Von Stefan Sasse
Liebe FDP, lieber CDU-Unternehmerflügel,
ich wollte die Gelegenheit nutzen, um ganz privat danke zu sagen. So unter uns, gewissermaßen. Schließlich stehen wir ja eigentlich auf gegenüberliegenden Seiten des Zauns. Das tun wir auch immer noch, anders hätte ich wahrscheinlich wenig Grund, euch zu danken. Als irgendwie halbwegs rationaler Parteifreund hätte man es mit euch wahrlich nicht leicht.
So aber leistet ihr dem Land gerade einen großen Dienst. Schwellt eure Brust, Freunde. Ihr habt es euch verdient. Man sollte euch eigentlich einen Orden umhängen. Vielleicht werdet ihr jetzt misstrauisch. Was will der olle Kommunist da drüben mit seinen Orden? Keine Bange, der Kommunist ist eh keiner. Auch kein Sozialist, falls euch der Unterschied geläufig ist, was ich aber bezweifle.
Ich danke euch für die exzessive Verwendung des Begriffs "sozialistisch" in der aktuellen Debatte. Würdet ihr, liebe FDP, besonders in Gestalt eures im hohen Drehzahlbereich im Leerlauf rasenden Vorsitzenden, und würdet ihr, lieber Unternehmerflügel der CDU, dieses Wort nicht derzeit so inflationär verwenden, wie ihr es tut - es würde direkt die ganze Legislaturperiode als Kampfbegriff taugen, mit dem ihr jede pragmatische Politik verteufeln und damit weiter die Rezepte aus eurer ideologischen Giftküche ausprobieren könnt.
So aber haben wir alle kein Problem. Ihr schreit so lange "Sozialismus", bis es euch geht wie dem Hirten und dem Wolf. Niemand wird bei dem Wort mehr irgendetwas fühlen. Als Kampfbegriff wird es bald ausgediehnt haben, wenn ihr es nur weiter fleißig in der unqualifizierten Weise verwendet, derer ihr euch gerade befleißigt. Und ganz ehrlich, unter uns, Freunde: daran habe ich keinen Zweifel.
Mit freundlichen Grüßen
Stefan Sasse
Und wenn man jetzt "sozialistisch" gar nicht als beleidigend empfindet? ;-)
AntwortenLöschen@ MARKUS
AntwortenLöschen... dann wird man dich womöglich auffordern müssen nach "drüben" zu gehen - shit, is ja nich mehr, äh - dann schwimm doch nach kuba, wenns dir hier nicht gefällt!