Von Stefan Sasse
In der CSU ärgern sich einige Leute. Eine Quereinsteigerin, die zuvor in der Partei völlig unbekannt war - Manuela Kiechle - wurde in den Parteivorstand gewählt. Verloren hat eine andere Kandidatin, die die Ochsentour hinter sich hatte. Die SZ mutmaßt in ihrem Artikel, dass zwei Gründe ausschlaggebend sein könnten: einerseits hat Kiechle einen prominenten Vater, Ignaz Kiechle. Der war Landwirtschaftsminister unter Kohl. Und außerdem muss die CSU die Frauenquote erfüllen. Und damit tritt auch schon ein, was ich immer sage: ob Frau Kiechle nun kompetent ist oder nicht spielt überhaupt keine Rolle. Sie hat sofort den Ruch als Quotenfrau weg. Der prominente Papa hilft auch nicht, klar. Aber schon allein dass die Quote sofort angeführt wird zeigt, welch negativen Auswirkungen sie auf Erfolge von Frauen haben kann. Ach ja, die CSU begründet die Wahl mit der großartigen Wirtschaftskompetenz, die Kiechle habe. "Wirtschaftskompetenz" heißt natürlich nicht, dass sie irgendwie wirtschaftspolitisch qualifiziert und profiliert wäre. Es heißt, dass sie in der Privatwirtschaft unterwegs war, ohne bankrott zu gehen. Hatte man das nicht von Guttenberg auch behauptet? Aber solche Fragen treten vor Herkunft und Geschlecht bereits völlig in den Hintergrund.
aber dir fällt schon auf, dass primär das quotenfrau argument falsch ist?!?
AntwortenLöschenzitat: "Verloren hat eine andere Kandidatin"
was das ganze mit der quote zu tun haben soll? eigentlich doch eher ein argument gegen sinnfreie berichterstattung in der sz.
Ja schon. Aber das Quotenargument hätten beide an der Backe gehabt, obwohl es nur weibliche Kandidaten gab...
AntwortenLöschenUnd daß Gutti keine Frau war und ist, bleibt hoffentlich auch unstrittig. Ob Quote oder nicht, klar ist doch dass beim Erreichen einer Position in Politik und Wirtschaft KOmpetenz nur sehr bedingt Vorraussetzung ist.
AntwortenLöschenAber ich finde es immer wieder erfrischend zu lesen wie Sasse sich an der Quote abarbeitet :-)