Ich habe mir angesichts der stetig katastrophalen Qualität der TV-"Diskussionen" von Will über Illner bis Maischberger meine Gedanken gemacht. Es ging mir vor allem darum, wie man dieses unterirdische Niveu verbessern könnte. Dabei bin ich zu mehreren Schlüssen gekommen:
Dazu muss man zuerst die Moderatoren umstellen. Entweder man feuert die Riege gleich komplett oder man zwingt ihnen vernünftige Moderationskonzepte auf (letzteres müsste man mit den Neuen natürlich auch machen). Bislang benehmen sich die Moderatoren dieser Sendungen stets als Mitdiskutanten mit mehr Rechten. Sie sind praktisch immer extrem parteiisch, nicht in der Lage eine echte Diskussion zu moderieren oder herzustellen und zerstören mutwillig jeden Ansatz dazu. Es scheint tatsächlich Absicht dahinterzustecken. Das Aufrufen (oder nicht-Aufrufen) von Gästen gehört dabei ebenso zum lenkenden Repertoire wie das Unterbrechen von Statements (oder das Unterlassen desselben). Dies ist vor allem möglich, weil die Gästeauswahl katastrophal ist. Zum einen sind es viel zu viele. Zwischen vier und sechs Diskutanten sind es eigentlich immer, macht bei knapp einer Stunde Sendezeit minus Selbstbeweihräucherung der Moderatoren, minus dumme Einspielfilme und minus Überraschungsgast im Schnitt rund 10 Minuten pro Gast. Wer einmal eine Sendung Anne Will oder Maybrit Illner gesehen hat weiß, wie viel Zeit davon der Gast im Zweifel in der Lage ist tatsächlich selbst zu reden.
Dazu kommt, dass die Auswahl der Gäste oftmals einer extremen Schieflage unterworfen ist. Ich habe das im Rahmen der Debatte um den Kündigungsschutz genauer dargestellt, deswegen hier generalisierend: die Debatte ist von Anfang an auf zwei fixe Positionen zurechtgelegt, die Gäste sollen dabei in eines der Lager eingeteilt werden, was durch ihre Auswahl meist problemlos gelingt. Dies ist selbst dann der Fall, wenn vordergründig eigentlich mehr Positionen gegeben sein müssten (etwa weil SPD, CDU und LINKE Vertreter in der Runde haben). Eine Seite genießt dabei meist extreme Vorteile gegenüber der anderen, weil sie entweder mehr oder hochkarätigere Diskutanten hat und/oder durch die Einspielfilme und den Überraschungsgast stark unterstützt werden, zusätzlich zum extrem lenkenden und parteiischen Moderator.
Dies in Kurzform die Analyse, woran das TV-Debattenwesen krankt. Man könnte dies mit einem verächtlichen "Was soll's" beiseite wischen, aber die Debatten sind für die Meinungsbildung dank der Rezeption der Printmedien deutlich wichtiger, als die reinen Zuschauerzahlen vermuten lassen. Es ist deswegen ein kaum zu unterschätzendes Schlachtfeld der Meinungsbildung. Was aber kann man tun, um gegen dieses Problem anzugehen?
Ich habe bereits anfangs gesagt, dass die Moderatoren ausgewechselt oder auf neue Standards eingeschworen werden müssen. Dies allein kann jedoch nicht helfen; auch die Auswahl der Gäste muss stark überarbeitet werden. Es sollte maximal zwei Gäste geben, ohne irgendwelche Überraschungsgäste, die den Verlauf der Diskussion eigentlich nur stören und ohne lästige und parteiische Einspielfilmchen. Mit vier bis sechs Gästen lässt sich in dieser kurzen Zeit keine Diskussion führen, bei der man die professionellen PR-Macher aus ihren Sprechblasen herausholen könnte, in denen diejenigen, die sie nicht abzusondern wissen (wie Wallraff) ohnehin untergehen. Wenn man zwei Gäste als Prinzip nimmt, muss der Moderator ganz klar eine rein moderierende Funktion haben. Er sorgt dafür, dass die Sache nicht außer Kontrolle gerät. Er stellt pointierte Fragen, die für Diskussionsstoff sorgen und zersticht Sprechblasen, wenn sie überhand nehmen. Er diskutiert nicht selbst mit oder verbietet einem Diskutanten zugunsten des anderen das Wort.
