Mittwoch, 18. Oktober 2006

Der Hort des Konservatismus...

...ist nicht, wie man vielleicht annehmen sollte, die süddeutsche Provinz, sondern vielmehr das gelobte Gods own country, die USA. Dort schlagen die Wellen wieder einmal hoch. Wie immer geht es um Sex. Was bei uns nicht mehr als ein Kopfschütteln und einen Kommentar über die Jugend von heute eintragen würde, avanciert in den Vereinigten Staaten zum Seite-1-Aufmacher eigentlich seriöser Zeitungen. Worum es geht? Um einen neuen Tanz: "Freaking". Der ist zwar bereits seit zwei oder drei Jahren in Musikvideos zu sehen, den Sittenwächtern aber erst jetzt aufgefallen. Grund für die Hysterie ist die Beschreibung, die sowohl Gegner als auch Fans benutzen: "Sex in Kleidern". Tatsächlich reiben sich die Gesäße bei diesem Tanz stark aneinander, der Bewegungsablauf gemahnt an den Geschlechtsverkehr, wie man auch im auf SpiegelOnline verlinkten YouTube Video gut sehen kann. Diverse Schulen haben aus diesem Grund alle Parties pauschal verboten, Scharen von Eltern vergeben Hausarrest und die angewiderten Direktorinnen sprechen von "Pornographie". Ebenfalls entlarvend für den christlich-fundamentalistischen Konservatismus, den die US-Amerikaner so gern pflegen ist die Aussage, die Bewegungsabläufe gehörten ins Ehebett und nicht auf die Tanzfläche.

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