Mittwoch, 4. Mai 2011

Kurzer Gedanke zu Osama

Von Stefan Sasse

Ein kurzer Gedanke nebenbei, der mir gerade kam: vielleicht ist es nicht so, dass Obama die Entscheidung zwischen zwei klaren Alternativen - Festnehmen oder Erschießen - hatte, sondern dass die Variante "Festnahme" einfach nicht zweckmäßig war. Sie wirkt auch irgendwie unwirklich. Osama vor einem US-Gericht? Schwer vorstellbar, irgendwie, wenn man das Bild im Kopf produzieren möchte. Die Navy Seals hatten Anweisung, ihn festzunehmen, wenn er sich eindeutig ergebe (womit kaum zu rechnen war). Dass sie ihn erschossen haben, war aus ihrer Perspektive vernünftig (alles andere wäre lebensbedrohlich für sie), und dass die Missionsparameter so gesetzt wurden erscheint mir auch sinnvoll. Die Nazis, denen man 1946 den Prozess gemacht hat, haben sich ergeben. Bei ihnen war damit zu rechnen. Osama aber ist letztlich ein terroristischer Irrer. Wer würde ausschließen wollen, dass er einen Sprengstoffgürtel für den Fall der Fälle greifbar hat? Eine Handgranate? Wer würde das Risiko persönlich eingehen wollen, dass er sich mit zwei oder drei seiner festnehmenden Soldaten in die Luft jagt? Verschwörungstheorien hätte es auch dann gegeben, Kritik auch, und in den USA selbst hätte man Obama schwerste Vorwürfe gemacht, und das nicht einmal zu Unrecht. Nein, der Tötungsbefehl war rechtlich nicht wirklich sauber, aber eine echte Alternative gab es vermutlich gar nicht.

Nachtrag: Es ist irgendwie ein Bauchding für mich, das mit der Tötung. Ich weiß gar nicht, warum ich kein Problem damit habe. Eigentlich sollte ich eines haben, aber ich hab keins. 

38 Kommentare:

  1. Na ja, dass OBL seit mehreren Jahren Tag und Nacht mit einem Sprengstoffgürtel für den Fall der Fälle rumläuft, erscheint mir da doch noch weiter hergeholt.

    Und wer zu den Navy Seals gehört und zwei Kopfschüsse fertig bringt, dürfte doch auch Bein- und Armtreffer oder andere weniger tödliche Körpertreffer anbringen können.

    Machen wir jetzt das Lebensrecht eines Menschen von Zweckmäßigkeitsabwägungen abhängig? Es behauptet ja keiner, dass solche Entscheidungen leicht sind, aber wer hat jemals gesagt, dass die Umsetzung des Rechtsstaates eine leichte Aufgabe ist (siehe nur die aktuelle Diskussion um die Sicherungsverwahrung)...

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  2. Naja, an den Sprengstoffgürtel glaube ich eigentlich auch nicht. Ich denke, dass das Abschießen aus ganz anderen Motiven zweckmäßiger war, ein Gerichtsverfahren wär nämlich unendlich kompliziert geworden und ich glaube auch nicht wirklich, dass die USA das wirklich rechtsstaatlich hinbekommen hätten. Ein Militärtribunal für bin Laden in Guantanamo hätte nicht besser ausgesehen als ein "sauberer" Kopfschuss.

    Ich finds auch grad in den Mainstream-Medien ein wenig wohlfeil, sich nun völkerrechtlich an der Erschießung OBLs aufzuhängen. Da finde ich Tatsachen wie Guantanamo oder auch die Drohnenangriffe in Pakistan viel verwerflicher als den Tod eines Terroristen.

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  3. "[...]Da finde ich Tatsachen wie Guantanamo oder auch die Drohnenangriffe in Pakistan viel verwerflicher als den Tod eines Terroristen[...]"

    Mag schon stimmen, aber muß man dafür mit dem "Tod eines Terroristen" einen islamistischen "Che Guevara" schaffen, wie der "Focus" bereits vermeldet haben soll?

    Frägt sich
    Bernie

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  4. Der Focus nutzt doch nur die Gelegenheit, Ches Namen nochmal in den Schmutz zu ziehen mit diesem unseligen Vergleich :D

    Ehrlich gesagt ist meine Vermutung eh, dass sein Tod für den "Westen" die größere Bedeutung hat als für die muslimische Welt.

