Samstag, 7. Oktober 2006

Wider die Arbeitslosen!

Die CDU hat einmal mehr ihre Truppen zur Offensive gegen die aufgestellt, die sich nicht mehr wehren können: die Arbeitslosen. Der Vorschlag: ab sofort sollten die bisherigen Leistungskürzungen bei Verweigerung eines Jobangebots nicht mehr von den Fallmanagern eben von Fall zu Fall entschieden und verhängt werden, sondern einfach sofort rechtsgültig werden. Gleichzeitig soll die Dauer und Schärfe der Sanktionen ausgeweitet werden.
Abgesehen davon, dass dies beinahe schon verfassungswidrig ist, kommen ganz andere Zweifel hoch. Dass die herrschende Klasse versucht, die Beherrschten sich in endlosen Kämpfen gegeneinander aufreiben zu lassen und damit auch weitestgehend Erfolg hatte, steht außer Zweifel. Arbeitslose gegen Arbeitshabende, Facharbeiter gegen Ungelernte, Männer gegen Frauen, Chefs gegen Unterchefs, Angestellte gegen Beamte, usw. Auf diese Art und Weise werden sich die Entrechteten niemals zusammenfinden, um wie in Frankreich Großproteste gegen die asoziale Politik der Regierung aufzustellen.
Nun soll also wieder einmal gegen die Arbeitslosen vorgegangen werden, nachdem die Gesundheitsreform zum großen Rundumschlag gegen alle Habenichtse ausgeholt hatte. Die totale Entrechung der Menschen durch diese Reform erreichte damit einen neuen Höhepunkt. Als Mitmenschen anerkannt werden sie ohnehin längst nicht mehr.

Nachtrag: Inzwischen hebt sich sachte Kritik aus SPD und DGB.

14 Kommentare:

  1. Und die Entscheidung ist gut so! wenn du mal mehr Fakten schreiben würdest und nicht eine Halbwahrheit und dann nur noch blabla schreiben würdest, dann würdest des vllt. auch checken!
    Halbwahrheit: Es handelt sich nicht um irgendeinen Job sondern um einen zumutbaren!

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  2. Also um irgendeinen. Hallo, es gab bereits ernsthafte Diskussionen darüber, ob Prostitution für Frauen ein zumutbarer Beruf ist! "Zumutbar" ist ein Gummiparagraph...

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  3. Dies halte ich für ein Gerücht! Zumutbar mag zwar ein Gummiparagraph sein, aber wer Arbeitslos ist und ein Jobangebot bekommt und dieses nicht annimmt, demjenigen gehört sein Geldzuschuss gekürzt... und zwar soweit bis er es für Notwendig hält den Job anzunehmen.

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  4. Jaja, wir kennen das ja schon. Du siehst in allem und jeden irgendwas gegen Arme. Was soll denn jetzt schon wieder an der (beschissenen) Gesundheitsreform unfair sein?

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  5. Die "Stärkung der Eigenverantwortung", die letzten Endes nur auf erhöhte Kosten rausläuft, die Arbeitslose nicht tragen können?

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  6. Warum sollten sie das nicht können? Es gibt heut zu Tage nunmal überall eine verstärkte Verlagerung auf so etwas (siehe auch private Altersversorgung). Das können sich auch Arbeitslose leisten, wenn es denn drauf ankäme. Auserdem, was für genaue Mehrkosten verstecken sich denn unter deiner Aussage?

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  7. Ich hab die Gesundheitsreform nicht gelesen oder so, deswegen kann ich dir leider kein Beispiel geben. Aber "Stärkung der Eigenverantwortung" ist ein Euphemismus für Kostenerhöhung, da wirst du mir ja wohl zustimmen, oder?

    Und was "Stärkung der Eigenverantwortung" und Arbeitlosengeld angeht: es geht eben nicht! Hartz IV sieht vor, dass größere Ersparnisse (wie eben solche für's Alter) aufgebraucht werden, bevor es ALG II gibt. Und davon mal abgesehen: mit 425 Euro die medizinischen Kosten, die Vorsorgekosten und weiß nicht alles selber tragen? Das soll wohl ein Witz sein.

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  8. Ja, das aufbrauchen der Ersparnisse finde ich auch richtig.
    Ja, dann muss man aber vielleicht auch sehen ob man für alles zum Arzt rennt oder auch nicht.
    Ich hab den Reformentwurf auch nicht gelesen, aber sollte es zu definitiven Mehrbelastungen kommen muss man die ja wohl erstmal sehen und noch hab ich davon nichts gehört.

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  9. Divide et impera ... und wieder einmal sehen wir, dass wir besser sind als die abtrünnigen Westfranken... sogar darin...:)

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  10. Besser bekannt als "Franzosen" ... ;)

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