Dienstag, 14. Juli 2009

Auf eine Neues: Demografiedebatte reloaded

Ein Gastbeitrag von Jürgen Voss.


Die neuerliche Diskussion um die so genannte Rentengarantie führt - wer hätte es anders erwartet - auch zur Re-renaissance der Demografiedebatte. Zur Erinnerung: „Zu wenig Kinder für zu viele alte Leute“ war maßgeblicher Treibsatz für die (Teil)-Zerstörung der gesetzlichen Rente durch Riester, Rürup, Raffelhüschen und Konsorten und die so genannten Rentenreformen der Schröderregierung.

Wahrend die genannten Herren aus dieser Debatte persönlich hervorragend herausgekommen sind, mit Dankeschönhonoraren der privaten Versicherungswirtschaft im vier- und fünfstelligen Bereich (pro Vortrag!), wobei Rürup zu seiner beitragsfrei erworbenen 5000 Euro Pension nun noch ein lukratives Austragsstüberl bei AWD, der Firma des dreimal chemisch gereinigten und inzwischen ausgestiegenen Schröderfans Maschmeyer gefunden hat, blicken die jetzigen Beschäftigten in eine böse Zukunft: Viel Arbeit, wenig Geld und niedrige Renten.

Da bietet es sich doch an, diesen Tatbestand wieder mit den alten Thesen neu aufzurollen und vielleicht die Restrente (natürlich nicht die Pensionen, die sind sakrosankt!) noch einmal anzugreifen, mit der Zielsetzung ihr nun endgültig den Garaus zu machen. Nicht zufällig greift die Süddeutsche, eine Zeitung, die gerade mit ihrem marktradikalen Unfug im Wirtschaftsteil voll vor die Wand gefahren ist, diese längst widerlegten Dummheiten erneut auf: Heute ernähren drei Erwerbstätige einen Rentner, morgen werden es weniger als zwei sein“ so Felix Berth in der Dienstagsausgabe vom 14. Juli. Mit einer schönen und bunten Grafik vergleicht Berth die Zahl der Erwerbstätigen einschließlich Arbeitslosen (!) über die Jahre 1960 bis zum Jahr 2050. Und kommt dann zu dem altbekannten Schluss: So kann es nicht mehr weitergehen, die Altenlast ist nicht zu finanzieren.

Dass nur dann alte Menschen Anspruch auf Rente haben, wenn sie sozialversicherungspflichtig beschäftigt waren (z. Zt. knapp 21 Mio.) und diese Rente auch nur von sozialversicherungspflichtig Beschäftigten aufgebracht wird, zur Zeit von 27 Mio. bei sinkender Tendenz, davon noch 20 Mio. Vollzeitbeschäftigten, ficht Herrn Berth offensichtlich umso weniger an, je häufiger diese Fakten dem Demografieargument entgegengehalten werden. Denn nach seiner Grafik werden die Renten zurzeit von fast 66 Mio. Beschäftigten aufgebracht (er meint wohl Erwerbsfähige!). So was nennt man dann vorsätzliches Nichtwissenwollen oder auch die Borniertheit der Ignoranz.

Dass darüber hinaus die Grundthese der Demografieideologen, einer bestimmten Anzahl von Älteren muss immer eine größere Anzahl jüngerer Menschen gegenüberstehen, letztlich ein Forderung nach permanentem Bevölkerungswachstum darstellt, angesichts von bald 9 Milliarden Menschen eine abenteuerliche Vorstellung, scheint der Süddeutschen bisher ebenfalls verborgen geblieben zu sein.

Was lehrt uns das? Die Neoliberalen und ihre Papageien in den Zeitungsredaktionen haben trotz der Katastrophe, die sie gerade angerichtet haben, immer noch die semantische Hegemonie in der sozialpolitischen Diskussion und sie werden diese schon in Kürze zu nutzen wissen.

29 Kommentare:

  1. der letzte Satz ist leider der entscheidende:
    Sie werden ihre Hegemonie (aus)nutzen. Das dumme Geschwätz dieser Mietschreiberlinge wäre mir grundsätzlich egal, aber - Millionen Menschen werden diesen Unfug mit Sozialkürzungen bezahlen.Der Boden wird bereitet - von den Medien bis zum Finanzminister.
    Wehe uns nach den Wahlen!

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  2. "Sowas nennt man vorsätzliches Nichtwissenwollen oder auch die Borniertheit der Ignoranz."

    Sowas nennt man ganz einfach: Manipulation! Da steckt schließlich weder Dummheit noch Ignoranz dahinter, sondern ein Partikularinteresse.

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  3. @ Tim,

    zur Manipulation gehören jedoch zwei:
    Einer der Manipuliert und einer der sich manipulieren lässt.

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  4. @ Margitta: Leider gibt es von Letzteren immer noch mehr als genug und mit Schrecken musste ich gerade feststellen, das es sie auch in meiner näheren Umgebung gibt... das heißt... eigentlich war ich darüber nicht wirklich überrascht.
    Das Problem ist, daß unsere Mainstream-Presse immer noch für unabhängig gehalten wird :(

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  5. @ Margitta

    Zur Manipulation gehört eigentlich nur einer, manipulation bedeutet ja,dass der andere nicht weiss dass er beeinflusst wird. Würde er es wissen, wäre es Zwang. Oder was meinst du?

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  6. Sorry, ich sehe das anders. Dieser Artikel versucht mit Polemik gegen Mathematik anzugehen. Mit Verlaub, aber es ist doch absurd, sich die verschlechternde Lage wegpolemisieren zu wollen. Die Ausgaben für die Rentenversicherung erhöhen sich eindeutig, und das Geld muss irgendwie aufgebracht werden. Wer das anders sieht, soll mir bitte harte Beweise bringen.

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  7. @ Ben

    Auch wenn sich das Verhältnis Arbeitende/Rentner ungünstig verschiebt, sind die Lösungen, die die Politik momentan anstrebt, keine Lösungen.
    Die Agenda 2010 hat viele Arbeitnehmer in den Niedriglohnbereich getrieben, mit dem Resulatat, dass diese nur noch sehr wenig bis garnichts in die gesetzliche RV einzahlen. Die Menge der Beitragszahler zur RV wurde durch diese Agenda also noch gezielt verkleinert, das Problem verschlimmert, und erzähl mit nicht, dass Deutschland pleite gehen würde, wenn Verkäuferinnen, Friseusen, Putzfrauen und Gärtner 4€ mehr pro Stunde verdienen würden. Die Spreizung der Lohnschere hängt im wesentlichen damit zusammen, dass die "oben" mehr verdienen wollen und das auch durchsetzen. Und dieses "mehr" wird dann eben von unten nach oben umverteilt.

