Neulich erzählte mir mein Fahrer von seinem Cousin, der mit den gesamten Sozialleistungen ungefähr 30 Euro weniger als er hat. Mein Fahrer muss aber fast immer um fünf Uhr aufstehen. Er sei der Dumme in der Familie, aber er sagte mir auch: "Ich kann das nicht, ich kann nicht so dasitzen." Da habe ich gesagt, dass er denen erzählen soll, wie gut er sich mit Arbeit fühlt. - Joachim Gauck im SZ-InterviewDas ist natürlich die Lösung. Die Leute können von ihrem Erwerb kaum leben? Sagt ihnen, wie gut sich Arbeit anfühlt. Es fühlt sich so gut an um fünf Uhr aufzustehen und einen reichen, versnobbten, konservativen, alten Dampfplauderer durch die Gegend zu kutschieren. Yeah!
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Donnerstag, 30. September 2010
Ich gaucke mir die Welt, wie sie mir gefällt
Von Stefan Sasse
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Falls Gaucks Märchen stimmen sollte, was ich bezweifel, wird sein Fahrer aber saumäßig bezahlt.
AntwortenLöschenAber so eine nette Geschichte kommt im Interview natürlich toll an, vermittelt Volksnähe und bestätigt die Vorurteile des durchschnittlichen SZ Lesers.
Bravo Herr Gauck!
@ Bluntmann:
AntwortenLöschenFalls Herr Gauck sich die Geschichte ausgedacht haben sollte, dann ist er dämlicher als ich dachte.
Ist das nicht der Grund, warum wir alle so gerne arbeiten? Weil es sich so toll anfühlt! Was für eine Rolle spielt es da, ob das Geld reicht oder nicht.
AntwortenLöschenZwei Fragen bleiben für mich:
1. Warum muss Gaucks Fahren um 5 Uhr aufstehen? Will sich der gnädige Herr schon um 6 Uhr irgendwo hin kutschieren lassen?
2. Und wie viel zahlt er seinem Fahrer pro Stunde? Ist das ein Fulltime-Job? Und sollte sich nicht auch da Leistung lohnen? Tja, ein wahrer Menschenfreund, der Herr Pastor! Weiter so!
Klingt ja fast so als ob Gaucks fahrer anspruch auf ergänzendes Hartz4 haben könnte .
AntwortenLöschenDas wäre nun wirklich unglaublich dreist wenn ein Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten , sich seine Dumpinglöhne von Staat querfinanzieren lässt .
Da kann man nur von Glück sagen, dass sich Herr Gauck nicht von den Linken zum Präsi hat wählen lassen. So einer im Amt hätte ja richtig was gehabt. Wenn denn die Aussage so von ihm ist, ist es ein Armutszeugnis. Oder typisch, ganz wie man will.
AntwortenLöschenEin neoliberaler Kotzbrocken, den der Osten ausgespuckt hat weil ungenießbar. Sabernd hechelt er dem Kapitalismus hinterher um noch ein paar Krümel der Sachertorte erhaschen zu können. Mehr ist und war dieser Typ nie.
AntwortenLöschenSein Märchen stimmt ungefähr so, wie die Recherche der FAZ, wonach ein Familienvater (zwei Kinder) der beispielsweise als Postbote arbeitet, etwa genauso viel verdient wie ein Familienvater (zwei Kinder), der einer Bedarfsgemeinschaft vorsteht. Zweierlei verbirgt die FAZ nämlich: der arbeitende Familienvater darf das Kindergeld dazurechnen (bei zwei Kindern immerhin 368 Euro), während das Kindergeld der Bedarfsgemeinschaft mit dem Regelsatz verrechnet wird. Außerdem kann der arbeitende Familienvater zusätzlich Wohngeld beantragen: das kann je nach Mietkosten durchaus 250 bis 300 Euro zusätzlich bringen.
AntwortenLöschenEs geht um den Cousin des Fahrers; ka was der macht. Aber ich denke nit dass der sooo viel verdient.
