Donnerstag, 22. November 2007

Terrorangst treibt neue Blüten

In Großbritannien macht sich der allzeit bereite, sichere und ausschließlich die Freiheit verteidigende Präventionsstaat gerade daran, die Gundlagen der Wissensgesellschaft und der Wissenschaft als solcher zu untergraben, weil einem Iraker verboten wurde, sich in der Zeit seiner Arbeitslosigkeit weiterzubilden. Der Iraker besuchte einen Englischkurs - womit es keine Probleme gab - und wollte nun auch noch Chemie und Biologie der Sekundarstufe besuchen (Mittel/Oberstufe bei uns), um später sein Medizinstudium wieder aufnehmen zu können, doch das wurde ihm verboten. Die Begründung: er könne das Wissen ja eventuell für Terroranschläge nutzen. Es bleibt dabei festzuhalten, dass der Iraker zwar als verdächtig gilt, es jedoch - wie so häufig - an Indizien oder irgendwelchem Beweismaterial mangelt, so dass der Präventionsstaat hier aus eigener Machtvollkommenheit eingreift und dabei wieder einmal Grund- und Bürgerrechte bricht. Die weiteren Auswirkungen charakterisiert Telepolis so:

Wo aber hört die Möglichkeit, irgend etwas für terroristische Zwecke
missbrauche zu können, auf? Auch ein U-Bahnfahrplan könnte dienlich sein – und
schon allein Grundkenntnisse in Rechnen, Lesen und Schreiben sind gefährlich,
weil sie die Möglichkeit bieten, an riskante Informationen zu gelangen. Der
Präventionsstaat kommt hier sichtlich in eine Dimension, in der er nicht nur die
Freiheit und das Recht untergräbt, sondern auch noch die Grundlagen einer
aufgeklärten Wissensgesellschaft. (
Quelle)

Dazu kommt natürlich noch, dass die Idee an sich absurd ist: mit dem naturwissenschaftlichen Schulwissen Anschläge durchführen zu wollen ist wie der Atombombenbau eines Physik-Erstsemesters.
Dazu passt im Übrigen dieser Telepolis-Artikel, der die stetige Radikalisierung auch und gerade des US-Militärs durch die extreme Rechte der Christfundamentalisten anspricht.

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