Eine andere Möglichkeit ist es, effektiv eine Art Interview zu führen. Wie so etwas auf hohem Niveau aussehen könnte zeigte Günter Gaus bereits in den 60er Jahren. Dabei gibt es einen Gast, der vom Moderator pointiert befragt wird und wobei eine echte Diskussion entsteht. Dies wäre auch in einer Koppelung mehrer solcher Interviews mit mehreren Gästen zum selben Thema hintereinander denkbar, wobei das den Zuschauern mehrheitlich wohl missfallen dürfte.
Eine dritte Möglichkeit wäre es, Diskussionen ähnlich den TV-Duellen der amerikanischen Präsidentschaftswahlen durchzuführen, die um Längen besser sind als die deutschen. Dort gibt es klar begrenzte Redezeiten (die eingehalten werden!), Anstandsregeln (die eingehalten werden!) und einen Moderator, der gleichberechtigt Fragen stellt. Für jeden, der das dortige System nicht kennt: Frage geht an A, der hat 90 Sekunden für Antwort. B hat 60 Sekunden für Replik, A darf dann noch einmal 30 Sekunden darauf Stellung nehmen. Danach bekommt B eine Frage, und so fort. Das führt zwar auch zu Sprechblasen, da diese aber in sehr komprimierter Form kommen müssen und die Angelsachsen Dummgeschwätz nicht so sehr tolerieren wie wir kommt auch mehr dabei rum. Der Moderator gibt dabei nur die Fragen vor und sorgt für die Einhaltung der Zeit, er diskutiert nicht mit.
Alle diese kurz skizzierten Formen würden sich besser eignen als die aktuell durchgefürchten TV-Diskussionen hierzulande. Die einzige, die sich meiner Meinung nach halbwegs ansehen lässt ist Plasbergs "Hart aber fair", obgleich das auch der einäugige König im Land der Blinden ist. Ich sehe allerdings schwarz, dass eine solche Form künftig durchgesetzt wird. Der kontrollierte, designblitzende Stil der totalen Nichtigkeit, der bislang gepflegt wird, dürfte auch künftig beibehalten werden. Für die Demokratie und Meinungsbildung ist das ein dramatischer Niedergang.
Dazu muss man zuerst die Moderatoren umstellen. Entweder man feuert die Riege gleich komplett oder man zwingt ihnen vernünftige Moderationskonzepte auf (letzteres müsste man mit den Neuen natürlich auch machen). Bislang benehmen sich die Moderatoren dieser Sendungen stets als Mitdiskutanten mit mehr Rechten. Sie sind praktisch immer extrem parteiisch, nicht in der Lage eine echte Diskussion zu moderieren oder herzustellen und zerstören mutwillig jeden Ansatz dazu. Es scheint tatsächlich Absicht dahinterzustecken. Das Aufrufen (oder nicht-Aufrufen) von Gästen gehört dabei ebenso zum lenkenden Repertoire wie das Unterbrechen von Statements (oder das Unterlassen desselben). Dies ist vor allem möglich, weil die Gästeauswahl katastrophal ist. Zum einen sind es viel zu viele. Zwischen vier und sechs Diskutanten sind es eigentlich immer, macht bei knapp einer Stunde Sendezeit minus Selbstbeweihräucherung der Moderatoren, minus dumme Einspielfilme und minus Überraschungsgast im Schnitt rund 10 Minuten pro Gast. Wer einmal eine Sendung Anne Will oder Maybrit Illner gesehen hat weiß, wie viel Zeit davon der Gast im Zweifel in der Lage ist tatsächlich selbst zu reden.
