Also, wenn es eine weltweite Finanzkrise gab und die Ursache bekannt ist, was mache ich da? Wie wäre es, die Keimzelle der Krise ins eigene Land zu importieren? Genau, das wäre doch purer Schwachsinn, aber es ist exakt das, was im Moment bei uns passiert.
Schauen wir kurz zurück. Im Frühsommer 2007 begann die Finanzkrise im US-Immobilienmarkt. Auslöser war der sogenannte Subprime Markt. Hypothekenkredite wurde an Personen mit geringer Bonität vergeben und aufgrund der flexiblen Verzinsung mit risikoreichen Bedingungen für den Kreditnehmer und - wie die Krise verdeutlichte - letztendlich auch für den Gläubiger.
Immer weniger der “schlechten” Kreditnehmer konnten ihre Hypotheken zurückzahlen, die Zinsen für alle laufenden Subprime-Hypotheken stiegen und führte zu weiteren Zahlungsausfällen, immer mehr Kredite platzten. Dieser sich selbst verstärkende Teufelskreis ließ den ganzen Subprime-Markt kollabieren. Neue “Finanzprodukte” sorgten dafür, dass diese faulen Subprime-Kredite über komplexe Verbriefung weltweit verteilt wurden. Erst dadurch konnte ein im Grunde isoliertes Problem fast zu einer Kernschmelze des gesamten Finanzsystems führen.
In Spanien folgte auf seinem Immobilienboom, der ebenso wie in den USA auf riskanten Hypothekenkrediten basierte, das unvermeidliche Platzen. Auch in diesem Fall waren die variablen Zinsen der Hypothekenkredite die Keimzelle des zerstörerischen Teufelskreises, der direkt in die Krise führte.
Deutschland hatte bisher keine vergleichbare Immobilienkrise, denn die hier üblichen Hypothekenkredite haben meist langfristige Zinsbindungen und diese wirken gerade in Krisenzeiten stabilisierend.
Das ist ja alles gut und schön, jetzt aber übernehmen wir das amerikanische und spanische “Erfolgsmodell”: Unser neuer Niedriglohnsektor sorgt für benötigte Masse an Schuldner mit niedriger Bonität und die Bankenkrise sorgt für Hypothekenkredite mit variablen Zinsen und somit risikoreichen Konditionen für beide Seiten.
Das ist ja alles gut und schön, jetzt aber übernehmen wir das amerikanische und spanische “Erfolgsmodell”: Unser neuer Niedriglohnsektor sorgt für benötigte Masse an Schuldner mit niedriger Bonität und die Bankenkrise sorgt für Hypothekenkredite mit variablen Zinsen und somit risikoreichen Konditionen für beide Seiten.
So einfach ist es, ein erfolgreiches Krisenmodell zu importieren. Jetzt dürfen wir endlich auch unseren Immobilienmarkt mit schlechten Krediten aufpumpen. Und wenn er dann platzt, dürfen wir uns alle freuen - einfach toll!
Oh Gott. was will man dazu noch sagen?? The Show must go on!
AntwortenLöschenWenn sie nicht gestoppt werden machen sie weiter bis zum St. Nimmerleinstag. Es lebe der Gewinn aus Geldvermögen!! Arbeit war gestern! Das Unsoziale wird zur Maxime unserer Gesellschaft, und das so viele dabei mitmachen ist ein Zeichen der Angst vor dem Abstieg ins soziale Abseits.