Dienstag, 5. Januar 2010

Zitat des Tages

Der frisch gebackene Entwicklungshilfeminister Dirk Niebel verdankt der Schweinegrippe zumindest sein erstes Erscheinen in den Medien. Niebel will afrikanischen Staaten 13 Millionen Euro Entwicklungshilfe für deren Schweinegrippeimpfprogramme zur Verfügung stellen. Gerade so, als ob es in Afrika keine dringlicheren Probleme und keine gefährlicheren Krankheiten als die Schweinegrippe gäbe. Man könnte von dem Geld ganze Landstriche gegen Diphterie, Tetanus oder Keuchhusten impfen. Einem geschenkten Gaul schaut man aber nicht ins Maul – da kann man nur abwarten, wann Niebel endlich einen nationalen Hilfsplan zur Bekämpfung von Adipositas für Afrika südlich der Sahara aufstellt.

- Jens Berger, Spiegelfechter

Großartig. :)

11 Kommentare:

  1. mir scheint, man hat es in der deutschen politik nur noch mit idioten
    zu tun. sprich: mit schwachköpfen bzw. schildbürgern.

    AntwortenLöschen
  2. Warum Herr Baum? Die Rechnung ist banal, wie einfach: Sie hörten es selbst: die Krankenhäuser etc. geben die Impfdosen unbenutzt zurück, jedenfalls große Teile. Und die müssen jetzt irgendwohin. Sonst ist ja der Profit in Gefahr. Also schenken wir das Geld armen Drittstaaten, und die dürfen es dann bei unseren Pharmariesen wieder ausgeben.

    AntwortenLöschen
  3. Man muss das verstehen. Gerade ist der Pharmaindustrie der größte Freilandversuch aller Zeiten zusammengebrochen, weil die Probanden plötzlich keine Lust mehr hatten. Da ist es doch toll, das Niebel für Nachschub sorgt.
    Außerdem bessert das unsere Zahlen auf, weil wir doch schon ewig hinter unseren Zusagen über die Höhe der Entwicklungshilfe hinterherhinken.
    Aus Sicht der Afrikaner hätte es schlimmer kommen können, schließlich hatte Niebl neulich angekündigt, nur noch Ländern zu helfen, die auch bereit sind, als Gegenleistung einige ihre Bewohner von der Bundeswehr umbringen zu lassen.

    AntwortenLöschen
  4. "klaus baum hat gesagt…

    mir scheint, man hat es in der deutschen politik nur noch mit idioten
    zu tun. sprich: mit schwachköpfen bzw. schildbürgern."


    ich fuerchte, die wissen leider was sie tun! *seuftz*

    AntwortenLöschen
  5. @Willi: Lies mal den von Jens geschriebenen Artikel (verlinkt), der bietet interessante Infos.

    AntwortenLöschen
  6. Da sich viele Leute gar nicht impfen lassen wollen, müssen die massenhaft bestellten und nun überflüssigen Impfpullen ja irgendwie entsorgt werden.
    Und da es ja diese Entwicklungshilfe gibt und Afrika vor unserer Haustür liegt, warum also nicht dorthin? So jedenfalls wird es sich Herr Niebel denken.
    Passt doch irgendwie auch zu diesem Herrn, oder?

    AntwortenLöschen
  7. Das sieht der Herr Niebel aber ganz anders.

    Zitat:
    „Die Weltgesundheitsorganisation WHO habe um Geld für organisatorische Hilfe bei der Weiterleitung der von anderen Staaten gespendeten Impfdosen gebeten. Die 14 Millionen aus dem Entwicklungsetat seien noch von der alten Regierung direkt der WHO zur Verfügung gestellt worden, zur logistischen Umsetzung von Impfkampagnen.“

    Neues Deutschland vom 05.01.2010

    http://www.neues-deutschland.de/artikel/162346.html

    AntwortenLöschen
  8. @Anonym: Ja, und ich könnte fast wetten dass sie das Geld in den Entwicklungshilfetat einplanen um das Prozent-vom-BIP-Ziel leichter zu erreichen ^^

    AntwortenLöschen
  9. Wenn man das Zeugs in Afrikaner ver-weg-impft, kommt das vermutlich billiger, als das Zeugs ordnungsgemäß ohne Mithilfe eines menschlichen Organismus zu entsorgen.

    AntwortenLöschen
  10. Warum muß ich beim Lesen dieses Zitates an die Damen des deutschen Kolonialvereins denken? Liegt das vielleicht daran, daß die Damen in diesem Verein vor 120 Jahren Pulswärmer für die armen Negerlein gestrickt haben, weil die ja so nackisch rumlaufen mußten und nach Kolomialistenfrauvorstellung doch sicher furchtbar gefroren haben?

    AntwortenLöschen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.