären" Arbeitsverhältnissen ihren Unterhalt zu verdienen suchen. Und die Gewerkschaften können einen Tarifvertrag nur für Ihre Mitglieder verhandeln aber eben nicht für alle. Hier wäre der Staat gefordert gutes Geld für Gute Leistung zu fordern.

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  27. Naja, es ist nicht zu bestreiten, dass Hartz ein neoklassischer Versuch ist, den Arbeitsmarkt zu reformieren. Aber warum sollte der Staat jemandem Förderung vorenthalten wollen? Das ist doch offenbar eine Frage des Geldes. Wenn keines da ist, kann mans nicht verteilen, oder? Ich frage mich immer, wo ist die Alternative zu Hartz? Alle sagen, es sei scheisse, aber von einem realistischen Gegenvorschlag habe ich noch nichts gehört - falls da einer wäre, ich bin gerne bereit mir das mal anzuhören.
    Aber manchmal, das muss ich zugeben, bekomme ich eine ziemliche Wut auf Leute, die die Bildzeitung schwenkend nach mehr sozialer Gerechtigkeit schreien. Das ist für mich die traurige Realität, wie ich sie jeden Tag in der S-Bahn sehe.

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  28. Besonders, wenn sie mit der BILD schwenken.
    Und was die Finanzierung angeht: Was war an dem Versicherungsprinzip denn so schlecht?

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  29. Naja, ich kann nur mutmaßen, ich nehme an es hat zuviel gekostet. Viel ausgeben ist nicht gut, wenn man eigentlich nix hat. Aber nix genaues weiß man nicht.

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  30. Nun, ich für meinen Teil denke, dass das politisch gewollt ist. Die Akteure der heutigen Tagespolitik sind ohnehin nur noch der verlängerte Arm von DBA und Konsorten (ich glaube, das steht echt außer Frage), und während die Arbeitslosenversicherung von Arbeitnehmern UND Arbeitgebern direkt bezahlt wird, ist Hartz-IV aus Steuergeldern finanziert, und da die Unternehmen immer weniger und häufig keine Steuern zahlen, ist ihnen das sehr recht - neben den Ein-Euro-Jobs, den illegalen Erpressungen und anderen Lohndrückereien, die ihnen ein Heer von billigsten, beliebig ausbeutbaren Arbeitskräften bescheren. Jetzt fehlt nur noch der Kombilohn zum vollständigen Unternehmerglück.
    Das ist, in short, meine Begründung für Hartz-IV. Denn mehr Arbeitslose in Arbeit gekommen sind durch die Reform nicht, im Gegenteil.

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  31. Wie jetzt kein Geld da? Die BA macht Überschüsse und Gewinne aus Unternehmensveräußerungen werden steuerfrei gestellt? Und dann ist kein Geld da? Da ist doch irgendwas faul im Staate Dän... Deitschland (um mal Shakespeare zu zitieren).

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  32. Ach, so ist das. Ich wusste nicht, dass man Schulden nicht zurückzahlen muss, entschuldige.

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  33. Den verstehe ich jetzt auch nicht so recht... *kopfkratz**stirninfaltenleg*
    Wie kommen die Schulden hier jetzt rein? Klar hat der Staat Schulden. Aber davon, dass die Überschüsse der BA zum Schuldenabbau verwendet werden war bisher nie die Rede. Man denkt ja eher darüber nach, die Arbeitslosenversicherung zu senken... oder ist man da jetzt schon weiter? Und mit einem Steuerbefreiung für Unternehmensveräußerungen baust Du auch keine Schulden ab...
    Was meinst Du also???

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  34. Das war erst mal auf die Überschüsse der BA bezogen. Es wird ja auch noch gestritten, was mit dem Geld im Endeffekt passiert, da habe ich mich etwas missverständlich ausgedrückt. Meine persönliche Meinung ist aber, dass man die Schulden nicht von Generation zu Generation weitergeben sollte, sondern Überschüsse im Haushalt auch wieder abführt.

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  35. Aber warum müssen die Überschüsse aus den Versicherungsbeiträgen der Arbeitnehmerschaft dafür benutzt werden? Warum können nicht die Überschüsse z. B. aus der Versteuerung von Gewinnen erwirtschaftet werden? Warum wird die Erbschaftssteuer verringert? Warum werden Unternehmen Subventioniert, die Arbeitnehmer aber immer mehr belastet?

    Ich sage es nochmal: Hier läuft etwas Grundsätzlich verkehrt

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  36. Ich denke doch das wir in Deutschland ein strukturelles Problem bei der Finanzierung der Sozialsysteme haben... dieses wurde durch die Agenda 2010 Reformen teilweise für die Arbeitnehmen noch verschärft.

    Soweit ich weis, ist dieses Problem ja auch bekannt... nur es zu ändern nicht so einfach.

    Somit stehen wir doch vor einem ganz anderen Problem. Würde man die SV nicht über Beiträge, sondern über Steuern finanzieren, wäre eigentlich für beide mehr übrig... Arbeitnehmer und Arbeitgeber... allerdings bräuchte man dann neue Steuern um das zu finanzieren und diese würden oft wohl wieder die Arbeitnehmer treffen... z.B. in Forme der MwSt. Allerdings würde diese von allen Verbrauchern bezahlt werden, unabhängig nach Einkommen.

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  37. Ach, by the way noch was zum Thema Investments und zu Lasten der Arbeitnehmer.

    Ihr müsst doch genauso die andere Seite sehen, dass nicht alles statisch ist. Unternehmen müssen teilweise restrukturiert werden... wenn man das zu lange verpennt dann oft ziemlich radikal.
    Es sei dahingestellt ob dies bei allen der von euch betitelten Investments der Fall wäre, aber ihr solltet auch wissen, dass Insolvenzen / Firmenpleiten zu Lasten der Arbeitnehmer gehen, sollte eine Firma nicht Wettbewerbsfähig sein (also eine positive Rendite erwirtschaften).

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  38. Das auf jeden Fall. Zwei Punkte bleiben:
    1) Wenn man Geld braucht, warum dann die Senkung von Unternehmersteuern, die Steuerfreiheit von Unternehmensveräußerungen u.ä., die Geld in Milliardenhöhe verschleudern und keinen Arbeitsplatz mehr bringen?
    2) Dass Firmen Rendite erwirtschaften müssen, weil sie sonst pleite gehen ist sonnenklar. Dagegen sagt ja auch keiner was. Wogegen wir uns positionieren ist die Loskopplung von Gewinn und Investment in das Shareholder Value, anstatt ins Stakeholder Value.

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  39. Was hat die private Meinung eines Professors mit Wissenschaft zu tun?

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