AntwortenLöschen30 Euro mehr -- damit läßt sich ein Bier- und Zigarettenkonsum 50% jenseits des früher soziokulturell angemessenen Bedarfs finanzieren!
AntwortenLöschenSofort ´rausschmeißen, den Alki: als Schofför eines immerhin Beinahe-Bundespräsers untragbar.
Soll sich beim "so dasitzen" entwöhnen.
manche leute werden von der realität erst dann erreicht, wenn sie als tsunami daherkommt. (metaphorische redeweise!)
AntwortenLöschenGauck war und ist ein, Verzeihung, Arschloch.
AntwortenLöschenDarf ich mal fragen was ihr bei einem "Fahrer" als angemessenes Gehalt bezeichnen würdet? Ich möchte mich mit der Frage ab nicht gleich als neoliberales Arschloch outen. Und bitte das ganze mal in Euro-Beträgen, keine Phrasen wie "er muss halt davon leben können" usw.
AntwortenLöschendiese ansicht gaucks ist mindestens so naiv wie der ausspruch, wer kein brot hat, soll eben kuchen essen.
AntwortenLöschen@ schmidener freibeuter
AntwortenLöschen"Ich möchte mich mit der Frage ab nicht gleich als neoliberales Arschloch outen."
/Ironie
Ihr Outing kann gerne auch auf später verschoben werden. So viel Zeit muss einfach sein.
Ironie/
Anhänger des 04.08.1789
@Schmidener:
AntwortenLöschenWie jeder Arbeitnehmer sollte er als Vollzeitkraft nicht unter 1.300 Euro netto bekommen. Als Untergrenze. So er alleinstehend ist, sollte er damit einigermaßen angemessen leben können.
hinzuzurechnen wären noch:
AntwortenLöschen1. zuschläge für nachtarbeit (steuerfrei),
2. lärmverschmutzung (der herr gauck hat ja die eigenschaft, sich nicht geschlossen zu halten)
gefahrenzulage (als fahrer eines deratigen ekelpaketes exponiert man sich im kommenden heißeren herbst),
3. antiemetika (damit man sich nicht immer den arbeitsplatz vollkotzt),
4. botoxspritzen (damit herr gauck glaubt, dass lächeln seines untergebenen sei herzlich und echt),
Um sich der Frage mal noch eben ernsthaft zu nähern, ich denke 1800 rum brutto dürfte hinkommen, sofern Zuschläge entsprechend bezahlt werden.
AntwortenLöschenIrgendwie hatte ich vermutet dass hier mit kaum mehr als 2 ernsthaften Antworten zu rechnen ist... Naja sei's drum.
AntwortenLöschenOK, nehmen wir mal an er bekäme um die 1300-1400 netto. Nur ein Gedankenspiel - ohne das ich über konkrete Zahlen informiert bin: wenn er Frau und 2 Kinder hat und dabei Alleinverdiener ist, abzüglich Miete würde ich vermuten dass er dann unterm Strich durchaus mit nem Hartz4-Empfänger vergleichbar bleibt. Kann mir da jemand konkrete Zahlen nennen?
Rechne bei vierköpfiger Familie Alleinverdiener mal mit 650 Euro Miete inkl. Nebenkosten, 400 für Nahrung. Blieben etwa 400 Euro übrig. Davon 100 im Monat für Klamotten, Hygieneartikel etc. bleiben andere 300, von denen wieder ungefähr 100 für Auto oder andere Verkehrsmittel abgehen. Bleiben spontan 200 monatlich für anderes Zeug, echt nicht viel.
AntwortenLöschenWenn ich die Miete also ausklammere, bleiben dann ja nur rund 800€. Was bekommt dann dieselbe Konstellation als "Hartz4-Familie"?
AntwortenLöschen360 für den ersten erwachsenen
AntwortenLöschen320 für den zweitem
etwa 200 pro Kind
So aus dem Kopf, weiß net ob es stimmt.
Aber bei unserem Verdiener musst du Kindergeld mit drauf rechnen; kommt also etwa auf dasselbe raus.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,720914,00.html
AntwortenLöschenBlablabla... Blubberblubb.
was soll denn nur dieses pseudogerechne hier?
