Freitag, 8. Februar 2008

Quo vadis, Spiegel?

Der Spiegel hat Aust nach langen Querelen nun endgültig beurlaubt und eine Doppelspitze eingerichtet; der ehemalige Spiegel-Online-Chef (und größter Boulevardisierer des Spiegels) und ein weiterer Interner; kein Wunder, nachdem man den ARD-Mann abgelehnt hatte. Nun fragt sich: wie geht es weiter? Die Spiegelverkäufe sind drastisch gesunken, darüber hat sogar die BILD berichtet (allerdings in Schützenhilfe für Aust mit völliger Verdrehung der Fakten). Wieder zurück zum kritischen Blatt von einst? Oder weiter das neoliberale, boulevardeske Kampfblatt des publizistischen Mainstreams? Alle Anzeichen weißen auf Letzteres.
Einer der ersten wirklich für die Lösung dieser Frage interessanten Artikel ist der jüngst bei SpOn erschienene "Anti-Neoliberalismus - Unsozial sind immer die anderen". Unter grotesker Verdrehung von Fakten wird dabei der Neoliberalismus verteidigt und ausgerechnet Eckhardt als erster Neoliberaler bezeichnet. Was Neoliberal wirklich ist und bedeutet, erfährt der Leser nicht. Stattdessen gibt es ein Propagandapamphlet der Extraklasse aus der Feder von Christian Reiermann. Es lohnt sich, sich mit dem Unfug auseinanderzusetzen - und fürderhin die Antwort darauf zu haben, warum man den Spiegel besser auch weiterhin nicht liest.

3 Kommentare:

  1. Ehrlich gesagt, ich wollte dem schon einen Blogbeitrag widmen, weil der SPON-Artikel vor Fehlern nur gestrotzt hat - dann bin ich aber zu der Überzeugung gekommen: es muss sich um Realsatire handeln.

    Denn für so durchgeknallt, dass Christian Reiermann sein Geschreibsel ernsthaft glaubt, für so durchgeknallt halte ich ihn nicht. Das geht ja gar nicht.

    Aber unter dem Blickpunkt der Realsatire betrachtet, durch ein amüsanter Artikel.

    So long,

    Crabby Jack

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  2. Eckhard => Ehrhard
    (dt. Bundeskanzler)63-66

    Ansonsten stimme ich inhaltlich voll zu.

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  3. Naja, Spiegelproganda pur geraden.
    Auf Spon:
    1. SPD nickt beim Kindergeld ein
    2.Merkel knöpft sich Erdogan vor

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