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Montag, 6. November 2006
Interessante Studie
Ein britisches Institut hat den Grad der Ehrlichkeit innerhalb der Bevölkerung ermittelt, neben den Engländern und Walisern eben auch den der Deutschen. Das Ergebnis ist, euphemistisch ausgedrückt, ernüchternd. Es wird gelogen und betrogen, so viel nur eben geht, ein "Gesetzzynismus" habe sich breit gemacht. Interessant sind neben dieser seit längerem bekannten Tatsache (hatte doch Ulrich Wickert noch in den 90er Jahren mit seinem provokanten Buchtitel "Der Ehrliche ist der Dumme" diese These aufgestellt) zwei Dinge: zum einen sind die Westdeutschen deutlich unehrlicher als die Ostdeutschen und zum anderen ist der große Schuldige - die Wirtschaft. Und zwar nicht, weil die Wirtschaft eben die Wirtschaft ist, sondern erst seit der Zeit der großen neoliberalen Reformen. Diese haben zu einer Ellenbogengesellschaft geführt, die sich an den asozialen Praktiken der Unternehmen und Unternehmer orientiert - von Ackermann bis zu den Enronchefs, überall gehen schlechte Vorbilder durch die Medien und beweisen, dass man weiter kommt, wenn man betrügt und sich eben asozial verhält. Ebenso beklagt die Studie den zunehmenden Grad an Ökonomisierung des Privatlebens, besonders drastisch durch die Aufnahme von Ökonomievokabular illustriert. Es ist diese Entwicklung, die Land und Gesellschaft vor die Hunde bringt.
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