Allen Beteiligten muss klar sein: Das Experiment mit Keynes darf nicht so enden wie in den 70er Jahren, als die Schuldenberge ins Unermessliche stiegen und dies den Staat auf Jahrzehnte lähmte. Erst wenn die Schulden des Jahres 2009 wieder abgetragen sind, ist die jetzige Krise wirklich ausgestanden.
- U. Schäfer, Süddeutsche Zeitung
Das obige Zitat ist ein schönes Beispiel für die typische Legendenbildung im historischen Bereich. Die "Schuldenberge", die in den 1970er Jahren angeblich als Folge der keynesianischen Politik entstanden, sind Unfug. Werfen wir einen kurzen Blick auf ein Schaubild, verstehen wir, warum.
Der Löwenanteil der heutigen Schulden (über 75%) wurden nämlich erst unter schwarz-gelb gemacht (und dann später noch unter rot-grün), in den 1980er und vor allem den 1990er Jahren. Dass sich das Klischee der schuldenauftürmenden 1970er Jahre trotzdem hartknäckig hält liegt daran, dass es in den meinungsdominierenden konservativen Kreisen so ungemein beliebt ist, denn die 1970er Jahre hindurch regierten Sozialdemokraten und wurden mit großem Erfolg keynesianische Rezepte angewandt. Auf diese Art kann man diese Erfolge schnell vergessen machen und stattdessen das Scheitern dieser Politik propagieren und nicht dass der monetaristischen, die danach gefahren wurde und diese Schuldenberge erst auftürmte - unter Konservativen, die offensichtlich nicht mit Geld umgehen konnten.
Das obige Zitat ist ein schönes Beispiel für die typische Legendenbildung im historischen Bereich. Die "Schuldenberge", die in den 1970er Jahren angeblich als Folge der keynesianischen Politik entstanden, sind Unfug. Werfen wir einen kurzen Blick auf ein Schaubild, verstehen wir, warum.
Der Löwenanteil der heutigen Schulden (über 75%) wurden nämlich erst unter schwarz-gelb gemacht (und dann später noch unter rot-grün), in den 1980er und vor allem den 1990er Jahren. Dass sich das Klischee der schuldenauftürmenden 1970er Jahre trotzdem hartknäckig hält liegt daran, dass es in den meinungsdominierenden konservativen Kreisen so ungemein beliebt ist, denn die 1970er Jahre hindurch regierten Sozialdemokraten und wurden mit großem Erfolg keynesianische Rezepte angewandt. Auf diese Art kann man diese Erfolge schnell vergessen machen und stattdessen das Scheitern dieser Politik propagieren und nicht dass der monetaristischen, die danach gefahren wurde und diese Schuldenberge erst auftürmte - unter Konservativen, die offensichtlich nicht mit Geld umgehen konnten.
Die extreme Steigerung der Schuldenlast in den 1990er Jahren kann man ja nun nicht wirklich zählen - für die Kosten der Einheit kann man nicht unbedingt die Regierung verantwortlich machen.
AntwortenLöschenAnsonsten: In den späten 60ern schien die Staatsverschuldung relativ konstant (wie zuvor auch, leider fehlt dieser Übersicht die Zeit vor 1968). In der Zeit von 1970 bis 1980 hat sie sich annähernd verdreifacht (ich denke, dass hier relative Zahlen mehr sagen als absolute), von 1980 bis 1989 immerhin fast verdoppelt.
Insofern halte ich Deine Schuldzuweisung an Schwarz-Gelb für nicht angemessen. Ebenfalls unangemessen ist es aber sicher, einseitig die SPD (oder die 70er Jahre, was das angeht) für die Staatsschulden verantwortlich zu machen. Eigentlich müsste man sagen, dass seit etwa 1970 keine Regierung ohne ständig steigende Schulden auskam.