Von Jürgen Voß
Meine (ehemalige) Partei, die
gute alte Tante SPD, hat’s schon schwer. Nach der katastrophalsten
Wahlniederlage seit 1945 hatte sie aus der La mäng ein Triumvirat von drei
völlig ungeeigneten Kandidaten, da allesamt verantwortlich für das Desaster,
aus der Taufe gehoben und war jetzt auf Gedeih und Verderb gezwungen, einen von
diesen, aber damit auf jeden Fall den falschen, zum Kanzlerkandidaten zu küren.
Sie hat sich für den eloquentesten, den scheinbar aggressivsten aber auch den
am ehesten mit seiner neoliberalen Vergangenheit (und Gegenwart) konfrontierbaren entschieden.
Ausgerechnet dieser hanseatische Arroganzling, der immer schwankt zwischen selbstverliebter Geschwätzigkeit und markiger politischer Aussage (Originalton in der Diskussion mit Sarrazin am 21. Mai bei Jauch: „Ich bin verliebt in den Erfolg!“), ein entschiedener Befürworter der sog. Reformen, ein ehedem glühender Finanzmarktderegulierer, ein Renten- und Rentnerfeind, wie ihn der Arbeitgeberflügel der CDU besser nicht hätte auswählen können, ausgerechnet dieser „Agenda 2020 Mann“ soll die ehemaligen SPD Stammwähler in Dortmund, Mannheim oder Bremen wieder an die Urnen locken? Im Leben nicht!
Und deswegen – so glaube ich –
steckt hinter dieser Kandidatur ein ausgeklügelter Plan, möglichst mit (pseudo-)
aggressivem Wahlkampfgetöse das Maximalziel, die große Koalition, ohne
Gesichtsverlust zu erreichen. Nach der Wahlniederlage, die so sicher ist wie
das Amen in der Kirche, kann man dann mit dem Hinweis auf den ja ach so
intensiv geführten Wahlkampf behaupten, alles Menschenmögliche versucht zu
haben. Steinbrück als Alibi für die heute schon als verloren gegebene Wahl des
Jahres 2013. Und damit aus der Sicht der heutigen (Rest-) SPD genau der
richtige Mann!
Was ist aus dieser Partei nur für
ein Trümmerhaufen geworden?
Steinbrück und die Glaubwürdigkeit. Daraus könnte man ja glatt ein Theaterstück machen !
AntwortenLöschenSteinbrück als einer der Architekten der Agenda 2010, einer der die Hartz-Gesetze mitentwickelt hat und einer, der auf der anderen Seite von "Sozialer Gerechtigkeit" salbadert....aus einer Partei, die unter ihrem Logo "SPD" KEINERLEI Existenzberechtigung mehr hat...will Kanzler werden ?
Nein, will er mit Sicherheit nicht. Jeder Spiegel müsste zerspringen, an dem er vorbeiginge. Die jetzt aus der Nebeneinkünfte-Affäre geschmiedeten Sargnägel sind hoffentlich ein Epilog auf diesen Berufslügner !
Anton Chigurh
Ähnliche Gedanken dazu habe ich auf meinem Blog verfasst:
AntwortenLöschenhttp://aufzeichnungen-eines-gutmenschen.blogspot.de/2012/10/steinbruck-das-verkorperte-wesen-der-spd.html
Ich hatte schon vor einem halben Jahr irgendwo geschrieben (es könnte beim Sprengsatz gewesen sein), dass Steinbrück Kanzlerkandidat wird (weil er bei den Bilderbergern war) und es in einer grossen Koalition enden könnte. Daraufhin wurde ich nur ausgelacht - Steinbrück, doch nicht DER, niemals...
AntwortenLöschenIhr mit euren Bilderbergern...
AntwortenLöschenVielleicht kennst du den Spruch "Ich bin zwar nicht abergläubisch, aber schaden kann's trotzdem nicht"?
AntwortenLöschen*lach* Ja, aber ich würde vorsichtig sein, mit solchen Sachen an prominenter Stelle was erklären zu wollen. Ich verstehe schon, warum die Steinbrück hernehmen...
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