Mittwoch, 30. Mai 2007

Vorstoß der Lebensmittellobby

Wie die Netzeitung analysiert, ist der aktuelle Vorschlag der Lebensmittellobby, die Lebensmittel mit Nährwerten zu kennzeichnen nur ein verzweifelter Versuch, die von Grünen und LiPa geforderte Ampel zu verhindern. Diese wird in GB schon seit langem praktiziert - mit durchschlagendem Erfolg.

5 Kommentare:

  1. Ich möchte mich ja nicht unbedingt mit der Lebensmittellobby solidarisieren... aber ich halte dieses Ampel-System auch nicht unbedingt für den wahren Jakob. Es mag ja gut und richtig sein, dass es möglich ist, bestimmte Lebensmittel in Gruppen nach ihrem Gesundheitsgrad auf wissenschaftlicher Basis zu kategorisieren und und es mag auch ein hehres Anliegen sein, auf diese Weise dem Bürger zu zeigen, was er essen sollte und was besser nicht. Aber, mal ganz ehrlich: Müssen wir uns jetzt schon beim Essen bevormunden lassen? Werden wir nicht schon genug traktiert mit Bevormundungen, angefangen bei solchen Peinlichkeiten wie "Rauchen ist tödlich" auf Zigarrettenpackungen bis hin zu den vielen kleinen gesetzlich festgelegten Gemeinheiten, die man uns immer wieder "zu unserem Besten" unterjubelt? Wenn sich jemand unbedingt von Junk-Food ernähren will oder einfach zu dämlich ist die daraus entstehenden Konsequenzen zu begreifen, dann soll er doch in Gottes Namen fressen bis der Magen reißt. Die Krankenkassen, die sich da angeblich so sehr belastet fühlen (und die ich als eigentlichen Motor hinter all dem Unfug vermute) sind doch sonst auch nicht zimperlich, wenn es darum geht, jemandem Leistungen zu verweigern. Halte ich als Argument für nicht stichhaltig. Nährwerte stehen doch auch jetzt in aller Regel schon auf den Sachen, und dass sie nicht auf dem Obst stehen... nun ja, das fällt den meisten Chips-Junkies ohnehin nicht auf. Warum also dieses ganze Bohei? Bloß weil irgendein dahergelaufener Polit-Primat in weinseliger Laune das Wörtchen "Übergewicht" gemurmelt hat? Wenn dieser prähominide Gartenzwerg mit seinem Gefasel am Ende dafür sorgt, dass sich diese ganzen Kalorienmutterschiffe aufraffen und mir auf Nordic-Walking-Pfosten gestützt beim Joggen schwitzig-watschelnderweise im Wege herumstehen und das nicht vereinzelt (wogegen nichts zu sagen wäre) sondern in guter alter Breitensportmanier - dann komme ich persönlich vorbei und gebe ihm seine Ampel. Und dann hänge ich ihn daran auf... aber vielleicht bevormundet man mich ja rechtzeitig und ich schreibe nur ein Bekennerschreiben. Ohne Tat. Wäre ja auch mal was...

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  2. Im Prinzip gebe ich dir Recht; aber in manchen Fällen - besonders, wo massive Desinformation durch Werbung im Spiel ist - wäre das absolut gerechtfertigt. Der Artikel erwähnt ja auch explizit nicht Chips - dass die ungesund sind, weiß jeder - sondern Cornflakes u.ä., bei dem die Werbung Gesundheit suggeriert.

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  3. Ich wage jetzt allerdings die Frage zu stellen, ob die Werbung nicht trotzdem mächtiger ist als ein paar bunte Punkte. Vielleicht sollte man lieber gegen diese gezielte Desinformation vorgehen und statt weiterer Informationen einfach die bestehenden korrigieren.

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  4. DAS ist natürlich richtig. Wie stellst du dir das vor?

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  5. Selbstverpflichtungen und Vorschläge der Industrie und Lobbys sind immer nur der Versuch, wesentlich weitreichendere Gesetze zu vermeiden. Siehe beispielsweise die angedrohte Ausbildungsplatz-Abgabe. Heute haben wir eine Selbstverpflichtung der Wirtschaft, die das Papier nicht wert ist, auf dem sie steht, und eine Lücke auf dem Ausbildungsmarkt, die über Jahre nicht zu schließen sein wird. Aber über fehlende Fachkräfte jammern, das werden sie hinterher alle können.

    Gruß

    Alex

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