Dienstag, 4. Juli 2006

Neues aus dem Zentralrat der Juden

Es ist schon immer wieder verblüffend, wie sehr sich der Zentralrat der Juden erblöden kann. Hier gleich zwei wundersame Beispiele:

Nachdem die FDP aus irgendeinem Grund auf den Trichter kam, eine verstärkte Fokussierung des Geschichtsunterrichts und der Lehrerausbildung auf den Holocaust zu fordern, einschließlich verpflichtender (!) KZ-Gedenkstättenbesuche, setzte Knobloch gleich noch eins drauf. Sie forderte ein bundesweites Fach "Nationalsozialismus", da ja in den deutschen Schulen nicht genug auf dieses Thema eingegangen werde. Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber den Nationalsozialismus und den Holocaust hat man in der Schule bis zum Erbrechen behandelt. Vielleicht nicht in Geschichte, aber dafür in Deutsch, Religion, Gemeinschaftskunde, Ethik, und was der Möglichkeiten mehr waren. Das mangelnde Fachwissen sowohl von FDP als auch von Knobloch ist frappant.

Gleichzeitig gibt Knobloch auch noch ihren vollkommen unangebrachten Senf zur Patriotismusdebatte hinzu. Ausgerechnet der Zentralrat der Juden, der sich aus derartigen Fragen bisher tunlichst herausgehalten hat, mischt sich nun in solche Belange ein. Der politische Opportunismus dieses Wildern in fremden Revieren ist geradezu ekelhaft. Unisono fällt Knobloch in den Chor der GEW-Verächter ein, gibt ungefragt Unbedenklichkeitsbescheinigungen für Fähnchenschwenkende Fußballfans aus und mahnt die richtige Balance an, während sie danach die gramgebeugte Kummermiene aufsetzt und auf rechtsextreme Umtriebe in Sachsen verweist.

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