Angesichts der schwarz-gelben Pläne zum Ausstieg aus dem Ausstieg, die selbst von der sonst so wirtschaftsfreundlichen SZ immer wieder kritisiert werden (zuletzt hier), möchte ich mich einmal in dieser Frage klar positionieren und erklären warum. Ich bin gegen Atomkraft. Das hat mehrere Gründe. Ich bin der festen Überzeugung, dass uns spätere Generationen hassen werden für die Atomkraft, und zwar deutlich mehr als für den Schuldenberg, den die BRD angehäuft hat. Schulden sind letztlich Zahlen auf Papier. Der Atommüll strahlt weiter. Aber der Reihe nach.
1) Unsicherheit. Atomkraftwerke sind nicht sicher. Schreckliche Unfälle können passieren, wie das beispielsweise in Tschernobyl passiert ist, die ganze Gegenden für sehr lange Zeit verstrahlen und unzähligen Menschen schwere Schäden zufügen. Die Behauptung, deutsche Reaktoren seien besser und sicherer und könnten deswegen nicht explodieren ist eine Farce, die entweder aus unglaublicher, bornierter Naivität oder aber der berechnenden Lüge entspringt.
2) Müll. Die Atomkraftwerke werfen jedes Jahr tonnenweise Müll auf, für den bis heute, über 50 Jahre nach dem Bau der ersten Kraftwerke, keine Lösung gefunden ist. Das Problem sind dabei nicht einmal die Brennstäbe, die machen den geringsten, wenn auch strahlendsten, Teil aus. Viel mehr Müll entsteht durch Begleiterscheinungen: die Strahlenschutzanzüge der Arbeiter, das schwere Wasser, und und und. Dieser Müll kann nirgendwohin gebracht werden, wo er wirklich weg wäre, und strahl für mehrere hunderttausend Jahre. Allein in diesem Sachverhalt zeigt sich die unglaubliche Verantwortungslosigkeit im Umgang mit Atomkraft. Derzeit lagert man Atommüll teilweise unter offenem Himmel in Sibieren - das kriegt ja keiner mit, zumindest keiner, der irgendwie als wertvoll erachtet würde.
3) Kosten. Atomstrom ist unglaublich teuer. Das merken wir nicht auf der Stromrechnung, auf der Strom aus alternativen Energiequellen sich immer noch teurer ausnimmt. Aber die Atomenergie wurde und wird seit über 50 Jahren stark subventioniert; Monitor hat dies erst letzthin nachrecherchiert. Diese Kosten trägt die Allgemeinheit, die Gewinne behalten die Konzerne. Auch die Kosten für die Müllverwaltung trägt die Allgemeinheit, und diese sind exorbitant. Dazu kommt: Jeder Kraftwerk muss irgendwann abgeschalten werden. Wenn das der Fall ist, steht ein Gebäude in der Landschaft, das teilweise stark verstrahlt ist, in dem der Reaktor steht - kurz, ein gigantischer Haufen Atommüll. Allein das Abbauen eines solchen Kraftwerks nimmt Jahrzehnte stufenweiser Arbeit in Anspruch. Die Technologie dafür ist teuer und aufwändig. Damit kosten Atomkraftwerke noch weit über ihre Laufzeit hinaus und verschlingen noch Unsummen weiterer Gelder - Gelder, für die ebenfalls die Allgemeinheit aufkommt.
4) Nachhaltigkeit. Wie bereits gezeigt, kann man aus der Atomkraft nicht einfach aussteigen. Aus der Solarenergie könnte man das problemlos. Würde unser Land seinen Strom aus Wasserkraftwerken und Windrädern und Solaranlagen beziehen und morgen das perpetuum mobile erfunden werden - man könnte sie abschalten und abbauen. Bei Atomkraftwerken ist das nicht möglich. Sie müssten äußerst aufwändig demontiert werden, und ihr Müll strahlt hunderttausende Jahre und muss konstant überwacht werden, will man nicht größere Umweltkatastrophen riskieren. Das Asse-Fiasko spricht Bände, und wir sprechen über einen Zeitraum, den man noch mit beiden Händen und Füßen abgezählt bekommt.
