NRW-"Innovationsminister" Pinkwart (FDP) fordert bis 2015 den Anteil der Stipendianten von derzeit rund 3% auf 10% zu erhöhen, indem die Bundesregierung mit bis 300 Euro dotierte Stipendien in großem Umfang schafft, rund 20.000 Neue jährlich auf einen Stand von etwa 125.000 insgesamt. Vorfahrt für Bildung also?
Weit gefehlt, aber das verwundert nicht, wenn man den Absender der Forderung anschaut. Von der FDP kann gar nichts anderes kommen als Klientelpolitik. Die Stipendien sollen einfach für die 10% besten Studenten vergeben werden - natürlich "einkommensunabhängig". Eine Begründung dafür gibt Pinkwart bezeichnenderweise nicht. Welche positiven Auswirkungen diese Reform haben soll, steht in den Sternen. Da sie, wenn ich ihn richtig verstehe, nur bereits Studierenden zugute kommen soll - wie sollte sonst festgestellt werden, ob jemand zu diesen 10% gehört? - werden sie die Studierquote nicht erhöhen. In Deutschland sind die Studiengebühren nicht so abartig, dass breite Bevölkerungsschichten auf Stipendien angewiesen wären, wie z.B. in den USA. Im Endeffekt würde hier Geld zum Fenster herausgeworfen werden, denn wie das jetztige Stipendiensystem auch schon würde es durch den Passus "einkommensunabhängig" auch diejenigen finanziell pushen, die das eigentlich gar nicht nötig haben. Und wenn Papi Millionär ist, wen interessiert es? Die FDP rückt trotzdem noch mal Kohle rüber, Geld, das wir wirklich nicht haben und das an anderer Stelle deutlich besser aufgehoben wäre. In einer allgemeinen Senkung der Studiengebühren zum Beispiel, oder gleich in ihrer Abschaffung.
Dazu kommt, dass dieses "die Besten" extrem aufstößt, das in der gesamten Diskussion um Stipendien immer mitschwingt. Wer stellt denn fest, wer die besten 10% sind? Anhand welcher Kriterien? Seminarnoten? Wer einmal eine Bildungseinrichtung besucht hat sollte eigentlich wissen, wie viel von solchen Noten zu halten ist. Ein Stipendienvorschlag, wie ihn die FDP macht, setzt eine wahre Testeritis voraus, wie sie für Bologna so typisch ist und eigentlich von jedem Kopf mit Sachverstand oder auch nur eigener Erfahrung in dem Bereich klar abgelehnt wird. Aber die FDP hat ja eine lange Tradition darin, Konzepte toll zu finden, die sich ein bisschen an der Realität reiben. Gegen das, was in vielen FDP-Zentralen ausgedacht wird, sind die Kommune-1-68er knallharte Pragmatiker.
Weit gefehlt, aber das verwundert nicht, wenn man den Absender der Forderung anschaut. Von der FDP kann gar nichts anderes kommen als Klientelpolitik. Die Stipendien sollen einfach für die 10% besten Studenten vergeben werden - natürlich "einkommensunabhängig". Eine Begründung dafür gibt Pinkwart bezeichnenderweise nicht. Welche positiven Auswirkungen diese Reform haben soll, steht in den Sternen. Da sie, wenn ich ihn richtig verstehe, nur bereits Studierenden zugute kommen soll - wie sollte sonst festgestellt werden, ob jemand zu diesen 10% gehört? - werden sie die Studierquote nicht erhöhen. In Deutschland sind die Studiengebühren nicht so abartig, dass breite Bevölkerungsschichten auf Stipendien angewiesen wären, wie z.B. in den USA. Im Endeffekt würde hier Geld zum Fenster herausgeworfen werden, denn wie das jetztige Stipendiensystem auch schon würde es durch den Passus "einkommensunabhängig" auch diejenigen finanziell pushen, die das eigentlich gar nicht nötig haben. Und wenn Papi Millionär ist, wen interessiert es? Die FDP rückt trotzdem noch mal Kohle rüber, Geld, das wir wirklich nicht haben und das an anderer Stelle deutlich besser aufgehoben wäre. In einer allgemeinen Senkung der Studiengebühren zum Beispiel, oder gleich in ihrer Abschaffung.
Dazu kommt, dass dieses "die Besten" extrem aufstößt, das in der gesamten Diskussion um Stipendien immer mitschwingt. Wer stellt denn fest, wer die besten 10% sind? Anhand welcher Kriterien? Seminarnoten? Wer einmal eine Bildungseinrichtung besucht hat sollte eigentlich wissen, wie viel von solchen Noten zu halten ist. Ein Stipendienvorschlag, wie ihn die FDP macht, setzt eine wahre Testeritis voraus, wie sie für Bologna so typisch ist und eigentlich von jedem Kopf mit Sachverstand oder auch nur eigener Erfahrung in dem Bereich klar abgelehnt wird. Aber die FDP hat ja eine lange Tradition darin, Konzepte toll zu finden, die sich ein bisschen an der Realität reiben. Gegen das, was in vielen FDP-Zentralen ausgedacht wird, sind die Kommune-1-68er knallharte Pragmatiker.
