Donnerstag, 30. November 2006

Eva Herman vs. Thea Dorn

Gestern lief im ZDF Nachtstudio der Beitrag "Brauchen wir einen anderen Feminismus?" Während Arne Hoffmann das "Gespräch" sehr kurz zusammenfasst, werde ich mich dem etwas länger widmen.
Die Wahl der Gesprächspartner, die vor prasselnden digitalen Kaminfeuer einen gemütlichen Plausch halten sollten, legte die Fronten bereits fest: Eva Herman gegen Thea Dorn, auch durch die Sitzordnung klar gemacht. Jede hatte eine Verbündete dabei: Eva Herman ihre Ko-Autorin, Thea Dorn einen ihrer Interviewpartner und FDP-Europa-Abgeordnete. Mittendrin saß, gleichsam als vermittelnde Instanz, Professor der Soziolgie Burkard.
Wurde in der ersten Hälfte der Sendung noch wenigstens ansatzweise der Versuch gemacht, Argumente auszutauschen (die informierten Menschen ohnehin bereits bekannt waren) und Thea Dorn bereits gleich zu Anfang die Nazi-Keule schwang, wurde spätestens in der zweiten Hälfte eine Schlammschlacht untersten Niveaus geschlagen. Während Thea Dorn, stets mit der Attitüde eines Raubvogels auf Beutefang in Wartestellung sitzend, kaum mehr als ihre Interviewpartner vorzuweisen und gelegentlich die Nazikeule zu schwingen wusste, brillierte Eva Herman neben der durchaus berechtigten Forderung der Selbstverwirklichung als Mutter mit bemerkenswertet fehlendem Sachverstand durch die Behauptungen, dass Männer immer noch viel mehr verdienen würden und schwang ansonsten das braune Diskussionsbeendergerät fleißig mit. Dazwischen saß ein Professor Burkard, dem Moderator Panzer zwar immer wieder das Wort zu erteilen versuchte, der jedoch durch den Catfight der beiden Moderatorinnen effektiv am Reden gehindert wurde. Endgültig abgeschossen wurde der Niveauvogel jedoch von Thea Dorn, als diese haarsträubend versuchte, Eva Herman Rassismus anzudichten.
Beim Inhaltlichen fällt besonders die Einfallslosigkeit der vorgebrachten Positionen auf. Leute, die etwas von Interesse zu sagen gehabt hätten wurden wohlweislich erst gar nicht eingeladen und wären vermutlich auch nicht gekommen. Ansonsten konnte Herman mit ihrer Forderung nach einem Hausfrauenentgeld ebenso ihre naiv-ideoloogieverbrämte Weltsicht beweisen wie Thea Dorn, die außer ihren Musterkarrierefrauen nur die Standardantworten des neoliberalen Vokabulars zu bedienen wusste: "Wer soll denn das bezahlen?" und "Eigenverantwortung stärken". Wenn das ein anderer Feminismus ist, wird es wirklich Zeit, ihn endgültig als tot zu erklären und zu Grabe zu tragen.

Nachtrag: Inzwischen hat auch der Spiegel analysiert.
Nachtrag 2: Inzwischen hat mich Leserpost zur Spiegelanalyse erreicht:
"Der Spiegel-Artikel ist ja doof. Das stimmt doch gar nicht so. Ich fand die Dorn fast noch schlimmer als die Hermann. Warum macht der nur Eva runter und zieht nicht ein paar Zitate von der Dorn heraus? Und das soll objektiv sein?"
Nein, natürlich soll das nicht objektiv sein. Schließlich verdankt Dorn einen Gutteil ihrer Prominenz ja der regelmäßigen Veröffentlichung von Artikeln und Schleichwerbung Spiegel und SpiegelOnline.

3 Kommentare:

  1. Interessant, das, so einen Kommentar fast ein Jahr nach 'Veröffentlichung' zu lesen. Die braune Keule, die die werte Frau Dorn damals schwang, schwang sie wohl nicht umsonst.

    Das gibt einem zu denken, wenn man den Nazieinwand immer als Diskussionsstoppmechanismus lesen möchte. Manchmal trifft er einfach zu.

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  2. Thea Dorn spricht oft von Dingen, wovon sie keine Ahnung hat.
    Sie versucht auf Kosten von Evchen Kasse zu machen. Eigene Lösungen hat sie nicht.
    Sie ist nicht ernst zu nehmen.
    Traurig, daß ausgerechnet sie für die Feministen spricht.

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  3. Thea Dorn spricht oft von Dingen, wovon sie keine Ahnung hat.
    Sie versucht auf Kosten von Evchen Kasse zu machen. Eigene Lösungen hat sie nicht.
    Sie ist nicht ernst zu nehmen.
    Traurig, daß ausgerechnet sie für die Feministen spricht.

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