Donnerstag, 30. August 2007

PPP - Pleiten, Pech&Pannen

In London ist eines der größten PPP-Prestigeobjekte grandios gescheitert: die Metronet, die einen Großteil des Londoner U-Bahnnetzes übernehmen sollte. Wie so häufig wurden von den Marktapolegeten die großen Gesetze der neoliberalen Heilslehre verkündet: Privat macht besser, weil Markt. Staat macht schlechter, weil kein Markt. Mehrere tödliche Unfälle und marode Bahnsysteme später scheint sich zumindest in Teilen ein Umdenken anzubahnen.
Die staatliche TfL will die Linien der Metronet wieder komplett übernehmen. Damit stellt sich der Londoner Bürgermeister, zurecht schon immer ein Gegner der absurden PPPs, in Konfrontation zu PPP-Fan und Befürworter Gordon Brown, ehemals Schatzkanzler Englands und nun designierter Nachfolger Tony Blairs. Die Labourregierung jedenfalls steht dem Übernahmeplan unwillig gegenüber, wahrscheinlich weniger aus sachlichen als vielmehr ideologischen Gründen, hat man sich doch die PPP im Rahmen der Modernisierung und Entstaatlichung der "new labour" aufs Banner geschrieben.
Während das Verfahren in Großbritannien und anderen Staaten bereits grandios scheitert, möchte man es in Deutschland wieder einmal ganz genau wissen und auch die eigenen öffentlichen Verkehrsmittel an die Wand fahren. Erst, wenn auch hier wegen mangelnder Streckeninvestitionen Züge entgleisen und Passagiere sterben, wird der Druck groß genug werden, die unsinnigen, gefährlichen und teuren PPPs endlich ad acta zu legen. Bis dahin aber ist wohl noch ein weiter und steiniger Weg der Niederlage zu gehen, die so sicher am Horizont dräut.

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