Mittwoch, 30. Mai 2007

Ein dicker Hundt, ein sehr dicker

Geradezu widerwärtig gut genährt sogar. Dass die Industrie die Reform der gesetzlichen Unfallversicherung ablehnen würde, war zu erwarten. Wie frech sie dabei vorgehen würde nicht. Dieter Hundt, Arbeitgeberpräsident und Menschenfeind, fordert unter anderem, die Wegeunfallversicherung herauszunehmen. Das würde bedeuten, dass Unfälle auf dem Weg zur Arbeit (der sowieso unbezahlt vollkommen zulasten der Arbeitnehmer geht) vom Arbeitnehmer selbst getragen werden müssten. Das einzige Argument, das Hundt dafür aufbieten kann: die Wirtschaft würde etwa 2 Milliarden Euro sparen. Wie viel das die Betroffenen kostet, ist völlig irrelevant. Dass es die Binnennachfrage weiter abwürgt, weil wieder einmal ein Kostenpunkt und Unsicherheitsfaktor für die Menschen hinzukommt - irrelevant. Dass es vollkommen verwerflich ist, Menschen, die meist zu Hungerlöhnen für einen schuften auf diese Art und Weise weiter zu belasten - irrelevant. Aber Moral, Anstand oder Menschlichkeit sind sowieso schon lange keine Kategorien für die herrschende Klasse wieder - nicht bilanztechnisch qualifizierbar.

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