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  5. Also, ich denke, Anführer solcher "Vereinigungen" sind in der Regel Feiglinge, die zwar mit Freuden andere an die Front schicken, um "für die Sache" zu sterben, aber ganz klein werden, wenn es um das eigene Leben geht.

    Insofern halte ich das mit dem Sprenggurt auch für sehr weit hergeholt. Und ich hätte mich mit dem Gedanken, Bin Laden vor ein Tribunal zu stellen, sehr gut anfreunden können. Das hätte unter Umständen zur Entzauberung des Mannes beigetragen. Jetzt ist er auf jeden Fall ein Märtyrer, vor allem durch seine "Entsorgung" auf See.

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  6. Absolut keine Zustimmung. Erschießen ok, weil es "unwirklich" wirkt? Das ist vielleicht deine emotionale Meinung, aber sachlich gesehen ist eine Tötung ohne Urteil immer noch Mord. Natürlich erwartet niemand, das sich die Seals in Gefahr bringen, aber um das zu beurteilen weiß man einfach zu wenig über die Umstände. Angeblich war er unbewaffnet und hat geschlafen, eine Tochter von ihm hat angeblich ausgesagt das er lebend gefasst und dann hingerichtet wurde, und Reuters schreibt, dass sie gar nicht versucht haben ihn festzunehmen. Also wenn du keine Quellen hast, von denen ich nichts weiß halte ich dein Bauchgefühl in diesem Fall für falsch. Über ein Menschenleben darf, wenn überhaupt, niemals nach Gefühl entschieden werden.

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  7. nun, nach den letzen zwei Artikeln auf diesem Blog, bin ich mir sicher, dass ich hier falsch bin; ganz offensichtlich versucht Herr Sasse hier die Politik der USA zu verharmlosen; geht gar nicht, die USA haben weltweit mehr als einmal bewiesen, dass sie der grösste Terrorstaat überhaupt sind, tut mir leid, da gibt es einfach nichts schön zu reden....
    und tschüss

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  8. @Scuba: Ich glaube "Quellen" wird es da eh keine geben, auf die man sich wirklich verlassen könnte. Und mit dem Gefühl wollte ich mein eigenes Unbehagen zum Ausdruck bringen.

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  9. ......das wundert mich nicht nach deiner "Liebeserklärung an Amerika.....

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  10. @Anonym1 "Und ich hätte mich mit dem Gedanken, Bin Laden vor ein Tribunal zu stellen, sehr gut anfreunden können"

    Da bin ich zum Beispiel ganz anderer Meinung und das ist auch der Grund, warum ich mit dem Kopfschuss im Großen und Ganzen ganz gut leben kann.
    Ein Militärtribunal womöglich sogar in Guantanamo hätte ich als viel schlimmer empfunden, auch als viel größeren Bankrott des Rechtsstaats, als eine gezielte Tötung. (Und im Übrigen ist OBL nicht die erste gezielte Tötung, normalerweise wird nur gleich ein ganzes Haus dafür plattgemacht)

    Was seine verbliebenen Anhänger angeht, wäre es wohl am wirksamsten gewesen, einfach zu warten, bis er von selbst stirbt. Aber das ist ja auch keine befriedigende Option.

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  11. stefan, in dem film the good, the bad, and the ugly hatte eli walach seinen revolver ins schaumbad mitgenommen. der bandit, der sich an ihm rächen wollte , hätte keine so lange ansprache halten dürfen. er hätte sofort schißen müssen. so wurde er von eli walach aus der badewanne heraus erschossen.

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  12. Kollege de Lapuente liegt da doch gewaltig richtiger.

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  13. Anonym 22:19 und 07:44. Stimme mit Euch überein. Sasse ist für mich bis auf weitere out. Wenn ich den Text bei ad sinistam dazu lese, empfinde ich diesen hier als bullshit. Tschuldigung Stefan!

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  14. Bin ich hier in dem Blog, in dem sich Empörung Bahn bricht, wenn Steine und leere Flaschen an Polizeihelmen landen, aber gejubelt wird, wenn unbewaffnete Menschen erschossen werden?