Dazu kommt, dass die Auswahl der Gäste oftmals einer extremen Schieflage unterworfen ist. Ich habe das im Rahmen der Debatte um den Kündigungsschutz genauer dargestellt, deswegen hier generalisierend: die Debatte ist von Anfang an auf zwei fixe Positionen zurechtgelegt, die Gäste sollen dabei in eines der Lager eingeteilt werden, was durch ihre Auswahl meist problemlos gelingt. Dies ist selbst dann der Fall, wenn vordergründig eigentlich mehr Positionen gegeben sein müssten (etwa weil SPD, CDU und LINKE Vertreter in der Runde haben). Eine Seite genießt dabei meist extreme Vorteile gegenüber der anderen, weil sie entweder mehr oder hochkarätigere Diskutanten hat und/oder durch die Einspielfilme und den Überraschungsgast stark unterstützt werden, zusätzlich zum extrem lenkenden und parteiischen Moderator.
Dies in Kurzform die Analyse, woran das TV-Debattenwesen krankt. Man könnte dies mit einem verächtlichen "Was soll's" beiseite wischen, aber die Debatten sind für die Meinungsbildung dank der Rezeption der Printmedien deutlich wichtiger, als die reinen Zuschauerzahlen vermuten lassen. Es ist deswegen ein kaum zu unterschätzendes Schlachtfeld der Meinungsbildung. Was aber kann man tun, um gegen dieses Problem anzugehen?
Ich habe bereits anfangs gesagt, dass die Moderatoren ausgewechselt oder auf neue Standards eingeschworen werden müssen. Dies allein kann jedoch nicht helfen; auch die Auswahl der Gäste muss stark überarbeitet werden. Es sollte maximal zwei Gäste geben, ohne irgendwelche Überraschungsgäste, die den Verlauf der Diskussion eigentlich nur stören und ohne lästige und parteiische Einspielfilmchen. Mit vier bis sechs Gästen lässt sich in dieser kurzen Zeit keine Diskussion führen, bei der man die professionellen PR-Macher aus ihren Sprechblasen herausholen könnte, in denen diejenigen, die sie nicht abzusondern wissen (wie Wallraff) ohnehin untergehen. Wenn man zwei Gäste als Prinzip nimmt, muss der Moderator ganz klar eine rein moderierende Funktion haben. Er sorgt dafür, dass die Sache nicht außer Kontrolle gerät. Er stellt pointierte Fragen, die für Diskussionsstoff sorgen und zersticht Sprechblasen, wenn sie überhand nehmen. Er diskutiert nicht selbst mit oder verbietet einem Diskutanten zugunsten des anderen das Wort.
Eine andere Möglichkeit ist es, effektiv eine Art Interview zu führen. Wie so etwas auf hohem Niveau aussehen könnte zeigte Günter Gaus bereits in den 60er Jahren. Dabei gibt es einen Gast, der vom Moderator pointiert befragt wird und wobei eine echte Diskussion entsteht. Dies wäre auch in einer Koppelung mehrer solcher Interviews mit mehreren Gästen zum selben Thema hintereinander denkbar, wobei das den Zuschauern mehrheitlich wohl missfallen dürfte.
Eine dritte Möglichkeit wäre es, Diskussionen ähnlich den TV-Duellen der amerikanischen Präsidentschaftswahlen durchzuführen, die um Längen besser sind als die deutschen. Dort gibt es klar begrenzte Redezeiten (die eingehalten werden!), Anstandsregeln (die eingehalten werden!) und einen Moderator, der gleichberechtigt Fragen stellt. Für jeden, der das dortige System nicht kennt: Frage geht an A, der hat 90 Sekunden für Antwort. B hat 60 Sekunden für Replik, A darf dann noch einmal 30 Sekunden darauf Stellung nehmen. Danach bekommt B eine Frage, und so fort. Das führt zwar auch zu Sprechblasen, da diese aber in sehr komprimierter Form kommen müssen und die Angelsachsen Dummgeschwätz nicht so sehr tolerieren wie wir kommt auch mehr dabei rum. Der Moderator gibt dabei nur die Fragen vor und sorgt für die Einhaltung der Zeit, er diskutiert nicht mit.
