Ein Gutachten, welches der "Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung" abgegeben hat, enthält, wie könnte es auch anders sein, eine Aufforderung zu drastischen Reformen. Nur bei einer Senkung des ALG-II von 30% (was immerhin einen monatlichen Satz von nur noch 241 Euro bedeuten würde!) seien die 350.000 Jobs zu schaffen, welche das Institut in simulatorischen Planspielen errechnet hat.
Was dies für die Betroffenen bedeutet, ist dabei vollkommen irrelevant. Um den brutalen Effekt abzumildern, schlagen die "Sachverständigen" vor, 50 statt bisher 20 Cent pro verdientem Euro den Arbeitslosen zu Gute kommen zu lassen. Diese ungemeine Großzügigkeit verdeckt dabei aber zwei elementare Fragen:
1) Wenn bis zu 350.000 Arbeitlose (in der Realität werden es deutlich weniger sein) nun mehr Geld hinzuverdienen können, um ihre Senkung zu kompensieren (wie auch immer sich diese auf die Jobs auswirken soll), was machen dann die restlichen sechseinhalb Millionen? Richtig, sie darben mit 241 Euro im Monat.
2) Eines der häufigst zitierten Sprichworte lautet noch immer: "Arbeit soll sich wieder lohnen". Hardliner verwenden stattdessen schlicht die menschenverachtende Formel "Wer nichts arbeitet, soll auch nichts essen." Dabei wird gerne so getan, als ob genug Arbeit vorhanden sei und die Arbeitslosen lediglich keinerlei Interesse an Arbeit hätten. Warum aber werden die Arbeitslosen dann wenn sie arbeiten nicht bezahlt, sondern geben 80% (!) ihres Gehalts wieder ab? Lohnt sich so Arbeit? CDU und FDP Politiker werden nun "nein" sagen und als Konsequenz eine Senkung des Arbeitslosengelds fordern.
Glücklicherweise hat die SPD bereits ein Lippenbekenntis abgelegt, eine solche Kürzung nicht durchführen zu wollen. Dies sind die wenigen Momente, in denen man froh über die Große Koalition sein muss. Nur Schaudern bleibt, stellt man sich eine schwarz-gelbe-Koalition vor diesem "Gutachten" vor.
Ich sags jedes mal aufs neue: Schau auf deine erste Gehaltsabrechnung... SoliZ, RV, KV, AV, PV, UV... und dahinter stehen nette Beräge die das unter dem Strich immer kleiner machen. Jetzt komm mir nicht so blöd das du Beamter wirst und das RV für dich nicht zählt. Was ist wenn du's nicht wirst? Es ist nunmal einfach zu schreien so lange man nicht dafür zahlen muss.
AntwortenLöschenDieses Argument habe ich noch nie grbacht, mein Freund.
AntwortenLöschenAußerdem ist es für euch noch einfacher zu schreien, denn ihr seid nicht arbeitslos.
mir kommts kotzen wenn du von lohnen redest...
AntwortenLöschenJa, vielleicht sind wir das nicht. Aber wo bitte steht das man als Arbeitsloser überhaupt anrecht auf irgendwas hat? Nicht das ich auf eine gutes soziales System wie Deutschland es hat nicht stolz bin, aber es ist nunmal kein Naturgesetz das ALG existiert...
AntwortenLöschenDas, wonach du gerade suchst, nennt sich "Menschenrechte".
AntwortenLöschenALG2 ist kein Naturgesetz ?
AntwortenLöschenIst es denn Naturgesetz Menschen mittels Gesetze von Land, Boden, Ressourcen und damit Lebensraum auszuschliessen und in die Abhängigkeit dieses Systems zu zwingen mittels Staatsgewalt ?
Wie kann man verlangen das man solche Ungerechtigkeiten gefälligst zu akzeptieren hat sowie das daraus resultierende Elend ?
Und Leuten einen Vorwurf macht überleben zu wollen dann wenigstens mit Hartz und ALG ?
Schämen und ihr handeln überdenken müssen jene die diese Ungerechtigkeiten zu verantworten haben und am Erhalt jener interessiert sind !
Ums ganz deutlich zu sagen, ohne ALG gibt es für jene bedürftigen und abhängigen Menschen keinen Grund mehr bestehende Gesetze zu achten bzw. einzuhalten, wenn man stehlen muss um zu leben muss man stehlen.
