Sonntag, 1. Oktober 2006

Bahn frei zur Börse!

Dass die Bahn an die Börse will, ist alles andere als ein Geheimnis. Inzwischen ist der Bahngang wie die Gesundheitsreform eine Art Prestigeobjekt für die Große Koalition geworden. Doch wie genau er aussehen soll, das steht in den Sternen. Während Tiefensee und Mehdorn natürlich gerne alles privatisieren würden, samt Netz also, gibt es Lösungen für ein Netz, das beim Bund verbleibt, damit die Bahn ihre Konkurrenten nicht diskriminieren kann, eine Teilprivatisierung des Distributionsteils des Konzerns und so fort. Einig sind sich alle nur über eines: die Bahn wird privatisiert. Mit welchem faulen Kompromiss auch immer.

18 Kommentare:

  1. Die Bahn ist, wie unser Strassennetz, die öffentlichen Gebäude und das übrige Staatseigentum, nicht das Eigentum der Regierung oder der Politiker!
    Alles Staatseigentum - bis hin zur Goldreserve der Bundesbank - ist einzig und allein UNSER Eigentum!!!

    Und ich bin der Meinung, das keine Regierung das Recht hat, unser Eigentum zu verkaufen!!! Oder irgendeinem Maut-Unternehmen irgendwelche Gebühren-Rechte zu übertragen und uns damit für die Nutzung UNSERES EIGENTUMS bezahlen zu lassen.

    In der "Privatisierung" (ein anderes Wort für "Verkauf"!) der Bahn sehe ich einen echten Diebstahl an UNSEREM Eigentum, und damit einen Diebstahl an jedem Einzelnen von uns Bürgern!!! Die Bahn wurde von uns bezahlt - wer sie verkauft ist ein Dieb, bzw., da es sich um die Bundes-Regierungs-Junta als Täterin handelt, eine Verbrecher-Bande!
    Wählt diesen Haufen etablierter, macht- und geldgeiler Polit-Geier endlich ab!

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  2. Darüber lässt sich natürlich streiten (wobei ich auch kein Fan vom Börsengang der Bahn bin). Ich möchte nur eine Sache zu denken geben:
    Das ist UNSER Eigentum, richtig. So etwas kostet Geld, dass muss in Schuss gehalten werden. Wer macht das? Der Staat mit UNSEREM Geld. Der Staat hat zur Zeit nicht ausreichend Geld. Von wem holt sich der Staat dann zur Not das Geld? Genau, von uns über höhere Steuern. Vielleicht sollte man das auchmal bedenken.

    Das mit der Maut stimmt so nicht. Sehr wohl haben Unternehmen das Recht Maut zu erheben sobald sie einen Straßenabschnitt verwalten. Denn dann sind sie auch dafür in der Pflicht... Erneuerung, Sicherung usw. was alles Geld kostet. Das ist dann deren Eigentum.

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  3. Eben, deshalb verkauft man auch keine Straßen, Schienen etc. Wenn so etwas gemacht wird, dann müsste das Geld theoretisch direkt an die Bürger ausbezahlt werden (denn denen gehört es). Und ja, dann steigen halt die Scheißsteuern. Aber das Straßensystem bleibt staatlich und in Schuss!

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  4. Und warum das Geld auszahlen und dann wieder einsammeln? Es lebe noch mehr Gesetze und noch neuere Steuern. Wo liegt darin bitte der Sinn? Willst du jedem Bürger 100€ überweisen die du ihm danach wieder wegnimmst?
    "Aber das Straßensystem bleibt staatlich und in Schuss!"
    Na davon sieht man an manchen Stellen leider zu wenig, wobei in letzter Zeit ja wieder einiges gearbeitet wird.

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  5. Ich wollte mit der Undurchführbarkeit des Plans auch nur aussagen, dass das Zeug nicht verkauft werden darf/soll/kann.

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  6. Dann lieber die Steuern hoch? Da kenn ich viele die anderer Meinung sind.
    Welche Steuern sollen denn steigen? Einkommenssteuer? Gewerbesteuer? MwSt? Tabaksteuer? Was ist angemessen?
    Wenn das Schienensystem allen gehört ja wohl eine Steuer die alle betrifft, also die MwSt, findest du nicht? Die trifft dann deiner Meinung nach die Arbeitslosen wieder zu hart...

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  7. Wäre aber vernünftig, so gesehen. Das Problem ist, dass die Lasten einfach komplett falsch und ungerecht verteilt sind.

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  8. Und warum sind die Lasten ungerecht verteilt. Ich lasse mit mir argumentieren das manche vom Staat (Infrastruktur, Polizei, Juristisches System, usw.) mehr profitieren als andere. Allerdings wäre es doch dann sinnvoll dies erst einmal herauszufinden wer im Durchschnitt wie sehr profitiert. Das ist durchaus machbar, wenn auch aufwendig (ich meine ein Kanadier hat jetzt berechnet welchen ökologischen Geldwert ein Hektar Wald in Kanada hat). Auf dieser Grundlage könnte man dann für verschiedene Bevölkerungsgruppen (klassifiziert nach was eine Zuteilung am fairsten macht) unterschiedlich besteuern. Eine Verteilung der Lasten nach dem Einkommen ist nämlich in keinem Falle gerecht.