AntwortenLöschenmeint denn irgendjemand es sei ernsthaft notwendig, etwas ernst zu nehmen und zu kommentieren, was ein mietmaul so ins mikro rülpst?
milchmädchenrechnungen sind sache vdL`s und kristina köhlers, da weiß man was man hat. kleine anfrage der linken, dann ist das weg.
wenn jemand nochmal "lohnabstandsgebot" in dem mund nimmt in zeiten, wo einem polizeihund mehr nahrung zusteht als einem HVI-empfänger, lauf ich amok.
(aber ist trotzdem irgendwie schön, wenn libertins mit dem taschenrechner sich um propaganda kümmern)
Naja, irgendne Zahl brauchst du ja mal, oder?
AntwortenLöschen@ schmidener freibeuter
AntwortenLöschenRechnungsgrundlage: Bedarfsgemeinschaft mit 2 Erwachsenen, 1. Kind 6 Jahre, 2. Kind 13 Jahre.
Bedeutet 323€ + 323@ + 215€ + 251€ = 1112€ monatliches Regelleistung. Hinzu kommen gesondert Mehrbedarfe (z.b. für Schulhefte, ein Kind ist behindert, Heizöl bei Ölheizung u.ä.)
Es kann rein rechnerisch noch die Miete hinzugezählt werden, im Regelfall wird diese aber nicht ausgezahlt sondern direkt überwiesen.
Miete in beiden Fällen 650 inklusive Nebenkosten.
Vergleich Einkommen Alleinverdiener mit Partner, 1. Kind 6 Jahre, 2. Kind 13 Jahre.
Angenomme 1300 Nettoeinkommen, Kindergeld je 184 € (368). Hinzu kommt bei angenommer Miete von 500 Kalt-Miete im Bundesdurchschnitt bei maximalem Abzug von 30% ein Wohngeld von ca. 160 €, das Wohngeld ist sehr abhängig von Gemeinde, Einkommen, Haushaltsmitgliedern und möglichen Abzügen.
Also ein Einkommen von 1300€ + 368€ + 160€ = 1828, nach Abzug von Miete inklusive Nebenkosten = 1178€
Hierbei sind keine Rückzahlungen aus Steuererklärungen angerechnet(Pendlerpauschale, Arbeitsmaterialen u.ä.) sowie Vergünstigungen wie Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld.
Eine grobe Jahresrechnung:
Öbige Bedarfsgemeinschaft.
1112x12 plus angenomme Mehrbedarfe von 400€ = 13.744€ frei verfügbar
Alleinverdiener
1178x12 plus Weihnachtsgeld(? halbes Bruttogehalt angenommen) 900€ plus Urlaubsgeld (?angenommen Nettogehalt) 1300€ plus etwaige Rückzahlungen aus Steuererklärungen(reine Annahme) 100€ = 16.636 frei verfügbar
Unregelmäßigkeiten bei der Rechnung oder grobe Fehler bitte ich zu entschuldigen, lade jede/n ein die Rechnung zu konkretisieren.
Anmerkung: Der Unterschied zwischen den beiden Einkommen ist nicht sehr groß, zu wenig für harte Arbeit das ist auch mein Empfinden.
Nur: Das Grundgesetz sagt nichts über das Lohnabstandsgebot, sondern in Artikel 1 "(1)Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt." und in Artikel 20
"(1) Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat."
Daraus leitet sich die Verpflichtung ab, ein menschenwürdiges Leben in Deutschland zu ermöglichen, konkretisiert durch entsprechende BVG-Urteile. Kein Wort zum Lohnabstandsgebot, Löhne sind Sache von Arbeitgebern und Arbeitnehmern, Tarifparteien etc...
Eine andere Möglichkeit die Grenze zu Einkommen und staatliche Unterstützung zu erhöhen wäre beispielsweise ein festgeschriebener Mindestlohn, wie er in meheren Staaten der EU längst Usus ist.
Ohne das dort der Sozialismus ausgebrochen oder der Arbeitsmarkt zusammengebrochen wäre.