Edeka und Rewe wollen in einigen Märkten nun bis 24 Uhr öffnen; die Liberalisierungsgesetze machen es möglich. Das stößt bei den Arbeitnehmervertretern natürlich auf Kritik. Fragen wir uns also: ist diese Maßnahme schlecht?
Ich sage nein. Die Rewe-Gruppe hat Recht, wenn sie sagt, dass sich die Lebensgewohnheit der Menschen verändert haben. Früher haben Läden irgendwann zwischen 18 und 20 Uhr zugemacht, und das war ok, weil eh der Einernährerhaushalt die Regel war. Inzwischen ist das aber häufig nicht mehr so. Ich bin ein Fan der veränderten Ladenöffnungszeiten. Ich finde es gut, auch nach 20 Uhr noch einkaufen zu können und habe häufig davon Gebrauch gemacht. Von mir aus könnten die Läden 24/7 geöffnet haben. An dieser Stelle mache ich eine Pause, damit ihr mich mit Eiern bewerfen könnt.
Dann bringe ich das große "Aber": diese Liberalisierung der Öffnungszeiten muss - und hier ist die Arbeitnehmerkritik berechtigt - ohne Zumutungen für die Belegschaft von sich gehen. Das heißt: wer um 20 Uhr Schluss machen will, muss das dürfen. Denn Arbeit über diese Zeit hinaus ist eine Zumutung, besonders, wenn man eine Familie hat. Dem Arbeitgeber darf es nicht erlaubt sein, seine Angestellten hier länger dazubehalten. Wer nach 20 Uhr noch arbeitet, muss einen Lohnzuschlag bekommen, wie das in Betrieben üblich ist, in denen die Gewerkschaft noch etwas zu sagen hat, etwa die IG-Metall. Wenn ich mich nicht irre gelten hier 25% Aufschlag nach 20 Uhr und noch einmal 25% nach 22 uhr, aber ich bin nicht sicher. Vielleicht weiß ein Leser mehr. Um die Läden zu diesen Zeiten noch offenzuhalten kann man problemlos auf Nebenjobber zurückgreifen, das würde, setzt man die (oftmals leider kaum mehr vorhandene) Stammbelegschaft zu den Kernöffnungszeiten ein, nicht einmal Arbeitsplätze zerstören sondern Nebenverdienstmöglichkeiten schaffen. Eigentlich also ein Konzept, bei dem alle verdienen würden: Kunden weil sie einkaufen können wann sie wollen, Beschäftigte weil sie wenn ihnen die Arbeitszeiten egal sind mehr verdienen können und der Betrieb, weil er von zusätzlichen Kunden und damit Umsatzsteigerungen profitiert. Einzig Läden, die diese Öffnungszeiten nicht mitmachen könnten würden leiden.
Doch dazu wird es natürlich nicht kommen, denn die Arbeitgeber haben kein Interesse an einer humanen Gestaltung dieser zusätzlichen Arbeitszeiten, das erkennt man schon jetzt, wenn der Einzelhandel ausnahmsweise bis 24 Uhr öffnet. Der Gesetzgeber ist voll auf seiner Seite, und deswegen wird eine Liberalisierung leider die Beschäftigten als Profiteure aussparen.
Ich sage nein. Die Rewe-Gruppe hat Recht, wenn sie sagt, dass sich die Lebensgewohnheit der Menschen verändert haben. Früher haben Läden irgendwann zwischen 18 und 20 Uhr zugemacht, und das war ok, weil eh der Einernährerhaushalt die Regel war. Inzwischen ist das aber häufig nicht mehr so. Ich bin ein Fan der veränderten Ladenöffnungszeiten. Ich finde es gut, auch nach 20 Uhr noch einkaufen zu können und habe häufig davon Gebrauch gemacht. Von mir aus könnten die Läden 24/7 geöffnet haben. An dieser Stelle mache ich eine Pause, damit ihr mich mit Eiern bewerfen könnt.
Dann bringe ich das große "Aber": diese Liberalisierung der Öffnungszeiten muss - und hier ist die Arbeitnehmerkritik berechtigt - ohne Zumutungen für die Belegschaft von sich gehen. Das heißt: wer um 20 Uhr Schluss machen will, muss das dürfen. Denn Arbeit über diese Zeit hinaus ist eine Zumutung, besonders, wenn man eine Familie hat. Dem Arbeitgeber darf es nicht erlaubt sein, seine Angestellten hier länger dazubehalten. Wer nach 20 Uhr noch arbeitet, muss einen Lohnzuschlag bekommen, wie das in Betrieben üblich ist, in denen die Gewerkschaft noch etwas zu sagen hat, etwa die IG-Metall. Wenn ich mich nicht irre gelten hier 25% Aufschlag nach 20 Uhr und noch einmal 25% nach 22 uhr, aber ich bin nicht sicher. Vielleicht weiß ein Leser mehr. Um die Läden zu diesen Zeiten noch offenzuhalten kann man problemlos auf Nebenjobber zurückgreifen, das würde, setzt man die (oftmals leider kaum mehr vorhandene) Stammbelegschaft zu den Kernöffnungszeiten ein, nicht einmal Arbeitsplätze zerstören sondern Nebenverdienstmöglichkeiten schaffen. Eigentlich also ein Konzept, bei dem alle verdienen würden: Kunden weil sie einkaufen können wann sie wollen, Beschäftigte weil sie wenn ihnen die Arbeitszeiten egal sind mehr verdienen können und der Betrieb, weil er von zusätzlichen Kunden und damit Umsatzsteigerungen profitiert. Einzig Läden, die diese Öffnungszeiten nicht mitmachen könnten würden leiden.
