Es gibt noch eine zweite Erklärung, eine Geschichte, die seit einiger Zeit bei den Linken die Runde macht, die in der Führungsspitze diskutiert wird und sich bis in die zweite Reihe der Partei herumgesprochen hat. Es ist eine Geschichte, in der es um die Privatsphäre von drei Politikern geht, und die ist normalerweise für die Öffentlichkeit tabu. Doch in diesem Fall muss sie erzählt werden, weil hier das Private höchst politische Folgen hat.
Das ist scheinheilig. Das Private war den Medien selten tabu, und Schmutzblättern wie der BILD oder dem Spiegel gleich dreimal nicht. Ich will gar nicht erst behaupten, hier handle es sich mal wieder um eine Lafontaine-Benachteiligung, denn das ist es nicht. Es ist ein normaler Vorgang, der in den Medien ständig passiert. Es gibt massenhaft Leute, sie solchen Dreck lesen wollen, und entsprechend schleudern die Medien ihn, mal kübelweise wie BILD und andere Boulevardblätter, mal mit snobistischem Lächeln wie FAZ und Spiegel. Aber geworfen wird er immer, und das weiß auch jeder. Es gibt eine ganze Reihe von Gesetzen und Urteilen die bestätigen, dass man über so etwas berichten kann und darf. Und tatsächlich ist es interessant zu wissen, warum Lafontaine so reagiert wie er reagiert, auch wenn es nicht gesichert werden kann.
Was mich ärgert ist die Scheinheiligkeit, die der Spiegel hier übt - als würden sich die Medien sonst irgendeine Zurückhaltung auferlegen, die sie nur jetzt, schweren Herzens, brechen müssten. Vielleicht war dem Autor bewusst, dass das was er tut wirklich unappetitlich ist und er es eigentlich lassen sollte.
UPDATE: Scheint so, als würde sich das alles als ziemlich peinlicher Rohrkepierer für die Schmutzpresse erweisen - gerade kam die Nachricht, dass Lafontaine an Krebs erkrankt ist. Das wäre ein deutlich anderer und nachvollziehbarer Grund.
Interessant für mich, das man bei beiden Artikeln zu Lafontaine nicht Diskutieren kann!
AntwortenLöschenWie es ja sonst bei jedem Artikel bei Spiegel ein "Diskutieren Sie mit" gibt!
Lieber Freidenker,
AntwortenLöschendass man den SPIEGEL ohnehin in der Pfeife rauchen kann mal außen vor gelassen - was man hier hat, ist ja nicht einmal eine Meldung in dem Sinne, nicht recherchiert und nicht geprüft, es ist einfach nur ein Gerücht, Rufmord, Schlechtrederei, das, worin die Zeitungen, wie du ganz richtig sagst, hheute sowieso am Besten zu sein scheinen.
Richtigen Journalismus gibt es scheint's kaum noch:
http://www.manwithahorn.de/2009/11/warum-kein-journalismus-mehr.html
Nachdem die LINKE ja so "viele" neue Mandate gewonnen (und damit den staatstragenden Parteien "gestohlen") hat, musste sowas ja kommen.
AntwortenLöschenWarte nur darauf, dass man Oskar vorwirft, dass er seine Erkrankung dem Waehler "boeswillig verheimlicht" hat.
Oder habe ich das nur verpasst?
Die Boulevard-Zeitung „taz“ mußte natürlich auch kräftig mit Schlamm werfen.
AntwortenLöschenLafo und Sahra: Da geht doch was!
http://tinyurl.com/Sahra-und-Lafo
Wenn es gegen Die Linke geht ist die „taz“ immer dabei. In diesem Fall mußte sie zum wiederholten Mal heftige Proteste in den Kommentaren über sich ergehen lassen.
Seit dem Abgang von Bascha Mika (Chefredakteurin) hat sich das Niveau spürbar verschlechtert.
zu brandenburger:
AntwortenLöschennicht erst seit mika, ich hab die taz schon 85 in die tonne getreten.
zum artikel:
ja und wie war das noch - kohls frau war krank und dann hat die stasi ein spionageflittchen auf ihn angesetzt????????
ein schelm, wers glaubt.
nur - behaupten kann man (fast) alles.
Es gibt halt kein "altes" Medium mehr, welches nicht irgendwie vom Niedergang des Journalismus betroffen ist.
AntwortenLöschenWir haben nun fast 30 Jahre neoliberalistischen Mainstream, es sit kein Wunder, dass in den entscheidenen Positionen - gerade in den Medien - nur Leute sitzen, die dieses Glaubenbekenntnis teilen, schließlich haben sie es ja "geschafft".
Und wie es dort so üblich ist, ist jeder den nicht für sie ist, gegen sie und wird - auch üblicherweise - gnadenlos niedergemacht.
Wahrheit ist doch nur ein Defekt an der Realität, oder? ^^