Montag, 28. Mai 2007

Fundstück

Dieses Gedicht kann man einer Person seiner Nichtschätzung vortragen:

Wichtigstes Körperteil

Ein Mensch, der hatte Langeweile,

da stritten sich die Körperteile

sehr heftig und mit viel Geschrei

wer nun der Chef von ihnen sei.

Natürlich ich, sprach das Gehirn,

sitz ganz oben hinter der Stirn,

bin stets am Denken, muss euch leiten,

bin Nummer eins, wer will’s bestreiten!

Die Beine riefen, halb im Spaße,

gib nicht so an, du Wabbelmasse,

durch uns kann sich der Mensch erst regen,

sich umtun und nach vorn bewegen.

Die Augen riefen: Uns sollte man zum Chef erklären,

wenn wir nicht ständig wachsam wären!

Und plötzlich pfiffen auch die Ohren:

Ohne uns da wär das Gleichgewicht verloren!

Das Herz, die Nieren und die Lunge,

die Nase, Arme als auch Zunge

ein jeder legte schlüssig dar

dass er der Chef vom Ganzen war.

Bevor das Streitgespräch erlosch

furzte jemand: Hei – phffff – ICH bin der Boss!

Haha, wie alle Körperteile lachten

Das Loch, hihi, ihre Späße machten,

doch der Arsch war flugs verdrossen,

hat zielbewusst sich fest verschlossen.

Er dachte starrsinnig bei sich,

hm, die Zeit, sie arbeitet für mich,

wenn ich mich weigere zu scheißen,

werd ich die Macht schon an mich reißen.

Schlaff wurden Ohren, Arme, Beine,

die Galle, sie produzierte Steine,

das Herz, es stockte schon bedenklich,

das Hirn, es fühlte sich ganz langsam kränklich,

doch das Gesäß, es blieb knallhart,

kein Fürzchen entkam ihm leise zart.

Zum Schluss, das sahen’s alle ein:

Der Boss kann bloß das Arschloch sein.

Und die Moral von der Geschicht:

Mit Fleiß und Arbeit schafft man’s nicht!

Denn warum soll die Ritze schwitzen,

wenn weiter man kommt mit aussitzen.

Um Boss zu werden hilft allein

Ein Arschloch von Format zu sein,

das mit viel Lärm und ungeniert

nichts als nur Scheiße produziert!

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