Doch dazu wird es natürlich nicht kommen, denn die Arbeitgeber haben kein Interesse an einer humanen Gestaltung dieser zusätzlichen Arbeitszeiten, das erkennt man schon jetzt, wenn der Einzelhandel ausnahmsweise bis 24 Uhr öffnet. Der Gesetzgeber ist voll auf seiner Seite, und deswegen wird eine Liberalisierung leider die Beschäftigten als Profiteure aussparen.
Auch ich hätte nichts dagegen länger einkaufen zu können. Die Firmen werden wie bei der letzten Zeitverlängerung auch merken (müssen), dass man nicht mehr verkauft. Es verteilt sich nur anders. Wie sehr sich das rechnet ist dann eine Sache, die man einfach ausrechnen kann. Man könnte es auch so machen wie ich es von Holland vom Hörensagen her kenne: Jedes Geschäft darf in einer Woche eine feste Anzahl Stunden geöffnet sein. Wie die verteilt werden ist egal (aber Nachtarbeitszuschlag muss gezahlt werden). Dann kann sich jeder Unternehmer selbst überlegen, welche Zielgruppen zu welchen Zeiten einkaufen. Das könnte sogar in manchen Gegenden besser für die Leute sein, weil sich die Geschäfte nach deren Lebenssituation richten müssen.
AntwortenLöschenNur meine 2c :-)
In einem Supermarkt in unserer Nähe läuft das Procedere so ab: Um 20:00 Uhr gehen die Stammkräfte nach Hause und Leiharbeiter (zu welchen Konditionen?) übernehmen die letzten zwei Stunden bis zum Ladenschluß.
AntwortenLöschenIch bin gegen Einkaufen bis spät in die Nacht, weil: Wer braucht so etwas wirklich? Klar bin ich vorbelastet, weil meine Mutter im Einzelhandel war und selbst bei Öffnungszeiten bis 20:00 Uhr nicht vor 21:00 Uhr zuhause war.
Aber auch das Argument des höheren Umsatzes zieht nicht, denn jeder Euro kann nur einmal ausgegeben werden. Und da im Einzelhandel (gerade bei den Lebensmitteldiscountern) eh schon katastrophale Zustände herrschen bezweifel ich energisch, dass mehr Personal eingestellt wird.
Unter dem Aspekt, dass sich mehr Geringverdiener aber einen Nebenjob suchen müssen, um überhaupt über die Runden zu kommen, macht das ganze Sinn. Aber wer möchte schon 12 Stunden am Tag arbeiten, nur um auf ein halbwegs angemessenes Entgelt zu kommen?
Wie gesagt, ich nutze das Angebot gerne. Und die Umsätze steigen tatsächlich, weil Gelegenheit Kauf macht. Es werden einfach mehr Euros ausgegeben. Und dass die Lage der Arbeitnehmer verbessert wird hab ich ja als Bedingung angegeben.
AntwortenLöschenFür mich macht das alles keinen sinn mehr...normalerweise ist es doch so...je mehr geld die leute haben umso mehr können sie sich auch leisten...oder?Aber bei uns sind die Löhne die letzten 20 jahre im freien fall aber man will längere öffnungszeiten....???Ich gehe auch niemals nach 20 uhr einkaufen...bewusst nicht und an offenen Sonntagen gehe ich auch bewusst nicht in die Läden...ich gehe von mir aus und sage ich würde nicht arbeiten wollen an sonntagen!Logisch wäre es den leuten mehr geld zu geben dann können sie sich auch mehr leisten!!!
AntwortenLöschenIch bin auch für freie Ladenöffnungszeiten, weil ich schon mehrere Jahre in Ländern gelebt habe wo dies möglich war und ich diese Einrichtung als Kunde sehr angenehm empfand.
AntwortenLöschenIch kann natürlich die Bedenken der Arbeitnehmervertreter emotional gut verstehen und nachvollziehen, aber als ehemliger Callcenteragent frage ich mich warum soll es im Einzelhandel anders sein als in vielen anderen Branchen (wie z.b. Metallverarbeitung, Callcenter, etc.)?
Ich würde hier eine bundesweit, branchenübergreifende einheitliche Lösung bevorzugen. Also entweder darf keiner nach 20 Uhr arbeiten oder es muss allen erlaubt. Besondere Berufe wie z.b. Ärzte, Krankenschwestern, Polizisten etc. müssten natürlich von einem Arbeitsverbot nach 20 Uhr ausgenommen werden.
Ach, es ist doch ganz einfach. Arbeitnehmerschutz und Ladenschluss sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Warum soll der Staat vorschreiben, wann die Läden aufhaben sollten und wann nicht? Er hat eher dafür zu sorgen, dass gültiges Arbeitsrecht eingehalten wird, der Rest soll der Laden selbst entscheiden.
AntwortenLöschenMindetens zwei Probleme gibt es da:
AntwortenLöschenErstens wird durch längere Öffnungszeiten kaum nennenswert mehr Umsatz generiert. Und wenn es nicht mehr Umsatz gibt, wird man auch kaum das Personal - und sei es durch Nebenjobber - aufstocken.
