Die vorläufigen Wahlergebnisse aus dem Saarland, Thüringen und Sachsen sind da. Bar tiefergehender Sachkenntnis reihe ich mich einfach mal in die wilden Spekulationen ein und lade euch alle ein, euch in den Kommentaren zu äußern und eure eigene Meinung kundzutun.
Zuvordererst: die drei Landtagswahlen haben auf die Bundestagswahl meiner Meinung nach keinen besonderen Effekt. Die Ankündigung Volker Kauders, auf keinen Fall ein Revival der Rote-Socke-Kampagne machen zu wollen, spricht Bände, denn die CDU weiß um ihre strukturelle Schwäche, die auch in den Landtagswahlen deutlich zum Vorschein kam. Lay low scheint das Prinzip der Union zu sein, und vermutlich aus deren Perspektive gerade auch das vernünftigste.
Sachsen
In Sachsen ist die Situation recht übersichtlich. Die CDU hat ihre starke Stellung unter Blockflöte Tillich bewahrt, die FDP kräftig zugelegt, es reicht für schwarz-gelb. Die SPD bleibt weiter abgeschlagen unter ferner liefen, die LINKE liegt zwar vor ihr, ist aber auch recht schwach und die NPD konnte zwar mit Verlusten aber doch erneut in den Landtag einrücken - ihr Ziel ist erreicht, Konsequenzen wird dies aber kaum haben, da es einen Totalboykott der anderen Parteien gegen die NPD gibt. Alle Zeichen stehen in Sachsen auf schwarz-gelb, auch wenn Tillich die Möglichkeit einer Großen Koalition andeutet - diese macht wenig Sinn, wenn die CDU im Bund auf schwarz-gelb schielt, denn im Bundesrat eine Koalition mit der Partei eingehen zu wollen, die dann höchstwahrscheinlich oppositionell ist und blockieren kann, noch dazu mit einem so lächerlich niedrigen Ergebnis, macht wenig Sinn. Ich denke, in Sachsen wird die Regierungsbildung am Schnellsten abgeschlossen sein.
Thüringen
Dieter Althaus hat über 11 Prozentpunkte verloren, die herbste Niederlage der CDU von allen dreien. Die LINKE ist ordentlich gestärkt und deutlich vor der SPD, während den Grünen der Wiedereinzug in den Landtag gelungen ist. Rechnerisch gibt es derzeit eine rot-rote Mehrheit; diese verfügt aber nur über einen Sitz. Wenn es hier zu einem Linksbündnis kommt, was keinesfalls ausgemacht ist, wird dies auf die eine oder andere Art die Grünen einschließen, da Opposition der Grünen gegen eine Rot-rote Regierung nur sehr wenig Sinn macht, bedenkt man die großen Überschneidungen.
Althaus versucht nun verzweifelt die SPD für eine Große Koalition zu gewinnen, aber die wäre blöd, das zu machen. Sie hat die Chance, aus der LINKEn das Ministerpräsidentenamt herauszuschinden, obwohl sie fast 10 Prozentpunkte schlechter abgeschnitten hat und sich damit eine starke Position für den wahrscheinlichen Fall einer Wahlniederlage im Bund zu sichern. Hier wird sich in den nächsten Tagen und Wochen einiges bewegen, genaue Voraussagen sind kaum möglich, außer einer: die FDP wird definitiv keine Rolle spielen.
Saarland
Im Saarland hat die Linke über 21% erreicht - dank Lafontaine. Das dürfte seine Stellung als Parteichef deutlich festigen und ein Signal für den Bundestagswahlkampf sein, denn die LINKE hat damit erstmals große Macht in einem westdeutschen Flächenstaat errungen. Im Kleinsten, zugegeben, aber immerhin.
Welche Regierung hier bald herrschen wird ist aber fraglich. Die CDU hat zwar massiv verloren, die SPD aber ebenso, und rot-rot-grün hätte nur eine knappe Mehrheit. Zusätzlich sind die persönlichen Geflechte hier undurchsichtig und von alten Rivalitäten und Eitelkeiten geprägt. Wie auch in Thüringen wird es interessant werden. Im Interesse der SPD ist eigentlich ein Linksbündnis.
