Sonntag, 27. September 2009

Let's güllner

Irgendwie wird güllnern hier zum Synonym für völlig haltlose Spekulation. Stoppt mich, wenn ihr das für schlecht haltet ;)

Also, wie schaut es nun um 19.28 Uhr aus? Der Beitrag wird ständig aktualisiert, also schaut immer auf Uhrzeit am Anfang des Absatzes hier.

1) Bundestagswahl
Gute Nachrichten für schwarz-gelb. Schlechte für die SPD. Der herbeigeredete Aufschwung durch das Fernsehduell hat sich an den Urnen wohl nicht niedergeschlagen. Es scheint, als stünden uns vier dunkle Jahre bevor.
2) Schleswig-Holstein
Wahlbeteiligung bei rund 50%, wird in den Medien ausdauernd als "hoch" bezeichnet. Da haben sich Maßstäbe verschoben. Der Effekt der vorgezogenen Wahl ist null. CDU und SPD haben verloren, aber es reicht nicht für Schwarz-Gelb, die LINKE ist im Landtag. Ich rieche eine Wiederauflage der GroKo durch einen Carstensen, der Stegner plötzlich doch nicht so schlimm findet. Auch hier zeigt sich wiedermal, dass das Demoskopengeschwätz nichts bewirkt hat: von einer neuen Sympathie für Stegners SPD ist nichts zu spüren; Rekordverlust.
3) Brandenburg
Auch hier verlieren die Volksparteien, SPD und LINKE sind fast gleichstark und Platzeck will die Große Koalition fortführen. Nichts Neues also.

Ticker

- Rüttgers
sieht das Ergebnis als Bestätigung für Merkel (Link bei 18.05 Uhr). Der hätte wohl auch CDU 5% und FDP 45% als Bestätigung für Merkel gesehen.
- Schwarz-Gelb ist wohl unvermeidlich. Müntefering und Steinmeier haben die Niederlage eingestanden. Man darf gespannt sein, welche Konsequenzen daraus folgen.
- Tiefensee erklärt, die größte Aufgabe der SPD sei es nun, eine Volkspartei zu bleiben. Wie soll man etwas bleiben, das man nicht ist?
- Die Wahlsieger stehen fest: Banken und Groß-Arbeitgeber. Die Arbeitgeberpräsidenten jedenfalls geben Interview um Interview und blecken die Zähne zum Haifischgrinsen.
- In Brandenburg bleibt unsicher, ob die LINKE stärker als die SPD wird. Die CDU ist aber sicher auf dem dritten Platz. Interessant ist, dass hier eine Große Koalition eigentlich das Bündnis von SPD und LINKEn heißen müsste, die zusammen auf über 60% kommen. In Schleswig-Holstein wird noch auf schwarz-gelb gehofft, aber das halte ich für aussichtslos.
- Hans-Jürgen Jacobs in der SZ: "Viele der Wähler waren bis zum Schluss unentschlossen. Ihr Anteil liegt bei 25 bis 40 Prozent der Wahlberechtigten. Insbesondere den großen Erfolg der Linken und das wahre Ausmaß der sozialdemokratischen Katastrophe hat keiner so recht vorausgesehen." Was für ein Unsinn.
- Ich sehe nicht ganz so schwarz wie Jens Berger vom Spiegelfechter. Die Finanzkrise und der Stimmungswandel der letzten Zeit sollten Guidos feuchten Traum ziemlich schnell zerplatzen lassen, wenn der Junge ohne Lolli endlich mal seine dümmlichen Phrasen in der Realpolitik erproben muss. Spannend wird es zu sehen sein, ob die LINKE weiter zulegen kann oder zuungunsten der SPD verliert - oder ob die von der CDU und FDP zurückkannibalisiert. Denn ich denke dass die Talsohle für die SPD erreicht ist.
- Mal sehen wie lange es dauert, bis das dumme Gerede von der sozialdemokratisierten Merkel im Mülleimer der Geschichte gelandet ist.

5 Kommentare:

  1. Rüttgers sah es nicht als Bestätigung, er sah es als KLARE Bestätigung. Das muß erwähnt werden, damit wir das Ausmaß des rüttgerschen Realitätsverlustes einordnen können. Immerhin haben 24 Prozent aller Wahlberechtigten Union gewählt und mit den knapp 11 Prozent der FDP, kommt die neue Regierung nach Stand der Dinge auf ca. 35 Prozent. Mehrheitsregierung heißt das heute.

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  2. Ein schwarzer Tag für Deutschland. Einzig positiv, Schwarz/Gelb wird ihrem Auftrag gemäss so unpopuläre Maßnahmen einleiten, dass es hoffentlich auch dem letzten Blinden wie Schuppen von den Augen fällt, wem sie wieder auf den Leim gekrochen sind und die Leute e n d l i c h! auf die Straße gehen.

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  3. Ich denke die SPD hat ihren Markennamen Soziales endgültig verloren.
    Wie in Holland wird die Linke schon bei der nächsten Bundestagswahl stärker sein als die SPD.
    Viele, Viele werden wenn Steinmeier oder Müntefering weitermachen aus der SPD austreten.

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  4. Danke für deinen schönen Bericht, ich bevorzuge schon länger Blogs gegenüber der Presse :-)

    Kannst du bitte im Ticker im Abschnitt "In Brandenburg" das "hehofft" in "gehofft" ändern?

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  5. Als negativ sind heute sicherlich die 72.5% Wahlbeteiligung hervorzuheben!

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