Und zweitens wird dadurch die Tengelmannisierung der Innenstädte noch weiter zunehmen. Nur noch Ketten können sich die langen Öffnungszeiten überhaupt leisten. Und damit wird das Fachgeschäft, das noch in Familienbesitz ist, bald ganz der Vergangenheit angehören. Die Tendenz dazu ist seit der ersten Liberalisierung der Öffnungszeiten überall überdeutlich zu sehen.
Verlängerte Öffnungszeiten bis Mitternacht?
AntwortenLöschenDiejenigen, die bis Mitternacht shoppen fördern gerade die schlechten Arbeitsbedingungen, werden dadurch neue feste sozialversicherungspflichtige Beschäftigungen geschaffen? Ich wette nein! Noch mehr 400,00 Euro Jobs ohne Absicherung, noch mehr Leiharbeit! Im übrigen behaupte ich, dass was bis 20:00 Uhr nicht geschafft hat einzukaufen, braucht man auch nicht hinterher! Wer denkt eigentlich an die Sicherheit der Mitarbeiter, wenn man sich nach 24 Uhr auf die Straße begeben muss, und vielleicht noch die Tageseinahmen in den Nachttresor werfen muss - keiner! Wie sieht es für die Mitarbeiter mit der Erreichbarkeit aus? Im öffentlichen Nahverkehr? Da fahren die Busse und Bahnen im ländlichen Gebiet fast gar nicht mehr und in vielen Kleinstädten nur noch im stündlichen bzw. halbstündlichen Takt. Schön der Mitarbeiter hat um 24:00 Uhr Feierabend, ist aber erst um 2:00 Uhr zu Hause.
Dann die Wechselbelastungen der Mitarbeiter durch Schichtdienst, es sind nicht alles Eulen, die hier leben. Die Nacht ist zum Schlafen da und nicht zum heiligen Konsumieren. Was kommt als nächstes? Shoppen an Heilig Abend bis 24 Uhr, dafür stellt der Arbeitgeber den Mitarbeitern noch den Christbaum auf!
Ich bin entschieden dagegen!
AntwortenLöschenDu übersiehst da nämlich einen ganz wichtigen Aspekt: die großen Konzerne, zu denen die Supermarktketten nämlich gehören, wollen den Spätkauf und Tankstellen-Läden die Kunden abgraben! Denn wo hat man früher nach 20 Uhr sein Bier etc. sonst gekauft? Heute geht man zu Kaufland oder Kaisers, weil dort ists ja billiger und die haben bis 24 Uhr offen.
Die Folge ist, dass viele Spätkauf-Läden pleite gehen werden und die gehören nicht zu großen Konzernen sondern sind klassischer Mittelstand.
Insofern bin ich entschieden gegen längere Ladenöffnungszeiten.
Dass längere Öffnungszeiten mehr Umsatz generieren, stimmt, denn mehr Kosten erhöhen die Preise. Dass mehr Waren verkauft werden, wage ich zu bezweifeln, denn der durchschnittliche Kunde isst nicht mehr und putzt auch nicht öfter, wenn er nachts einkauft. Den Vorschlag, die Nachtöffnungszeiten mit Pauschalkräften abzudecken, hatte ich in diesem Blog nicht erwartet. Der Einsatz von billigen Zusatzkräften, ob Zeitarbeit oder pauschale Kräfte, drückt immer auf den Lohn und die Arbeitsbedingungen der Stammbelegschaft.
AntwortenLöschenBei den Löhnen, die Mitarbeiter im Einzelhandel verdienen, nein, bekommen, kompensieren die Zuschläge die Gesundheitsrisiken der Nachtarbeit auch nicht.
Staatsversagen:
AntwortenLöschenAb 18:00 kostet alles mal 1,2.
die 0,2 wird an das Personal ausgeschüttet.
Ich habe im Post extra darauf hingewiesen dass ich es für notwendig halte, dass jeder entscheiden kann ob er ab 20 Uhr arbeiten will. Dadurch sollte das Problem Sicherheit/ländliche Erreichbarkeit bekämpfbar sein.
AntwortenLöschenDie Dominanz der Großen ist richtig, das würde damit einhergehen. Aber ernsthaft - wir leben in einer Marktwirtschaft, und wenn eine nachgefragte Dienstleistung - und das wäre es - bereit gestellt werden kann spricht eigentlich nichts dagegen, dass sie es wird, sofern geltendes Recht nicht verletzt wird. So unangenehm dies für bisherige Branchen ist, es gibt keinen Anspruch darauf, vom Staat künstlich durch solche Maßnahmen geschützt zu werden. Und wenn wir ehrlich sind gibt es eh praktisch keine Konkurrenz mehr zu den großen Ketten auf gleichem Niveau; die Preise kann ein Einzelhändler nie halten. Entweder er bietet was Spezielles an, oder er wird wohl verschwinden - das ist eine Tendenz seit mehreren jahren, die nicht erst durch die Öffnungszeiten kommt, sondern schlicht durch den Preisvorteil der großen Ketten.
Generell eine schöne Sache mit 2 Haken.
AntwortenLöschenIn Grosstädten tötet das die Spätverkäufe und die sozialen Gefüge drumrum.
Auch ich habe die Erfahrung gemacht, dass Ketten wie Kaisers (Tengelmann) ab 20:00 die Belegschaft gegen Leiharbeiter (die ja bekanntlich als Sklaven für zwei Herren arbeiten) austauschen. Zudem hat sich das Sortiment verändert.