    Dazu kommen solche Erfindungen wie die Riesterrente. Wer riestert, zahlt ja nicht in die gesetzliche RV, gelle!!!
    Die gesetzliche RV verbraucht exakt 1,8% der Beiträge für Organisation und Verwaltung. Die Riesterverträge verbrennen 10% des eingezahlten Geldes für Organisation und Verwaltung und das trotz der horrenden staatlichen Zuschüsse.

    Deutschland ist ein reiches Land.
    Und selbst wenn man die gesetzliche RV in ihrer jetzigen Form nicht aufrecht erhalten könnte, muss man doch sagen, dass man das System auch langsam in folgendes umwandeln könnte:

    Gesetzliche Rente: Existenzgrundlage (1.500€/person) bis max. 3.500 €, mehr gibts nicht, Minimum gibt es ab bestimmter Anzahl an Beitragsjahren.

    JEDER zahlt ein, der in Deutschland arbeitet bzw. Geld verdient. Auch Beamte, Millionäre und ähnliches.

    Die Schweizer haben ein ähnliches System, aber mit 3 Säulen, bei denen gibt es also noch als 2. und 3. Säule eine betriebliche/private Rentenvorsorge.


    Es ist nicht so, dass die Rente nicht sicher ist, es ist aber so, dass die Profite in diesem Land nicht vor den Reichen sicher sind. Die wollen nicht teilen, das ist alles.

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  8. [...]die dicken Fleischtöpfe überlässt… Diese Leute sind die von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft perfekt geformten Arbeitsroboter. Im Sinne von “…für einen Hungerl ohn buttern wir unsere Persönlichkeit in ‘Projekte’. Das Maul[...]

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  9. Michel,

    keine Frage, das jetztige System ist nicht in Ordnung. Ich wehre mich aber massiv gegen die These, man könne es einfach so weiterlaufen lassen. Nur mal zur Info: Ich bin 33, habe bisher 73000 Euro Rentenbeiträge gezahlt. Laut Rentenbescheid stünden mir dann später 350 Euro monatliche Rente zu, sollten die Renten so stark steigen, wie die Inflation. Wenn's solide läuft, schaffe ich die nächsten 30 Jahre pro Jahrzehnt inflationsbereinigt die gleiche Summe. Und ende dann mit einem Rentenanspruch von 1400 Euro, dem Beiträge von 292.000 Euro gegenüber stünden. Die Beiträge in gleicher Höhe für KV und AV werden dann dafür sorgen, dass ich in meinem Leben 0,6 Millionen Euro ins Sozialsystem gezahlt haben werde. Ich habe bisher wahrscheinlich mehr Geld verdient, als jeder andere aus meiner Abschlussklasse, und ende mit 1400 Euro Monatsrente, wenn es RICHTIG gut läuft.

    Und da kommst du, und faselst was von 1500 Euro Mindestrente? Entschuldige, aber da kann ich nur noch heiser lachen. Ich glaube, dass du - wie fast alle anderen Rentendebattierer - trotz der generellen Dramatik nicht einmal ansatzweise begreifst, wie vernichtend die Lage schon ist. Egal was wir machen, uns steht alles Mögliche bevor, gewiss aber nicht eine MINDESTRENTE von inflationsbereinigt 1500 Euro.

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  10. @ Ben

    Wie spart man Geld / Wohlstand?

    Geld ist genau das wert, was man dafür kaufen kann, aka alle in einer Volkswirtschaft produzierten Waren und Dienstleistungen.
    Wenn du alt bist, zehrst du also nicht von demjenigen Wohlstand, den du selber erwirtschaftet hast, sondern du kannst lediglich dasjenige verbrauchen, was du für dein Geld (deine Rente) kaufen kannst.
    Selbst wenn du die beste private Altersvorsorge hast, die es gibt, wird sie dir nix nützen, wenn du für das Geld nix kaufen kannst, weil z.B. Deutschland/EU-Land wirtschaftlich im Arsch sind. Wenn du für das Geld nix kaufen kannst, ist es wertlos.

    Wenn diese Generation viel leistet, kriegst du viel Rente, egal ob du eine gesetzliche oder private RV hast.
    Die nächste Generation bezahlt immer die Rente der Alten.

    In der Praxis sieht es so aus, dass private Pensionsfunds auch gerne im Ausland investieren. Warum aber sollten die jungen Chinesen über private Pensionsfunds die Rente für die alten Deutschen bezahlen? Da gibt es dann so lustige gesetzliche Konstrukte, wie dass die Dividenden auf chinesische Aktien zu 3/4 in China re-investiert werden müssen. Oder dass ausländische Investoren in China einen chinesischen Partner haben müssen, der mindestens 50% oder mehr besitzt.

    Heißt im Klartext, privater Pensionsfunds ist unsicher, niemand kann den Chinesen verbieten, obige Regelungen umzusetzen (gibt es schon).

    Das lustige an privaten Pensionsfonds ist folgendes: wenn ein amerikanischer privater Pensionsfonds große Aktienmehrheiten an GM besitzt, kann er GM dazu drängen, die Produktion ins Ausland zu verlagern, dadurch macht GM mehr Profite und der Pensionsfonds kriegt eine höhere Dividende. Leider werden dabei auch gleichzeitig die amerikanischen Arbeiter, also die Kinder der Pensionsfondsbesitzer, arbeitslos, aber dafür kriegen die Rentner ja mehr Rente :-P.
    Inwieweit solche privaten Pensionsfonds also direkt schädlich sind, ist eine interessante Frage. Zieht man dann noch die oben erwähnten chinesischen Gesetze hinzu, wird klar, dass private Pensionsfonds langfristig wesentlich unsicherer sind als gesetzliche RVs.

    Bei der gesetzlichen RV ist das genau andersherum: je besser es nämlich den Arbeitnehmern geht, desto höher die Rente für die Rentner. Langfristig gesehen ist die gesetzliche RV sicherer als private Vorsorge und weniger schädlich für die eigene Volkswirtschaft.
    Niedriglöhne und Riesterverträge sind Gift für die gesetzliche RV, weil diese Arbeitnehmer nicht in die RV einzahlen, genau das wird aber z.Zt. von der Politik gefördert.

    Du beklagst dich über die geringen Erträge, die du trotz deines hohen Einkommens kriegen wirst?
    Überleg dir folgendes:

    1. Löhne sind nicht gerecht oder fair, sondern schlicht auf Basis von Rarität (der Qualifikation), Hierarchie und Verhandlungsgeschick aushandelbar, das nennt man freie Marktwirtschaft, denn das mit dem "sozial" hat sich ja schon erledigt. D.h. du kriegst später nicht zuwenig Rente, sondern lediglich momentan ein zu hohes Gehalt ;-P

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  11. @Ben

    2. Die RV ist ein Solidarsystem.
    Beispiel Schweiz: JEDER, auch Millionäre, zahlt 5% (glaube ich) ein, trotzdem gibt es nur eine Rente innerhalb einer sehr engen Spannbreite. Diese staatliche Rente ist als Grundabsicherung gedacht, JEDER muss einzahlen.
    Und das funktioniert lange.

