Samstag, 16. Juni 2007

Meudalismus oder Sklaverei?

Im Nordschwäbischen wurden 118 rumänische "Erntehelfer" gefunden, die unter unwürdigsten Zuständen in Containern eingepfercht waren und täglich bis zu dreizehn Stunden für einen Stundenlohn zwischen einem Euro und einem Euro zwanzig arbeiten mussten.
Doch dieser Skandal geht tiefer, als die Berichterstattung den Anschein hat. Denn sowohl Polizei als auch zuständige Behörden haben mehrmals die Container und den Betrieb kontrolliert, ohne dass jemand eingeschritten wäre. Lediglich das Gesundheitsamt schritt ein und verfügte, dass die Müllcontainer geleert werden müssten.
Dabei waren auf neun Quadrametern in völlig überhitzten Containern vier Leute eingepfercht. Jedem noch so oberflächlichen Beobachter hätte auffallen müssen, dass das ungesetzlich sein muss. Trotzdem schritt niemand ein. Das ist es, was ich mit dem tiefer gehenden Skandal meine: Arbeitsbedingungen wie diese sind mittlerweile so beängstigend real geworden, dass sich niemand verpflichtet fühlt, auch nur die Stirn zu runzeln.

1 Kommentar:

  1. Na ja...
    ein paar haben schon die Stirn gerunzelt und nach 2 Wochen (endlich) die übergeordneten Behörden eigeschaltet, die dann auch ziemlich fix die Sache aufrollten (Und den Gemeinde- und Kreisfuzzis ein Feuerchen unter dem Hintern machten)

    Mich würde aber interessieren, wie sich der Herr mit den Orts- und Kreispolitikern stand.

    Eins ist aber ermutigend: Dass lokale Bürger den armen Schweinen jetzt helfen und sie mit dem allernötigsten versorgen.

    (Und diesem --xxxx-- wird hoffentlich gerichtlich der Arsch bis zur Halskrause aufgerissen, scheint ja einges zusammenzukommen)

    Weitere Infos zum Fall im Lokalblatt
    http://www.augsburger-allgemeine.de

    Mike

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