Des weiteren habe ich aus meinem Bekanntenkreis erfahren, dass für die Sonntagsverkäufe bevorzugt Azubis an die Kassen abgestellt werden - die ja kaum Möglichkeiten haben (oder kennen) sich dagegen zu wehren.
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AntwortenLöschenDie Leute sollen selbst entscheiden, ob sie nach 20 Uhr noch arbeiten wollen? Ja, das können Sie. Sie können z.B. kündigen.
AntwortenLöschenJetzt sei mal nicht so naiv. Wer nicht wenigstens ab und zu eine Nachtschicht übernehmen kann bzw. will, der wird gefeuert, zum Auflösungsvertrag gedrängt oder per Pfandbon entsorgt.
Und was passiert, wenn die Ablösung in Form eines Nebenjobbers, der sich nicht wirklich mit dem Unternehmen identifiziert nicht kommt? Schließt dann der Supermarkt? Nö, dann bleibt Frau Kassiererin halt bis Mitternacht. Es wird doch wohl irgendjemand anderes das blöde Blag aus der Kindertagesstätte abholen können, oder?
Ich kann es nicht mehr hören/lesen! Einerseits das Gejömel, dass die Jugend verroht und sich Eltern nicht mehr kümmern. Andererseits aber eben diesen Eltern Nacht- und Wochenendarbeit aufbrummen, weil's ja so praktisch ist. Und dann kann man sich wieder genüsslich darüber aufregen, dass sich dieses Billiglöhner-Pack nicht um seinen Nachwuchs kümmert!
Und ja, es IST Aufgabe des Staates, dafür zu sorgen, dass Menschen nicht nur leben um zu arbeiten und das Eltern überhaupt die ZEIT haben, ihrem Erziehungsauftrag nachzukommen. Vor 30 Jahren waren wir da schon mal weiter.
Leute, ich hab doch ganz klar geschrieben: es braucht eine gesetzliche Regelung für die Freiwilligkeit. Dass das aktuell so nicht ist bezweifle ich doch gar nicht! Mir sind die Ausbeutungsmechanismen vollständig klar, ich hab in der Branche auch schon gearbeitet.
AntwortenLöschen"Und die Umsätze steigen tatsächlich, weil Gelegenheit Kauf macht. Es werden einfach mehr Euros ausgegeben."
AntwortenLöschenMich wuerde mal interessieren, wo sich fuer diese Deine These Belege finden lassen.
Vor der Lockerung des Ladenschlussgesetzes lag die erlaubte Grenze der Oeffnungszeit uebrigens nicht irgendwo "zwischen 18 und 20 Uhr", sondern, die Buergersteige wurden relativ einheitlich entweder um 18:00, spaetestens aber um 18:30 Uhr hochgeklappt.
Danke für die Klarstellung. Wie gesagt, wusste es nicht sicher. Bin nicht alt genug um mich noch dran erinnern zu können.
AntwortenLöschenIch denke aber wir sind uns einig drüber, dass 18.00 oder 18.30 keine Zeit ist, die noch möglich ist. Da sind realistisch die meisten einfach noch nicht von der Arbeit wieder da.
Die Spätkauf-Läden haben sich lange Zeit trotz der Supermarktketten gehalten, solange eben bis diese nicht nach 20 Uhr geöffnet hatten!
AntwortenLöschenEs gibt in Berlin einige "Szene-Gegenden" mit vielen Clubs, Bars und Cafes von denen die Spätkauf-Läden profitiert haben. Wenn in solch einer Gegend nun ein Kaufland, Kaisers etc. bis 24 Uhr offen hat, wars das mit den Spätkauf-Läden. Da werden ganze Existenzen mit kaputt gemacht.
Die "Bequemlichkeit" abends einkaufen gehen zu können, hat sehr viele weitreichende Folgen.
Ich klinge gerade wie ein verkappter FDP-Anhänger, aber die Bequemlichkeit mit dem Zug reisen zu können hatte für das Postkutschengewerbe auch schlimme Auswirkungen...
AntwortenLöschenHier gehts doch nicht um eine vermeintlich technische Innovation, die eben den "Markt verändert"! Hier geht es darum, dass Großkonzerne kleine Betriebe gezielt kaputt machen. Sowas kannst Du doch nicht gutheißen, nur weil Du dann mal abends bequem einkaufen gehen kannst, oder?
AntwortenLöschenIch habe Deinen Hinweis auf die gesetzliche Regelung schon verstanden. Allein, was nützt so ein Gesetz. Wenn Arbeitslosigkeit droht, ist es völlig wertlos. Das wäre etwas anderes, wenn wir einen funktionierenden Arbeitsmarkt hätten. In Zeiten von Hartz IV kannst Du so viele Freiwilligkeitsgesetze erlassen wie Du willst. Der Arbeitgeber sitzt schlicht am längeren Hebel.
AntwortenLöschenAuf wessen Seite das Gesetz steht interessiert nicht wirklich, wenn die Existenz auf dem Spiel steht.
Die Sache ist, dass wenn Aufschläge gezahlt werden müssen das Interesse des Arbeitgebers für diese Schichten gar nicht mehr so hoch ist. Und Epikur, natürlich will ich das nicht.
AntwortenLöschenWarum gehen hier so viele davon aus das es sich um Bequemlichkeit handelt wenn man abends nach 20 Uhr noch einkaufen gehen will?
