Eine Milliarde Euro will der Bund in das marode Hochschulsystem pumpen. Angesichts überlaufender Unis und zu erwartenden explodierenden Studentenzahlen und der im OECD-Vergleich katastrophal schlechten Akademikerrate keine schlechte Idee, besonders wenn man die nach Geld krebsenden Unis der armen Länder bedenkt. Dummerweise gibt es da eine Partei, die sich CDU nennt und mit Anette Schavan eine der denkbar ungeeignetsten Personen auf den Thron der Kultusministerin gehievt hat. Diese sieht sich nämlich gerne als elitäre Forschungsministerin (ohne irgendwem groß aufzufallen) und teilt das Geld wie folgt: 300 Millionen für die Lehre, 700 Millionen für die Forschung. Der Löwenanteil des einen wie des anderen Betrags fließt dabei nach BaWü und Bayern, was bei der Herkunft Schavans und den Machtzentren der Union niemanden verwundern muss. Rondo.
Einmal abgesehen, dass dieses Einmalprojekt die erwarteten Mehrkosten von rund 2,4 Milliarden JÄHRLICH nicht einmal ansatzweise kompensieren kann, wird mit der Vernachlässigung der Lehre zugunsten der Forschung der Elitenwahn nur auf eine neue Spitze getrieben. Schavan liebt es, sich im Renommee der Spitzenforschung zu sonnen, und in der Tat verkauft sich internationales Ansehen in einigen Spitzenbereichen deutlich besser als eine gute Lehre. Aber so, wie die Unis derzeit vor die Hunde gehen - Zustände, die künftig auch noch bezahlt werden sollen - wäre eine stärkere Konzentration auf die Lehre und die Verbesserung der Zustände mehr als angebracht. Besonders wenn man bedenkt, wie in den armen Ländern die Unis händeringend nach Geld suchen und die Berliner Kaltschnäuzigkeit hier noch mehr Wüste schafft als ohnehin bereits vorhanden ist. Aber das Weltbild der CDU sieht wohl vor, sich und das Geld für den Süden, die SPD für den Westen und Gott für den Rest der Bundesrepublik einzusetzen.
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