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  9. In keinem Fall würde ich so nicht sagen. Nehmen wir mal als Beispiel einfach einen durchschnittlichen BWL-Studenten. Nennen wir ihn Manfred. Nach Ende des Studiums (mit inzwischen 500 Euro Gebühr) wird Manfred Manager. Manager Manfred verdient als Manager eines durchschnittlichen Unternehmens deutlich mehr als die meisten seiner Angestellten. Zumindest de jure bezahlt er mehr Einkommenssteuern als diese. Nach deiner Definition wäre dies ungerecht. Doch: selbst mit Studiengebühren in Höhe von zehntausend Euro wären seine Studienkosten nicht beglichen, weswegen der der Gesellschaft etwas schuldet - und das wird eben durch diesen Ausgleich bewerkstelligt.
    Gleiches gilt für ein Wort, das heute furchtbar aus der Mode gekommen ist und das man Manager Manfred vermutlich erst erklären müsste: Solidarität. Er verdient mehr als andere, wahrscheinlich sogar wesentlich mehr. Diese anderen jedoch sind die Grundlage seines Reichtums. Ohne diese oft minderbezahlten Leute würde Manager Manfred niemals sein Gehalt erlangen. Deswegen ist ein steuerlicher Ausgleich durchaus gerecht.

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  10. Was ist das für eine Argumentation du Vollhubertus? Dann müsste jeder Student sein Studium ja voll abgelten, auch du! Dann will ich dein streben nach Gerechtigkeit nochmal hören.
    Des weiteren: Wo liegt darin die Logik? Die Leute sollen für ihr Studium bezahlen. Aber gegen private Bildung sein. Bevor ich mir eine imaginäre Schuld gegenüber der Gesellschaft auflade zahle ich lieber gleich für mein Studium. Wem hätte ich also nachher noch rechenschaft in Form von Steuern abzulegen?
    Und als ob das mit dem studieren verfplichten würde. Schon mal dran gedacht das vielleicht viele geistig zu so etwas nicht in der Lage sind? Sollen wir denen gegenüber ein schlechtes Gewissen haben und dafür zahlen da sie nicht so viel verdienen? Sie können halt auch nicht so viel wie wir!
    Zur Solidarität: Ich habe gerade keine Zeit auf deine Niwolose Polemik einzugehen, deswegen mach ichs kurz.
    Schon mal dran gedacht das man nicht unbedingt allen gegenüber solidarisch sein möchte. Ich kann dir große Teile unserer Gesellschaft nennen die mMn nichts von meinen Geld in nur irgendeiner Form verdient haben!

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  11. Sicher, aber Einzelfallentscheidungen sind nicht machbar und wären auch nicht gerecht, weil deutlich zu subjektiv. Und ich bin absolut gegen ein Bezahlstudium! Die Schuld gegenüber der Gesellschaft wird später durch höhere Einkommenssteuern ja wieder ausgeglichen.

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  12. Ja also was erzählst du dann für einen Unsinn? Warum sollte man nicht privat studieren dürfen? Du widersprichst dir immer wieder selber!
    Du willst doch auch keine Schulden machen wenn du es umgehen kannst. Vielleicht wollen manche einfach keine Schuld der Gesellschaft gegenübher haben, schonmal daran gedacht. Diese studieren dann privat.
    Des weiteren würde ich mich nach einem Studium an einer öffentlichen Uni auch nicht verpflichtet fühlen. Wieso auch. Wer nicht studieren kann, warum auch immer. Pech. Es ist einfach mal nicht alles gerecht und das kannst du mit Steuern auch nicht ändern. Fühlst du dich jetzt auch den Armen in Afrika verpflichtet? Die können auch nicht studieren und haben vielleicht noch nicht mal was zu essen...
    Höhere Einkommensteuer wegen Studium. Dann fangen wir da bei Beamten mit 42% an würd ich vorschlagen, die haben ja alle studiert und eine Schuld abzutragen!

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  13. Halt! Die Kosten eines Studienplatzes lassen sich durch Studiengebühren kaum finanzieren, dafür sind sie zu hoch. Jede Uni braucht Unterstützungsgelder. Darauf will ich raus. Deswegen sollte Studieren als solches nichts für den Studenten kosten, da er die Kosten für das Studium später wieder über die Steuern "zurückerstattet". Selbst deine Uni erhält ja Fördergelder vom Staat, trotz Privat und Gebühr und weiß nicht was.
    Davon abgesehen haben Lehrer studiert, mitnichten alle Beamte.
    Ich fühle mich den Armen in Afrika nicht direkt verpflichtet. Ich bin der Meinung, dass die ehemaligen Kolonialmächte diesen gegenüber verpflichtet sind, weswegen auch entsprechende Hilfe zu leisten durchaus gerechtfertigt ist.

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  14. Is ja schon recht, dass diejenigen die mehr verdienen auch mehr Steuern zahlen, auch wenn es proportional mehr ist. (Für diejenigen dies net so ganz mit Steuern drauf haben: Einer der 100.00p.a. verdient hat einen Duerschnittlichen Steuersatz von 42% und einer der 15.000p.a. verdient hat einen durchschnittlichtn Steuersatz von 20%)
    Damit kann man sich ja abfinden, aber warum müssen denn die die viel zahlen immer mehr zahlen und die unten sollen immer weniger zahlen? ist das Gerecht?

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  15. Es geht doch gar nicht um immer mehr. Es geht darum, dass die Spitzensteuersätze nicht dauernd gesenkt und die untersten nicht erhöht werden sollen. Dann ist das gerecht. Von einer Senkung hat niemand was gesagt. Ich bin gegen Steuersenkungen.

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  16. Ich bin für einen einheitlichen Steuersatz oder Flat-Tax wie ihn Kirchhoff genannt hat. Da zahlt man mehr sobald man mehr verdient. Das ist mMn gerecht genug!

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  17. Wie gesagt, da sind wir unterschiedlicher Meinung.

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