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  15. Hm. Um es vorwegzunehmen: Auch ich bin gegen Lynchmorde. Dennoch glaube ich, die allermeisten Zeitungsartikel und Blogs, die sich über Osama Bin Ladens gewaltsamen Tod und Merkels beschämend kriecherischen Beifall empören, zäumen das Pferd von hinten auf.
    Mein Bauchgefühl sagt mir: Komisch, sehr, sehr komisch, dass die Mainstream-Medien diese ganze Story treuherzig im Indikativ berichten: „ist erschossen worden“ statt des üblichen „soll angeblich – wie aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen verlautet...“ Auch Wikipedia übrigens: „Am 1. Mai 2011 ließ ... (Präsident Obama) den Al-Qaida-Führer Osama bin Laden in Abbottabad, Pakistan, durch ein Spezialkommando der Navy Seals erschießen.“
    Da das getürkte Foto vom erschossenen Osama Bin Laden – übrigens ein echtes Photoshop-Desaster! – aber dummerweise schon seit dem 15. April durchs Web schwirrt, das bekanntlich nichts vergisst, mussten sich die Dienste von dieser blutrünstigen Illustration schleunigst distanzieren.
    Das alles deutet darauf hin, dass die Redakteure die Vollzugsmeldung interessierter Geheimdienste ohne eigene Recherche abgetippt haben. Die Frage bleibt aber: Sagen die beteiligten Dienste die Wahrheit, die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit?
    Das bezweifle ich.
    Ich selber glaube, David Ray Griffin hat recht mit seiner (in „Osama Bin Laden – Dead or Alive“, Arris Book 2009) schlüssig belegten Vermutung, dass dieser (wirklich nur bis zum Abzug der russischen Besatzung aus Afghanistan aktive? Oder vielleicht doch bis zuletzt in US-Diensten stehende...?) CIA-Agent schon Mitte Dezember 2001 seinem schweren Nierenleiden erlegen ist – und übrigens bis dahin jede Beteiligung am 9/11-Anschlag mit Nachdruck bestritten hat.
    Erst nach dem 13. Dezember 2001 bekannte sich ein mäßig osamaähnliches (dickeres, jüngeres, knubbelnasigeres) Individuum enthusiastisch zu sämtlichen ihm zur Last gelegten Untaten... ohne doch das FBI soweit zu überzeugen, dass deren „Wanted“-Aufruf (in dem 9/11 bekanntlich gar nicht vorkommt) entsprechend aktualisiert worden wäre. (So geht das leider, wenn man am falschen Ende – hier: an der Schauspielergage – spart; ein gewisser Herr von und zu könnte wohl ein ähnlich trauriges Lied vom billigsten aller Ghostwriter singen).
    Nun ist es anscheinend an der Zeit, den künstlich am Leben erhaltenen Popanz ganz offiziell in einem nassen Grab zur letzten Ruhe zu betten, um dem nach ungünstigem Midterm-Wahlausgang geschwächten und entsprechend zahmen Präsidenten Obama die Wiederwahl zu ermöglichen.
    Die Frage „Aber warum denn Obama und nicht gleich Sarah Palin?“ beantworte ich mal (in Analogie zu Schröder vs. Kohl): Weil ein afroamerikanischer demokratischer Präsident seinem Volk Zumutungen plausibel machen kann, an denen eine strunzdumme Republikanerin jämmerlich scheitern würde.

    Saby

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  16. Eine terroristische Aktion auch nur ansatzweise richtig zu finden, stößt bei mir auf Ablehnung.

    Wenn wir soweit sind, dass sich eine Regierung fortwährend (!) (Drohnen in Pakistan, nicht durch UN-Resolution gedeckte Angriffsaktionen in Libyen und jetzt angebliche Tötung eines Menschen, der mal eben so ohne jede Anklage als Terroristenführer auserkoren wurde) über bestehendes Völkerrecht hinwegsetzt, dann ist das Ende des zivilisierten Umganges nah.
    Nur dann sollten wir auch so konsequent sein, und alle scheinheiligen Institutionen wie die EU und die UNO abschaffen. Die kosten eh nur Geld.

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  17. Dass "die Amerikaner" gerne auf Rechtsstaatlichkeit schei*en und lieber zu Lynchjustiz greifen, lässt mich den Kopf schütteln, regt mich aber nicht mehr auf, weil mein Anti-Amerikanismus schon lange nicht mehr oberflächlich ist. ;-)
    Viel schlimmer ist, dass auch das angeblich "zivilisierte Europa(TM)" angesichts dieses barbarischen Racheaktes in Jubelorgien verfällt. Wir sollten aufpassen, dass wir nicht selbst eines Tages in irgend eine Schublade passen, die außerhalb des Schutzschirmes der Rechtsstaatlichkeit liegt. Dann hilft nämlich auch kein Bauchgefühl mehr...