AntwortenLöschenIch pendele täglich eine Stunde zur Arbeit und danach auch wieder zurück, da kommen dann nochmal fast zusätzlich fast 9 Stunden Arbeitszeit dazu. Wenn ich da in Deutschland einkaufen will, muss ich entweder morgens um 7 Uhr schon im Laden stehen und meinen Einkauf den ganzen Tag im Auto liegen lassen, oder ich darf abends um kurz nach 19 Uhr noch schnell durch alle Geschäfte hetzen in die ich muss, weil hier im Saarland um 20 Uhr alles dicht ist. Besonders kundenfreundlich find ich das nicht.
Viele meiner Bekannten arbeiten Mehrschichtsystem und denen geht es auf Mittag und Spätschicht ähnlich.
Ich kann natürlich die Bedenken der betroffenen Arbeitnehmer absolut verstehen (wer das nicht tut würde wohl kaum das Blog hier lesen) und auch das Argument das durch längere Öffnungszeiten kein einziger Cent mehr ausgegeben wird ist richtig, schliesslich kann man jeden Cent nur einmal ausgeben, aber bitte denkt doch auch mal an die Kunden.
Meine Rede.
AntwortenLöschenGehört nicht unbedingt zum Thema, aber wie ist das denn mit den klassischen Dienstleistern?
AntwortenLöschenPost, Banken, Versicherungen um nur einige zu nennen.
back to topic:
Hier im Ort (30.000 Einw.) hat ein Lebensmittelfuzzi, mittelständisches Unternehmen, jeden Abend bis 22:00 Uhr auf. Was ist da um 21:00 Uhr los? Nüscht! Für die drei Hansel, die dann noch im Laden sind, kann sich das unmöglich rechnen. Und das ist keine Momentaufnahme, das geht seit Monaten so.
Sorry, aber dafür fehlt mir jegliches Verständnis!
AntwortenLöschenDas Problem einiger, nach ihrer Arbeit noch einkaufen zu können, liegt nämlich daran, dass inzwischen Arbeitgeber erwarten, dass ihre Arbeitnehmer zu jeder Tages- und Nachtzeit parat zu stehen haben!
Und das Schlimmste ist ja, dass gerade solche Lobbyparteien wie die FDP dann ganz schnell nachziehen und rumtönen, dass es nicht einzusehen ist, warum [Branche deiner Wahl]nicht auch 24/7 dienstleistet...
Irgendwann arbeiten dann alle, die noch Arbeit haben, munter über Tag und Nacht verteilt - und können dann gerne auch um 2 Uhr durch den Supermarkt schlappen.
Mag sein, dass ich wie der alte Sack klinge, der ich bin, aber die Bereiche der Arbeitswelt, bei denen es nicht lebensnotwendig ist, sollten ausschließlich im Rahmen des Arbeitsbeginns 6 bis 9 Uhr pendeln und gut ist! Und bei einem Arbeitsbeginn gegen 9 Uhr ist dann eben gegen 17.30/18 Uhr Feierabend. Wenn dann die Läden meinethalben bis 19/20 Uhr geöffnet haben, reicht das völlig.
So, gerade einen halben Aufsatz geschrieben, auf "veröffentlichen" geklickt und weg war er. Mal schauen ob ich das nochmal so halbwegs hinbekomme.
AntwortenLöschenIch stehe dem ganzen, wie viele hier, recht zwiespältig gegenüber.
Du gehst in deinen Kommentaren davon aus, dass längere Öffnungszeiten zu höheren Umsätzen führen. Ich kann mir das ganze nicht vorstellen, wo soll denn das Geld herkommen das dann mehr ausgegeben wird? Ich gehe davon aus das nicht signifikant mehr ausgegeben wird. Vielleicht gibt es die ein oder andere Statistik dazu, gab ja schon Änderungen der Ladenöffnungszeiten.
Da ich davon ausgehe, das die Umsätze relativ konstant bleiben, die Läden aber versuchen werden ihre Gewinne nicht nur zu halten sondern sogar zu erhöhen, sehe ich nur wenig Möglichkeiten. Jetzt wird es natürlich arg spekulativ. Man kann die Preise erhöhen oder man kann sich weigern den Laden länger zu öffnen. Bei beiden Strategien wird Option 3 profitieren. Einfach den Laden länger öffnen, die Ausgaben aber durch sparen trotzdem nicht zu erhöhen. Wie Discounter allerdings Ausgaben senken ist ja jedem bewusst, oft genug auf dem Rücken der Angestellten. Diese Läden würden dann auch noch den anderen die Kunden abgraben. Sie hätten dann zwar auch mehr "Angestellte" aber wahrscheinlich zu schlechteren Konditionen. Die von dir angesprochenen gerechten, gesetzlichen Rahmenbedingungen sehe ich nämlich nicht. Nicht bei der jetzigen Regierung, die mit dem Slogan "Leistung muss sich wieder lohnen" ums Eck kommt aber dennoch Dumpinglöhne gut findet und gegen den Mindestlohn ist.
Sollte es zu einer bessern Arbeitnehmersituation kommen und das ganze wirklich auf Freiwilligkeit basieren wäre es ok, das zu glauben finde ich allerdings blauäugig.
Im übrigen gibt es bei uns in RLP schon Ladenöffnungszeiten bis 22 Uhr. Nach anfäglicher Euphorie hatte sich die allerdings schnell erledigt. In der Innenstadt(100000 Einwohner) werden die Bürgersteige wieder um 19Uhr hochgeklappt und bis auf ein paar große Supermärkte, so ab 10,15 Kassen, ist nichts nach 20 Uhr offen. Hat sich einfach nicht rentiert. Von daher würde das ganze wahrscheinlich eh nicht so schlimm werden wie ich befürchte aber warum sollte man es dann überhaupt machen.
