Donnerstag, 14. Juni 2007

Seelenausverkauf

Bei Lidl kann man vieles kaufen, das billig, vieles das ungesund, vieles das schlecht ist. Seit diesem Sommer kann man sogar die Seele von Greenpeace kaufen, für lächerliche 4,90 Euro. Oder es sein lassen, was auf das Gleiche hinausläuft.
Wie kommt's? Noch 2005 belegte Lidl beim Greenpeace-Ranking über die Pestizid-Verseuchung von Lebensmitteln stets klar den letzten Platz, was bei der Unternehmenskultur nicht wirklich verwundert. Seit kurzer Zeit kann man im Lidl jedoch auch das Greenpeace-Magazin für 4,90 Euro kaufen, das in den besten Auslagen verkauft wird - kostenlos. Das ist der Platz, für den jeder Lidl-Zulieferer töten würde, Greenpeace bezahlt nichts. An der innigen Freundschaft wird es kaum liegen. Zudem hat Lidl 150.000 Hefte bezahlt - nicht auf Kommission gekauft, wie man das normalerweise macht, sondern gleich bezahlt. Da kaum jemand das Zeug kauft, landen sicherlich 90% der Lidl-Auflage im Müll, was stern-TV-Reporter nachgeprüft haben. Dafür belegt Lidl bei den Rankings plötzlich den ersten Platz - ohne den auch nur die Zulieferer gewechselt zu haben. Aber wie heißt es so schön?
"Sobald das Geld im Kasten klingt, die Seele in den Himmel springt!"

3 Kommentare:

  1. Schon traurig, gegenüber Greenpeace habe ich bislang doch immer relativ viel Sympathie empfunden.

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  2. Immer mit der Ruhe, was steht denn im Stern-Bericht an tatsächlichen Fakten?

    Dass Greenpeace die Testergebnisse gefälscht hat? Nein (es wurde auch nicht nachgemessen).

    Stattdessen werden unzusammenhängende Dinge (zumindest wurde in der Sendung kein Zusammenhang belegt) geschickt nebeneinander gestellt, um einen bestimmten Eindruck zu erwecken, aber dafür nicht geradestehen zu müssen.

    Warum Lidl die Hefte wirklich nicht zurückgeben muss, liest man hier (man beachte das Datum): http://www.taz.de/index.php?id=archiv&dig=2006/07/10/a0116

    Gruß, Kai

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  3. Bei sowas werden wirklich immer sehr schnell Schlüsse gezogen, die in die gleiche Kerbe schlagen, wie der allgemeine Tenor. Natürlich ist Lidl kein unbeschriebenes Blatt und Kritik ist sicherlich immer angebracht, trotzdem darf man nicht hinter allem direkt eine Verschwörung vermuten. Greenpeace verkauft sich sicherlich nicht so einfach, dass die gar keinen Dreck am Stecken haben will ich aber auch nicht behaupten.

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