Gegen diese Argumente kann eigentlich kein Pro-Argument bestehen. In der Debatte kommen sie aber nie vor. Dort hört man stattdessen ständig, es gebe keine Alternativen, oder Atomstrom sei billig. Beides ist gelogen. Beides ist verantwortungslos. Die Atomenergie einzuführen war nie eine objektive Notwendigkeit. Sie war den politischen Umständen des Kalten Krieges geschuldet, weil sich viele Menschen nicht klar machen wollten, welche Pandora-Büchse sie mit ihrem neuen Spielzeug öffneten.
1) Unsicherheit. Atomkraftwerke sind nicht sicher. Schreckliche Unfälle können passieren, wie das beispielsweise in Tschernobyl passiert ist, die ganze Gegenden für sehr lange Zeit verstrahlen und unzähligen Menschen schwere Schäden zufügen. Die Behauptung, deutsche Reaktoren seien besser und sicherer und könnten deswegen nicht explodieren ist eine Farce, die entweder aus unglaublicher, bornierter Naivität oder aber der berechnenden Lüge entspringt.
2) Müll. Die Atomkraftwerke werfen jedes Jahr tonnenweise Müll auf, für den bis heute, über 50 Jahre nach dem Bau der ersten Kraftwerke, keine Lösung gefunden ist. Das Problem sind dabei nicht einmal die Brennstäbe, die machen den geringsten, wenn auch strahlendsten, Teil aus. Viel mehr Müll entsteht durch Begleiterscheinungen: die Strahlenschutzanzüge der Arbeiter, das schwere Wasser, und und und. Dieser Müll kann nirgendwohin gebracht werden, wo er wirklich weg wäre, und strahl für mehrere hunderttausend Jahre. Allein in diesem Sachverhalt zeigt sich die unglaubliche Verantwortungslosigkeit im Umgang mit Atomkraft. Derzeit lagert man Atommüll teilweise unter offenem Himmel in Sibieren - das kriegt ja keiner mit, zumindest keiner, der irgendwie als wertvoll erachtet würde.
3) Kosten. Atomstrom ist unglaublich teuer. Das merken wir nicht auf der Stromrechnung, auf der Strom aus alternativen Energiequellen sich immer noch teurer ausnimmt. Aber die Atomenergie wurde und wird seit über 50 Jahren stark subventioniert; Monitor hat dies erst letzthin nachrecherchiert. Diese Kosten trägt die Allgemeinheit, die Gewinne behalten die Konzerne. Auch die Kosten für die Müllverwaltung trägt die Allgemeinheit, und diese sind exorbitant. Dazu kommt: Jeder Kraftwerk muss irgendwann abgeschalten werden. Wenn das der Fall ist, steht ein Gebäude in der Landschaft, das teilweise stark verstrahlt ist, in dem der Reaktor steht - kurz, ein gigantischer Haufen Atommüll. Allein das Abbauen eines solchen Kraftwerks nimmt Jahrzehnte stufenweiser Arbeit in Anspruch. Die Technologie dafür ist teuer und aufwändig. Damit kosten Atomkraftwerke noch weit über ihre Laufzeit hinaus und verschlingen noch Unsummen weiterer Gelder - Gelder, für die ebenfalls die Allgemeinheit aufkommt.
4) Nachhaltigkeit. Wie bereits gezeigt, kann man aus der Atomkraft nicht einfach aussteigen. Aus der Solarenergie könnte man das problemlos. Würde unser Land seinen Strom aus Wasserkraftwerken und Windrädern und Solaranlagen beziehen und morgen das perpetuum mobile erfunden werden - man könnte sie abschalten und abbauen. Bei Atomkraftwerken ist das nicht möglich. Sie müssten äußerst aufwändig demontiert werden, und ihr Müll strahlt hunderttausende Jahre und muss konstant überwacht werden, will man nicht größere Umweltkatastrophen riskieren. Das Asse-Fiasko spricht Bände, und wir sprechen über einen Zeitraum, den man noch mit beiden Händen und Füßen abgezählt bekommt.