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  18. Ich wiederhole mich: ich weiß nicht, warum ich mit der Tötung eigentlich kein Problem habe, mit den vorhergehenden aber schon.

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  19. Auch ich kann diesem Ansatz nicht folgen. Zum Ersten weil ich ein strikter Gegner der Todesstrafe bin und zum Zweiten, weil eine "Verurteilung" ohne einen rechtmäßigen Prozess Willkür ist.

    Alle darauffolgenden "Wenns", "Abers" und "Hätte man doch ..." sind dafür sekundär und haben keine ausschlaggebende Bedeutung.

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  20. Und du hast zweifellos recht. Ich frage mich lediglich, ob Osama als feindlicher Kombattant eingestuft werden kann. Rein vom Gefühl her - so sekundär das sein mag - tue ich das, und damit wird die Tötung rechtmäßig. Wie gesagt, ich wiege das derzeit noch hin und her.
    Und was die Gefahr bei der Festnahme angeht: ich halte die Idee eines Sprengstoffgürtels oder einer Granate nicht für so weit hergeholt. Der Typ ist letztlich ein radikaler Spinner.

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  21. Interessant ist, wie in den USA jetzt noch mehr nach Verschärfungen gegen Pakistan schreihen. How convenient!

    Noch mehr gezielte Tötungen, noch mehr Bomben, noch mehr Dronen-Angriffe. Dafür bietet die lächerliche Pseudo-Exekution Bin Ladens noch mehr Rechtfertigung. Böses Pakistan- da muss man gleich die Flutopfer Hilfen einstellen.

    Ich muss mich einigen anschließen, Ad Sinistrams Artikel ist wesentlich ausgeglichener. Ist es nicht an der Zeit grundsätzlich zu fragen, was Terrorismus eigentlich ist? Und wer die Terroristen sind? Es wird immer über die Taliban und Al Kaida geschimpft, die zweifelsohne Irre und gefährlich sind. Aber- ist der Westen wirklich so viel besser? Zeitgleich zur Bin Laden Hysterie bleibt dezent unerwähnt, wie die Nato in Libyen agiert und dabei Kinder umkommen.

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  22. "Der Typ ist letztlich ein radikaler Spinner."

    Wer legt das fest?

    Wenn morgen jemand (mit entsprechender Macht) festlegt, dass DU oder X oder Y ein "radikaler Spinner" sei, darfst Du, X oder Y einfach so per Kopfschuss hingerichtet werden?

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  23. Er will das muslimische Reich von um 800AD wieder herstellen? Hat dem Rest der Welt den Kampf angesagt? Will "Ungläubige" killen? Qualifiziert ihn in meinen Augen.

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  24. Dann bitte auch Demjanjuk, der lebt schon viel zu lange.

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  25. Nö, der Typ kann beim besten Willen nicht als Kombattant gewertet werden und gehört vor ein Gericht.

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  26. Wahrscheinlich hast Du recht: Es gab keine wirkliche Alternative zur Tötung Bin Ladens. Festnehmen? Ein schlechter Scherz! Auf welcher Grundlage? US-Recht? Pakistanisches Recht? Vielleicht gar Völkerrecht? Und was wäre dann passiert? Wäre dann vielleicht sogar die schmutzige Wäsche der Amerikaner aus dem ersten Afghanistan-Krieg gewaschen worden? (weißt schon, Mujaheddin gegen Russen)
    Was mich an der Sache wurmt ist, daß man sowas nicht bejubeln darf. Das geht nicht. Denn letzten Endes ist das, was die Amerikaner da getan haben, objektiv gesehen auch nicht viel besser als das, was die Terroristen so veranstalten.

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  27. Die wichtigste Frage ist doch: Warum wird einer Terrorist?
    Den vom Westen aufgebauten Popanz "Bin Laden" als armen Irren und kaputten Typen hinzustellen, ist Horizont "knieende Ameise", mit Verlaub!

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  28. Osama bin Laden wurde schon länger mit internationalem Haftbefehl gesucht. Das sollte Berechtigung genug sein, ihn festzunehmen.

    Dass man zur Festnahme eines Terroristen nicht gerade die Pfadfinder losschickt, sollte eigentlich jedem einleuchtend sein. Den Lufthansa Jet in Mogadischu hat ja auch die GSG9 gestürmt und nicht das DeEskalation Team der freiwilligen Feuerwehr.

