Von Stefan Sasse
Falls dieses Kleinod aus dem Wall Street Journal noch jemand entgangen ist, möchte ich noch einmal darauf aufmerksam machen: Laura Saunders hat die Auswirkungen des Obama-Steuerreformplans für den Durchschnittsbürger leicht verständlich auf den Punkt gebracht und mit einem netten Schaubild versehen. Wer sich über den Geisteszustand dieser Leute informieren möchte, kann das eigentlich kaum besser als an dem völlig ernst gemeinten Bild tun.
Mir fehlen echt die Worte. Da ich es nicht besser formulieren kann als David Atkins, verlinke ich ihn. Seine abschließende Beurteilung könnte treffender kaum sein:
These folks live in a Versailles bubble, modern day edition. But even they're not the ones with the real money. The real plutocrats outstrip even these jokers by exponential leaps and bounds. And they're the ones who drive public policy in this country. (Diese Leute leben in einer Versailles-Seifenblase, Gegenwarts-Ausgabe. Aber sie sind nicht mal diejenigen mit der richtigen Kohle. Die wahren Plutokraten übertreffen diese Witzfiguren um Kängen. Und es sind sie, die die Politik in diesem Land bestimmen.)
ja, solche Steuererhöhungen würden mich auch an den Rand des Existenzminimums drängen
AntwortenLöschenWow, solch ein Gehalt hätte ich auch gern. Dann hätte ich nach Abzug der Steuern immer noch mehr netto als jetzt brutto...
AntwortenLöschenIch verstehe die Aufregung nicht. Sind da irgend welche Angaben falsch? Wenn nicht, worüber beschwert ihr euch? Sollen andere über Reformen, die man selber gut heißt, nicht berichten...? Und warum nicht?
AntwortenLöschenWir beschweren uns über die "repräsentativen Gruppen", die das betrifft. Nicht die Zahlen an sich.
LöschenAnders gefragt, wie viele Alleinerziehende Mütter kennst du, die über 260.000 Dollar Jahreseinkommen verfügen? Und der Haushalt mit seinen 650.000 Dollar verdient das neuneinhalbfache eines durchschnittlichen (Median) US-Mittelschichtshaushaltes, das irgendwo bei 70.000 liegt ( http://www.pewsocialtrends.org/2012/08/22/the-lost-decade-of-the-middle-class/1/ ). Das in irgendeinerweise als repräsentativ zu implizieren ist absurd. Da kann ich mich auch hinstellen und sagen, "hey, Leute, wenn ihr eine Milliarde im Jahr verdient zahlt ihr jetzt 30 Millionen Steuern mehr!", das ist nicht viel weniger absurd.
LöschenWurde es denn irgendwo als repräsentativ genannt? Und für die Einkommensstufen ist es vermutlich auch repräsentativ.
LöschenEs ist das WSJ. Jeder Zeitung hat einen anderen Kundenkreis, den sie mit für ihn relevanten Informationen versorgen muss.
"The most immediate change affects nearly all workers: Congress allowed a two-percentage-point cut for the employee portion of the Social Security tax to expire. As a result, each will owe up to $2,425 more in payroll tax this year than in 2012."
AntwortenLöschen- http://online.wsj.com/article/SB10001424127887323689604578220132665726040.html#project%3DWEALTH0105%26articleTabs%3Darticle
Es wäre auch egal ob für den Arbeitgeber- oder Arbeitnehmeranteil. Beides ist für den Arbeitgeber faktisch ein Teil des Bruttolohnes. Und das würde sich zumindest langfristig auch auf den Nettolohn auswirken.
Der Arbeitnehmeranteil wirkt sich aber sogar unmittelbar aus.
Noch etwas:
"The first concerns the personal exemption, or the amount of money a taxpayer can deduct for him or herself and dependents. In 2013, this exemption is expected to be $3,900, so a couple with three children could deduct $19,500. "
Wenn ich das richtig verstanden habe handelt es sich um einen Art Steuerfreibetrag. Dieser wäre, in Euro umgerechnet und auf deutsche Verhältnisse übertragen, so nicht nur verfassungswidrig niedrig (das Lebensminimum darf nicht besteuert werden, daher darf der Steuerfreibetrag schon einmal nicht die Leistungen für Hartz IV Empfänger unterschreiten). Er dürfte auch niemandem vorenthalten werden. Möchte jemand Besserverdiener höher besteuern, so muss er entweder andere Absetzmöglichkeiten streichen oder den Steuersatz für diese Einkommensbereiche formal erhöhen. Klingt nach einer Formale, ist aber wichtig und dient auch der Transparenz.
Das Amüsante daran ist, dass die wirklich spürbaren Steuererhöhungen für die Mehrheit der Arbeitnehmer in der Nicht-Verlängerung des Payroll-Tax Holidays liegen. Aber die sind hier nichtmal aufgeführt, bei diesen "Normalbürgern" ;)
AntwortenLöschenIm Artikel sind sie aufgeführt:
Löschenhttp://online.wsj.com/article/SB10001424127887323689604578220132665726040.html#project%3DWEALTH0105%26articleTabs%3Darticle
Ich hab auch Probleme Stefans Polemik nachzuvollziehen.
AntwortenLöschenWir beschweren uns über die "repräsentativen Gruppen", die das betrifft. Nicht die Zahlen an sich.
LöschenIch würde mich eher über die leidenden Mienen dieser "Niedrigverdiener" beschweren.
LöschenDas mein ich doch. Würden die da jetzt nen Niedriglöhner leiden lassen - ok.
LöschenHier noch etwas zur Vermögensungleichverteilung in den USA:
AntwortenLöschenhttp://techniknoergler.wordpress.com/2013/03/03/vermogens-umverteilung/