    3. Niemand hindert dich, dein übriges Gehalt sonstwo anzulegen.

    4. Wieso sollte dich irgendein Land aufnehmen, wenn du Rentner bist und Deutschland im Dreck sitzt? Wenn es D scheiße geht, kriegst du eine sehr niedrige staatliche Rente. Du müsstest schon vorher auswandern bzw. dein Vermögen ins Ausland bringen + Steuern zahlen.

    5. Deine Ausbildung wurde von der jetzigen Rentnergeneration bezahlt und deine Ausbildung hat mindestens 200.000€ gekostet (Schulen+Uni). Zahl das zurück.

    6. Eine Lösung für das Demografieproblem?
    Klagen und Jammern lösen das Problem nicht.
    Der Abbau der gesetzlichen RV mit Sicherheit nicht. Der Ausbau von Niedriglohnjobs mit Sicherheit auch nicht. Der Riester-Schrott auch net.

    7. Von 1.400€ kann man ganz nett leben als Rentner.

    8. Du hast durch deine Rentenbeiträge keinen Rentenanspruch in einer bestimmten Höhe erworben. Sondern du hast durch deine Zahlungen an die gesetzliche RV lediglich das Recht erworben, von der nächsten Generation als Rentner alimentiert zu werden.
    Wenn es diese Generation allerdings nicht mehr gibt, dann hast du Pech gehabt.
    Und WIEVIEL du kriegen wirst, hängt davon ab, WIEVIELE Arbeitnehmer es geben wird und wie gut die arbeiten und verdienen (HighTech-Standort Deutschland oder Rückfall in Agrarindustrie).

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  12. @ Ben

    Also mach schön ein Kreuzchen auf dem Wahlzettel an der richtigen Stelle. Mach ein paar Kinder.
    Mach Druck auf Politiker, gewisse Schweinereien zu unterlassen, engagiere dich usw.

    Oder wandere aus.

    Aber Alt gegen Jung und Gutverdiener gegen Schlechterverdiener auszuspielen, macht keinen Sinn.

    Die gesetzliche RV ist ein solidarisches System, denn auch Millionären können alles verlieren.

    Komisch, gerade die Schweizer, das Land der Banker, Schmarotzer und Geldscheffler, haben genau das kapiert.

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  13. Tja Leute,

    so habe ich mir das vorgestellt. Kommentar 12 mit seinen acht Punkten lautet zusammengefasst: "Halt die Fresse, und zahl die Knete, du kleines Arbeitnehmer-Arschloch. Das System ist solidarisch, weil wir das so sagen!"

    Und Kommentar 11 erklärt mir, dass meine Zwangsbeiträge zur Gesetzlichen mir mehr Rendite bringen werden, als jedwede private Rente. Nur zur Info: Ich hätte sogar dann mehr Rendite, wenn ich das Geld einfach nur in meinen Sparstrumpf stecken würde.

    Der Punkt an der ganzen Sache, den ihr wegen des Schaums um euren Mund überhaupt nicht mehr realisiert, ist der Folgende: Wenn selbst ich böser, böser Besserverdiener mit meinem guten Einkommen und den enorm hohen hohen Rentenbeiträgen später weitgehend im Arsch bin (weil ich nähmlich eine 93%-Chance habe, im Alter mal ein paar Jahre arbeitslos zu sein), dann heißt das totale Armut für alle, die auch nur durchschnittlich verdienen.

    Und das findet ihr alles sozial. Ganz, ganz prima, Jungs.

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  14. Und noch was: Auf Deutschland bezogen hat die nachfolgende Generation absolut gar keine Chance, unsere Renten zu bezahlen. Weil die nämlich einfach viel zu wenig Leute sind. So gut können die gar nicht sein, um ihre geringe Masse auszugleichen.

    Sicher, die Pensionsfund-Investments bauen letztlich in der Tat darauf, dass Leute aus anderen, weiterhin wachsenden Ländern heute Kapital bekommen, um dann in ein paar Jahrzehnten aus den Gewinnen unsere Rente zu bezahlen. Es kann auch sein, dass diese Investments am Ende ganz mörderisch schief gehen. Aber mit Verlaub, dieser Ansatz hat zumindest eine Chance, während der Ansatz, dass eine nur noch halb so große aktive nationale Arbeitnehmerpopulation doppelt so viele Rentner versorgen soll, zwangsläufig scheitern MUSS.

    Das nicht anzuerkennen ist pure, und angesichts der zwangsläufigen Folgen, geradezu bluttriefende Ideologie.

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  15. @ Ben z.k.

    Rentengarantie ohne negative Folgen für die Jüngeren

    Die umstrittene Rentengarantie hat nach Berechnungen der Deutschen Rentenversicherung nicht die befürchteten negativen Auswirkungen auf die jüngere Generation. Die Rendite der eingezahlten Beiträge werde dadurch nicht schlechter, sagte Reinhold Thiede, Chef der Entwicklungsabteilung der Rentenversicherung, am Dienstag in Erkner bei Berlin.

    «Die jüngere Generation ist nicht benachteiligt.» Gleichzeitig bekräftigte er die Erwartung, dass die Rentengarantie im nächsten Jahr gar nicht benötigt wird.
    Quelle: PR-inside
    http://www.pr-inside.com/rentengarantie-ohne-negativen-folgen-fuer-r1387119.htm

    Anmerkung dazu :

    Armut im Alter- Schicksal oder Politik?
    Eine klare Antwort – die Politik WILL es so.

    Auch hier, diktiert die Lobby das Geschehen. Dieses ANGEBLICHE Ungleichgewicht zwischen Arbeitnehmern auf der einen Seite und Rentnern, deren Rente von denen „finanziert“ werden, ist lange nicht so aus dem Lot als gepriesen.
    Dahinter steckt die allmächtige Versicherungswirtschaft, die nur eines kennt, nämlich so viele Policen sammeln wie möglich.
    Der Staat fungiert dabei als Versicherungsvertreter, der „seiner Kundschaft“ die Versicherungsprodukte an den Mann zu bringen hat.

    Ein sehr bekanntes Produkt ist die RIESTER - RENTE.

    Wie bringt man nun die breite Masse dazu, solche Verträge abzuschließen???
    Nun, wie geschehen. Man (Politiker) kürzt die staatlichen Renten unter Vorwänden, die Panik im Volk auslösen sollen.
    So ist die Rede vom demographischen Faktor. Es wird argumentiert, dass in einigen Jahren Das staatliche System zusammenbrechen würde.
    Das nächste Beispiel ist noch brutaler und wird zurzeit, für alle sichtbar, praktiziert.
    Es wird verbreitet, dass der Lebensstandard im Alter nicht zu halten sei und ARMUT drohe.
    Genau das, erleben im Moment viele Rentner. Diese „Beispiele“ sind bewusst so gewollt und sollen als Abschreckung dienen.
    Aus diesem Grunde wurde auch die Rente mit 67 eingeführt.
    Wie wir alle wissen, erfolgte dies nur aus einem Grund; es war eine ECHTE Rentenkürzung. Viele Arbeitnehmer können gar nicht bis 67 arbeiten.