Eure Meinung?
Zuvordererst: die drei Landtagswahlen haben auf die Bundestagswahl meiner Meinung nach keinen besonderen Effekt. Die Ankündigung Volker Kauders, auf keinen Fall ein Revival der Rote-Socke-Kampagne machen zu wollen, spricht Bände, denn die CDU weiß um ihre strukturelle Schwäche, die auch in den Landtagswahlen deutlich zum Vorschein kam. Lay low scheint das Prinzip der Union zu sein, und vermutlich aus deren Perspektive gerade auch das vernünftigste.
Sachsen
In Sachsen ist die Situation recht übersichtlich. Die CDU hat ihre starke Stellung unter Blockflöte Tillich bewahrt, die FDP kräftig zugelegt, es reicht für schwarz-gelb. Die SPD bleibt weiter abgeschlagen unter ferner liefen, die LINKE liegt zwar vor ihr, ist aber auch recht schwach und die NPD konnte zwar mit Verlusten aber doch erneut in den Landtag einrücken - ihr Ziel ist erreicht, Konsequenzen wird dies aber kaum haben, da es einen Totalboykott der anderen Parteien gegen die NPD gibt. Alle Zeichen stehen in Sachsen auf schwarz-gelb, auch wenn Tillich die Möglichkeit einer Großen Koalition andeutet - diese macht wenig Sinn, wenn die CDU im Bund auf schwarz-gelb schielt, denn im Bundesrat eine Koalition mit der Partei eingehen zu wollen, die dann höchstwahrscheinlich oppositionell ist und blockieren kann, noch dazu mit einem so lächerlich niedrigen Ergebnis, macht wenig Sinn. Ich denke, in Sachsen wird die Regierungsbildung am Schnellsten abgeschlossen sein.
Thüringen
Dieter Althaus hat über 11 Prozentpunkte verloren, die herbste Niederlage der CDU von allen dreien. Die LINKE ist ordentlich gestärkt und deutlich vor der SPD, während den Grünen der Wiedereinzug in den Landtag gelungen ist. Rechnerisch gibt es derzeit eine rot-rote Mehrheit; diese verfügt aber nur über einen Sitz. Wenn es hier zu einem Linksbündnis kommt, was keinesfalls ausgemacht ist, wird dies auf die eine oder andere Art die Grünen einschließen, da Opposition der Grünen gegen eine Rot-rote Regierung nur sehr wenig Sinn macht, bedenkt man die großen Überschneidungen.
Althaus versucht nun verzweifelt die SPD für eine Große Koalition zu gewinnen, aber die wäre blöd, das zu machen. Sie hat die Chance, aus der LINKEn das Ministerpräsidentenamt herauszuschinden, obwohl sie fast 10 Prozentpunkte schlechter abgeschnitten hat und sich damit eine starke Position für den wahrscheinlichen Fall einer Wahlniederlage im Bund zu sichern. Hier wird sich in den nächsten Tagen und Wochen einiges bewegen, genaue Voraussagen sind kaum möglich, außer einer: die FDP wird definitiv keine Rolle spielen.
Saarland
Im Saarland hat die Linke über 21% erreicht - dank Lafontaine. Das dürfte seine Stellung als Parteichef deutlich festigen und ein Signal für den Bundestagswahlkampf sein, denn die LINKE hat damit erstmals große Macht in einem westdeutschen Flächenstaat errungen. Im Kleinsten, zugegeben, aber immerhin.
Welche Regierung hier bald herrschen wird ist aber fraglich. Die CDU hat zwar massiv verloren, die SPD aber ebenso, und rot-rot-grün hätte nur eine knappe Mehrheit. Zusätzlich sind die persönlichen Geflechte hier undurchsichtig und von alten Rivalitäten und Eitelkeiten geprägt. Wie auch in Thüringen wird es interessant werden. Im Interesse der SPD ist eigentlich ein Linksbündnis.
Eure Meinung?