Donnerstag, 8. Januar 2009

Zitat des Tages

Aber aus einer großen Koalition heraus den größeren Partner zu überflügeln, ist in der Geschichte des Landes erst einmal gelungen - 1969.
- Dieter Degler

Man kommt gar nicht mehr nach mit dem Kopf-auf-die-Tischplatte-hauen. Übrigens: erst einmal in der Geschichte des Landes ist es einer rot-grünen Koalition gelungen einen schwarz-gelben Kanzler abzulösen. Erst einmal in der Geschichte des Landes gewann die CDU die Bundestagswahlen nach der Wiedervereinigung. Degler sollte das nächste Mal vor dem Denken nachdenken.

2 Kommentare:

  1. Vielleicht bezieht er Landtagswahlen mit ein. Trotzdem ein absoluter Brüller, der Kommentar... :)

    Nicht, dass ich an einen Sieg der SPD glauben würde. Tut die SPD ja auch nicht.

    AntwortenLöschen
  2. Degler hat in der Tat nicht nachgedacht, weil es bislang erst eine große Koalition gab (vor der jetzt regierenden). Insofern spricht der Artikel für die SPD, weil die Trefferquote (Ablösung des größeren Koalitionspartners) somit 100 Prozent beträgt.

    Übrigens, sofern er die Landtagswahlen mit einbezieht, stimmt seine Aussage nicht, denn ausgerechnet die Bayern haben es vorgemacht:

    Das Kabinett Ehard III bildete vom 18. Dezember 1950 bis zum 14. Dezember 1954 die Staatsregierung des Freistaates Bayern. Nach der Wahl zum 2. Bayerischen Landtag am 26. November 1950, bei welcher die CSU im Landtag nur einen Sitz mehr als die SPD errang, musste der amtierende Ministerpräsident Hans Ehard eine CSU/SPD-Koalitionsregierung bilden. Diese verfügte im Landtag über eine Mehrheit von 127 der 204 Sitze. Nach der Landtagswahl 1954 folgte ihr die Regierung Hoegner II.

    Das Kabinett Hoegner II bildete vom 14. Dezember 1954 bis zum 8. Oktober 1957 (geschäftsführend bis 16. Oktober 1957) die Staatsregierung des Freistaates Bayern. Obwohl bei der Wahl zum 3. Bayerischen Landtag am 28. November 1954 die CSU (83 Sitze) mit deutlichen Abstand vor der SPD (61 Sitze) stärkste Kraft im Landtag wurde, gelang Wilhelm Hoegner die Bildung einer SPD-geführten Viererkoaltion mit den übrigen im Landtag vertretenen Parteien Bayernpartei (BP), Gesamtdeutscher Block/Bund der Heimatvertriebenen und Entrechteten (GB/BHE) und FDP. Die Viererkoalition verfügte damit über 121 der 204 Sitze im Landtag. In Folge der Bundestagswahl 1957 konnte die CSU zuerst den GB/BHE, dann auch die Bayernpartei zum Austritt aus der Koalition bewegen. Daraufhin trat Ministerpräsident Hoegner am 8. Oktober 1957 von seinem Amt zurück und seiner Regierung folgte am 16. Oktober 1957 das Kabinett Seidel I.
    [Quelle: Wikipedia]

    Wenn Degler mit "überflügeln" die Prozentzahlen der Parteien meint, ist auch 1969 kein Beispiel, weil bei den Bundestagswahlen von 1969 die Union 46,1 Prozent bekam, die SPD hingegen nur 42,7 Prozent (dennoch stellte die SPD mit Willy Brandt den Kanzler).

    AntwortenLöschen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.