Alle diese kurz skizzierten Formen würden sich besser eignen als die aktuell durchgefürchten TV-Diskussionen hierzulande. Die einzige, die sich meiner Meinung nach halbwegs ansehen lässt ist Plasbergs "Hart aber fair", obgleich das auch der einäugige König im Land der Blinden ist. Ich sehe allerdings schwarz, dass eine solche Form künftig durchgesetzt wird. Der kontrollierte, designblitzende Stil der totalen Nichtigkeit, der bislang gepflegt wird, dürfte auch künftig beibehalten werden. Für die Demokratie und Meinungsbildung ist das ein dramatischer Niedergang.
Ein Problem ist doch auch, dass viele dieser Moderator(inn)en nebenbei Lobbyarbeit für INSM u.ä. machen und wohl deshalb extrem parteiisch sind. Ich kann mich kaum erinnern, wann etwa bei Illner oder Maischberger mal jemand links von der "Neuen Mitte" bzw. abseits des Sozialabbau-Konsenses auch nur annähernd fair behandelt wurde.
AntwortenLöschenDas ist das Problem: man kann ja (auch als Moderatorin) durchaus eine eigene Meinung haben, solange man anderen zugesteht ist, dass es legitim ist, eine andere Position zu vertreten. Aber die derzeitigen Politik-Talkshow-Simulationen sind meiner Meinung nach zu reinen Propaganda-Veranstaltungen verkommen.
Ich hab schon x-mal an die Sender geschrieben mit ähnlich lautender Kritik - ohne Antwort.
AntwortenLöschenEine weitere Unart der Moderatoren ist ja, Diskussionen zu unterbinden, indem sie einen Gast nicht zum vorigen Thema Stellung nehmen lassen, sondern ihm gleich eine neue Frage aufdrücken.
Zweifellos haben die meisten Moderatoren eine Profilneurose. Sie glauben, unter allen Umständen ihren Zettel abarbeiten zu müssen. Das führt dann zu einer verhetzten Sendung wie z.B. unter Herrn Gottlieb im 3. Bayerischen Fernsehen. Sie nehmen sich zu wichtig, wie Sie sagen und verstehen ihren Job nicht.
Dann doch aber ein Lob an die meisten Phoenix-Moderatoren. Die können das komischerweise, auch wenn mehrere zu Gast sind. Ein Beispiel für Ihren Vorschlag gibts ja schon: "Unter den Linden" mit zwei Leuten. Das funktioniert. Vor allem mit dem Moderator Michael Hirz.
Man könnte unsere Lebensmittel verbessern, indem man so manches wegläßt, was nicht reingehört.
AntwortenLöschenAber wer will das?
Genauso verhält es sich mit den Talkshows. Hier wird uns das Gammelfleisch mit neuem Etikett verkauft.
Nicht mehr und nicht weniger!
Eine Spielart in Talk-Shows fehlt noch. Das ist die Methode „Gaby Dietzen“ von Gaby Dietzen in der PHOENIX RUNDE.
AntwortenLöschenDie leitet jede Diskussionsrunde mit ihrer Sicht der Dinge ein, fragt dann, ohne sich für Antworten zu interessieren. Und wenn es ihr „reicht“, faßt sie die unterschiedlichsten Meinungen der Diskutanten aus ihrer Sicht zusammen, was selten gelingt. Dabei kalkuliert sie die Höflichkeit ihrer Gäste ein, sich über Fehldeutungen zu echauffieren und sofort zu intervenieren. Dann beginnt alles von vorne.
Keiner kann so gut unterbrechen und völlig abrupt, übergangslos von einem Thema, IHRER MEINUNG, zum anderen springen.
Übrigens, ich kann nicht erkennen, daß sich Plasberg und dessen Sendung von denen der anderen gemeinen, öffentlich-rechtlichen Wills unterscheidet.
Dein Wunsch nach fairen Diskussionsrunden im deutschen TV erinnert mich an den Wunsch des Obdachlosen, der sämtliche Mülleimer durchsuchte, in der Hoffnung, das große Los, den Hauptgewinn zu finden. Die deutschen Medien sind so mit neoliberalem Gedankengut durchseucht, wie ein Körper mit Krebs im Endstadium. Beides ist fast zu 100% nicht mehr zu reparieren.