    Der „Rest“ soll dann eben „privat“ abgesichert werden, was nichts anderes bedeutet, als dass eine Riester Police fällig ist.
    Daraus ergibt sich folgende Formel für die Versicherungswrtschaft:
    Jede Verschlechterung der staatlichen Rente, erhöht die Verkaufszahlen von Policen bei den privaten Versicherungsunternehmen.

    Genau aus diesem Grund wird, zurzeit sehr aktuell, über die staatliche Rente erst ab 70, ja sogar erst ab 75 diskutiert.
    Von Seiten der Versicherungswirtschaft wird sogar angestrebt, dass der Staat überhaupt keine Leistungen mehr zu bringen habe. und die FDP FORSIERT DAS !!!!!!!!!!!

    Dies wäre der Idealfall für diese Branche.

    Auch hier ist wieder zu erkennen, dass der Staat sich zurückzieht, zum Nutzen von Privaten. Eine wichtige Aufgabe, nämlich die der Daseinsvorsorge SEINER älteren BürgerInnen, käme er nicht mehr nach.

    Wie kann dies mit dem Grundgesetz vereinbar sein???

    Das Schlimmste daran, ist das Maß der Unmenschlichkeit, mit der vorgegangen wird.
    Sind das nicht jetzt die Generationen, die UNS den Wohlstand gebracht haben???

    Haben die sich nicht Jahrzehnte lang krumm gelegt???

    Waren es nicht die, die einen Krieg mit all den Nachteilen verkraften mussten???

    Wer hat dieses Land aufgebaut???

    Dann kommen sie her, diese dummen Schnösel und entfachen einen sog. Generationenkonflikt. Diese Möchtegerns, die, außer Schule oder Studium in ihrem Leben noch NICHTS geleistet haben. Kaum 30 und schon die Angst, SIE würden nichts mehr abbekommen.

    Da ist sie wieder, diese menschenverachtende Haltung gegen Bürger, die sich NICHTS zu Schulden haben kommen lassen.
    Jetzt im Alter, schickt man diese Menschen auf einen Spiesrundenlauf, als abschreckendes Beispiel für die kommenden Generationen.

    Dieses Verhalten ist die Machenschaft von Ausbeutern, so wie man es von Neoliberalismus und Turbokapitalismus kennt.

    Wann hat die Menschheit das ENDLICH erkannt???

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  16. @Margareth:

    Es tut mir leid, aber so wie Sie schreiben, KANN ich Sie beim besten Willen nicht ernst nehmen. Sie argumentieren nicht, Sie behaupten einfach nur.
    Demographische Prognosen können falsch sein, wenn sie wirklich sehr langfristig sind, die Zukunft in 40 Jahren o.ä. prognostizieren sollen. Alles, was die nächsten 20 Jahre prognostiziert, ist enorm stabil.

    Die Tatsachen sind hier eindeutig. Wir haben jetzt eine demographietechnisch eigentlich noch gute Situation, und befinden uns schon in argen Problemen. Probleme, die auch bedeuten, dass der Staat jährlich 80 Milliarden zur Rentenkasse hinzuschießen muss. Ich finde das vollkommen richtig, aber in Bezug auf das, was uns für die nächsten 20 Jahre vorhergesagt wird, ist es bestürzend. Das gesetzliche System ist selbstverständlich vollkommen am Ende! Das bedeutet nicht, dass Riester und co. keine Schweinereien wären, das sehe ich auch so, aber ich könnte kotzen, wenn ich sehe, wie Leute wie Sie die auf den Tisch liegenden Fakten verneinen.

    Die Fakten liegen für mich persönlich jetzt schon auf dem Tisch: 73000 Euro eingezahlt, Rente mit 67, dann -wenn es gut läuft!- ein Anspruch von 350 Euro im Monat aus diesen 73000 Euro. Die durchschnittliche Lebenswerwatrtung eines Menschen meiner Altersklasse vorausgesetzt, bedeutet dies, dass mir ca. 48000 Euro ausgezahlt werden. Aber das auch NUR dann, wenn die Ansprüche mindestens so stark wachsen, wie die Inflation. Die letzte Dekade ist genau das Gegenteil passiert.

    Ebenfalls nicht berücksichtigt ist die Tatsache, dass meine Beiträge zu einem guten Teil versteuert wurden, und dass meine Renteneinnahmen auf jeden Fall ebenfalls steuerpflichtig sein werden.

    Margareth, wenn man die Rentenbeiträge als eine Anlageform betrachtet, werden je nach Renditeentwicklung meine ganz persönlichen Verluste als Arbeitnehmer ungefähr 70% betragen. Nur wenn ganz, ganz viele gute Ereignisse eintreten, auf die überhaupt nichts hinweist, verliere ich eventuell "nur" 25% meiner Beiträge.

    Die Quintessenz all dieser Beiträge lautet im Prinzip: Was tun? Und da sind die hier gegebenen Antworten, nämlich "Nur wegen Riester haben wir Probleme! Riester wieder abschaffen, und sonst alles weitgehend weiterlaufen lassen, wie bisher" -mit Verlaub- echt zum kotzen!

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  17. zu Ben,

    der neue Paukenschlag am Donnerstag von Egon-W-Kreutzer erklärt gut warum wer was manipuliert, wer die Profteure dieser perfiden Propaganda gegen die Rentner sind, die derzeit massiv voran getrieben wird. Auf bohrwum.net finden sich Tabellen und Nachweise zur Demografie so auch auf rentenreform-alternative.de, der Aktion Demokratische Gemeinschaft (ADG) oder flegel-g.de, alles nachprüfbare, sorgfältig zusammengestellte Fakten mit Quellenangaben.

    Auch wenn es zeitaufwändig ist alles zu lesen, es lohnt, um mit der weit verbreiteten, zu leicht geglaubten Meinungsmache auf zu räumen.

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  18. noch etwas zu Ben:

    das was Margareth sagt stimmt und ist ohne Probleme nach zu recherchieren in den Zahlen der BfA, die auch die ADG noch hat. Eine derartige Aufklärung aber ist nicht erwünscht, wenn man diese Fakten kennt, ist klar warum.

    es gibt keinen Zuschuss von 80 Millard. zur Rentenkasse! Diese Summe, die in die Rentenversicherung eingezahlt wird, deckt noch nicht einmal das ab, was vorher herausgeplündert wurde für allgemeingesellschaftliche Aufgaben, auch auf den Seiten der Deutschen Rentenversicherung ist das nach zu lesen.siehe auch diesen Brief:
    http://www.flegel-g.de/rentenaussage-steinbrueck.html
    http://www.egon-w-kreutzer.de/0PaD2009/28.html
    http://www.nachdenkseiten.de/wp-print.php?p=4062
    http://www.rentenreform-alternative.de/index2.htm
    http://www.adg-ev.de/PublikParent.htm
    http://www.nachdenkseiten.de/upload/pdf/gbosbach_demogr.pdf
    und von Volker Pispers auf den Punkt gebracht:
    http://www.youtube.com/watch?v=01WVeWKUe5M&feature=related

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  19. @ Ben:

    Du willst es nicht verstehen, oder?