@Martin: Scheinbar lohnt es sich, sonst würde es der Laden nit machen. Der Lebensmitteleinzelhandel ist so geil auf den letzten Cent, die würden das nie monatelang als Verlustgeschäft fahren wenn es sich nicht lohnte.
AntwortenLöschen@Tom: Aber durch entsprechend eingehaltene Freiwilligkeitsregelungen sollte das doch stressfrei sein, oder?
...Und dass die Lage der Arbeitnehmer verbessert wird hab ich ja als Bedingung angegeben. ...
AntwortenLöschenUnd dass das nicht eintritt, stört ja weiter nicht.
Tomy 99 ist uneingeschränkt Recht zu geben:
AntwortenLöschenDie Fixierung auf den "Spätverkauf" ist volkswirtschaftlicher Wahnsinn und zudem unsozial.
- durch verlängerte Öffnungszeiten lässt sich der schwächelnden Binnenkonjunktur nicht auf die Beine helfen: es ist gleich, wann das wenige Geld ausgegeben wird;
- die Personalkosten für die Unternehmen steigen in Folge verlängerte Öffnungszeiten: Lösung 1: china-ware; Lösung 2: Löhne und Gehälter drücken: Lösung 3: Preise rauf; dann können wird gleich bei der "Tanke" einkaufen; Ergebnis: china-ware und Löhne runter
- einzelwirtschaftliches Ziel der Discounter: die Mittelständler "an die Wand drücken" - schönen Dank auch: dann gibt's eben nur noch 5- 6 nennenwerte Einlhandelskonzerne mit entsprechend miesem Angebot (Konzentration)
- "Ich habe in Ländern gelebt in denen die Geschäfte rund um die Uhr auf hatten" (ich auch): Schön für Sie. Anscheindend haben Sie sich nicht mit den Lebensbedingungen dort auseinandergesetzt. Das sollten sie durch tätige Mithilfe im Einzelhandel nachholen.
Beste Grüße
Jung, ich sitz nicht im Bundestag. Ergo kann ich mir den Luxus gönnen auch mal Überlegungen anzustellen unter welchen Umständen ein Gesetz in Ordnung wäre, gleich wie unrealistisch die Umstände derzeit scheinen mögen.
AntwortenLöschenTotaler Kappes. Und ja, ich geh auch gern um 21:30 einkaufen. Weil es geht (und der Laden dann immer so schön leer ist ...).
AntwortenLöschenABER: Seltsamerweise ging's auch als ich in das Erwerbsleben einstieg und alle Supermärkte um 18:00 dicht machten (18:30 war schon super). Ich kaufe nicht öfter ein, weil die Zeiten flexibler sind. Und ich gebe nicht mehr aus. Niemand tut das. Völlig verquere Logik.
Wie soll das funktionieren? Etwa so:
Hey, ich hab heute morgen Milch, Käse, Brot, Eier, etc. gekauft. Aber weil der Laden ja rund um die Uhr aufhat, geh ich jetzt noch mal los und hol mir Kaviar und Milch und Käse....
Natürlich nicht. Totaler Kappes.
Supermarkt ist Niedriglohnsegment, da wird knallhart kalkuliert und im Discounterbereich ist Hauen und Stechen. Wer da von 50% Aufschlägen fantasiert träumt nachts noch von ganz anderen Dingen.
Wer die 22 Uhr (oder 20 Uhr) Marke verpeilt und keine Butter mehr im Haus hat oder keinen Zucker wenn alle Läden dicht sind: Einfach mal wieder den Nachbarn, das unbekannte Wesen befragen. Das Leben kann so einfach sein, ohne es auf dem Rücken anderer einfach zu machen.
Da beißt sich die Katze in den Schwanz: weil es für diejenigen, die Arbeit haben, immer "flexibler" mit der Arbeitszeit wird, müssen die Läden bis in die Nacht aufhaben, damit der Werktätige noch einkaufen kann. Für die Beschäftigten im Handel wird es ipso facto später, aber wer macht denen dann den Laden auf, damit sie ihr tägliches Brot kaufen können? Das Hauptproblem ist ein Altes, das seit der Erfindung der arbeitsteiligen Wirtschaft besteht - die Bequemlichkeit eines Menschen wird mit der Unbequemlichkeit vieler anderer erkauft, die dafür sorgen müssen, dass es dem einen angenehm ergeht. Man muss nicht alle fröhlichen Moden mitmachen, zu meiner Zeit (ich bin nicht so jung wie ihr) war noch ein wenig Organisation angesagt, ihr werdet es kaum glauben: Samstags machten die Läden spätestens um 14 Uhr zu! Und wir haben es überlebt!
AntwortenLöschenDenkt bei all dem doch mal an die Verkäuferin, die nachts um halb eins nach Hause fahren muss, wenn überhaupt noch irgendwas fährt.
Also im Prinzip ist das ersteinmal ganz einfach. Längere Ladenöffnungszeiten, höhere Kosten (Energiekosten,Personalkosten , Spätzuschläge etc)
AntwortenLöschenLetzteres haben die Arbeitgeber bereits 2007 versucht in ihrem Sinne zu regulieren. Sie wollten nämlich die Spätzuschläge kürzen.
http://dnzs-wirtschaft.blog.de/2007/11/20/title~3323106/
das ist nach einem langen Tarifkampf von verdi (geringer Organisationsgrad im EH)fast überall in den Ländern verteidigt worden.