AntwortenLöschenMeiner Meinung nach muß diese neoliberale Gesinnung selbst an ihrer Gier sterben oder sie muß durch die Entrechteten selbst irgendwann ausgemerzt werden. Alles andere sind zwar legitime Wünsche, doch ohne Aussicht auf Verwirklichung. Die letzten Jahre haben eine neue, zerstörerische Wirklichkeit geschaffen, die durch eine neue, erhaltende Wirklichkeit abgelöst werden muß. Nur, wie das gehen soll, weiß ich nicht.
Hoffnung und Wünsche allein, genügen nicht! Einen Ansatz, die Probleme zu lösen, sehe ich auch nicht. Vielleicht hilft nur noch die Wut von Vielen und die Angst der Massen, ihrer kleinen Existenz beraubt zu werden.
Dieses Thema wäre doch mal eine gute Diskussionsgrundlage für Will, Maischberger, Dietzen, Plasberg und Co; mit Olaf Henkel als Moderator. ;-)
Zunächst halte ich Herrn Plasberg für ähnlich verdorben (in seiner Art der Moderation) wie die Damen der Schöpfung. Er hat eine Art der Diskussionsführung -gibt es überhaupt eine?- die an Arroganz und Parteilichkeit nicht zu überbieten ist. Das Beispiel "Neurodermitis-Mittel" zeigt obendrein sehr schön, wie dort Fakten recherchiert werden.
AntwortenLöschenEin anderes Problem sehe ich darin, dass meines Wissens alle Sendungen von den Moderatoren über ihre Firmen selbst produziert und dann an die Sender verkauft werden. Könnten die ihre Sendungen verkaufen, wenn sie objektiv wären? Wer kontrolliert denn die Öffentlich-Rechtlichen? Frag nach bei Herrn Brender vom ZDF.
Anders gefragt: Wie soll ein Redakteur kritische Fakten liefern ohne Angst um seinen Job zu haben?
P.S.: Wieso komme ich hier mit meinem Google-Konto nicht voran? Immer wenn ich mein Paßwort eingebe, bekomme ich eine Fehlermeldung. Geht es noch jemandem ähnlich?
Es gibt doch eine simple Lösung gegen nervende Fernsehdebatten:
AntwortenLöschenEinfach einmal abschalten.
Niemand wird schließlich gezwungen, sich Will, Plasberg und Co. anzusehen.
Ich lebe schon einige Jahre vollkommen TV-Debatten-frei und kann nicht sagen, dass ich mich benachteiligt fühle.
@Wil: Deswegen habe ich über die Bedeutung der Rezeption auf die öffentliche Meinungsbildung geschrieben.
AntwortenLöschenMartin ist nur zuzustimmen. V.a. sollten die öffentlich- rechtlichen Sender die Produktionen, die an Produktionsgesellschaften ausgelagert sind, die i.d.R. mit den Moderatoren eng verbandelt sind, selbst wieder unter ihre Fittiche nehmen. Dies ist m.E. das größte Hindernis für echte kritische Diskussionen. In der jetzigen Konstellation hat keiner der Beteiligten ein Interesse daran. Man sägte am eigenen Ast, sollten dann möglicherweise Gäste ausbleiben undsoweiter. Also macht man halt Boulevard, und für nichts anderes halte ich die meisten dieser Talkshows, für die Quote, und damit für´s eigene Portemonnaie.
AntwortenLöschenIch ertrage die TV-Debatten auch nicht mehr. Mit Worthülsen, Plastikphrasen, Halbwissen und Propaganda muss ich mir den Abend nicht verderben.
AntwortenLöschenEinzig, wie hier schon angesprochen wurde, die Phoenix-Runden sind noch ertragbar. Allerdings sind auch dort linke Positionen deutlich in der Minderheit. Zumindest versuchen die Moderatoren halbwegs objektiv und sachlich zu bleiben.
Wo sollte denn der Mehrwert für die INSM-gesteuerten Moderaten und ihre Verlautbarungssender in einer fairen und neutralen Berichterstattung/Moderation liegen?