    Selbst wenn du dein Geld in den Sparstrumpf steckst, ist dein Geld zu deiner Renteneintrittszeit NUR DANN ÜBERHAUPT MEHR WERT ALS BEDRUCKTES KLOPAPIER, wenn überhaupt noch Waren und Dienstleistungen produziert werden, die du für ein bedrucktes Klopapier eintauschen kannst.

    Deine 73.000 kannst du dir sonstwohin ..., denn was heute 73.000 sind, sind nicht unbedingt morgen auch 73.000.

    DU bist Kleinverdiener. DU besitzt kein Unternehmen, kein Land, kannst keine Politiker schmieren und es lohnt sich auch nicht für dich, in Gold zu investieren, weil die Verluste für dich zu groß wären.

    DEINE sicherste Zukunftsanlage sind:
    - gemischte Investmentstrategie
    - gut funktionierendes Wirtschaftsland, in dem du Rentenansprüche hast

    Nochmal:
    Keine Waren und Dienstleistungen = bedrucktes Klopapier(geld)

    Und wofür du bedrucktes Klopapier benutzen kannst, muss ich dir nicht erklären, oder?

    Wenn du Angst hast, mindestens 25% deiner Anlagen durch die gesetzliche RV zu verlieren, dann guck mal genau hin, wieviel Leute wie du, also die kleinen Leute von ihren Investments allein durch die periodisch auftretenden Wirtschaftskrisen verloren haben, das war mehr als ein Viertel, das war in der Regel immer alles.

    Du willst eine bombensichere Anlage?
    Werde Unternehmer, möglichst groß, mach ein Vermögen und verschieb es in die Schweiz. Am besten diversifizierst du das noch, also Teile in die Schweiz, in die USA und in ein paar BRIC-Staaten, man weiß ja nie, wo der nächste Weltkrieg stattfindet.

    Und ja, Riester ist abzuschaffen und die Linken fordern noch mehr, was du gerne verschweigst.
    Mindestlöhne einführen.
    Niedriglöhne abschaffen (keiner kauft weniger Brot, wenn es wöchentlich 2€ mehr kostet)
    Hedgefonds verbieten (die arcandor-pleite, Atticus' und TCIs Angriffe auf Deutsche Börse, gelle)
    Kapitalgewinne besteuern
    Steueroasen austrocknen
    Hartzis helfen (können ja auch Freifahrtscheine für den öff.Nahverkehr und kostenlose Bibliotheksausweise etc sein)
    gesetzliche Rente und Pensionen nach oben begrenzen (wisst ihr, was unsere Ex-Politiker uns kosten?)
    Bildungssystem ausbauen (Wenn man schon Milliardenverschuldungen aufbaut, kann man das Geld auch vernünftig investieren, HRE pleite gehen lassen)

    Einige Bankster ins Gefängnis stecken (Putin hat Khodorkowski doch auch drangekriegt)


    Eines muss man übrigens auch sagen, Ben:

    Lösungen hast du auch nicht parat.
    Konstruktiv bist du auch nicht.
    Nehmen tust du gerne, nur das Geben ist irgendwie OFF.
    Und entgegen deiner Aussagen hantierst du weder mit Zahlen noch mit Konzepten, wenn man mal von der ominösen "73.000" absieht und auf Argumente gehst du auch nicht ein.

    LANGFRISTIG ist alles Geld nur bedrucktes Klopapier, denn Krisen, Kriege und Korruption haben es noch jedesmal geschafft, jedes Währungssystem und jeden Staat zu ruinieren. Ist nur eine Frage der Zeit.
    Komischerweise haben die Eliten das aber immer recht gut überstanden, jedenfalls wesentlich besser als das gemeine Volk, vor allem wenn sie Land besaßen, politisch und gesellschaftlich gut verdrahtet waren, halbwegs gebildet waren und in vielen Fällen eben auch Unternehmen besaßen.

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  20. @ Margareth:

    Sehe ich auch so.

    Zwar sieht es demografisch nicht so rosig aus, wie es sein könnte, aber am Ende sind wir noch lange nicht.

    Und das Interesse der Versicherungswirtschaft am Verkauf von Riester-Policen ist tatsächlich nicht zu unterschätzen.

    Es ist einfach lächerlich zu glauben, dass, bezogen auf die 40 Jahre eines Arbeitslebens, dieselben Investmentstrategien greifen wie zu Boom- und Blasenzeiten (wie wir das ja gerade haben).

    Langfristig ist jedes Geld nur dann etwas wert, wenn man etwas dafür kaufen kann, aka, wenn die Wirtschaft stabil und solide ist.
    Riester, Neoliberalismus und Hedgefonds erschüttern die Wirtschaft, jetzt kommen noch ein paar Blasen dazu (Finanzkrise, und Kreditkartenkrise wird demnächst...).
    Es ist lächerlich, zu glauben, ein heutiger Arbeitnehmer könnte sein zukünftiges Wohlergehen als zukünftiger Rentner in irgendeiner Weise vom wirtschaftlichen Wohlergehen der nächsten Generation der Arbeitnehmer abkoppeln.

    Momentan läuft "Divide et Impera".

    Rentner gegen Arbeitnehmer.
    Arbeitnehmer gegen Studenten.
    Alle gegen den Sozialstaat und die Hartzis.
    Und jeder ist plötzlich Mittelklasse... nur der nächste eben nicht.

    Und die Elite lacht sich ins Fäustchen.

    Insofern im Westen nix neues.

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  21. @Sprotte

    Margareth schreibt neben vielen anderen Dingen auch dies hier:

    > Dieses ANGEBLICHE Ungleichgewicht
    > zwischen Arbeitnehmern auf der einen
    > Seite und Rentnern, deren Rente von
    > denen „finanziert“ werden, ist lange
    > nicht so aus dem Lot als gepriesen.

    Dies ist eine Lüge. Wenn Du dieser Aussage zustimmst, dann lügst Du ebenfalls. Das Verhältnis von Beitragszahlern zu Rentnern ist momentan noch gar nicht so schlecht, aber für die Zukunft sieht es da zappenduster aus.