    Ebenfalls ist es nicht unüblich, dass es bei der Festnahme von Kapitalverbrechern, die sich nicht ergeben, zu gewaltsamen Auseinandersetzungen kommt. Auch dabei sollte einleuchtend sein, dass die Mitglieder von Spezialeinheiten dabei zunächst sich und die Teammitglieder schützen und dies absolute Priorität hat. Es gehört zum normalen Lebensrisiko eines Terroristen, letztendlich selber getötet zu werden.

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  29. Herr Sasse, dein Beitrag von 10:39 Uhr beschreibt (bis auf den ersten Punkt) sehr genau das Verhalten eines George W. Bush. Wie wäre wohl die Reaktion der westlichen Welt, wenn ein iranisches Elitekommando dessen Ranch stürmen und ihn so mir nichts, dir nichts killen würde?

    Wieso messen wir hier mit zweierlei Maß? Sollte das Denken, da die Guten, da die Bösen nicht der Vergangenheit angehören?

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  30. Davon trifft in meinen Augen nichts auf Bush zu. Weder hat der der ganzen Welt den Kampf angesagt (sondern "nur" der "Achse des Bösen"), noch will er "Ungläubige" töten. Und seine Ranch müsste man nicht stürmen, sondern einfach nur Anklage erheben.

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  31. @Wehner:

    Sie haben in ihrer Ausführung vergessen, dass in handelsüblichen Geiseldramen die Geiselnehmer gerne damit drohen, die Geiseln zu erschießen. Wodurch die Geiselbefreier meist wenig Spielraum haben, um das Leben der Geiseln (!) zu schützen.

    Wenn man ihre Gesichtspunkte betrachtet, taucht automatisch die Frage auf: Hatte Bin Laden Geiseln? Wenn nicht trifft nichts ihrer Sichtweise zu

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  32. Es ist schon richtig, dass man nach der Tötung Bin Ladens viele Probleme nicht hat, die man bei einer Verhaftung hätte, es ist aber auch so, dass Verhöhre und sogar ein Prozess die Chance auf neue Erkenntniss böten.

    Die Argumentation, die USA wollten die Probleme nicht und daher war es "zweckmässig", dass sie ihn töteten erscheint mir daher nicht so schlüssig, wie sie zu erst mal klingt. Das Risiko von Befreiungsversuchen für inhaftierte Islamisten z.B. besteht ja auch derzeit schon.

    Das sagt natürlich nichts darüber, wie wahrscheinlich es in der realen Situation ist, dass sich jemand wie Bin Laden festnehmen lassen würde.
    Ich kann die Anweisung zu schiessen, wenn er sich nicht eindeutig ergibt daher auch voll nachvollziehen, egal ob der Mann erkennbar bewaffnet ist oder nicht.

    Die Situation erinnert da ein wenig an den Schutz vor Selbstmordattentätern an israelischen Grenzposten, nur dass die US Soldaten nicht alle Zeit der Welt und selbst ein gesichertes Umfeld hatten.

    Mein Bauchgefühl ist dem oben beschriebenen dabei ziemlich ähnlich.
    Die Aktion war wohl nicht total astrein, scheint aber doch unter allen Möglichkeiten noch die beste gewesen zu sein.

    Spannend wird nun wie Pakistan reagieren wird. Wenn es möglich ist Osama Bin Laden aus einem Versteck direkt neben der nationalen Militärakademie zu hohlen, ohne dass die eigenen Leute das überhaupt richtig mitbekommen, was passiert dann z.B. wenn die Welt die pakistanischen Nuklearwaffen für nicht mehr sicher hällt?

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  33. "Osama aber ist letztlich ein terroristischer Irrer."

    Hauptsache man genau mit wem man es zu tun hat. Terroristen ziehen natürlich kein Nachthemd an, sonder schlafen im Sprengstoffgürtel -alles klar. Wie ist das beim Sex -weiß man da genaueres? -ist das nicht gefährlich?

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  34. @anonym
    Der Vergleich zwischen Mogadischu und Bin Laden bezog sich auf den Einsatz von bestimmten Kräften für besondere Anlässe und endet dann auch damit.

    Anschließend geht es darum auch in meinem Beitrag mit "Festnahme von Kapitalverbrechern" weiter.

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  35. "Er will das muslimische Reich von um 800AD wieder herstellen? Hat dem Rest der Welt den Kampf angesagt? Will "Ungläubige" killen? Qualifiziert ihn in meinen Augen."