Und nun? Wer zahlt nun die längeren Öffnungszeiten? Entweder die Preise steigen (was OK wäre. Wenn ich länger shoppen will muss ich auch mehr bezahlen) oder die Arbeitgeber werden den selbstgeschaffenen Kostendruck, der Gewerkschaft bei den nächsten Tarifverhandlungen präsentieren. Sie werden sagen. "Wir haben mehr kosten uns so können wir euch leider keine Erhöhung gewähren." Viellicht thematisieren sie aber auch noch mal die Spätzuschläge.
Mehr Einnahmen wird e wohl kaum geben. Der Euro kann nur einmal ausgegeben werden. Und es wird kein einziger neuer Arbeitsplatz geschaffen, außer noch mehr prekäre Beschäftigungsverhältnisse.
Zum Thema Mehrumsätze: klar kommen die nicht bei Milch und Käse. Die kommen bei Gelegenheitskäufen. Nehm ich noch nen Wein oder ein Hägen Dasz für das Ausklingen des Feierabends mit? Kauf ich die Kippen kurz im Real oder doch am Automat? Solche Sachen treiben die Umsätze.
AntwortenLöschenMit den Umsätzen treibt es die Gewinne.
AntwortenLöschenWarum ist dann nicht ein ordentlicher Lohn drin?
Und - der Konzentratinsprozess wird verstärkt.
Bald hängen am Arbeitsplatz Schläuche von der Decke - zur Energieversorgung....
Aus ganz egoistischen Gründen finde ich die Öffnungszeiten unseres Supermarktes von 7 bis 22 Uhr unter der Woche völlig in Ordnung und würde es auch gern sehen, wenn noch länger geöffnet würde.
AntwortenLöschenWarum? Weil ich, seitdem ich studiere, ab morgens 6 Uhr unterwegs bin und sehr selten vor 22:30 heimkehre. Einkäufe werden irgendwo dazwischen geschoben, was sich aus Transportgründen auch auf den Inhalt des Warenkorbes niederschlägt oder eben am Samstag nach der Arbeit erledigt ... alles nicht gut.
Solange die wunderbaren idealen Bedingungen des Freidenkers realisiert werden, bin ich mit seinem Vorschlag sehr einverstanden!
Ach ja... in Berlin gibt es an der Warschauer Straße einen Kaisers, der rund um die Uhr (kA aber mindestens bis 24 Uhr) geöffnet hat ... und irgendwie gibt es auch in der direkten Nachbarschaft noch Spätis.
"Ich denke aber wir sind uns einig drüber, dass 18.00 oder 18.30 keine Zeit ist, die noch möglich ist. Da sind realistisch die meisten einfach noch nicht von der Arbeit wieder da."
AntwortenLöschenJap - vor allem die nicht, die in den Supermaerkten die Spaetschicht schieben muessen.
Oeffinger Freidenker, Du bist ja wirklich sturer als Olaf Henkel und Martin Kannegiesser zusammen und, wie ich mit Erstaunen feststellen muß, tickst Du wohl auch auf der gleichen Wellenlänge, schade.
AntwortenLöschenDu redest von Freiwilligkeit, vielleicht hast Du ja niemals in der realen Welt, sondern nur in einem gewerkschaftseigenen Betrieb gearbeitet.
Ich bin für den alten Ladenschluß, wie er war, nicht nur wegen der Arbeitnehmerrechte. Wenn man in Erinnerung hat, wie Samstag nach 14h30 und werktags nach 19h auf einmal eine wohlige Ruhe einkehrte und auch der Selbszwang, ständig auf dem Sprung sein zu müssen, weil ja noch etwas fehlt, was man noch geschwind holen "muß", weiß, was hier verloren ging.
In meiner Jugend hätte ich sicher auch so leichtsinnig dahergeredet, als 58-jähriger weiß ich es jetzt besser. Du hast es besser: Du wirst nie wissen, was Dir genommen wurde, weil Du es gar nicht mehr anders kennen wirst. Einkaufen rund um die Uhr und Arbeiten rund um die Lebensuhr, bis zur Bahre, das ist ja auch schon angedacht wenn man manche Erzneolibs und Bücherschreiber liest, sind zwei Äquivalente. Warum eigentlich überhaupt ein Rentenalter ? Soll er doch mit dem letzten Arbeitsspatenstich in die Grube sinken, der alte Depp, für den Konsum taugt er eh nicht mehr.
Schöne neue Welt, danke nein.
Tut mir echt Leid, aber der Teil der schönen neuen Welt gefällt mir, und da stehe ich dazu.
AntwortenLöschenSchadet den Arbeitnehmern in den länger geöffneten Betrieben, deswegen bin ich dagegen. Da muss ich meine eigene Bequemlichkeit auch mal zurückstellen können.
AntwortenLöschenwarum denn beim Einzelhandel immer wieder eine andere Denke als bei andren Berufszweigen? Wer nach 20 Uhr noch kellnert, krankenschwestert oder bei den heute nachrichten untertitelt, dessen Leistung wird als selbstverständlich hingenommen. Gerade heute um 21 Uhr mit der Kassiererin geplaudert. Warum sitzt sie da? Nicht weil Not, sondern weil sie ein größeres Auto möchte.
AntwortenLöschenNein, unter Erwägung aller Argumente bin ich gegen die längeren Ladenöffnungszeiten:
AntwortenLöschenBis 20:00 reicht.
