Ich weiß nicht, ob es alle mitbekommen haben, deswegen noch mal als große Ankündigung: 2011 ist eine Volkszählung geplant, allumfassend. Ziel ist es unter anderem, eine korrekte Bevölkerungsgröße zu kriegen, die vermutlich um anderthalb Millionen niedriger liegt als bisher angenommen. Und natürlich einen ganzen Rattenschwanz von Informationen. Letzterer Punkt ist dabei vor allem das Problem, denn nicht wie 1987, als die Volkszählung wegen des breiten Widerstands richtig in die Hose ging (der dieses mal nicht zu erwarten ist) werden die Leute alles direkt gefragt, nein - vieles wird einfach über einen Registerabgleich gemacht. Das bedeutet eine umfassende Vernetzung aller Datenbanken, und wer naiv genug ist zu glauben, dass die das wirklich nur für die Volkszählung machen und die Daten da auch bleiben, dem ist nicht zu helfen.
Inzwischen haben auch andere Gruppen ein gieriges Auge auf die Daten geworfen, vor allem die Kirchen. Denn die Volkszählung soll auch die Religionszugehörigkeit erfassen, und das letzte Mal wurden solche Daten in einer Zeit erfasst, als die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Religionsgruppe mit dem Tode bestraft wurde. Ja, ich weiß, das wird in der BRD nicht passieren. Aber ich kann mich nur wiederholen: wer will zum 60jährigen Bestehen der BRD garantieren, dass sie es noch mal 60 Jahre macht? Die Daten werden sich halten, das kann ich euch versprechen. Da ist zivilier Ungehorsam angesagt, Freunde. Wenn ihr nach irgendwas gefragt werdet - Klappe halten, sofern die das nicht illegalisieren. Weiß irgendjemand, ob es da eine Auskunftspflicht gibt?
Inzwischen haben auch andere Gruppen ein gieriges Auge auf die Daten geworfen, vor allem die Kirchen. Denn die Volkszählung soll auch die Religionszugehörigkeit erfassen, und das letzte Mal wurden solche Daten in einer Zeit erfasst, als die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Religionsgruppe mit dem Tode bestraft wurde. Ja, ich weiß, das wird in der BRD nicht passieren. Aber ich kann mich nur wiederholen: wer will zum 60jährigen Bestehen der BRD garantieren, dass sie es noch mal 60 Jahre macht? Die Daten werden sich halten, das kann ich euch versprechen. Da ist zivilier Ungehorsam angesagt, Freunde. Wenn ihr nach irgendwas gefragt werdet - Klappe halten, sofern die das nicht illegalisieren. Weiß irgendjemand, ob es da eine Auskunftspflicht gibt?
1987 konnten bei Verweigerung Bußgelder verhängt werden. Ich hab dann bei der Befragung gelogen dass sich die Balken bogen. Der Fragebogen war eh anonymisiert. Aber mit der heutigen Technik....
AntwortenLöschenSoweit ich weis, kann man sogar beim Mikrozensus bei Verweigerung schon mit Bußgeld belegt werden.
AntwortenLöschenAuskunftspflicht schon
AntwortenLöschenWahrheitspflicht nicht.
Und das führt zur intelligenten Sabotage.
Eine Volkszählung wird unbrauchbar, wenn alle genau das gleiche antworten.
Zur Verdeutlichung paar Angaben als Beispiel:
Alter 42
Beruf Telefonreinger/in
Arbeitsort Seemannsgarnspinnerei
Wohnungsgröße 35 m²
Religion: da nehmen wir dann diesmal nicht Heide, sondern Jedi
und so weiter.
Ja, das hab ich damals so gemacht, und mit mir noch ein paar mehr, die keine Lust auf Strafknete hatten.
Natürlich gabs Nachfragen, aber bitte, es war ja alles annonym... und man mußte einfach nur darauf beharren, daß alles seine Richtigkeit habe.