    Gehen wir doch mal Weg vom Geschwurbel, gehen wir doch mal davon weg, dass Du mich mit geschätzt 200 Seiten Quellen-"material" beworfen hast, die Deine These "belegen" sollen, anstatt einfach mal einen konkreten Punkt zu nennen. Kommen wir doch mal einfach zu meiner persönlichen Situation, anhand derer sich all deine Behauptungen wunderbar auf den Prüfstand stellen lassen.

    Angenommen, es wäre so, wie Maragareth es oben in ihrer Lüge äußert, und wie du es bejahst. Dann müssten meine Rentenbeiträge doch eigentlich ein prima Geschäft für mich sein. Wenn das aber so ist, warum darf ich dann nicht einfach aussteigen? Die bisher erarbeiteten Ansprüche blieben (inflationsbereinigt) stehen, und ab morgen müsste ich im Falle eines Ausstiegs den Rest meiner Alterssicherung selber organisieren. Meinetwegen auch mit einem gewissen Regelkorsett, z.B. der Vorschrift, einen Mindestbetrag zur Absicherung zu verwenden.

    Wenn Margareth recht hat, und alles in Ordnung ist, und ich im gesetzlichen Rentensystem nicht gerade ausgenommen werde, wie ein arschgeficktes Suppenhuhn, warum kann ich dann nicht einfach das System verlassen? Würde mir doch nur selber schaden, oder? Meine Beiträge würde keiner vermissen, weil ich ja eh später eine angemessene Gegenleistung erhalte. Also, wenn alles so prima ist, wieso lässt man mich dann nicht einfach die Rentenkasse verlassen?

    Und nebenbei, wenn du diese Fragen beantwortet hast, kannst Du mir gerne noch die Frage beantworten, wieso denn im statistischen Mittel 48000 Euro Renten-Auszahlung gegenüber 73000 Euro Renten-Einzahlung -alles Dinge, die sich mittelbar aus meinem Rentenbescheid ergeben- für mich ein gutes und faires Geschäft sein sollen.

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  22. @ Ben:

    Der Wert deines Geldes ist relativ.

    Ob du 48.000€ oder 73.000€ in 40 Jahren kriegst, ist nicht ganz so entscheidend wie die Frage, ob denn diese 48T oder 73T ÜBERHAUPT etwas wert sein werden.
    Du solltest dich echt nicht von Anlagestrategien blenden lassen, die sich nur Reiche (Multimillionäre aufwärts) leisten können.
    Dieses Geld wird nur etwas Wert sein, wenn es in 40 Jahren auch junge Leute gibt, die Waren und Dienstleistungen herstellen.
    Wenn nicht, bist du am Ende, ob mit privater oder gesetzlicher Rente ist scheißegal.

    LANGFRISTIGE Anlagestrategien unterscheiden sich SIGNIFIKANT von kurz- und mittelfristigen Strategien und Strategien für Kleinanleger sind NICHT dieselben wie Strategien für Reiche.
    DU bist nicht reich.

    DU bist ein Kleinanleger, der Glück hat, wenn in den nächsten 40 Jahren kein Weltkrieg, keine Hyperinflation und keine Währungsreform und keine Systemumstellung (Kapitalismus zu Kommunismus oder zu Sklavenwirtschaft o.ä.) kommt.
    Wenn du Geld über 40 Jahre anlegst, ist nicht entscheidend, ob du nur die Hälfte oder das 16fache (bei 7% Zinsen verdoppelt es sich alle 10 Jahre) herausbekommst, sondern ob
    DU ÜBERHAUPT ETWAS HERAUSBEKOMMST.

    Reiche juckt das wenig, die haben diversifizierte Portofolios mit:
    Immobilien, Aktienbeteiligungen, Kunst, Patente, Staatsanleihen .......
    DIE werden weder durch Weltkriege, noch durch Währungsreformen, noch durch Hyperinflation arm, (die Systemumstellung mag da vielleicht eine Ausnahme sein).

    Du solltest nicht glauben, dass die kleinen Leute nicht beschissen werden, nur weil wir eine Demokratie (angeblich) sind.
    Die letzten 60 Jahre hat sich die Oberschicht nur zurückgehalten, weil man "beweisen" musste, dass der Kapitalismus dem Sozialismus überlegen ist.
    Das ist jetzt vorbei.

    Überleg' dir nur mal, was es heißt, wenn Nokia ein Werk in D dichtmacht, OBWOHL es ca. 4% Gewinn macht(e).
    Sowas ist Wahnsinn.

    So, und jetzt erzähl' mir nochmal, du würdest allen ernstes glauben, dass du in 40 Jahren den Gegenwert (Einzahlung+Inflation) dessen bekommen kannst, was du an Rentenbeiträgen privat ansparen könntest, von Zinsen will ich garnicht mal reden.

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  23. Lieber Michael,

    > So, und jetzt erzähl' mir nochmal, du würdest
    > allen ernstes glauben, dass du in 40 Jahren
    > den Gegenwert (Einzahlung+Inflation) dessen
    > bekommen kannst, was du an Rentenbeiträgen
    > privat ansparen könntest

    Tatsache ist, dass ich jetzt bereits als gesetzliche Rente 48000 Euro nochmals versteuerter Auszahlung erhalten soll, bei 73000 Euro Einzahlung. Das sind unumstößliche Fakten aus meinem Rentenbescheid! Mit Verlaub, aber DAS ist eine so ultra-beschissene Negativrendite, dass ich die auf jeden Fall getoppt bekomme!

    Weißt du, was du mir hier jetzt gerade allen ernstes erzählen willst? Du willst mir erzählen, dass all die Selbstständigen, de nicht in die gesetzliche Einzahlen müssen, in Wirklichkeit ganz, ganz arme Schweine sind, weil deren Anlagestrategien ohnehin scheitern würden.

    Und das ist, mit Verlaub, Schwachsinn. Wenn es keine Inflation gäbe, dann wäre selbst die Anlagestrategie "Geld unters Kopfkissen legen" besser als die gesetzliche Rente, die mir von 73000 Euro Einzahlungen bestenfalls 48000 Euro zurück geben möchte.

    Im Prinzip basiert deine Argumentation darauf, dass ich wegen Hyperinflation etc. scheitern muss. Entschuldige, aber das stimmt so nicht! Wenn ich mit 7%-Investments an der Börse zocke, ja, dann bin ich im Zweifelsfall im Arsch. Ganz so einfach ist es aber nicht: Ich selbst bin nämlich auch so ultra-konservativ, dass ich durchaus davon ausgehe, dass mein Geld im Prinzip nur Papier ist. Deswegen weiß ich aber auch, dass es inflationsgeschützte Anlagen gibt! Ich kann genau so gut erst einmal eine Wohnung für mich selbst kaufen, selbstverständlich in der Stadt. Und das ist bei allen schlimmstmöglichen Verwerfungen eine verdammt sichere Bank! Weil ich nämlich damit schon mal keine Miete zahlen muss. Sachwertbesitzer sind ganz hervorragend durch die Hyperinflation der 20er und die Währungsreform der Nachkriegszeit gekommen. Es gibt weitere, ähnlich stabile Investments. Ich muss inflationsbereinigt gar keinen gewinn machen. Ich muss inflationsbereinigt nur weniger als 25% Verlust machen, um besser zu sein, als die Rente! Lieber Michel, das sind solche beschissenen Erwartungswerte, dass die auf JEDEN FALL zu toppen sind!