Was man mir zum Leben nicht lässt muss ich mir nehmen egal wie, das ist ein Naturgesetz nachdem das Leben hier auf der Erde schon seit Mrd. Jahren funktioniert.
Du meinst wohl das "Recht auf einen angemessenen Lebensstandard, einschließlich angemessener Nahrung". Aber was meinst du, wieviel ist angemessen, wenn man nicht arbeitet? Ist eigentlich ne einfache Rechnung
AntwortenLöschenNachtrag @ anonym
AntwortenLöschen"das ist ein Naturgesetz nachdem das Leben hier auf der Erde schon seit Mrd. Jahren funktioniert."
Du weißt aber schon, was das für Konsequenzen hätte? Ist auch ein Naturgesetz. Aber das ist für dich dann irrelevant.
PS: bitte gib dir nen namen, blub oder so, damit man die von anderen unterscheiden kann
Ja, bitte.
AntwortenLöschenDa die Gesellschaft unter anderem auf seine Kosten ihren Reichtum mehrt, hat er Anspruch auf einen gewissen Lebensstandard und gewisse Ernährung. So einfach ist das.
Hi Sasse!
AntwortenLöschenNachdem dr Knittel grad bei mir isch und mir deinen Blog gezeigt hat, muss ich doch erst daran denken die Zensur wieder einzuführen!!!
MfG
Martin
*g* @ letzter Beitrag
AntwortenLöschenJaja Anonym, dann geh halt stehlen. Natürlich ist der Staat kein Naturgesetz aber du hast wohl verhgessen welches Nautrgesetz seit langem funktioniert: Recht des Stärkeren. Und deswegen muss sich niemand schämen weil er an der Aufrechterhaltung des Systems interessiert ist! Sollen sich jetzt Tiere schämen weil sie schwächere verdrängen? So läuft es nun mal... auch bei den Menschen... das ist das Naturgesetz was schon ewig funktioniert.
An und für sich sollte man annehmen, dass die pausenlose Medienbeschallung über den Nationalsozialismus hinreichend klar gemacht hat, wohin der Sozialdarwinismus bei Menschen führt. Es ist schön für dich, wenn du dich auf die ethisch-moralische Stufe eines Tiers stellst - ich tue es nicht.
AntwortenLöschenwer hat denn hier mit den naturgesetzen angefangen? wir versuchen nur mit euch zu kommunizieren in einer art, die ihr versteht..
AntwortenLöschenso ein scheiss, hetzt funzt die kommentarfunktion nimmer richtig..
AntwortenLöschenSassey, bitte, ich kann auch unverschämt werden. "Wenn du dich auf die Stufe... bla bla bla". Jan hat vollkommen Recht. Ihr wollt eure eigenen Argumente nicht sehen wenn man sie euch etwas anders darstellt.
AntwortenLöschenDer Mensch ist nunmal doch einfach nicht mehr als ein Säugetier... wenn auch ein intelligentes. Ich sage ganz einfach dass, wenn wir von Naturgesetzen reden, wir vielleicht bei denen anfangen sollten die wirklich gültig sind.
Bitte, versteh mich nicht falsch - ich will hier nicht einen Rückfall in barbarische Verhältnisse, in denen so etwas wie Diebstahl um das tägliche Brot oder das Recht des Stärkeren eine größere Rolle spielen denn als Schauermärchen. Ich fand nur dein Beispiel mit den Tieren arg daneben...
AntwortenLöschenEs ging mir bei dem Beispiel um folgendes:
AntwortenLöschenIhr erklärt das Wohl des Menschen immer als wichtigstes Gut, sozial sein dass alle ein gutes Leben haben usw...
Ich sage bloß: WARUM? Wo steht das als höchstes Ziel ausgegeben?
Die Evolution macht uns was anderes vor wollte ich bloß zeigen (nicht dass das universell das beste sei...)
OK, selbstverständlich ist nirgendwo festgeschrieben, dass sozial besser ist. Aber dein Evolutionsbeispiel hakt. Dabei geht es nämlich nicht um den Kampf jeder gegen jeden. Die meisten Viecher (abgesehen von einzelgängerischen Raubtieren) überleben, weil sie ihre Familie/Rudel zusammenhalten. Das ist ebenfalls eine Art Sozialsein, wenn auch natürlich auf kleinerer Ebene. In Staaten muss dieser Ausgleich anders geschaffen werden.
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