Da muß man auch nix verweigern, und wenn einer nachfragt, verweist man auf die anonymen Daten;-) und stellt sich blond.
bel
Hm, also ich versteh das Problem der Volkszählung nicht ganz. Erstmal nur das Prinzip. Wenn Schindluder mit den Daten gemacht wird, ist das klar scheiße. Aber ist es nicht notwendig, dass der Staat eine halbwegs zuverlässiges Profil der Bevölkerung kennt, um z.B. Kostenabschätzungen oder ähnliches aufstellen zu können?
AntwortenLöschen@Kowalski
AntwortenLöschenDie Logik musst du mir mal erklären: Da es doch eh anonymisiert war, welchen Grund gab es dann zu lügen?
@bel
Es ist keine intelligente Sabotage, wenn du die Regierung dazu bringst (deine!) Steuergelder in die falschen Bereiche zu investieren.
Ich will ja nicht sagen, dass nicht die Möglichkeit besteht, dass Daten dann auch missbraucht werden können, aber deswegen kann ja nicht immer alles nur auf Basis von unzuverlässigen Alt-Daten und Annahmen in diesem Land entscheiden werden, weil sich die Leute bei allem und jedem weigern, Auskünfte zu geben.
Extrem im Widerspruch dazu steht übrigens, was so ins Netz gestellt wird. Da bin ich manchmal entsetzt, wie freigiebig ein Großteil der Leute doch mit persönlichen Daten umgeht.
Aber das ist ja ein bekanntes psychologisches "Problem": Wer unmittelbar und eher nur für sich von etwas profitiert, verkauft sogar seine eigene Großmutter. Aber bei einer Umfrage wird behauptet, man sei 99 oder gegengefragt "Wozu wollen Sie das wissen?".
In letzter Zeit fällt mir in Foren immer häufiger auf, dass man sich an den sogenannten repräsentativen Umfragen stösst, weil sie mit 1000 Befragten im Verhältnis zur deutschen Bevölkerung ja wohl nicht repräsentativ seien.
Wozu ich nur zynisch bemerken kann: Es sind wohl deshalb nur 1000, weil sich nicht mehr Menschen finden, die bereit sind wahrheitsgemäß zu einer Sache Auskunft zu geben.
Paradoxe Welt.
@anonym
AntwortenLöschenWas heißt "die Regierung dazu zu bringen Steuergelder in die FALSCHEN Bereiche zu investieren"? Was haben wir denn zur Zeit: Die große "Arme, Alte, Kranke, Arbeitslose retten die Zocker"-Krise.
Das ist dann wohl Steuergelder in die richtigen Bereiche investiert?
Und solange die Menschheit zurückdenken kann, hat noch niemals eine ReGIERung Steuergelder in die RICHTIGEN Bereiche investiert.
Oder?
bel
Dienstag, 28. April 2009 13
Also ich bin auch strikt dagegen, Auskunft über meine Religions(nicht)zugehörigkeit geben zu müssen. Allerdings, was ist die Frage bei einer Volkszählung dagegen, dass ich nicht verhindern kann, dass mein Arbeitgeber und mein Finanzamt die sowieso kennen?
AntwortenLöschenUnd was soll das an verlässlichen Daten bringen, wenn da nirgendwo gefragt wird, ob man freiwillig in der Kirche ist oder unfreiwillig, weil man sonst seine Arbeitsstelle verliert, was ja heutzutage nicht so lustig ist. Und ja, sowas gibt's auch noch in D im Jahre 2009 bei der größten sozialen Einrichtung Europas...
1. Bei beharrlicher Auskunftsverweigerung wird kein Bussgeld verhängt. Aber ein Zwangsgeld! Und das so oft, bis die Auskunft erteilt wird.
AntwortenLöschen2. Abfrage der Religionszugehörigkeit findet weder im Mikrozensus noch in der kommenden Volkszählung statt. Also bitte nicht aufregen über etwas, das es gar nicht gibt!
Arm und verschuldet zu sein hat auch seine Vorteile: Sollte mein Schweigen beim Zensus mit einem Bußgeld belegt werden, dann können die sich bei meinen Gläubigern ganz hinten anstellen. Und wird mir mit Gefängnis gedroht: Na fein, denn das bedeutet ein bequemes Bett, mehr Sex und besseres Essen!
AntwortenLöschenWÄHLT!—MICH!!—AUS!!!