Mittwoch, 19. Juli 2006

Enttäuschende Uni-Politik

Letzten Donnerstag war Vollversammlung des Fachs Geschichte. Aus Berichten anderer Studierenden war klar, dass nicht allzu viele Leute da sein würden (es waren rund 30). Trotzdem - oder gerade deshalb - ging ich hin, weil es ja vielleicht nützliche Informationen geben würde, vielleicht sogar Gelegenheit zu produktiver Mitarbeit. Einige Punkte der Tagesordnung:
Bachelor und Master: die beiden verstümmelnden Studienabschlüsse sollen nun auch noch für das Lehramt eingeführt werden. Wie das aussehen soll, weiß keiner, nur, dass es 2010 kommen muss.
Studentenwahlen: Letzten Monat hatte ich es bereits davon, nun sind die Ergebniss da. Die Wahlbeteiligung liegt bei giganitischen 14,2%, die Fachschaften haben zugunsten der parteinahen Hochschulgruppen weiter an Einfluss verloren. Dies zeigte sich an der folgenden Debatte, in der die fortschreitende Politisierung der Asten diskutiert wurde. Die anwesenden Parteivertreter warfen den Fachschaften Festhalten am Alleinvertretungsanspruch vor und sich gegenseitig altbackene Argumente an den Kopf. Mein Einwand, dass bei einer Wahlbeteiligung von 14,2% solche Äußerungen eigentlich vollkommen daneben seien schien ihnen einem verbalen Tritt gleichzukommen.
Studiengebühren: Im Zuge des Protests wurde das Schloss Hohentübingen besetzt. Hinter dem offiziellen Forderungskatalog der Besetzer, verabschiedet im demokratischen Konsens, steht niemand, aber immerhin verabschiedete man in der Vollversammlung eine Resolution, die sich mit allerhand wortreichen Phrasen um eine Anerkennung der Forderungen drückt und nur den Protest gegen die Studiengebühren unterstützt.

Alles in allem ist bereits hier zu sehen, wie der Einfluss der Parteipolitik vernünftige Dinge im Keim erstickt. Und das sind nur Uni-Hobby-Politiker. Wie es da in Berlin zugeht, will man eigentlich gar nicht mehr so genau wissen.

2 Kommentare:

  1. Was ist an Bachelor und Master verkümmert? In den USA funktioniert das schon seit langem hervorragend. Und ich kenne eigentlich niemanden der die herrvoragende Lehrqualität eineiger US Unis in Frage stellt. Diese Abschlüsse sind durchaus sehr gut, es geht nur darum sie richtig umzusetzten. Was nützt dir ein 5 Jahre Diplomstudium wenn du fast nur Theorie lernst. Der Ansatz des Bachelors nur Grundwissen zu vermitteln ist sehr gut.

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  2. Mir gehts speziell um Lehramt, für andere Aussagen fehlt mir die Kompetenz. Das Problem, das ich dabei sehe ist das Fehlen von Stoff und die zwei unterschiedlichen Abschlüsse, die auf eine gleiche Lehrerausbildung aufgepropft werden.

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