"Wir werden in Hessen ein gutes Wahlergebnis erreichen", sagte Steinmeier. Der dortige SPD-Spitzenkandidat Thorsten Schäfer-Gümbel präsentiere sich gut. "Er packt in der schwierigen Situation mutig an. Das verdient meinen Respekt und wird sicher auch Eindruck bei den Hessen hinterlassen." (Quelle)Ja, "die Menschen" machen ihre Wahlentscheidung bestimmt von dem Eindruck abhängig, den TSG bei den Stones hinterlassen hat.
Im Vergleich mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) nannte Steinmeier einige Fähigkeiten, die ihn als besseren Regierungschef auszeichnen: "Die Menschen wissen, dass ich auch in schwierigen Zeiten mit hohem Verantwortungsbewusstsein und guten Nerven arbeite und die langen Linien unserer Politik im Blick habe. Dass ich erst zufrieden bin, wenn wirksame Lösungen gefunden sind, die unserem Land helfen." Solch eine Politik schaffe Vertrauen, und Vertrauen sei auch für ein Land die kostbarste Ressource. "Flotte Sprüche oder das schönste Lächeln machen noch keine Politik", sagte Steinmeier. (Quelle)Sind wir doch mal froh, dass "die Menschen" das wissen, sonst würden am Ende noch 15% für die LINKE votieren und nur 20% für die SPD. Ups.
Ein ähnlich düsteres Szenario für die nähere Zukunft zeichnete der frühere SPD-Fraktionsvorsitzende Hans-Ulrich Klose. Der Hamburger sagte, er gehe davon aus, dass seine Partei die Bundestagswahl 2009 verlieren wird. "Ich rechne damit, dass wir 2009 eine ordentliche Ohrfeige bekommen", sagte der Bundestagsabgeordnete der Sächsischen Zeitung. Die SPD habe es versäumt, die Erfolge der Agenda 2010 selbstbewusst zu vertreten. "Die SPD hätte sagen müssen: Es war sehr schwer, wir haben ordentlich was auf die Mütze gekriegt, aber heute haben wir zwei Millionen Arbeitslose weniger." (Quelle)Genau. Wenn ihr das den Idioten nur richtig vermittelt hätten! Dann hätten die bestimmt verstanden, warum es so toll ist, von seinem Gehalt nicht leben zu können, beschissen behandelt und ständig gefeuert werden zu können. Aber so können sie das natürlich nicht richtig verstehen, wo die SPD das nicht gesagt hat. Schande über die SPD.
Dies habe seine Partei aber nicht vermitteln können, aus Angst, dann noch mehr Stimmen an die Linke zu verlieren. "Wir hätten stolz sein müssen, hatten aber Angst vor der eigenen Courage." (Quelle)Damit ich das richtig verstehe: die SPD hat Stimmen verloren, weil sie A nicht gesagt hat. Hätte sie A gesagt, hätte sie diese Stimmen nicht verloren. Dummerweise konnte sie A nicht sagen, weil sie sonst Stimmen verliert. Äh, ja. Schon klar. Warum nicht einfach B sagen?
Auch in der Bervölkerung stößt Ypsilanti auf Ablehnung. Nur 27 Prozent der Hessen wollten eine solche von der Linkspartei tolerierte Landesregierung, ergab eine am Mittwoch veröffentlichte Forsa-Umfrage für den Stern und die Frankfurter Rundschau. (Quelle)
Forsa gehört auch zu diesen professionellen "die Menschen"-Verstehern. Für die Umfrage (weitere Ergebnisse siehe hier) haben sie 2500 Menschen befragt. Nehmen wir jetzt der Einfachheit halber an, dass diese sich gleichmäßig auf die Bundesländer verteilen (die drei Stadtstaaten als eines gerechnet), befragten sie in Hessen rund 180 Leute. Vermutlich sind es eher weniger gewesen, weil einwohnerstarke Länder wie Bayern oder NRW ja berücksichtigt werden. Also wohl eher 130 bis 150. Von denen sind jetzt 50 der Meinung, eine von links tolerierte rot-grüne Regierung wäre gut, 100 sind dagegegen. Das ist natürlich, bei sechs Millionen Hessen, eine wirklich repräsentative Quote, besonders wenn man bedenkt, welche Schichten normalerweise solche Telefonbefragungen mitmachen.
Kommen wir zum Schluss. Diese ständigen Floskeln und angeblichen Umfragen, die die Meinung "der Menschen" widerspiegeln sollen, sind eine reine Farce. Ein Blick auf die gerade erwähnte Hessenwahlumfrage zeigt das. Die CDU hat irre zugelegt, die SPD im gleichen Maß verloren. Aus der Erfahrung der bisherigen Wahlforschung kann es als eher unwahrscheinlich gelten, dass die bisherigen SPD-Wähler plötzlich CDU wählen; sie gehen also eher einfach nicht wählen (da die LINKE nicht zugelegt hat wandern sie scheinbar auch nicht ab). Genau dasselbe war es bei der CDU 2007, die haben ja auch nicht Ypsilanti gewählt. Die blieben zuhause.
NACHTRAG: Gerade im Stern gefunden:
"Das macht mir keine Angst", so Müntefering. Die Debatte über Koalitionen der SPD mit der Linken werde die Bundestagswahl nicht wesentlich entscheiden. "Das regt die Menschen nicht mehr auf." (Quelle)
Also, Leute, regt euch nicht auf. Der Müntefering hat das gesagt, der muss das wissen.
>> Ich nehme mal an, Primaten gehören nicht dazu.
AntwortenLöschenSind Menschen nicht Primaten? (Laut Wikipedia zumindest)
möglicherweise wird die SPD in Hessen noch nicht mal mehr für eine Koalition benötigt.
AntwortenLöschenDas Lustige ist doch, daß die Blödis aus der SPD immer wieder erzählen, daß man es veräumt hat die Reformen richtig zu erklären, und die Menschen es ja sonst verstanden hätten.
AntwortenLöschenNur erklären können und wollen sie es bis heute nicht. Wie auch??? Sie konnten es ja sich selbst nicht erklären, da mußte der Bastakanzler ja schon mit dem Äussersten drohen. Wie sagt Albrecht Müller immer so schön: "Eine fremdbestimmte Partei"
Man kann eben nicht erklaeren, was man selbst nicht versteht.
AntwortenLöschenbtw: gerade gefunden:
AntwortenLöschenFranz von der Muente:
"Die Debatte über Koalitionen der SPD mit der Linken werde die Bundestagswahl nicht wesentlich entscheiden. »Das regt die Menschen nicht mehr auf«."
Nur ne Frage an Benson:
AntwortenLöschenStammst Du ursprünglich aus Ottrau/Schwalm?
Grüße Hagnum
Nöö!
AntwortenLöschenPipi Langstrumpf hatte doch da mal eine nette Idee:
AntwortenLöschenIch mach die Welt, wie sie mir gefaellt!
http://www.youtube.com/watch?v=4kt_vYOs_Jg