Heute urteilt das Bundesverfassungsgericht über das Existenzminimum von Kindern.
AntwortenLöschenKommentar des Fernsehjournalisten: Das Bundesverfassungsgericht wird nach Kassenlage des Bundes urteilen müssen.
Die FDP hat das Grundgesetz ausser Kraft gesetzt.
Und sägt weiter am Grundgesetz.
Das so krass...
AntwortenLöschenDiese Aussage von Pinkwart ist doch einfach genial. Zuerst klagt man den Bund komplett aus der Hochschulpolitik raus. Dann führt man Studiengebühren ein und fordert dann, dass der Bund die Stipendien erhöhen soll. Und voila: Man gilt als moderner und fürsorglicher Bildungspolitiker. Und gleichzeitig finanziert der Bund über diesen tollen Umweg (und über BAFöG) teilweise die Universitäten.
AntwortenLöschenWas ich immer wieder interessant finde bei solchen Diskussionen: Wenn es um Studiengebühren geht, dann wird auf das angelsächsische System verwiesen und wie toll es doch dank der Studiengebühren ist. Geht es um einen Aufbau eines ernstzunehmenden Stipendiensystems, dann rufen alle nach dem Staat/Bund, besonders FDP und die Wirtschaftsverbände.
Was für ein Problem haben wir eigentlich? Es fehlt an Geld? Richtig? Na gut kein Problem. Hören wir auf milliardenteure U-Boote an Völkermörderstaaten zu verschenken, und stellen wir rückwirkend Rechnungen an diese Herrschaften aus. Schon ist Kohle da. Mehr als genug. Hören wir auf ein Heer von Besatzern im eigenen Land zu finanzieren(80000 Besatzer auf dem Boden des Besetzten Rests Deutschlands in über 260 Besatzerstandorten) mehr als im Iraq. Hören wir auf einen fremden Unterdrückerkrieg in Afghanistan zu finanzieren, holen wir unsre jungen Soldaten nach Hause. Dies ist nicht unser Eroberungskrieg! Geld ist also genug vorhanden - Steuergeld mit welchem man der Jugend eine Lebens - Chance finanzieren könnte. Wenn wir nur wollten. Aufstehen zum Parlament marschieren, und die Herrschaften bitten nach Hause zu gehen, mehr Bedarf es nicht!!!! Schluß mit dieser pseudodemokratischen Korruptionsvereinigung namens BRD von Wallstreets und Londoner Citys, Gnaden. Lernt den aufrechten Gang – oder vergeßt daß wir Menschen sind.
AntwortenLöschenEs ist einfach nur lächerlich.
AntwortenLöschenDer komplette Koalitionsvertrag geht komplett an der Realität vorbei!!!
Behr Netto vom Brutto? Ja, klar aber dafür mehr Anteil an Versicherungen, private Vorsorge etc...Bildung? Total überbewertet! Wir haben schließlich genügend andere Rohstoffe, die wir nutzen könnten - halt moment nein, dass war ja Saudi-Arabien.
Und Stipendien ändern absolut NICHTS an den Ausstattungen der Universitäten, der Qualität der Lehre etc.
Grundsätzlich finde ich Studiengebühren nicht schlecht. An meiner Hochschule konnte da schon einiges spürbar verbessert werden.
Man verdeutlicht sich vielleicht auch eher den "Wert" seines Studiums. Mir passiert es immer wieder, dass ich mit Leuten über Studiengebühren diskutiere und diese dann darauf aufmerksam machen darf, dass sie für ihre Freizeitgestaltung (z.B. Fitnessstudio, Sportverein etc.) mehr Geld ausgeben, als für ihre Bildung. Ist natürlich kein repräsentativer Schnitt und mir ist bewusst, dass die 500€ für manche schwer aufzubringen sind. Aber, den gedanken finde ich recht interessant.
Viel wichtiger ist doch die Frage der Finanzierung - und zwar nicht für die 10%-Besten-what-so-ever, sondern für alle. Und die Studienkredite sind ja %-mäßig ne Frechheit. Aber auch hier würde ein bedingungsloses Grundeinkommen doch schon einiges bewirken ;-)
Ich bin trotzdem gegen Studiengebühren. Studenten Geld geben, damit sie Studiengebühren zahlen können hört sich nach Gesundheitsfonds an...
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