    Nun das - oder ähnlich Radikales- wollen viele. Äußern das auch manchmal mehr oder weniger laut. Dennoch gibt weder uns noch den USA irgendjemand das REcht diese Personen einfach ohne Prozess hinzurichten. Durch die Beseitigung des Leichnams ist es nun fast unmöglich geworden in i´rgendeiner Form nachzuforschen ob es sich da nun um Osama oder nur ein Doubel handelte und ob und wie weit er und seine Vertrauten nun für die 9/11 Attentate verantwortlich sind. Ich hab gelesen, dass ein ehemaliger britischer Minister ausgesagt habe, man sei sich eigentlich gar nicht sicher ob Osama Bin Laden wirklich für diese Anschläge verantwortlich sei.
    Man hat auch die Hinterbliebenen der damaligen Oper darum gebracht jemals die Wahrheit zu erfahren.
    Ich kann mir nciht helfen, diese Sache stinkt gewaltig. So wurden anfangs immer wieder SAchen zunächst als real angenommen und dann aber schleunigst wieder zurückgerudert, so das bereits erwähnte angebliche Osama-Foto, das sich dann doch als FAke herausstellte. Auch wurde wohl anfangs das Gerücht verbreitet, die Ehefrau sei erschossen worden weil das Monster Osama sie als menschliches Schutzschild missbraucht habe. Inzwischen jedoch wurde dies zurückgenommen, weil wohl eine Tochter aussagte dass das nicht stimmt und die offizielle Version lautet jetzt: die Ehefrau habe sich von selbst in die Schusslinie geworfen. Ach?
    Zudem hieß es gestern abend dass von allen Personen im Haus nur eine bewaffnet gewesen sei. Und da muss man ausgerechnet einen unbewaffneten erschiessen, der ja das FEindbild Nummer 1 ist? Und das nur zwei Wochen nach den unsäglichen Wikileaks- Veröffnetlichungen über Guantnamo, die zwar keine wirklcih neuen Sachen zeigten, aber eine wunderbare Kummulation der Unfähigkeit?

    Als Gegener der Todesstrafe (und auch da sind Menschen dabei die nach Deiner Argumentation zumindest vom "BAuchgefühl" her den Tod verdient hätten) kann ich das was da gemacht wurde nicht gutheißen. Keiner kann uns votschreiben was wir fühlen dürfen, aber ob unsere Kanzlerin Freude äußern darf würde ich persönlcih verneinen. Ich war tatsächlich beim Radiohören in der Situation meinem 10- jährigen erklären zu müssen warum sich die halbe Welt freut dass ein Mensch erschossen wurde. Aber vielleicht kannst Du ihm das ja besser erklären?

    Gruß mone
    P.S.: ich meine das ernst, ich konnte es nciht aber vielleicht hast Du ja die ultimativer Hilfe für mein Kind zu verstehen warum Menschen ein Problem damit haben ein Embryo zu "töten" das noch nicht mal über ein Bewusstsein verfügt, aber kein Problem darin sehen einen Menschen zu erschiessen von dam man annimmt er sei ein Terrorist.:-(

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  36. Stefan, Du bezeichnest Dich doch als Historiker, oder? Was war denn die Intention (zumindest laut Geschichtsbüchern) der "Nürnberger Prozesse"? Glaubst Du nicht auch, dass Bin Laden vor Gericht, für einen vermeintlichen Rechtsstaat wie die USA, angemessener gewesen wäre als Lynchjustiz ?

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  37. Absolut. Aber die Nazis haben aufgegeben, ließen sich einfach gefangennehmen. Viele von denen sind ja erst mit der Kapitulation in alliierte Hände geraten. Das kann man IMHO nicht vergleichen.

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  38. Rob Lowe recalls West Wing days:

    "I'm just struck that, clearly, now, that we know the timeline," said Lowe. "That President Obama would have been at the White House Correspondents’ Dinner being charming and funny and gracious in front of all of the world's press and all of the celebrities that gather there. And then going backstage, and — and then pulling the trigger on this — on this operation. And it is exactly what one of our "West Wing" season finales was. Where Bartlett was at an opera, I think. And in his black tie. And then huddling in the corner and doing an international hit on a bad guy, as well. Life imitates art."

    http://www.politico.com/click/stories/1105/lowe_recalls_west_wing_days.html

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