Sonntag, 26. November 2006

Frankreich auf Macho-Kurs

Manchmal glaubt man, für die Franzosen sie die Zeit wirklich stehen geblieben. So anno 1805, kurz nach Jena/Auerstedt, als man die Grande Nation unter dem Führer Napoleon war und die beherrschende Weltmacht. Aber auch, wenn es das Nationalgefühl unserer geliebten Nachbarn sicherlich hart ankommt: diese Zeiten sind lange vorbei, spätestens seit dem (verlorenen) Zweiten Weltkrieg. Einen kleinen Teil hat man sich mit dem Atomarsenal erhalten, doch auch das, so sollte man denken, ist seit dem Ende des Kalten Kriegs nicht mehr länger von Bedeutung. Immerhin ist man ja Anfang der 90er auch wieder in die Nato eingetreten. Aber nun rüstet Frankreich ganz massiv sein Atomwaffenarsenal auf. Milliarden im höheren zweistelligen Bereich werden in neue Atom-U-Boote und Langstreckenraketen gesteckt. Wozu?
Trotz massiver Kritik aus Opposition und Bevölkerung spielt Jacques Chirac wieder Weltmacht. Der Weltsicherheit tut es sicher nicht gut, denn es handelt sich um einen klaren Verstoß gegen diverse Abrüstungs- und Atomteststoppverträge. Und dieser Präzedenzfall wird Wasser auf den Mühlen eines Iran oder Nordkorea sein. Wer will ihnen auch ernsthaft unter Verweis auf diese Verträge Atomwaffen verbieten, wenn andere sie so offenkundig brechen?

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