Damit haben Supermärkte von 8:00 Uhr morgens bis 20:00 Uhr abends geöffnet, das sind 12 Stunden und in denen sollte man es schaffen, einkaufen gehen zu können.
Wer es doch nicht schafft: für den gibt es Tankstellen mit begrenzter Lebensmittelauswahl und entsprechend hohen Preisen, dass muss reichen.
1. Die meisten im Einzelhandel Angestellten sind Frauen und diese meistens Mütter, die nach 1-3 Jahren Kinderpause nicht mehr in ihren alten Beruf zurück kommen und dann als Verkäuferinnen arbeiten. Mit allergrößter Wahrscheinlichkeit lässt sich die Personaleinteilung nicht so organisieren, dass diese berufstätigen Mütter nur bis 20:00 Uhr arbeiten müssen.
Und das mit den "Nachtzuschlägen" im Einzelhandel soll wohl ein Witz sein, oder? Niemals nicht. Dafür sind die Gewinnmargen im Einzelhandel viel zu klein (zwischen 0,3% und 1,5%, kein Witz!). Also wird umgeschichtet werden: gleicher Monatslohn für höhere Stundenzahl o.ä.
2. Auch Niedriglöhner haben das Recht auf einen Feierabend.
3. Wer bitteschön schafft es denn ernsthaft nicht, innerhalb von 6 Tagen wenigstens einmal an einem 12-Stunden-Verkaufsöffnungs-Tag die Wocheneinkäufe zu machen? Auch Kunden können gefälligst ein bischen planen und EINEN großen Wocheneinkauf einplanen und durchziehen. Schlimmer noch, haben viele EDEKA-Filialen bei uns (NRW) bereits bis 22:00 geöffnet!!!
4. Die Ladenöffnungszeiten sind bereits massiv ausgeweitet worden, 24-h-Öffnungszeiten sind weder notwendig noch wünschenswert. Wenn der erste Supermarkt mit so einem Mist anfängt, müssen die anderen nachziehen und wenn sich der Deutsche erst daran gewöhnt hat, dann wird das nie wieder abgeschafft.
Momentan tobt ein Preiskrieg zwischen den Supermärkten, v.a. den Discountern, das ist der Hintergrund dieser Forderungen.
5. Es muss eine Trennung zwischen Arbeitszeit und Nicht-Arbeitszeit geben, eine gewisse Eindämmung des Konsumismus ist wünschenswert. So ist "Shopping", also Einkaufen als Erlebnis und Freizeitgestaltung, eigentlich kein wünschenswerter Zustand.
Es ist einfach falsch, das ganze Leben nur als Konsum und als Arbeit zu sehen.
6. Die Kunden werden im Lebensmitteleinzelhandel weder mehr noch weniger einkaufen, wer braucht schon mehr Lebensmittel, als er tatsächlich isst?
Also geht es bei solchen Ideen zur Ausweitung der Ladenöffnungszeiten keineswegs um die Befriedigung von Konsumentenwünschen. Es geht um Preiskriege der Discounter untereinander, um Versuche, das Einkaufsverhalten der Kunden zu verändern und um Ansätze, Konsum zum Lebenszweck zu erklären.
7. Einkaufsverhalten:
Eine Masche steckt noch hinter diesen Ladenöffnungszeiten:
Wenn Kunden 24h lang einkaufen können, planen sie keine Wocheneinkäufe mehr sondern gehen, wann immer etwas fehlt, mal schnell eben zum Supermarkt:
Also sind Kunden dann öfter im Supermarkt.
Wer aber schonmal im Supermarkt ist, nimmt oft noch schnell ein "Leckerli" (Schokoriegel o.ä.) und andere Kleinigkeiten mit und da liegt der Zusatzprofit für den Handel, der sich, obwohl nur sehr klein, dank des Preiskriegs der Lebensmitteleinzelhändler untereinander, trotzdem lohnt.
Oeffinger Freidenker:
AntwortenLöschenManchmal finde ich deine Posting echt wiederlich, wie dieses zum Beispiel.
Daher:
Trau dich mal an die Realität heran, setz deinen Arsch in Bewegung und lad mal eine Kassiererin auf einen Kaffee ein, unterhalte dich mit ihr, was sie von einer Ausweitung der Öffnungszeiten hält.
Denn du schreibst oft aus einer Perspektive, die vermuten lässt, dass du aus besserverdienenden Kreisen stammst, die gerne für sich alles schön bequem haben, aber nie an andere denken.
Und das mit der Freiwilligkeit soll wohl ein Witz sein:
Schon jetzt "dürfen" Mütter freiwillig in Mutterschaftsurlaub gehen ... und wenn sie zurück wollen, is der Job weg.
Gerade für den Einzelhandel stehen nun genug Geringqualifizierte zur Verfügung, die es sich nicht leisten können, nicht "freiwillig" Nachtschichten einzulegen.
Wie gesagt, krieg mal deinen Arsch hoch und unterhalte dich mal mit Niedriglöhnern, 1-€-Jobbern und Harztis.
Dass Arbeitgeber sich nicht an bestehende Gesetze halten ist erst einmal ein Fall für den Staatsanwalt. Mir ist die Diskrepanz zwischen Realität und von mir beschriebener Idealsituation durchaus bewusst, aber das braucht kein Grund zu sein die aktuelle, düstere Realität einfach zu akzeptieren.
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