    Soviel zum Thema "Inflation". Dein letztes Argument gegen die private Rente ist die Mackenroth-These. Salopp gesagt: Wenn keine produktiven Leute nachwachsen, kann auch keiner die Rentner bezahlen. Stimmt. Und national gesehen ist das auch der Fall. Im Ausland, wo man auch investieren kann, aber nicht. Aber egal, darüber möchte ich gar nicht debattieren, obwohl das in der konkreten Situation ein riesiger Pluspunkt für meine Argumentation ist. Stattdessen möchte ich mal darauf hinweisen, dass die Konsequenz aus Mackenroth allenfalls lautet, dass ich mit einer privaten Rente genauso schlecht dastehe, wie mit einer öffentlichen. DAS ist der worst case bei Mackenroth, und sonst GAR NICHTS!

    Und damit, lieber Michel, sind wir wieder bei der Ausgangslage: Wenn die öffentliche und die private Rente sich eh nicht unterscheiden, warum kann ich dann bitte sehr dieses wunderbare Zwangssystem (aus dem sich sämtliche Geldeliten fernhalten, wie der Teufel vom Weihwasser!) nicht einfach verlassen? Wenn ich gerade aufgrund meiner für mich erheblichen Beitragszahlungen (Denn es stimmt, ich bin nicht Reich! Ich werde nichts erben!) NICHT ein arschgeficktes Arbeitnehmer-Suppenhuhn bin, wieso kann ich dann nicht gehen? Ich meine, am Ende stelle ich halt fest, dass meine privaten konservativen Investments genau so für den Arsch gewesen wären, wie meine Rentenbeiträge. Mit Verlaub, aber DAMIT kann ich schon leben.

    Nur willst DU mir hier allen Ernstes weismachen, dass es MIR richtig super geht, weil ja die ganzen prima verdienenden Selbstständigen mit ihren privaten Vorsorgestrategien mörderisch scheitern werden. Ist dir das nicht ultra-peinlich, wie du hier als äußerst, äußerst nützlicher Idiot das Spiel von FDP und co. betreibst?

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  24. Noch etwas: Falls du statt mit Währungsreform und Hyperinflation lieber Weltkriege und Systemumstellungen anführen möchtest: Vergiss es, die sind in beiden Fällen eh tödlich oder zumindest so verwerfend, dass die gesetzliche Rente MINDESTENS ein genauso nutzloser Punkt ist, wie die private. Außer natürlich, du glaubst, dass es bei einer ultrakapitalistischen Sklavenwirtschaft immer noch eine gesetzliche Rente, oder beim Neokommunismus was anderes als eine Grundrente für jeden gäbe.

    Aber wenn du das tust, würde es ja wieder dazu passen, dass du hier im Prinzip ohne es zu wollen als nützlicher Idiot der FDP agierst. Ich als neoliberaler Selbstständiger oder Vermögensbesitzer würde mich kugelrund und scheckig lachen, wenn ich diese Debatte sehen würde. Wenn ich sehen würde, wie sich selbst für links haltende Leute, auf absolut vollen Kurs MEIN Spiel betreiben, indem sie den Arbeitnehmern TROTZ ganz, ganz klarer Gegenbeweise (48000 Euro Auszahlung gegen 73000 Euro Einzahlung, auf einem tendenziell eh als geschönt geltenden Bescheid, WIE VIEL KLARER SOLL ES DENN NOCH WERDEN????) suggerieren, dass diese Einzahlungen ins geplünderte Pyramidensystem Rente nur zu ihrem Besten wären.

    Ich würde den ganzen Tag lachen, über so viel strunzdumme Blödheit, ich könnte gar nicht mehr aufhören. :-(

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  25. Nix da strunzdumme Blödheit.

    Beleidigungen und ähnliches ersetzen immernoch keine Argumente, auch wenn du es noch so oft versuchst.



    Wie gesagt, guck dir die Schweiz an.
    Da gibts das 3-Säulen-Modell:

    1. Gesetzliche RV: JEDER ZAHLT EIN, ca 5%.
    Ausgezahlt wird aber nur eine relativ geringe, aber leicht gestaffelte Rente. Da hast du realiter als Millionär nicht mal das an Rente, was du pro Jahr einzahlst.

    2. Betriebliche Rentenvorsorge: Sparpläne, Pensionsfonds...

    3. Private Rentenvorsorge (kannst du dir ausuchen)


    Die Schweizer haben keine Probleme mit ihrem Modell und zumindest die 1. Säule ist extrem solidarisch, extrem krisensicher (eben weil jeder = viel eingezahlt aber nur wenig ausgezahlt wird).

    Es ist ganz klar so, dass diejenigen, die in Deutschland GAR KEINE Rentenansprüche haben, dann eben Sozialhilfe im Rentenalter kriegen würden und trotzdem der Allgemeinheit zur Last fallen (würden). Dann kannste dir halt aussuchen, ob du die über deine Rentenbeiträge oder über deine Sozialbeiträge finanzieren willst ... was für ein Unterschied.
    Oder willste die verhungern lassen?

    Und eine FREIE Auswahl an zusätzlicher Rentenvorsorge haben die Schweizer trotzdem noch, dat is nich so wie mit Riester, wo der Staat nur dazubuttert, wenn du einen RiesterV abschließt, aber nicht, wenn du eine Lebensversicherung mit verrenteter Auszahlung abschließt.

    Vernünftig aufgestellte Rentensysteme sind nunmal Solidarsysteme.
    Du als junger Mensch zahlst ja auch mehr in deine KrankenV ein, als zu "verbrauchst", oder?
    Und da beschwerst du dich auch nicht.


    Übrigens, wie meinst du das mit "Pyramidenspiel"?

    Das klingt so, als sei das ganze ein Glücksspiel???

    Wer sitzt denn an der Spitze und profitiert?

    Wer glaubst du bekommt die Differenz = deiner Beiträge - Rente?

    Im Grunde genommen ist es nämlich garnicht so, dass du "zuviel" einzahlst im Vergleich zu dem, was du ausbezahlt bekommst.
    Im Grunde genommen verdienst du JETZT nur zuviel im Verhältnis zu deiner späteren Rente.
    Denn wenn du weniger verdienen würdest, dann würdest du ja auch weniger RV bezahlen, aber immernoch trotzdem eine Mindestrente (ggf. mit Sozialhilfe-Aufstockung) herausbekommen, nicht?
    Viele andere Leute hingegen verdienen zu wenig und bekommen mehr ausbezahlt, als sie eingezahlt haben. Wenn diese Niedriglöhner jetzt mehr Lohn kriegen würden und du weniger Lohn kriegen würdest, wäre das ganze System doch wieder im Lot, gelle? Und das willst du ja, nicht!?? Du willst rauskriegen, was du eingezahlt hast, gelle!

