Dienstag, 19. September 2006

Eliteuniversitäten? Allenfalls -institute!

Der Drang nach der Bildung deutscher "Elite"universitäten treibt bizarre Blüten. Immer wieder werden Vergleiche angestellt mit Harvard, mit Cambridge, mit Oxford, Universitäten also, die Studiengebühren pro Semester erheben, für die man sich einen veritablen Kleinwagen leisten könnte. Selbstverständlich ist Deutschland mit seinen gnadenlos überfülklten Hörsälen, dem chronischen Personalmangel und den ständigen Kürzungen weiter als je zuvor entfernt, Institute ählichen Rufs aufbauen zu können. Allenfalls wirtschaftsnahe und rennommierte Institute wie Physik in Heidelberg oder Maschinenbau in Stuttgart können hier noch einigermaßen punkten, obwohl die Zustände auch hier katastrophal sind. Der Rest schiebt jeden gesunden Menschenverstand und alle Erfahrungen der letzten Jahrzehnte beiseite und hofft auf Studiengebühren.
Dabei ist es der Elitenwahn, der weiter weg von einer solidarischen und mit einer demokratisch-fundierten Basis ausgestatteten Gesellschaft führt als vieles mehr. Anstatt zu versuchen, möglichst viele Bürger in das Bildungssystem zu integrieren und die wenigen Mittel dafür zu verwenden und drastisch aufzustocken, wird ohne Rücksicht auf reale Gegebenheiten gestrichen und das Geld auf einige wenige "Elite"insitute akkumuliert, die dem Ruf der Uni guttun und somit noch mehr Studenten unter Vorspiegelung falscher Tatsachen an die Unis mit ihren maroden, erodierenden Zuständen zu locken.

1 Kommentar:

  1. Was sollen die auch mit 1,5 Milliarden insgesamt für alle? Was soll das helfen? Ich meine Harvard allein sitzt auf einem Stiftungs- und Fondskapital von knapp 30 Mrd. $. Spitzenunis sind wichtig... aber ob man die so schafft?

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