Donnerstag, 27. Juni 2013

Best of - Zitate von Polit-Aussteigern

Die ZEIT hat einigen Politikern, die dieses Jahr den Bundestag endgültig verlassen, einen Fragebogen zugeschickt. Teilweise kommen da echte Brüller oder interessante Sachen rum. Die Highlights auf Deliberation Daily.

Dienstag, 25. Juni 2013

Wann Medien als vierte Gewalt fungieren

Wolfgang Michal und Frank Lübberding haben eine interessante Debatte darüber in Gang gesetzt, ob Medien überhaupt als “vierte Gewalt” gesehen werden können oder ob sie nicht einfach ständig das Fazit vom “schön, dass wir darüber geredet haben” reproduzieren, ehe sie den nächsten Skandal aufgreifen oder schaffen. Tatsächlich scheint es so, als ob das größte Problem, wie Michal es anspricht, die mangelnde Verantwortlichkeit von Medien “in the long run” ist. Nur, wie verbesser man das? Sehen wir uns an, wie Medien überhaupt als vierte Gewalt fungieren können.

Weiter geht's auf Deliberation Daily.

Montag, 17. Juni 2013

Warum Skandale an Obama einfach abzuperlen scheinen

Das Göttinger Institut für Demokratieforschung hat sich mit der Frage befasst, warum Obama scheinbar keinen Schaden aus den Skandalen von Benghazi über die IRS hin zu der NSA nimmt und kommt zum Schluss, dass er zu sehr als Projektionsfläche für ein besseres Amerika diene und von seinen Anhängern, die er mit den Skandalen enttäuscht, apologetisch in Schutz genommen wird. Während dieses Phänomen zweifellos vorhanden ist, übersehen die Göttinger wenn sie nach den Ursachen für den ausbleibenden breiten Druck auf Obama fragen dabei meiner Meinung nach den springenden Punkt.

Donnerstag, 13. Juni 2013

Warum der Keynesianismus die bessere Wahl ist (nicht, was ihr denkt)

Der große Konflikt zwischen den Wirtschaftswissenschaften hat nicht nur Eingang in die Popkultur gefunden, wo Keynes und Hayek gegeneinander rappen. Kaum eine wissenschaftliche Disziplin konnte sich in den letzten Jahrzehnten so stark aus dem akademischen Elfenbeinturm lösen und das Leben und Streben von Millionen und Milliarden Menschen so sehr beeinflussen wie die Wirtschaftswissenschaften. Von der Euro-Krisenpolitik über die Abenomics hin zur Dollarpolitik der Fed kämpfen die Ökonomen in der politischen Arena um die Richtigkeit ihrer Ideen. Es wird kaum einen regelmäßigen Leser überraschen, dass ich eher Keynes als Hayek oder Friedman zuneige, aber es gibt dafür einen relativ simplen Grund, der viel zu wenig Aufmerksamkeit erfährt.

Montag, 10. Juni 2013

Die Herrschaft der Experten bedroht nicht nur die Parlamente

Die Rolle von Experten im Gesetzgebungsprozess ist in den letzten Jahren mehrmals irrlichtartig in der öffentlichen Debatte aufgeleuchtet und danach schnell wieder verschwunden, ob dies nun die dubiose Entscheidung Guttenbergs war, den Gesetzesentwurf der Einfachheit gleich von einer auswärtigen Kanzlei schreiben zu lassen oder ob es die Beratung der EU-Institutionen in Sachen Griechenlandbailout ist, die hauptsächlich von denen geleistet wird, die Anlagen dort haben, aber eben auch dien Fachkenntnis.

Mittwoch, 5. Juni 2013

Der Tod des Einzelhandels – nicht nur das Internet ist schuld

In der FAZ steht heute ein melancholisches Stück über den Untergang der Einzelhändler und ihrer Ladengeschäfte in der Fußgängerzone. Der Rückgang an diesen Läden beträgt längst Zahlen im höheren zweistelligen Prozentbereich, eine Entwicklung, die sich eher noch verschlimmern dürfte. Als Hauptschuldiger wird häufig das Internet ausgemacht – günstige Preise und kostenloser Versand in den Onlineshops erlauben den Händlern vor Ort keinen echten Wettbewerb mehr. Doch der Online-Einkauf ist nicht der einzige Grund, der zu dem Ladensterben führt. Er ist allerdings die Hauptursache, daran kann kein Zweifel bestehen. Für viele Branchen gibt es überhaupt keinen Grund, noch anderswo einzukaufen. Der aktuelle Niedergang der Einzelhändler folgt einem anderen, praktisch nicht diskutierten Niedergang, der mit diesem eng zusammenhängt: dem der Lebensmittel-Einzelhändler, der berühmten “Tante-Emma-Läden”. Früher gab es von denen noch ziemlich viele, kleine Klitschen, in denen man Lebensmittel, Zigaretten, vielleicht auch Zeitschriften und anderen Kleinkram bekam. Kinder nutzten ihn für den Erwerb von Süßigkeiten. Diese Läden existieren heute fast nicht mehr, sie wurden verdrängt. Nicht vom Internet, sondern von den Discountern – Aldi, Lidl, Penny, Rewe, Edeka und Co. Gegen diese Giganten besteht praktisch niemand.

Dienstag, 4. Juni 2013

Wenn der Lärm die Fakten übertönt

2002 fand der Politologe Larry Bartels in seiner bahnbrechenden Studie heraus, dass sich Menschen in ihren Ansichten dramatisch von ihren Anschauungen leiten lassen und dass Fakten einen überzeugten Parteigänger nicht umstimmen können, sondern eher in seiner Ansicht bestärken – die “truth-feedback”. Er untersuchte das anhand der Einstellung von den Democrats zuneigenden Personen, die 1988 nach ökonomischen Fakten befragt wurden und schlicht verleugneten, dass Inflation und Arbeitslosigkeit gesunken waren – weil sie damit Ronald Reagan’s Programm als funktionierend anerkennen müssten. Doch eine neue Studie ergänzt diese Ergebnis um eine weitere wichtige Erkenntnis: die Leute glauben gar nicht, was sie sagen.