Gegen diese Argumente kann eigentlich kein Pro-Argument bestehen. In der Debatte kommen sie aber nie vor. Dort hört man stattdessen ständig, es gebe keine Alternativen, oder Atomstrom sei billig. Beides ist gelogen. Beides ist verantwortungslos. Die Atomenergie einzuführen war nie eine objektive Notwendigkeit. Sie war den politischen Umständen des Kalten Krieges geschuldet, weil sich viele Menschen nicht klar machen wollten, welche Pandora-Büchse sie mit ihrem neuen Spielzeug öffneten.
Der Kern des Problems ist Punkt 3. "Kosten" sind nämlich eigentlich nur der negative Ausdruck von "bewegtem Geld". Und bewegtes Geld fließt ja nicht nur von irgendjemandem weg, sondern auch zu irgendjemandem hin. Wenn dieser Irgendjemand nun aber entscheiden kann, ob er der Geldbewegung Einhalt gebieten oder sie weiter aufrecht erhalten will - wie wird er wohl entscheiden? Zumal, wenn er selbst derjenige ist, der Argumente gewichten und zulassen oder aus der Debatte verbannen kann? Na?
AntwortenLöschenDu hast noch was vergessen:
AntwortenLöschenAlleine der Uranabbau ist hochgradig gefährlich, Zwar strahlt das Uran nicht so sehr, ist aber hochgiftig. Es kann Radon entstehen. Naja und so bisschen Versuechung um die Uranminen hat man auch noch.
Wenn man also so zynisch ist und behauptet, Atomstrom sei sauber, dann nur und ausschließlich im Kraftwerk. Nicht davor, nicht danach
Vorsicht!
AntwortenLöschenDas sicherlich richtige Argument, dass AKWe nicht einfach so abgebaut werden können (weil sie weiterstrahlen usw), wird die Atomlobby bestimmt auch noch zum "Pro-Argument" ummünzen, nach dem Motto "Wenn abschalten so kompliziert und teuer ist, und da die nun mal schon stehen und laufen..."
Genauso "argumentieren" die ja auch mit dem noch nicht bestehenden Endlager: da ja bereits Unmengen an Müll da sind, muss so oder so ein Endlager gefunden werden, also kann man auch noch mehr Müll produzieren...
Hundertpro machen die das. Aber das ändert nichts an der Richtigkeit.
AntwortenLöschenEinen sehr wichtigen Aspekt finde ich die Behinderung der Regenerativen durch Atomkraft. Auf Grund der fehlenden Flexibilität der Atomkraft ist es de facto kaum noch möglich, die Regenerativen weiter auszubauen. Außerdem blockieren gerade die AKWs an der Küste die Stromleitungen für die Offshore-Windparks.
AntwortenLöschenEs ist also auch ein Systemkonflikt; und gerade da muss doch klar sein, welche Wahl die richtige ist.
Und dieses Thema verdeutlicht nur zu schön das Grundübel unserer Zeit:
AntwortenLöschenEs gibt KEIN Argument dafür, aber wir tun so, als wäre alles gut. Wir sind ja auch alle irgendwann weg und was dann kommt, ist doch wurscht. Hauptsache mein Licht geht an, wenn ich den Schalter umlege.
Weiterhin geht das Uran langsam aber sicher zur Neige! Uran ist ja, wie jedes Element das schwerer ist als Eisen, recht selten. Aber genau da liegt ja der Reiz: nur durch Verknappung der Ressource Uran entstehen die enormen Gewinnspannen. Wind und Sonnenlicht sind kostenlos. Davon werden die nicht reich.
AntwortenLöschenGruß
Tantalos (Asse-Anwohner)
Noch ein "Pro"-Argument:
AntwortenLöschenOhne AKWs würden die ganzen damit verbundenen Arbeitsplätze verloren gehen!!!1
Ich wette, dass das Argument auch noch kommt.