Montag, 18. Dezember 2006

Gysi vs. Müller-Vogg

In der Super-Illu haben sich Gregor Gisy und Hugo Müller-Vogg, der ehemalige Herausgeber der FAZ, eine Art Duell geliefert: beide sollten ihre Einschätzung zum Thema Terrorismus, Bush und Co abgeben. Gerhard Wisnewski, über den ich auf den Link gestoßen bin, hat eine treffende Analyse abgegeben. Während Gysi vernünftig argumentiert ("Den Terrorismus mit schlimmerem Terrorismus [gemeint ist Krieg, Anm. d. Autors] ist verheerend."), schwebt Müller-Vogg auf allen Wolken ("Man darf nicht Täter und Polizist verwechseln."). Es ist eigentlich kaum zu glauben, wie blauäugig und undifferenziert die Meinungselite mit ihrer Terroristenhatz immer noch ist, was sich übrigens auch gut an diesem Interview mit Wolfgang Schäuble ablesen lässt.

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1 Kommentar:

  1. Die Quintessenz derartiger Wortgefechte, Kommentare und schließlich konkreten Konflikte ist schnell gefunden:

    Sie besteht in der Möglichkeit zum ernsthaften Willen zu einer Konfliktlösung einerseits oder eines rein machtorientierten und -definierten Kampfes andererseits.

    Wofür G. W. Bush steht, dürfte bekannt sein: Eigenes Säbelrasseln, vermessene Moralansprüche ("die Achse des Bösen") und imperialistisch geprägtes Gedankengut ("die Interessen Amerikas") lassen keinen Raum für friedliche Konfliktlösungen und erst recht keine Zweifel an der Gesinnung dieses Mannes und seines riesigen Machtappartes. Die Rolle als Weltpolizisten? Darüber ließe sich trefflich diskutieren, denn dass der Polizist zwingend immer 'der Gute' sein muss, kann man allenfalls noch einem kleinen Kind verkaufen, nicht aber einem aufgeklärten Menschen... .

    Da muss die Frage schon erlaubt sein, wie einige Gruppierungen, welche diesem Treiben nicht tatenlos zuzuschauen bereit sind, darauf antworten, ja nur antworten können. Es muss erlaubt bleiben, zwischen Motivation und Rechtfertigung zu unterscheiden und zwar auf einer anderen, höheren Ebene, die über die rein inhaltliche hinausgeht. Auf der anderen Seite ist es müßig, darüber zu streiten, ob nun G. W. Bush in seinem Größenwahn oder Osama Bin Laden in seinem Hass eine größere Bedrohung für den Weltfrieden darstellt. Ob die geballte Kriegsmacht der USA mitsamt seiner Verbündeten oder der Terrorismus ein größeres Risiko darstellt. Die objektive Betrachtung gebietet es, beide Seiten als gefährlich zu erachten, denn beide Seiten sind Lichtjahre entfernt von einer rationalen Konfliktbewältigung.

    Denn eine rationale Konfliktbewältigung setzt vor allem unabdingar eines voraus: Eine Begegnung auf gleicher Augenhöhe. So lange die Seiten aber in einer jeweils geradezu infantilen Schwarz-Weiß-Malerei verharren, wird das nicht möglich sein.

    Das Christentum ist nicht 'besser' als der Islam, nur anders. Und der Sozialismus ist anders als die westlich-kapitalistische Ordnung - gottseidank. Vor allem hat nicht ein Mensch das moralische Recht dazu, festzulegen, was 'gut' und was 'böse' ist. Dieses Recht hat nur Gott, so man denn an ihn glaubt. Aber das gibt Herr Bush ja ständig vor... .

    Caschny.

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