    Also geh schön zu deinem Chef, sag ihm, du willst weniger Kohle und die Putzfrau kriegt dafür mehr, dann stimmt das Ganze wieder.

    Nicht du kriegst später zu wenig Rente!

    Andere kriegen JETZT zu wenig Lohn! Und du zuviel...


    Noch was!

    Wer weiß denn, ob DU überhaupt bis 67 durchhälst? Vielleicht hast du vorher einen Unfall oder sonstwas, und dann bist du auf die Solidarität deiner Mitmenschen angewiesen.
    Schon mal drüber nachgedacht?

    Und:

    Mir ist vollkommen klar, wenn du es nicht verstehen willst, dann wirst du es auch nicht verstehen.

    Rente ist ein Solidarsystem.
    Wenn du drauf scheißen willst, bitte.
    Dann sollte man dir aber auch gleich ALLE anderen Solidarsysteme entziehen, also Arbeitslosen- und SozialV, KrankenV.
    Und dich im Schadensfall dann konsequenterweise auch verrecken lassen.

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  26. Tja, wie ich es schon sagte, du hältst dich für links, und bist doch nur der extrem nützliche Idiot der FDP. Ja, ich weiß, es ist beleidigend, aber ich finde die Dummheit vieler Linker in dieser Frage einfach nur zum Kotzen. Ich begründe das später aber noch genauer, entweder per Kommentar, oder per Gastbeitrag.

    Bis dahin bitte ich dich aber, mal über zwei Dinge nachzudenken, und mir eine konkrete Antwort zu liefern:

    1.) Du schreibst bezüglich der Leute, die zu wenig Rente bekommen, und aufstocken müssen:
    > Dann kannste dir halt aussuchen, ob du
    > die über deine Rentenbeiträge oder über
    > deine Sozialbeiträge finanzieren willst...
    > was für ein Unterschied."

    Ich gehe zu deinen Gunsten mal davon aus, dass du nicht wirklich so uninformiert bist, wie es dieser Satz suggeriert, sondern statt "Sozialbeiträgen" in Wirklichkeit "Steuern" meintest. Und nun kommt das, was in deinem plakativen Weltbild bisher keinen Platz hat. Du sagst höhnisch "Was für ein Unterschied..." Ja! Genau! Was für ein Unterschied! Es ist für mich TATSÄCHLICH ein RIESENUNTERSCHIED! Und zwar im positiven Sinne! Das hast Du nicht erwartet, und das ist EXAKT ein Synonym der Beschränktheit, die ich dir und vielen anderen Linken vorwerfe. Gerade Ihr solltet das begreifen! Also, die erste Aufgabe, um deren Erfüllung ich dich bitte: Denke doch mal darüber nach, WARUM das für mich ein Riesenunterschied ist. Ich habe einen verdammt guten Grund!

    2.) Die zweite Aufgabe ist ebenfalls interessant. Ich habe mal mit Leuten der FDP über die gesetzliche Rente geredet. Du wirst bemerken, dass auch die FDP generell sehr wohl das Prinzip der beitragsfinanzierten Rente durchaus beibehalten möchte. Stelle dir doch mal die Frage, warum das so ist! Warum ausgerechnet die allergrößten Arschlöcher des Planeten, wenn man sie in die Ecke drängt, die beitragsfinanzierte Rente sogar mit Zähnen und Klauen VERTEIDIGEN!

    Das sind zwei Aufgaben, für deren Lösung DU mal hingehen müsstest und DEINEN Horizont erweitern müsstest, lieber Michel. Packst du das, oder bleibst du lieber in deinem einfachen vulgärlinken Weltbild?

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  27. @ Ben:

    Beleidigungen machen noch keine Argumente aus.
    Im Gegenteil sind Beleidigungen eine Form der verbalen Gewalt und zu Gewalt gilt:

    "Gewalt ist die letzte Zuflucht der Hilflosen."


    Dein 1. Punkt besteht ja fast nur aus Beleidigungen und mysteriös-vernebelten Andeutungen. Da is ja nich ma inhalt kleinjeschriebn drinn.
    Du musst dich schon genauer ausdrücken, Gedanken lesen kann ich nicht.

    Zu Punkt 2.:
    Hab die Nachdenkseiten verlinkt, siehe Punkte 7 und 8.

    Wie man ein nützlicher Idiot für die FDP sein kann, die ihre Klientel (z.B. Versicherungsbranche) gerne mit aus deinen Steuergeldern BEITRAGSfinanzierten kapitalansparenden pseudo-privaten unabgesicherten Riester-Verträgen belohnt, welche nicht mit einem umlagefinanzierten Rentensystem zu verwechseln sind...

    Tja, tut mir leid, aber die FDP(ler) hast du da missverstanden.

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  28. So viel Zeit, und dann keine reale Antwort? Schade.

    Michel, die Frage aus 1.) hast du nicht verstanden? Interessant. Sie war recht einfach: Entgegen deiner voreiligen Annahme macht es für mich einen Riesenunterschied aus, ob ich Rentner mit Steuermitteln oder mit Beiträgen finanzieren muss. Warum könnte das so sein?

    Zur zweiten Frage: Nö. Ich will keine Links zu den Nachdenkseiten, ich will DEINE konkrete und persönlich niedergeschriebene Meinung zu meiner Frage. Falls du es nicht glaubst, rede mal mit FDP-Politikern. Es gibt demnächst genügend Stände auf der Straße. Du wirst feststellen, dass diese Leute trotz aller erwünschten Änderungen, die beitragsfinanzierte Rente noch wirklich sehr lange beibehalten wollen. Ich weiß, dass dies nicht in dein Weltbild passt, aber so ist es. Dass die Typen Arschlöcher sind, ist uns beiden bewusst. Also, warum wollen die Arschgeigen von der FDP die beitragsfinanzierte Rente noch mindestens ein paar Jahrzehnte beibehalten? DEINE Meinung dazu bitte!

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  29. Tja Ben,

    wer nicht die Zeit oder den Willen hat (warum auch immer) sich Fakten zu Gemüte zu führen, das heißt zu lesen, zu recherchieren, was hier in der Fülle gar nicht dargestellt werden kann, der ist dazu verdammt, zu glauben aber nicht zu wissen.

    Informationen werden nicht gegeben um damit jemanden zu bewerfen oder zu ärgern, sondern ihm eine Chance zur Bildung zu geben, um dann besser zwischen Meinungsmache und Lüge unterscheiden zu können.

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