Samstag, 18. November 2006

Wie man Druck ausübt und die Demokratie umgeht

Derzeit ist die Debatte, die Bundeswehr auch in den Süden Afghanistans zu schicken, wieder einmal am Überkochen. Darum soll es jedoch gar nicht gehen, sondern um die Methodik, mit der die Briten, Kanadier und besonders die Amerikaner derzeit versuchen, eine Intervention der Bundeswehr über das geltende Mandat hinaus zu erreichen. Unter billigen Vorwänden, anonymen Zitaten und endlosen Konferenzen soll Druck aufgebaut werden. Druck auf Deutschland und andere Länder, die ihre Truppen nicht in die Todeszonen schicken wollen. Die Instrumentalisierung des Todes der Kanadier ist mehr als nur ekelhaft, und man kann sich derzeit noch darüber freuen, dass Jung eine Ausweitung des Mandats kategorisch ablehnt und Berlin den Vorwurf auf das Heftigste dementiert. Man sollte nicht zu optimistisch sein, aber ich schätze die Chancen nicht schlecht ein, dass die Abwehrhaltung echt ist. Eine Umfrage unter den Deutschen hat im Übrigen ergeben, dass 81% gegen eine Ausweitung des Mandats und Einsätze im Süden sind und gerade einmal 17% dafür.

14 Kommentare:

  1. Wenn man Soldaten wohin schickt, dann müssen sie auch kämpfen können... meine Meinung.

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  2. Nicht, wenn es sich dezidiert um einen Einsatz zur Friedenssicherung und zum Aufbau handelt...

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  3. Ja, Frieden im Norden und Krieg im Süden. Denkst du das bleibt immer so. Je mächtiger die Taliban wieder werden... irgendwann trifft das auch den Norden. Also lieber gleich dagegen vorgehen bevor es schlimmer wird.

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  4. Meiner Meinung nach war der Krieg ein Fehler, und man sollte die Truppen abziehen, wie aus jedem fremden Land, in dem die Bundeswehr steht. Deswegen bin ich froh, dass keine deutschen Soldaten sterben. Prinzipiell hast du aber Recht.

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  5. Ich hab ja mal dargelegt wie man das machen könnte. Das was z.Z. läuft hilft nicht. Der Westen pumpt Millionen in Aufbauprogramme und einen Militäreinsatz nur um in spätestens 10 Jahren zu erkennen das man etwas solches nicht gewinnen kann. Das Geld ist futsch, Bürgerkrieg gibts wieder. Einmarschieren, mit 500.000 oder 1.000.000 Soldaten und besetzen, das kann klappen (wobei das die Russen in Afghanistan auch schonmal dachten...)

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  6. Das kann eben nicht klappen, das ist das Problem...

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  7. Warum soll das nicht gehen? Hat bei der Wehrmacht auch funktioniert...

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  8. Ja? Das wäre mir neu. Die Partisanen wurden weder in Frankreich, noch in Jugoslawien, noch in der Ukraine, noch in Weißrussland je besiegt.

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  9. Richtig. Das war mir schon bewusst, allerdings besser unter Kontrolle als im Irak und in Afghanistan. Auch IRA, ETA und RAF haben irgendwann aufgehört obwohl sie nie besiegt wurden. Das wäre womöglich anderswo auch gewesen, allerdings hat die Wehrmacht die Länder relativ schnell wieder verlassen.

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  10. Also, das ist jetzt nur meine Interpretation, aber: die Wehrmacht hätte genauso verloren. Die Lage in Jugoslawien beispielsweise war desaströs, über weite Strecken des Krieges kontrollierte die Wehrmacht keine 20% des Landes, und der Rest war VÖLLIG außer Kontrolle. Da sind die Amerikaner schon besser. Gleiches gilt für das russische Hinterland: das war eine absolute Todeszone. Besatzungen gehen nie gut.

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  11. Das über Jugoslawien ist mir bekannt, da scheint das zu stimmen. Für Russland ergibt sich eine logische Erklärung, die schiere Größe. Das kann nicht gutgehen, außer mit noch viel mehr Truppen.
    Aber andere Länder konnte man Besetzen als genug Truppen da waren. Ich meine nicht das man überall einmarschieren muss, aber wenn man es tut, dann mMn richtig.

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  12. Ich muss dir erneut widersprechen: es lag nicht an der Größe des Raums. Man kann Liechtenstein nicht besetzt halten, wenn die Liechtentensteiner nicht besetzt werden wollen.

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  13. Glaube ich nicht. Warum soll das nicht gehen? Du hast ein paar Beispiele gesagt wo es nicht geklappt hat, allerdings wurden Länder auch schon besetzt und dann beherrscht.

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