AntwortenLöschenDiese Sendungen werden ausschließlich produziert, um den neoliberalen Dreck unters Volk zu bringen! Sobald sie auch der Gegenseite eine faire Chance bieten würden, hätten sie ihren einzigen Zweck verloren.
Ich schaue mir einen solchen Wortmüll seit Jahren nicht mehr an.
Informationsgehalt? Null!
Diskussionskultur? Null!
Chance, neue Ansichten kennen zu lernen? Null!
Verschwendung meiner kostbaren Zeit? Volltreffer!
Leute, ich teile eure Kritik an diesen Schundsendungen doch vollständig, aber darum geht es doch gar nicht. Auch die BILD ist scheiße, aber es gibt diese Dinger nunmal, und wenn wir diese Welt zum Besseren ändern wollen müssen wir auch für bessere Formen der Meinungsbildung sorgen - und da bringt uns reine Kritik nicht weiter, wir müssen uns auch Gedanken machen, wie es besser geht.
AntwortenLöschenauweia,
AntwortenLöschenScheiße in Schoko ändern hat selten den Geschmack verbessert.
Ich schließe mich da wilko an, es gibt den Ausschaltknopf, mann und frau kann ihn finden und nutzen.
Ist gar nicht so schwer.
Und das, was da im Tiwi so lustig Diskussion genannt wird ist - hoppla, wer hätte das gedacht - nämlich gar keine, sondern die moderne Art der Ausrufer um feudale Verlautbarungen ans blöde Volk zu bringen.
Und wer sich davon auch nur ein Jota Info oder Aufklärung erwartet, der glaubt auch an den Weihnachtsmann.
Entschuldige, hab selten so gelacht wie über dein Post heute.
Morgen kommt dann der Beitrag zur Verbesserung der Schwerkraft und wie damit die Erdrotation zu optimieren wäre, ne?
Nix für ungut.
bel
Naja, mir fallen da die Talk-Konzepte von N24 ein. Zwei Moderatoren ein Gast oder - wie oben gewünscht - ein Moderator und zwei Gäste. Wobei die Beispiele von dort auch nicht immer von der Qualität solcher Formate überzeugen. Manchmal ist's ggf. wirklich besser, den Rat von Peter Lustig zu befolgen: Einfach abzuschalten. ;-)
AntwortenLöschenArbo
@freidenker:
AntwortenLöschenUm deine Frage aufzugreifen:
Es geht schlicht nicht besser! Zumindest nicht im Fernsehen. Über die öffentlich-rechtlichen nicht und über die Privaten schon drei Mal nicht. Gründe hierfür sind genannt, sie sind allesamt Interessenvertreter der INSM oder ihrer Gehilfen.
Unsere einzige Chance ist die der alternativen Informationsbildung via Internet. Diese Seiten erfreuen sich z.T. höherer Leserschaft als manch überregionale Zeitung und das ist es, was Mut macht. DAS scheint mir der einzig gangbare Weg.
Vielleicht gibt es keine Besseren "Moderatoren" und Gäste.
AntwortenLöschenVielleicht sollte man die Regel einfühen, daß ein Gast nur zweimal im Monat im Fernsehen auftreten darf. Dann würde sich entweder die Qualität der Aussagen erhöhen (mit Sprechblasen kommt man dann nicht mehr weit) oder die Anzahl der Sendungen verringern.
Beides wäre ein Segen.
Wir sollten mehr über Kartoffelsalat reden. Wenn der nicht schmeckt, kann man ihn verändern. Manchmal selbst den noch, der schon serviert wurde. Sofern nicht mehr, so kann man den nächsten Kartoffelsalat neu gestalten, besser zubereiten. Wir sollten mehr über Kartoffelsalat reden, weil man direkt Einfluss darauf nehmen kann. Die politischen Gehirnwäschesendungen der Fernsehsender kann man nicht verändern. Sie sind wesentlicher Bestandteil des Herrschaftsapparates. Wenn sie sich änderten, änderte sich der Apparat. Aber genau das soll eben nicht geschehen. Ob Will durch Woll, Maischberger durch Bergmaischer oder Plasberg durch Blasperg ersetzt wird, ist doch unerheblich. Charaktermasken gleichen einander.
AntwortenLöschenDie Verbesserung der Qualität dieser Fernsehdebatten wird nur erzielt, wenn sie verschwinden. Verbesserte Debatten sind Debatten, die nicht im TV geführt werden, in Minutentakt, mit kurzen Parolen. Man kann Gedanken nicht in drei Sätze fassen, sofern sie wirklich Gedanken sind. Zur Zeit Lincolns wurden politische Debatten in folgendem Muster geführt: Kandidat A tritt auf, bekommt 2 1/2 Stunden Redezeit, danach Kandidat B, der 3 Stunden reden darf. Am Ende darf A nochmal eine halbe Stunde sprechen. Dazwischen lagen Pausen, man teilte den Zuhörern mit, sie könnten Mittagessen gehen, danach ginge es weiter. Das war aufreibend, anstrengend, aber es war eine ausführliche Debatte, es wurde die Chance gegeben, haarklein ins Detail zu gehen. Wie will man in dieser schnellebigen Zeit eine solche Ruhe und Besinnlichkeit der Diskussion erwirken? Das ist unmöglich, so unmöglich, wie eine Debattenkultur zu erneuern, die nur in Stoßsätzen zu argumentieren weiß.
Warum schaltet Ihr nicht einfach den Fernseher ab, wenn Will, Maisch- berger,Illner ... u.s.w auftreten.
AntwortenLöschenOder, Ihr macht es wie ich und besitzt gar keinen Fernseher mehr und spart damit gleich noch die Fernseh - Gebühren, mit welchen die Moderatoren/innen solcher Sendungen (auch, unter anderen) bezahlt werden.
Genau die Antwort wäre einfach abschalten und den Fernseher gleich abschaffen dann gäbe es keine Plattform mehr für weiteren neoliberalen Müll. Was ist man bereit weiterhin zu bezahlen die nette lächelnd, freikopfschwingende Anne Will, die allwissende Illner, den investigativen Plasberg?
AntwortenLöschenWäre auch eine Überlegung zur privaten Gegenfinanzierung der neuen Kostenspirale von Gelb/Schwarz
LG Iphigenie
Irgendwie strange: in meinem Artikel zum Fraktionszwang habt ihr kritisiert, dass ich einen schlechten Zustand begründe und hinnehme, und jetzt tue ich es nicht und ihr kritisiert mich dafür ^^ Entscheidet euch :D
AntwortenLöschenDer Gedanke des Faktenchecks war immerhin eine sinnvolle Innovation von Plaßberg. Daraus könnte nach und nach ein Archiv widerlegter Behauptungen entstehen.
AntwortenLöschenEs gibt allerdings so allgemein gehaltene Aussagen z.B. über Wachstum oder Arbeitslosenzahlen, daß auch ihre Überprüfung nicht nur objektiv sein wird. Einfacher ist das bei einer Behauptung, die mir mal bei Anne Will auffiel. Ramsauer, damals noch Landesgruppenchef der CSU im Bundestag, behauptete, wenn man jemandem jedes Jahr 5% (durch Vermögenssteuer) wegnehme, sei nach 20 Jahren nichts mehr da. An anderer Stelle rühmte er noch, Kaufmann zu sein, man könne ihm glauben. Kaufmännisches Rechnen mit Zinseszins sieht jedenfalls anders aus. Wäre leicht zu überprüfen gewesen, ist aber niemandem aufgefallen (und auf meine Email hat sein Büro auch nicht geantwortet).
Teilnehmer daran zu hindern, auf andere zu antworten, ist so böse nicht. Will man nämlich ein Thema diskutieren lassen, Teilnehmer A antwortet aber an seiner Frage vorbei, um eine Gemeinheit über Teilnehmer B loszuwerden, so neigt natürlich B dazu, mit "Lassen Sie mich zunächst noch dazu antworten..." die Provokation anzunehmen, aber damit wäre das Thema gestorben.